Querstehende LKW bei Eis und Schnee

Moin,

ich habe mal eine Frage an die LKW - Fahrer unter Euch:

Letzte Nacht war hier in Nordrhein-Westfalen nach ca. 10 cm Neuschnee wieder die Hölle los; insbesondere auf den Autobahnen überall "Behinderungen durch querstehende LKW".

Jedes Jahr das Gleiche, und gefühlt immer schlimmer. Da nützt es dann ja auch nicht viel, wenn alle PKW Winterreifen und viele sogar Allradantrieb haben.

Woran liegt das ?

a) Zu viele LKW auf den Straßen ?
b) Zu viele schlecht ausgerüstete LKW auf den Straßen ?
c) Sind moderne LKW ungeeigneter für winterliche Straßenverhältnisse als früher ?
d) Wird schlechter geräumt als früher ?
e) Oder hat sich in Wirklichkeit gar nichts geändert

Ich freue mich auf Kommentare von Brummifahrern, vielleicht versteht man dann auch besser, was los ist.

Beste Antwort im Thema

Moinsen!

Wenn man die Meldungen der letzten Tage (oder rückblickend, auch Jahre) mal mit etwas Abstand verfolgt, so fallen einem mal wieder die 3 Säulen der modernen "Politik" auf, die sich hinter den Stämmen des Blätterwaldes und im gewollten Nebel der sich jagenden Agenturmeldungen zu verstecken suchen:

- Realitätsverweigerung
- nur dem kurzzeitigen Zweck und der Selbstbereicherung huldigendes "Regieren"
- Abwälzen der Verantwortung und der Folgen auf den einzelnen Bürger

Um es nochmal klar zu stellen: Als Mensch (!) und nicht als Bürger irgendeiner zufälligen Landesgrenze, als einfaches Volk, sind wir europaweit ein Volk. Diese sogenannten "kleinen Leute" schultern all die gigantischen Wirtschafts- und Kulturleistungen, SIE sind die wahren "Leistungsträger".

Wenn wir also auf die Folgen einer verfehlten Politik und eines ungezügelten Gewinnstrebens auf Kosten dieses Volkes schauen, sollten wir Ursache und Wirkung nicht verwechseln! Das es auch anders geht, beweisen richtige, verantwortungsbewußte UNTERNEHMER jeden Tag, siehe Trigema oder LiquiMoly. Die sich mit ihren Angestellten solidarisieren und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Jedem, der viel leistet, sei sein Gewinn gegönnt! Sozialneid? Nein Danke!

Der Trick des Herrschens besteht darin, das Volk zu entzweien ;-) Die Flut an immer mehr LKW ist systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die Staus, der Streß, der Termindruck - sind systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die aus dem Aufeinandertreffen der PKW und der LKW Fraktion herrührenden Probleme und Aggressionen - sind systembedingt, ja, auch das daraus resultierende "Versagen" mancher LKW-Fahrer, welche aus Druck oder einschläfernder Routine leichtsinnig werden. Dennoch hat jeder Einzelne eine Verantwortung sich und den Anderen gegenüber, da gibt es nichts zu entschuldigen. Fehlverhalten muß unnachgiebig bestraft werden. Punkt.

Dennoch, diese Probleme sind systembedingt und werden sogar gerne in Kauf genommen. Wenn Zwei sich streiten -> freut sich der Dritte!

Habt ihr es noch nicht gemerkt? Langsam wurde die Taktzahl immer mehr erhöht, nach der wir ALLE durch den Berufsalltag zu rudern haben. Vom Hilfsarbeiter bis zum Abteilungsleiter, von der Putzfrau bis zum Professor. Die Einen bekommt man über Druck und dem Drohenden Verlust des Arbeitsplatzes zum Spuren - die Anderen ködert man über Tantiemen und hohle Leistungsbejubelungen ('schacka! Du bist Deutschland!). An die gute Tafel läßt man uns jedoch nicht - obwohl WIR es ALLE sind, die unsere Länder erhalten und bewirtschaften.

