R134A verschwindet ab Juni 2011 aus Autoklimaanlagen
Ich habe gerade mit großem Erstaunen und einiger Befremdung gelesen, daß angeblich wegen schädlicher Klimawirkung nun auch R134A als Kältemittel aus dem Verkehr gezogen werden soll. Allerdings soll es nicht sofort verboten verden, sondern der Gebauch soll durch drastische Preiserhöhungen unattraktiv gemacht werden und dies soll dann auch das teurere Ersatzmittel wettbewerbsfähig machen.
Man hatte eigentlich vor, CO2 als Kältemittel zu benutzen, allerdings hätte das das Aus für alle alten und neueren Klimaanlagen bedeutet, da zum Verflüssigen von CO2 mindestens 150 bar Druck notwendig sind. Dies war dann das Kill-Kriterium, da mit herkömmlichen Klimateilen solche Drücke nicht gefahren werden können.
Als Ersatz wird nunmehr praktisch umgehend und verpflichtend für Neuwagen ab Juni 2011 das mir bisher unbekannte R1234yf eingeführt. Das funktioniert zwar mit ähnlichen Eigenschaften wie R134A auch in Altanlagen, erfordert aber wiederum eine Umrüstung der Anschlüsse, eine Neuabstimmung der Anlage, einen Tausch des Trockners und nicht zuletzt ist es ungefähr drei- oder viermal so teuer wie R134A (was wohl der wirkliche Hauptgrund für für diesen Schritt gewesen ist).
Hat irgendjemand schon Infos, Tipps oder Bezugsquellen?
Auf den ganzen Zirkus pfeifen und lieber Butan fahren?
Beste Antwort im Thema
Aha sollen jetzt alle 15 Leute die es interessiert gleichzeitig Google anwerfen ?
Diese ist eine Frage die die stillschweigene Mehrheit interessieren dürfte und deswegen kann sie ruhig gestellt werden !
31 Antworten
Butan wäre wohl weniger gefährlich...
z.B. http://www.stern.de/.../...alten-gefaehrlichen-kaltmacher-1594339.html
Das man an einem "Upgrade" für R134a arbeitet war ja schon seit geraumer Zeit im Gespräch. Das es in erster Linie wieder mal den Preis betrifft, nicht.
Voller Angst hab ich gleich mal beim Refrigerant Dealer meines Vertrauens in den USA nachgeschaut und festgestellt, das es jetzt nahezu unmöglich ist Refrigerant zu bekommen. Viele Kühlmittel hat er ausgelistet, internationaler Versand nur noch für Hardware also kein Refrigerant. Erlaubnispflicht auf alle Refrigerants ausgedehnt. So ein Mist. Und ich hatte noch im letzten Sommer überlegt mir ein Karton Enviro Safe zu kaufen, schon allein weil ich die angepriesene Effektivität testen wollte. Das wars wohl. Nun werde ich meine verbliebenen Vorräte an Freeze12 bebrüten, in der Hoffnung die vermehren sich noch.....
Tja Jungs, die haben uns eiskalt erwischt, die Drecksäcke!
Ich werde mal schauen ob man in England noch was machen kann...
Außerdem werde ich mal bei Gelegenheit die Butan-Geschichte probieren.
Es ist aber schon seit 2006 bekannt das R134a ersetzt wird. Eigentlich sollte das schon länger aus Neuwagen verbannt sein da eine neuzulassung oder neutypisierung von Klimaanlagen mit R134a nicht mehr gegeben wird, sondern nur noch Anlagen mit R1234yf bzw einem vergleichbaren Kältemittel z.b. Co2. Es gab aber einen Bestandschutz so das man schon zugelassene Anlagen weiter verbauen durfte, also was schon mal geprüft wurde durfte auch weiterhin verbaut werden, das Problem dabei besteht aber sobald ein Bauteil verändert wird z.b. ein neuer Kompressor, braucht es eine neue Typengenemigung. Jetzt wird sogar der einbau schon geprüfter Anlagen in Neufahrzeuge verboten. Es wurde auch versichert das R134a bis mind. 2020 weiterhin angeboten wird, aber das war 2008 da kann sich in den letzten Jahren doch noch einiges geändert haben. In Baumaschienen und in der Landwirtschaft ist R134a weiterhin zugelassen, da dauert es noch etwas bis R1234yf eingeführt wird.
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Ok, das mit CO2 wusste ich, allerdings das R1234yf ist mir neu.
VOrallem da ich letztes Semester zum Vorstellungsgespräch bei Denso in München war, und die haben CO2 Klimaanlagen für Daimler entwickelt -- (das habt ihr nich gelesen, dass läuft unter Betriebsgeheimniss)
Nur nochmal nachgefragt. R134a gibts noch, aber wird so schweinisch teuer und mit Auflagen gemacht damit es sich nich lohnt.
Da CO2 für die OEMs zu teuer ist - wurde R1234yf eingeführt was nur teuerer und mal wieder mit anderen Anschlüssen versehen ist, aber bis auf etwas abweichung R134a gleich ist.
Noch schlimmer - die Amis liefern nich mehr???? Verdammt, da sind ja am Arsch. (selbst mit nem neuen Auto)
Co2 wäre nicht teuerer gewesen wie R1234yf, nur steht dahinter eine riesen Lobby und die Hersteller wo auf Co2 setzten wurden indirekt zu R1234yf gezwungen da man Weltweit ein einheitliches Kältemittel auf dem Markt wollte. Da gehts nur ums Geld, das ist ein riesen Markt.
