Querstehende LKW bei Eis und Schnee
Moin,
ich habe mal eine Frage an die LKW - Fahrer unter Euch:
Letzte Nacht war hier in Nordrhein-Westfalen nach ca. 10 cm Neuschnee wieder die Hölle los; insbesondere auf den Autobahnen überall "Behinderungen durch querstehende LKW".
Jedes Jahr das Gleiche, und gefühlt immer schlimmer. Da nützt es dann ja auch nicht viel, wenn alle PKW Winterreifen und viele sogar Allradantrieb haben.
Woran liegt das ?
a) Zu viele LKW auf den Straßen ?
b) Zu viele schlecht ausgerüstete LKW auf den Straßen ?
c) Sind moderne LKW ungeeigneter für winterliche Straßenverhältnisse als früher ?
d) Wird schlechter geräumt als früher ?
e) Oder hat sich in Wirklichkeit gar nichts geändert
Ich freue mich auf Kommentare von Brummifahrern, vielleicht versteht man dann auch besser, was los ist.
Beste Antwort im Thema
Moinsen!
Wenn man die Meldungen der letzten Tage (oder rückblickend, auch Jahre) mal mit etwas Abstand verfolgt, so fallen einem mal wieder die 3 Säulen der modernen "Politik" auf, die sich hinter den Stämmen des Blätterwaldes und im gewollten Nebel der sich jagenden Agenturmeldungen zu verstecken suchen:
- Realitätsverweigerung
- nur dem kurzzeitigen Zweck und der Selbstbereicherung huldigendes "Regieren"
- Abwälzen der Verantwortung und der Folgen auf den einzelnen Bürger
Um es nochmal klar zu stellen: Als Mensch (!) und nicht als Bürger irgendeiner zufälligen Landesgrenze, als einfaches Volk, sind wir europaweit ein Volk. Diese sogenannten "kleinen Leute" schultern all die gigantischen Wirtschafts- und Kulturleistungen, SIE sind die wahren "Leistungsträger".
Wenn wir also auf die Folgen einer verfehlten Politik und eines ungezügelten Gewinnstrebens auf Kosten dieses Volkes schauen, sollten wir Ursache und Wirkung nicht verwechseln! Das es auch anders geht, beweisen richtige, verantwortungsbewußte UNTERNEHMER jeden Tag, siehe Trigema oder LiquiMoly. Die sich mit ihren Angestellten solidarisieren und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Jedem, der viel leistet, sei sein Gewinn gegönnt! Sozialneid? Nein Danke!
Der Trick des Herrschens besteht darin, das Volk zu entzweien ;-) Die Flut an immer mehr LKW ist systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die Staus, der Streß, der Termindruck - sind systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die aus dem Aufeinandertreffen der PKW und der LKW Fraktion herrührenden Probleme und Aggressionen - sind systembedingt, ja, auch das daraus resultierende "Versagen" mancher LKW-Fahrer, welche aus Druck oder einschläfernder Routine leichtsinnig werden. Dennoch hat jeder Einzelne eine Verantwortung sich und den Anderen gegenüber, da gibt es nichts zu entschuldigen. Fehlverhalten muß unnachgiebig bestraft werden. Punkt.
Dennoch, diese Probleme sind systembedingt und werden sogar gerne in Kauf genommen. Wenn Zwei sich streiten -> freut sich der Dritte!
Habt ihr es noch nicht gemerkt? Langsam wurde die Taktzahl immer mehr erhöht, nach der wir ALLE durch den Berufsalltag zu rudern haben. Vom Hilfsarbeiter bis zum Abteilungsleiter, von der Putzfrau bis zum Professor. Die Einen bekommt man über Druck und dem Drohenden Verlust des Arbeitsplatzes zum Spuren - die Anderen ködert man über Tantiemen und hohle Leistungsbejubelungen ('schacka! Du bist Deutschland!). An die gute Tafel läßt man uns jedoch nicht - obwohl WIR es ALLE sind, die unsere Länder erhalten und bewirtschaften.