Und es funktioniert. Es ist wie in einer Hühnermasthalle, jeder kämpft für sich (z.B. LKW- gegen PKW Fahrer) und alle hacken aufeinander herum (in Firmen, wo die Arbeiter mit "Strukturmaßnahmen" zur "Straffung" des "Portfolios" bedroht werden), Gedanken an selbständiges Fliegen in Freiheit hat man schon längst vergessen - die Betreiber der Anlage reiben sich zufrieden die Hände, die Eier (Rubel, Dollars) rollen.

Den Menschen erzählt man Sicherheit, Geborgenheit, Arbeit und Glück sind nur zu bekommen, wenn man Selbstbestimmung und Freiheit aufgibt. Die Menschen glauben, keine Wahl zu haben. Viele Familien hängen am Verdienst eines Arbeiters/Angestellten, hier die LKW-Fahrer. Das System vernichtet öffentliche Arbeitsplätze bei der Bahn - und schiebt ein nur halb so großes ArbeitsplatzANGEBOT in die Privatwirtschaft - und auf die Straße. Diese, sorry, armen Schweine sollen aber die gleiche, am besten noch mehr Arbeit verrichten, wie die ja angeblich so "ineffiziente" öffentliche Wirtschaft vorher.

Just-in-time heißt der Wahnsinn:

Zitat:

"Güter oder Bauteile werden von den Zulieferbetrieben erst bei Bedarf - zeitlich möglichst genau berechnet - direkt ans Montageband geliefert. Dazu wird mit einem gewissen Vorlauf die benötigte Menge vom Fließband zurückgemeldet und bestellt. Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern. Am Produktionsort selbst wird also nur soviel Material gelagert, wie unbedingt nötig ist, um die Produktion gerade noch aufrecht zu halten. Dadurch entstehen beim Produzenten nur direkt am Band sehr kleine Lagermengen und es entfallen längere Lagerungszeiten.

Damit JIT funktionieren kann, muß der Lagerbestand jederzeit korrekt sein und online nachgeführt werden. Neben dem geplanten Bedarf muß im Rahmen der Verbrauchsermittlung auch die aktuelle Verbrauchsmenge korrekt erfaßt werden. Diese kann z. B. wegen Ausschuß, Bruch, o. ä. vom Planbedarf abweichen.

Vereinfacht kann man JIT so beschreiben: Ein Produkt wird exakt zu dem Zeitpunkt fertiggestellt bzw. geliefert, zu dem es auch benötigt wird. Dazu sind die einzelnen Herstellungsschritte sowie der Transport zeitlich entsprechend einzuplanen."

Gelesen?!? "Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern" - noch Fragen?

https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Just-in-time-Produktion

Und der Wahnsinn hat Methode. Es werden vom Steuerzahler bereits bezahlte (!) öffentliche, im öffentlichen Besitz befindliche Güter und Arbeitsplätze plattgemacht( Bahn, Post, Autobahnen, Brücken, Tunnel, Fähren, Hafenanlagen, Theater, Wasserwerke, Stadtwerke, Straßenbahnen, etc.), ein Teil der Arbeiter zu Hungerlöhnen in "Auffanggesellschaften" weitergeduldet, ein anderer Teil darf sich zu ebensolchen Hungerlöhnen in der Privatwirtschaft verdingen, Arbeitslose liegen der Allgemeinheit auf der Tasche, Gewinne werden privatisiert (und fließen dann ab in sogenannte "ertragreiche Länder" wie z.B. die alte Demokratie ;-) China) - und die Kosten werden der Allgemeinheit aufgebrummt.

Was wir brauchen ist eine an den Bedürfnissen der Völker und an den REALITÄTEN ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Ein LKW-Fahrer würde auch Güterzüge fahren, wenn er damit seine Familie ernähren kann und der Job gut bezahlt ist und Spaß macht.
Siehe Verkehrspolitik der Schweiz:
https://secure.wikimedia.org/.../Schwerverkehrsabgabe_%28Schweiz%29

Es ist also nicht die Schuld der LKW-Fahrer, dass es zurzeit so aussieht, wie es aussieht. Das manche von ihnen den Streß durch leichtsinniges Verhalten zu reduzieren versuchen oder keine Winterreifen auf allen Achsen und Schneeketten dabeihaben. Es ist so gewollt. Einkalkuliert. Durchgerechnet. In der Summe billiger.

Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. Heutzutage zahlen wir alle die Zeche, damit eine kleine Gruppe von Bankiers und Finanzjongleuren den 10 Ferrari in der Garage hat.