So wie ich es verstanden habe liefern die Amis kein R134a mehr, aber selbst hier hattest du schon letztes Jahr Probleme bei den Lieferanten R134a zu bekommen, wir hatten noch genügend Vorrat, uns regelrecht die Bude eingerannt weil wir noch Kältemittel hatten und die Konkurenz keinen nachschub bekam. Das ging 3-4 Wochen so bis wieder Kältemittel da war, du bekamst bei der Bestellung nicht mal einen Liefertermin gesagt. Anscheinend wurde einfach weniger Produziert.
Vor dem Hintergrund werde ich auf jeden Fall versuchen überhaupt noch irgendein Refrigerant zu bekommen......
Aber wie Spechti schon schrieb, reissen alle Stränge bleibt ja immer noch Propan/Butan.
Propan/Butan ist mehr oder weniger stark auch entzündlich, verbrennt aber wohl sauberer und ist extremst billiger. Also wozu den Ersatzstoff reinkippen?
CO2 mag zwar als Stoff nicht teuer sein, sehr wohl aber werden die Klimaanlagen drastisch teurer, da sie einen sehr hohen Druck standhalten müssen und somit aus dickeren/stabileren/teureren Materialien gebaut werden müssen. Weil die Hersteller diesen Aufwand nicht treiben wollten, ist es nun so gegangen. Auch damit kann man doch gut verdienen!
Die Verwendung von CO2 und dem Verbot aller anderen Fluorbasierenden Kältemittel würde alle alten Anlagen schlagartig wertlos machen und die Selbstwartung mit so hohen Drücken wird erschwert/unmöglich.
Spechti, das R134a hat ein für die EU zu hohes GWP, deswegen wird es für neue Fahrzeuge hier verboten. Ich denke mal für alte Fahrzeuge wird es das weiterhin geben. Denn beide Alternativen bringen uns nicht weiter: CO2 erfordert eine geänderte Anlage (höherer Druck) und R1234yf ist brennbar. Deswegen müssen die Kältemittelleitungen sicherlich crashsicher verlegt sein, damit die Verwendung zulässig ist.
Ich halte ja sonst nicht von der DUH, aber interessant sind die Videos schon:
http://www.duh.de/klimaanlage_film.html
Achtet mal auf den Hinweis, was bei der Verbrennung entsteht: Flußsäure. Also ohne Atemschutz sollte sich da keiner in der Nähe aufhalten...
Nochmal:
"[...]Im Auftrag der DUH hat die BAM Auswirkungen von Kältemittelleckagen im Motorraum eines Fahrzeugs untersucht. Die BAM bestätigte die Tests der DUH aus dem Jahr 2008. Danach ist das von der Automobilindustrie favorisierte chemische Kältemittel „1234yf" nicht nur brennbar, sondern setzt auch hochgiftige flusssäurefrei.
Die BAM-Materialforscher haben unter Laborbedingungen Flusssäure-Konzentrationen von über 90 ppm (parts per million) gemessen. Dabei wurde eine erhebliche Korrosion an der Fensterscheibe des Testfahrzeugs festgestellt. Flusssäure ist bereits in geringsten Konzentrationen gesundheitsschädlich und kann irreversible Schäden hervorrufen. [...]"
Ob's nun Panikmache ist, keine Ahnung. Aber CO2 ist mit dem hohen Druck sicherlich auch keine schöne Lösung, wäre wohl aber das geringere Übel gewesen.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann bleibt es bei US-Fahrzeugen beim alten, solange sie nicht in der EU verkauft werden.
Gruß
Hendrik
Da muss ich ja mal ganz ketzerisch fragen, warum denn kein Propan/Butan? Wegen der Brennbarkeit? In der Anlage zirkuliert es unter O2 Ausschluß. Da brennt also nix. Die molekulare Struktur ist größer, also geringere Diffusionsverluste. Und nochmal zurück zum Thema Brandgefahr. Beim LPG Fahrzeug kommen da noch zig Liter Flüssiggas im Tank plus das Benzin.
Außerdem gibt es mit den Kühlmitteln ES-12a und ES-22a von Enviro-Safe bereits sehr gute Alternativen zu R12 und R134a.
ES-12a verbleibt weniger als 1 Jahr in der Atmosphäre (R134a 16 Jahre, R12 130 Jahre). GWP von ES-12a gleich 4. Zum Vergleich R134a 600 und R12 3650, CO2 hat zum Vergleich 0.05 GWP (global warming potential). ODP (ozon depletion potential) 0, R134a hat 0 und R12 1,0.
ES12a verträgt sich mit synthetischen und mineralischen Ölen und braucht bei gleicher Kühlleistung zwischen 12 und 32% weniger Kompressorleistung. Es ist nicht korrosiv. Und bei der Verbrennung entstehen keine toxischen Stoffe.
Reicht das nicht?
Ich frag mich eigentlich schon die ganze Zeit:
Warum überhaupt noch Kältemittel?
Schuky Motor wäre doch wesentlich praktischer...
Tolles Ding dieser Schukey Motor. Kannte ich noch gar nicht....wär aber sicher eine Überlegung wert. Denn wo kein Kältemittel auch keine Klimaschädigung. Uups, aber auch kein Profit für Linde und Co.
Nach Wikipedia hatten wohl BMW und Opel schon großes Interesse dran, blieben dann aber doch beim alten System.
Zitat:
Denn wo kein Kältemittel auch keine Klimaschädigung. Uups, aber auch kein Profit für Linde und Co.
Und genau das wird wohl auch der Grund sein, warum da extra ein extrem teures Kältemittel erfunden wird, wo man da auch gleich Butan reinfüllen kann...
Es dient der Profitmaximierung der etablierten Industrie.
mal ne kurze Frage, gabs hier nich en Link zum Thema Butan in der Klima??? Ich seh ihn nich mehr.
wer kann mir hier technische Infos liefern?