Und es funktioniert. Es ist wie in einer Hühnermasthalle, jeder kämpft für sich (z.B. LKW- gegen PKW Fahrer) und alle hacken aufeinander herum (in Firmen, wo die Arbeiter mit "Strukturmaßnahmen" zur "Straffung" des "Portfolios" bedroht werden), Gedanken an selbständiges Fliegen in Freiheit hat man schon längst vergessen - die Betreiber der Anlage reiben sich zufrieden die Hände, die Eier (Rubel, Dollars) rollen.
Den Menschen erzählt man Sicherheit, Geborgenheit, Arbeit und Glück sind nur zu bekommen, wenn man Selbstbestimmung und Freiheit aufgibt. Die Menschen glauben, keine Wahl zu haben. Viele Familien hängen am Verdienst eines Arbeiters/Angestellten, hier die LKW-Fahrer. Das System vernichtet öffentliche Arbeitsplätze bei der Bahn - und schiebt ein nur halb so großes ArbeitsplatzANGEBOT in die Privatwirtschaft - und auf die Straße. Diese, sorry, armen Schweine sollen aber die gleiche, am besten noch mehr Arbeit verrichten, wie die ja angeblich so "ineffiziente" öffentliche Wirtschaft vorher.
Just-in-time heißt der Wahnsinn:
Zitat:
"Güter oder Bauteile werden von den Zulieferbetrieben erst bei Bedarf - zeitlich möglichst genau berechnet - direkt ans Montageband geliefert. Dazu wird mit einem gewissen Vorlauf die benötigte Menge vom Fließband zurückgemeldet und bestellt. Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern. Am Produktionsort selbst wird also nur soviel Material gelagert, wie unbedingt nötig ist, um die Produktion gerade noch aufrecht zu halten. Dadurch entstehen beim Produzenten nur direkt am Band sehr kleine Lagermengen und es entfallen längere Lagerungszeiten.
Damit JIT funktionieren kann, muß der Lagerbestand jederzeit korrekt sein und online nachgeführt werden. Neben dem geplanten Bedarf muß im Rahmen der Verbrauchsermittlung auch die aktuelle Verbrauchsmenge korrekt erfaßt werden. Diese kann z. B. wegen Ausschuß, Bruch, o. ä. vom Planbedarf abweichen.
Vereinfacht kann man JIT so beschreiben: Ein Produkt wird exakt zu dem Zeitpunkt fertiggestellt bzw. geliefert, zu dem es auch benötigt wird. Dazu sind die einzelnen Herstellungsschritte sowie der Transport zeitlich entsprechend einzuplanen."
Gelesen?!? "Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern" - noch Fragen?
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Just-in-time-Produktion
Und der Wahnsinn hat Methode. Es werden vom Steuerzahler bereits bezahlte (!) öffentliche, im öffentlichen Besitz befindliche Güter und Arbeitsplätze plattgemacht( Bahn, Post, Autobahnen, Brücken, Tunnel, Fähren, Hafenanlagen, Theater, Wasserwerke, Stadtwerke, Straßenbahnen, etc.), ein Teil der Arbeiter zu Hungerlöhnen in "Auffanggesellschaften" weitergeduldet, ein anderer Teil darf sich zu ebensolchen Hungerlöhnen in der Privatwirtschaft verdingen, Arbeitslose liegen der Allgemeinheit auf der Tasche, Gewinne werden privatisiert (und fließen dann ab in sogenannte "ertragreiche Länder" wie z.B. die alte Demokratie ;-) China) - und die Kosten werden der Allgemeinheit aufgebrummt.
Was wir brauchen ist eine an den Bedürfnissen der Völker und an den REALITÄTEN ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Ein LKW-Fahrer würde auch Güterzüge fahren, wenn er damit seine Familie ernähren kann und der Job gut bezahlt ist und Spaß macht.