Wie kaputtgemacht und ausgequetscht unser Land in Wahrheit schon ist, zeigt sich immer in solchen Situationen wie jetzt. Ein ganz normaler, mitteleuropäischer Winter. Und Alles bricht fast zusammen. Damit den einfachen Leuten kein Licht aufgeht und sie sich nicht daran erinnern, daß noch vor 20 Jahren dies Alles überhaupt kein Problem gewesen wäre, erfindet die gleichgeschaltete Bezahlpresse die "Winterkatastrophe". Tja, wenn die grausame Natur erbarmungslos 10cm Neuschnee auf Heathrow und FFM abregnen läßt, da kann der Mensch nichts machen... wer kann denn auch im Winter mit Schnee und Frost rechnen?
Wie praktisch. Niemand der "hohen Herren" ist wieder Schuld. Es gibt keine Fehlplanungen, kein Verschulden, man "sitzt aus". Und grinst sich ins Fäustchen, wenn genervte Bürger, LKW-Fahrer, Autofahrer und Eisenbahner, Lufthansaangestellte und Straßenmeisterei bedienstete sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Also seid nett zueinander und laßt Euch nicht verarschen. Quer über alle Parteigrenzen und persönliche Vorlieben hinweg. Wir sind ein Volk. Helft Einander, Fuß etwas vom Gas, Kopf und Herz einschalten 😉

In diesem Land und im Rest Europas sitzt etwas ganz Anderes quer als ein paar LKW bei Schnee...

Kommt Alle gut an und Frohe Weihnachten Allerseits!

Munterbleiben! 🙂

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Nein, ist es nicht. In der Ausbildung fehlt unter anderem noch viel mehr.

Um einen LKW Fahren zu können müsste man die Technik verstehen, da fängt es aber schon an. Und das geht weiter mit der Fahrweise. Früher lernte man auch mal das man einen Berg in dem Gang runter fährt in dem man ihn hoch fährt? Heute? Man riecht/sieht es öfters mal in Steigungen,... Und das geht weiter das unter anderem 3 Schneeflocken ein Problem darstellen.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Ist das Kettenanlegen eigentlich noch Bestandteil der Fahr(schul)ausbildung?

in der fahrschule wirds mal kurz angesprochen...bei der vielzahl an versch. kettensystemen ists aber auch kaum möglich da was beizubringen...

Ich denke, Schneeketten aufziehen war noch nie oder ggf. nur ganz früher Teil der Fahrschulausbildung. Das habe ich mir jedenfalls in den siebziger Jahren mit normalen Ketten (nix mit Komfort- oder Schnellmontagevorrichtung) nachts bei Schnee mit klammen Fingern und fluchend selber beigebracht 😁.

Jedenfalls war das Anlegen von Schneeketten vor 50 Jahren kein Thema in der Fahrschule, weder bei Kl. 3 noch bei Kl. 2.

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Den LKW-FS (CE) hab ich letztes Jahr noch gemacht, da wird kein Wort über Schneeketten oder Winterbereifung gesprochen, aber Hauptsache man weiß wie die Bremse funktioniert.

Zitat:

Original geschrieben von citius


Na das sind ja tolle Ideen. LKW samt Fahrer mit dem Bergepanzer in den Graben schieben.

Wenn man fordert, dass der Baum in Stuttgart samt Baumbesetzer umgesägt werden soll oder der Castor über den an die Gleise gekettenen Demonstranten dann bricht ein Sturm der Entrüstung los. Aber LKW Fahrer in den Graben schieben.

Oder ganze Bauprojekte werden wegen Juchtenkäfern, Feldhamstern oder Fröschen blockiert aber wir schieben mal eben den LKW samt 500L Diesel und sonstiger Betriebsflüssigkeiten in den Graben und lassen alles bis zum Frühjahr versickern.

Genau solche Vorschläge kommen von Leuten, die nur von Zwölf bis Mittag denken und wenn solche Leute einen LKW steuern, dann helfen auch keine nagelneuen Winterreifen mehr. 

Wo, Du Held des geschriebenen Wortes, habe ich "inklusive Fahrer" geschrieben?

Was das Thema Rechtssicherheit betrifft: diese ließe sich herstellen.

M.

Ob nun mit oder ohne Fahrer. Wo bleibt der Nutzen der Aktion?

Rechnen wir mal den sogenannten " Volkswirtschaftlichen Schaden" von versperrten Strassen gegen Umweltverschmutzung und Sanierungs/ Reinigungskosten.
Oder glaubst du, das ein "geräumter LKW" nicht umkippen kann und mal eben 300 - 1000 Liter Diesel verliert?
Noch lustiger wirds wenn Gefahrgut geladen wurde.
Aber egal, immer mit dem Panzer draufhalten. Nach dem Motto: Die Toten zählen wir nach der Schlacht.

Wie ich schonmal sagte, da hat einer die Weiheit mit Löffeln gefressen. Immer eine Lösung für alles.

Beneidenswert. 

Moinsen!

Wenn man die Meldungen der letzten Tage (oder rückblickend, auch Jahre) mal mit etwas Abstand verfolgt, so fallen einem mal wieder die 3 Säulen der modernen "Politik" auf, die sich hinter den Stämmen des Blätterwaldes und im gewollten Nebel der sich jagenden Agenturmeldungen zu verstecken suchen:

- Realitätsverweigerung
- nur dem kurzzeitigen Zweck und der Selbstbereicherung huldigendes "Regieren"
- Abwälzen der Verantwortung und der Folgen auf den einzelnen Bürger

Um es nochmal klar zu stellen: Als Mensch (!) und nicht als Bürger irgendeiner zufälligen Landesgrenze, als einfaches Volk, sind wir europaweit ein Volk. Diese sogenannten "kleinen Leute" schultern all die gigantischen Wirtschafts- und Kulturleistungen, SIE sind die wahren "Leistungsträger".

Wenn wir also auf die Folgen einer verfehlten Politik und eines ungezügelten Gewinnstrebens auf Kosten dieses Volkes schauen, sollten wir Ursache und Wirkung nicht verwechseln! Das es auch anders geht, beweisen richtige, verantwortungsbewußte UNTERNEHMER jeden Tag, siehe Trigema oder LiquiMoly. Die sich mit ihren Angestellten solidarisieren und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Jedem, der viel leistet, sei sein Gewinn gegönnt! Sozialneid? Nein Danke!

Der Trick des Herrschens besteht darin, das Volk zu entzweien ;-) Die Flut an immer mehr LKW ist systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die Staus, der Streß, der Termindruck - sind systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die aus dem Aufeinandertreffen der PKW und der LKW Fraktion herrührenden Probleme und Aggressionen - sind systembedingt, ja, auch das daraus resultierende "Versagen" mancher LKW-Fahrer, welche aus Druck oder einschläfernder Routine leichtsinnig werden. Dennoch hat jeder Einzelne eine Verantwortung sich und den Anderen gegenüber, da gibt es nichts zu entschuldigen. Fehlverhalten muß unnachgiebig bestraft werden. Punkt.

Dennoch, diese Probleme sind systembedingt und werden sogar gerne in Kauf genommen. Wenn Zwei sich streiten -> freut sich der Dritte!

Habt ihr es noch nicht gemerkt? Langsam wurde die Taktzahl immer mehr erhöht, nach der wir ALLE durch den Berufsalltag zu rudern haben. Vom Hilfsarbeiter bis zum Abteilungsleiter, von der Putzfrau bis zum Professor. Die Einen bekommt man über Druck und dem Drohenden Verlust des Arbeitsplatzes zum Spuren - die Anderen ködert man über Tantiemen und hohle Leistungsbejubelungen ('schacka! Du bist Deutschland!). An die gute Tafel läßt man uns jedoch nicht - obwohl WIR es ALLE sind, die unsere Länder erhalten und bewirtschaften.

Und es funktioniert. Es ist wie in einer Hühnermasthalle, jeder kämpft für sich (z.B. LKW- gegen PKW Fahrer) und alle hacken aufeinander herum (in Firmen, wo die Arbeiter mit "Strukturmaßnahmen" zur "Straffung" des "Portfolios" bedroht werden), Gedanken an selbständiges Fliegen in Freiheit hat man schon längst vergessen - die Betreiber der Anlage reiben sich zufrieden die Hände, die Eier (Rubel, Dollars) rollen.