Siehe Verkehrspolitik der Schweiz:
https://secure.wikimedia.org/.../Schwerverkehrsabgabe_%28Schweiz%29
Es ist also nicht die Schuld der LKW-Fahrer, dass es zurzeit so aussieht, wie es aussieht. Das manche von ihnen den Streß durch leichtsinniges Verhalten zu reduzieren versuchen oder keine Winterreifen auf allen Achsen und Schneeketten dabeihaben. Es ist so gewollt. Einkalkuliert. Durchgerechnet. In der Summe billiger.
Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. Heutzutage zahlen wir alle die Zeche, damit eine kleine Gruppe von Bankiers und Finanzjongleuren den 10 Ferrari in der Garage hat.
Wie kaputtgemacht und ausgequetscht unser Land in Wahrheit schon ist, zeigt sich immer in solchen Situationen wie jetzt. Ein ganz normaler, mitteleuropäischer Winter. Und Alles bricht fast zusammen. Damit den einfachen Leuten kein Licht aufgeht und sie sich nicht daran erinnern, daß noch vor 20 Jahren dies Alles überhaupt kein Problem gewesen wäre, erfindet die gleichgeschaltete Bezahlpresse die "Winterkatastrophe". Tja, wenn die grausame Natur erbarmungslos 10cm Neuschnee auf Heathrow und FFM abregnen läßt, da kann der Mensch nichts machen... wer kann denn auch im Winter mit Schnee und Frost rechnen?
Wie praktisch. Niemand der "hohen Herren" ist wieder Schuld. Es gibt keine Fehlplanungen, kein Verschulden, man "sitzt aus". Und grinst sich ins Fäustchen, wenn genervte Bürger, LKW-Fahrer, Autofahrer und Eisenbahner, Lufthansaangestellte und Straßenmeisterei bedienstete sich gegenseitig an die Gurgel gehen.
Also seid nett zueinander und laßt Euch nicht verarschen. Quer über alle Parteigrenzen und persönliche Vorlieben hinweg. Wir sind ein Volk. Helft Einander, Fuß etwas vom Gas, Kopf und Herz einschalten 😉
In diesem Land und im Rest Europas sitzt etwas ganz Anderes quer als ein paar LKW bei Schnee...
Kommt Alle gut an und Frohe Weihnachten Allerseits!
Munterbleiben! 🙂
210 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Kölnmondeo
Ich habe einen allradgetriebenen Pkw mit Winterreifen und allem möglichen Sicherheitsschnickschack, trotzdem konnte man -normalen Menschenverstand voraussetzend- nicht schneller als 70 bis max 80 km/h fahren.Aus diesem Grunde haben dann viele Sattelschlepper Fahrer auch auf der dritten, teilweise ungeräumten linken Spur wie die Henker fahrend, alle anderen Autofahrer überholen müssen!
Dieses Erlebnis hatte ich auch. 😰
In dem Moment dachte ich nur: So Elk_EN, nun ist es an der Zeit, die eigentlich sichere AB zu verlassen.
Irgendwann muss man halt die Profis einfach unter sich lassen ... 🙄🙁😠
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Wer kann, der Kann. Nicht immer von einem selbst auf andere schließen.Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
Hallo!Zum Thema Motorrad im Winter möchte ich gerne noch etwas loswerden:
bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Schnee, Eis, Schneematsch, herrscht Winterreifenpflicht.
Auch für Motorräder.
Aber wer bitte fährt denn bei einem solchen Wetter mit dem Motorrad???Seit 1988 bin ich auf 2 Rädern unterwegs, die ersten 2 Jahre auch im Winter. Aber auf die Idee, bei geschlossener Schneedecke den gesamten Verkehr mit dem Motorrad aufzuhalten und mich dabei andauernd auf die Nase zu legen, bin ich nicht gekommen.
Für jemanden der 1000ccm unterm Hintern hat, sind Mopeds unter 500ccm wahrscheinlich keine echten Motorräder. Aber ich kann dir sagen, nichts macht bei geschlossener Schneedecke mehr Spaß, als mit einer DT175 MX oder XL350 und Sandbahnreifen an den stehenden Autos und LKW vorbei zu Fahren.