Den Menschen erzählt man Sicherheit, Geborgenheit, Arbeit und Glück sind nur zu bekommen, wenn man Selbstbestimmung und Freiheit aufgibt. Die Menschen glauben, keine Wahl zu haben. Viele Familien hängen am Verdienst eines Arbeiters/Angestellten, hier die LKW-Fahrer. Das System vernichtet öffentliche Arbeitsplätze bei der Bahn - und schiebt ein nur halb so großes ArbeitsplatzANGEBOT in die Privatwirtschaft - und auf die Straße. Diese, sorry, armen Schweine sollen aber die gleiche, am besten noch mehr Arbeit verrichten, wie die ja angeblich so "ineffiziente" öffentliche Wirtschaft vorher.

Just-in-time heißt der Wahnsinn:

Zitat:

"Güter oder Bauteile werden von den Zulieferbetrieben erst bei Bedarf - zeitlich möglichst genau berechnet - direkt ans Montageband geliefert. Dazu wird mit einem gewissen Vorlauf die benötigte Menge vom Fließband zurückgemeldet und bestellt. Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern. Am Produktionsort selbst wird also nur soviel Material gelagert, wie unbedingt nötig ist, um die Produktion gerade noch aufrecht zu halten. Dadurch entstehen beim Produzenten nur direkt am Band sehr kleine Lagermengen und es entfallen längere Lagerungszeiten.

Damit JIT funktionieren kann, muß der Lagerbestand jederzeit korrekt sein und online nachgeführt werden. Neben dem geplanten Bedarf muß im Rahmen der Verbrauchsermittlung auch die aktuelle Verbrauchsmenge korrekt erfaßt werden. Diese kann z. B. wegen Ausschuß, Bruch, o. ä. vom Planbedarf abweichen.

Vereinfacht kann man JIT so beschreiben: Ein Produkt wird exakt zu dem Zeitpunkt fertiggestellt bzw. geliefert, zu dem es auch benötigt wird. Dazu sind die einzelnen Herstellungsschritte sowie der Transport zeitlich entsprechend einzuplanen."

Gelesen?!? "Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern" - noch Fragen?

https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Just-in-time-Produktion

Und der Wahnsinn hat Methode. Es werden vom Steuerzahler bereits bezahlte (!) öffentliche, im öffentlichen Besitz befindliche Güter und Arbeitsplätze plattgemacht( Bahn, Post, Autobahnen, Brücken, Tunnel, Fähren, Hafenanlagen, Theater, Wasserwerke, Stadtwerke, Straßenbahnen, etc.), ein Teil der Arbeiter zu Hungerlöhnen in "Auffanggesellschaften" weitergeduldet, ein anderer Teil darf sich zu ebensolchen Hungerlöhnen in der Privatwirtschaft verdingen, Arbeitslose liegen der Allgemeinheit auf der Tasche, Gewinne werden privatisiert (und fließen dann ab in sogenannte "ertragreiche Länder" wie z.B. die alte Demokratie ;-) China) - und die Kosten werden der Allgemeinheit aufgebrummt.

Was wir brauchen ist eine an den Bedürfnissen der Völker und an den REALITÄTEN ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Ein LKW-Fahrer würde auch Güterzüge fahren, wenn er damit seine Familie ernähren kann und der Job gut bezahlt ist und Spaß macht.
Siehe Verkehrspolitik der Schweiz:
https://secure.wikimedia.org/.../Schwerverkehrsabgabe_%28Schweiz%29

Es ist also nicht die Schuld der LKW-Fahrer, dass es zurzeit so aussieht, wie es aussieht. Das manche von ihnen den Streß durch leichtsinniges Verhalten zu reduzieren versuchen oder keine Winterreifen auf allen Achsen und Schneeketten dabeihaben. Es ist so gewollt. Einkalkuliert. Durchgerechnet. In der Summe billiger.

Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. Heutzutage zahlen wir alle die Zeche, damit eine kleine Gruppe von Bankiers und Finanzjongleuren den 10 Ferrari in der Garage hat.

Wie kaputtgemacht und ausgequetscht unser Land in Wahrheit schon ist, zeigt sich immer in solchen Situationen wie jetzt. Ein ganz normaler, mitteleuropäischer Winter. Und Alles bricht fast zusammen. Damit den einfachen Leuten kein Licht aufgeht und sie sich nicht daran erinnern, daß noch vor 20 Jahren dies Alles überhaupt kein Problem gewesen wäre, erfindet die gleichgeschaltete Bezahlpresse die "Winterkatastrophe". Tja, wenn die grausame Natur erbarmungslos 10cm Neuschnee auf Heathrow und FFM abregnen läßt, da kann der Mensch nichts machen... wer kann denn auch im Winter mit Schnee und Frost rechnen?
Wie praktisch. Niemand der "hohen Herren" ist wieder Schuld. Es gibt keine Fehlplanungen, kein Verschulden, man "sitzt aus". Und grinst sich ins Fäustchen, wenn genervte Bürger, LKW-Fahrer, Autofahrer und Eisenbahner, Lufthansaangestellte und Straßenmeisterei bedienstete sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Also seid nett zueinander und laßt Euch nicht verarschen. Quer über alle Parteigrenzen und persönliche Vorlieben hinweg. Wir sind ein Volk. Helft Einander, Fuß etwas vom Gas, Kopf und Herz einschalten 😉

In diesem Land und im Rest Europas sitzt etwas ganz Anderes quer als ein paar LKW bei Schnee...

Kommt Alle gut an und Frohe Weihnachten Allerseits!

Munterbleiben! 🙂

Mehr als einen Daumen kann ich Dir nicht geben. Ganz meine Meinung.

Auch schön, dass Du die von mir erwähnte Freiheit noch mal erwähnt hast bzw. die Folgen von Unfreiheit.
Unfreiheit ist das größte Problem unserer Zeit überhaupt. Sei es Kultur, Religion, Gesellschaft, Wirtschaft.

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von ronntar


Moinsen!
...

Zitat:

Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. 
... 
Munterbleiben! 🙂

Sehr schön dargestellt!

Eine kleine Anmerkung erlaube ich mir allerdings:
Der Erhard, den Du meinst, hieß Ludwig, der Komiker Heinz mag zwar auch entsprechendes Wissen gehabt haben, war aber eher ein Schelm.

Oder bist Du etwa auch ein solcher und die "Verwechslung" war beabsichtigt, um Kommentare wie diesen auszulösen? 😉

Zitat:

Original geschrieben von nordlicht



Zitat:

Original geschrieben von ronntar


Moinsen!
...

Zitat:

Original geschrieben von nordlicht



Zitat:

Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. 
... 
Munterbleiben! 🙂

Sehr schön dargestellt!

Eine kleine Anmerkung erlaube ich mir allerdings:
Der Erhard, den Du meinst, hieß Ludwig, der Komiker Heinz mag zwar auch entsprechendes Wissen gehabt haben, war aber eher ein Schelm.

Oder bist Du etwa auch ein solcher und die "Verwechslung" war beabsichtigt, um Kommentare wie diesen auszulösen? 😉

Ahoi!

Mea Culpa! Meine Schuld, pardon.
Kam wohl im Eifer des Schreibens zustande. Kann natürlich auch sein, das mein Hirn unbewußt deutlich machen wollte, daß die heutigen Verantwortlichen eher wie Heinz Erhard agieren, wo wir doch einen Ludwig Erhard bräuchten 😉

Update aus der FTD und der Tagesschau zum "Wetterchaos", das spricht Bände!:

Schneefälle: Diese Länder kennen kein Chaos
http://www.ftd.de/.../50207799.html

Beeinträchtigungen durchs Winterwetter: Flughafen-Chaos mit Ansage
Einen Fehler einmal zu machen ist entschuldbar. Ihn zweimal zu machen ist glatte Dummheit. An diesem Maßstab gemessen verhalten sich Europas Logistikkonzerne derzeit ausgesprochen dumm.
http://www.ftd.de/.../50207332.html

Winterchaos: Verkehrssicherheit ist nicht billig
Das Verkehrschaos der vergangenen Tage zeigt: Die Bahn und viele Flughäfen haben in den vergangenen Jahren die Versorgungssicherheit vernachlässigt. Daran sind die Verbraucher aber oft mitschuld.
http://www.ftd.de/.../50207714.html