Von 16 bis 18 musste ich mit meiner DT125 auf die Arbeit fahren, egal wieviel Schnee da lag, und es ging immer irgendwie, und es war auch recht Lustig. Sandbahnreifen hatte ich nicht drauf, dafür die Orginale Bridgestone Stollenbereifung.
Warum haben LKWs eigentlich nicht Kreiselketten am Fahrzeug??? Die Erfindung ist doch uralt.
Ach, bestimmt zu teuer... - wenn schon geeignete Winterreifen nicht im Budget sind...
Die freie Marktwirtschaft wird es schon regeln. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Blackmen
Warum haben LKWs eigentlich nicht Kreiselketten am Fahrzeug??? Die Erfindung ist doch uralt.Ach, bestimmt zu teuer... - wenn schon geeignete Winterreifen nicht im Budget sind...
Die freie Marktwirtschaft wird es schon regeln. 😁
Weil man damit wundervolle Schlaglöcher fabrizieren kann. Tiefgefrorener Asphalt oder Beton und mit der Schleuderkette hackt man große Brocken aus der Fahrbahn raus. Stell Dir vor jeder Lkw hätte sowas dran, wie würde da die Fahrbahn ausschauen wenn das Frühjahr kommt. Klar so kann man auch Arbeitsplätze beim Straßenbau schaffen.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von sax715
Weil man damit wundervolle Schlaglöcher fabrizieren kann.
Die Dinger soll man ja auch
nichtauf blankem Asphalt einsetzen...
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Die Dinger soll man ja auch nicht auf blankem Asphalt einsetzen...
das bleibt nicht aus, das man auch mal auf einer seite mit den ketten bis auf den asphalt durchkommt....und wenn die richtig schön mit schnee und eis zugesifft sind, haben die die angewohnheit entweder erst garnicht auf den boden zu klappen oder wenn sie auf dem boden sind nichtmehr hochzufahren....
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
das bleibt nicht aus, das man auch mal auf einer seite mit den ketten bis auf den asphalt durchkommt....und wenn die richtig schön mit schnee und eis zugesifft sind, haben die die angewohnheit entweder erst garnicht auf den boden zu klappen oder wenn sie auf dem boden sind nichtmehr hochzufahren....Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Die Dinger soll man ja auch nicht auf blankem Asphalt einsetzen...
genau
Hallo citius!
Zitat:
Original geschrieben von citius
Der Vorwurf reiner Profitinteressen ist schlichtweg falsch. Natürlich geht es um Profit. Niemand in der Branche und auch niemand sonst handelt ohne Profitinteresse. Außer vl. Mutter Theresa.Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
...dann, lieber Citius, sei doch so nett und kläre einen Ahnungslosen darüber auf, weshalb es so wichtig ist, Kartoffeln, Maschinenteile oder Flüssigchemie eine halbe Stunde früher (das ist wohl der ungefähre Zeitgewinn bei konstanter Überschreitung der erlaubten V um 5 Km/h über einen Arbeitstag) im Supermarkt abzuliefern, dass man reihenweise das Leben und die Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Masivste gefährdet.Ich bin gespannt.
M.
In jedem Fall buchen die Banken die Raten und der Staat die Maut auf den Tag genau ab. Die Krankenkassen wollen ihr Geld, die Werkstätten, der Diesellieferant und natürlich auch der Fahrer. Denen ist scheißegal wo das Geld herkommt.
Dann natürlich der liebe Kunde, der selbstverständlich auskömmliche Raten zahlt. Natürlich hat der Kunde auch mitbekommen, dass Diesel über die letzten 4 Monate deutlich teurer wurde. Ganz freiwillig ruft er dann an und will mehr bezahlen. 😁
Dann kommt jetzt noch der Winter dazu. Im Stau stehen kostet nur, der Umsatz sinkt und woher soll es denn dann kommen?Dann gibt es freilich kriminelle die mit Magneten arbeiten aber der Idealzustand so wie es alles sein sollte, kann keiner finanzieren. Wenn man dann einen Geisteskranken hat, der mit über 90 den verschneiten Berg runterrollen lässt und die ganze Fuhre in die Planken setzt na dann Mahlzeit. Manche sind einfach nur zu dumm für alles. Da hilft kein ESP, kein Profil auf dem Reifen und auch nicht dass er ausgeschlafen war. Jedenfalls war er gerade erst eine Studne am Fahren. Naja und bis zum Kunden hatte er es auch nicht mehr weit und er war nichtmal überfällig, sondern hatte ganz bequem Zeit.