Warum Österreich den Winter besser im Griff hat

In Deutschland herrscht Verkehrschaos, in Österreich läuft alles wie immer. Dass man in den Alpen Erfahrung mit Schnee hat, verwundert nicht. Aber auch im flachen Wien ist man bestens vorbereitet. Die Österreicher haben ihre ganz eigenen Methoden, dem Winter die Stirn zu bieten
http://www.tagesschau.de/ausland/winterwetter198.html

"Wir sind keinen Winter mehr gewohnt"

Kilometerlange Staus, verspätete Züge, annullierte Flüge - besonders Reisende leiden unter dem Winterwetter in Deutschland. Der Verkehrswissenschaftler Heiner Monheim sagte im Gespräch mit tagesschau.de, dass Mensch und Maschine einfach nicht mehr auf harte Winter eingestellt sind.
http://www.tagesschau.de/inland/winterchaos126.html

Munterbleiben!

.....also ich stimme vom Prinzip mit den Ausführungen überein, möchte aber auch die aktuelle Situation in Deutschland ein bisschen relativieren....

Fakt ist, dass unsere Politiker parteiübergreifend Lobbyarbeit betreiben und in vielen Punkten schon arg an den Wünschen der Bürger vorbei entscheiden (ich nehme als Beispiel nur mal Stuttgart 21, wobei mir das Projekt selbst ziemlich egal ist, aber es kaum glauben kann, was da in Deutschland passiert: "Bürgerentscheid geht nicht, weil schon ein demokratischer Beschluss gefasst wurde" HALLO???!!!??)!

Fakt ist aber auch, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist und der allgemeine Tenor in die (imo falsche) Richtung geht, dass der Staat alles richten muss..... Um einen Bezug zum Thema herzustellen: wieso brauchen wir ein Gesetz, das vorschreibt, dass man bei Schnee und Eis Winterreifen aufziehen muss? Wieso gibt es in Teilen Deutschlands ein Fahrverbot für LKWs?

Ich glaube, dass in Deutschland ein bisschen mehr Eigenverantwortung ganz gut tun würde und man sich einfach öfter erst an die eigene Nase fassen sollte, anstatt erst mal zu versuchen, einen Schuldigen für eine aktuelle, temporäre Herausforderung zu suchen....

Und mal ehrlich, ich für meinen Teil kann sagen, mir gehts ausserordentlich gut und mein Jammern beschränkt sich glücklicherweise auf Luxusprobleme und die Leute, die wirkliche Probleme haben, können sie leider häufig weder mit noch ohne fremde Hilfe lösen und denen hilft es meist auch nicht weiter, wenn sie einen Schuldigen ausmachen können....

Eine Fahrt von Saarbrücken nach München. Zuerst geht es mit der S-Bahn nach Mannheim. Von dort mit dem ICE nach München. In den Hauptbahnhof von Stuttgart (noch oben) kann der ICE nicht einfahren. Die Leute müssen in Esslingen aussteigen. Die Bahnsteige sind dort nicht geräumt. In München kann der ICE auch nicht gleich in den HBF einfahren.

Wie viele Schneeräumloks hat die DB noch? Wie viel Schneefräsen hat die Bahn noch? Wer soll die Bahnsteige räumen? Reicht das Gas für die Heizung der Weichen noch?

Die Bahn hat früher damit geworben „Alle reden vom Wetter, wir nicht“.

Der frühere Bahnchef Mehdorn hat vor Jahren das gesagt: „Wenn die Leute weiter meckern (über das Winterchaos), dann stellen wir den Bahnverkehr ganz ein“.

Die Deutsche Bahn ist für Einzelfahrten an überteuerter Unzuverlässigkeit nicht zu überbieten. Die diesjährige Preiserhöhung ist ja auch schon durch. Früher gab es Info-Schalter und Sitzplätze. Ich habe Zustände erlebt, in denen ich nicht in den Zug gekommen bin, weil man bis zur Tür stand. Genauso die Logik von Bahncard 25 und 50, wobei es bei Variante 1 zahlreiche Boni-Leistungen gibt, bei der eigentlich besseren Bahncard 50 nicht. Da fahre ich lieber PKW, mit welchem ich bisher auch bei Schneesturm immer angekommen bin und einen Sitzplatz habe. Die Privatisierung der Bahn war in meinen Augen der größte Fehler der letzten Jahrzehnte.
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