Trotzdem ist nicht etwa der Fahrer der Leidtragende der finanziellen Folgen, sondern die Firma. 200.000€ Schaden, da freut sich die Versicherung. So sehr, dass sie einen rausschmeißt. Woanders zahlst du dann erstmal 2000€ mehr im Monat. Und voll bezahlt wird so eine Bergung auch nicht und die ist auch nicht billig. Weil man kennt ja Versicherungen.
Personenschaden war ja glücklicherweise nicht zu verzeichnen!
Und dieses ganze Arbeitnehmer-von Druck-im-Job-Gequatsche. Dummes Zeug. Da hängt doch schlimmstenfalls nur ein Job dran. Beim reichen Chef und Ausbeuter schließlich nur die Existenz.
Jedenfalls stellen sich das sehr viele Leute die das nicht erlebt haben alles ganz sehr einfach vor. Ist es aber nicht.Ach ja. Irgendwie müssen die 2000€ Mehrbelastung zukünftig dem Fahrpersonal ausgequetscht werden. Aber die wandern nicht aus Profitgier beim Chef aufs Konto sondern an die Versicherung.
Wenn nämlich der Punkt erreicht ist, dass der Unternehmer weniger verdient als sein Angestellter, aber eben mit seiner persönlichen Existenz voll haftet, dann ist der Punkt erreicht wo zugesperrt wird. Und vielen, denen es bei uns zu wohl wurde, die wollten später zurück. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.
Du lamentierst hier über Dinge, mit denen jeder Unternehmer zu kämpfen hat.
Es geht IMMER um Profit. Worum sonst soll es bei einer unternehmerischen Tätigkeit gehen? Um den Spass am Lasterfahren?
Kann mein Arbeitgeber auf Arbeitsschutzausrüstung für mich verzichten, weil sie teuer ist? Nein.
Kann mein Arbeitgeber mich zwingen, Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten oder sonstwelche Gesetze zu überschreiten? Nein.
Aber bei Speditionen ist das völlig o.k.?
No way.
Da bist Du vollkommen auf dem Holzweg.
Das Gerede über den armen Arbeitgeber im Speditionsgewerbe kann ich nicht mehr hören. Würden sich alle an zumindest die einfachsten Regeln halten, könnte auch nicht ständig der Preis für Logistikleistungen unterboten werden. Wenn ich hingegen nur noch konkurrenzfähig bin, wenn ich Gesetze überschreite und andere gefährde, muss ich den Laden eben dicht machen.
Das ist dann volkswirtschaftlich deutlich günstiger, als 5 Arbeitnehmer nach einem durch LKW verursachten Massencrash auf der AB zu beerdingen.
Ich bin nun wirklich kein Sozialist. Aber Du sagst es selbst: im Verhältnis zum hohen Gefährdungsgrad hängen am Truckergewerbe in der Tat verhältnismässig wenig Arbeitsplätze. Da ist mit im Zweifel ein arbeitsloser Trucker lieber als einer, der für eine Klitsche arbeitet, die sich nur durch rücksichtsloses Fahren über Wasser halten kann.
Im Übrigen: jemandem, der die aktuell für jeden einigermassen intelligenten Menschen ganz offensichtlichen Probleme, die die LKW-Fraktion verusacht, implizit mangeldndes Verständnis für die Wirtschaft vorzuwerfen, ist eine eher dümmliche Argumentation.
Man steht in einem Land mit einem Luxus-Sozialsystem wie Deutschland immer nur soweit unter wirtschaftlichem Druck, wie man selbst es zulässt. KEINER muss hierzulande mit einem Schrottlaster bis zur Erschöpfung mit 95 Km/h durch den Schnee rasen.
M.
Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
Hallo citius!
Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
Du lamentierst hier über Dinge, mit denen jeder Unternehmer zu kämpfen hat.Zitat:
Original geschrieben von citius
Der Vorwurf reiner Profitinteressen ist schlichtweg falsch. Natürlich geht es um Profit. Niemand in der Branche und auch niemand sonst handelt ohne Profitinteresse. Außer vl. Mutter Theresa.
In jedem Fall buchen die Banken die Raten und der Staat die Maut auf den Tag genau ab. Die Krankenkassen wollen ihr Geld, die Werkstätten, der Diesellieferant und natürlich auch der Fahrer. Denen ist scheißegal wo das Geld herkommt.
Dann natürlich der liebe Kunde, der selbstverständlich auskömmliche Raten zahlt. Natürlich hat der Kunde auch mitbekommen, dass Diesel über die letzten 4 Monate deutlich teurer wurde. Ganz freiwillig ruft er dann an und will mehr bezahlen. 😁
Dann kommt jetzt noch der Winter dazu. Im Stau stehen kostet nur, der Umsatz sinkt und woher soll es denn dann kommen?Dann gibt es freilich kriminelle die mit Magneten arbeiten aber der Idealzustand so wie es alles sein sollte, kann keiner finanzieren. Wenn man dann einen Geisteskranken hat, der mit über 90 den verschneiten Berg runterrollen lässt und die ganze Fuhre in die Planken setzt na dann Mahlzeit. Manche sind einfach nur zu dumm für alles. Da hilft kein ESP, kein Profil auf dem Reifen und auch nicht dass er ausgeschlafen war. Jedenfalls war er gerade erst eine Studne am Fahren. Naja und bis zum Kunden hatte er es auch nicht mehr weit und er war nichtmal überfällig, sondern hatte ganz bequem Zeit.
Trotzdem ist nicht etwa der Fahrer der Leidtragende der finanziellen Folgen, sondern die Firma. 200.000€ Schaden, da freut sich die Versicherung. So sehr, dass sie einen rausschmeißt. Woanders zahlst du dann erstmal 2000€ mehr im Monat. Und voll bezahlt wird so eine Bergung auch nicht und die ist auch nicht billig. Weil man kennt ja Versicherungen.
Personenschaden war ja glücklicherweise nicht zu verzeichnen!
Und dieses ganze Arbeitnehmer-von Druck-im-Job-Gequatsche. Dummes Zeug. Da hängt doch schlimmstenfalls nur ein Job dran. Beim reichen Chef und Ausbeuter schließlich nur die Existenz.
Jedenfalls stellen sich das sehr viele Leute die das nicht erlebt haben alles ganz sehr einfach vor. Ist es aber nicht.Ach ja. Irgendwie müssen die 2000€ Mehrbelastung zukünftig dem Fahrpersonal ausgequetscht werden. Aber die wandern nicht aus Profitgier beim Chef aufs Konto sondern an die Versicherung.
Wenn nämlich der Punkt erreicht ist, dass der Unternehmer weniger verdient als sein Angestellter, aber eben mit seiner persönlichen Existenz voll haftet, dann ist der Punkt erreicht wo zugesperrt wird. Und vielen, denen es bei uns zu wohl wurde, die wollten später zurück. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.
Es geht IMMER um Profit. Worum sonst soll es bei einer unternehmerischen Tätigkeit gehen? Um den Spass am Lasterfahren?
Kann mein Arbeitgeber auf Arbeitsschutzausrüstung für mich verzichten, weil sie teuer ist? Nein.
Kann mein Arbeitgeber mich zwingen, Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten oder sonstwelche Gesetze zu überschreiten? Nein.Aber bei Speditionen ist das völlig o.k.?
No way.
Da bist Du vollkommen auf dem Holzweg.Das Gerede über den armen Arbeitgeber im Speditionsgewerbe kann ich nicht mehr hören. Würden sich alle an zumindest die einfachsten Regeln halten, könnte auch nicht ständig der Preis für Logistikleistungen unterboten werden. Wenn ich hingegen nur noch konkurrenzfähig bin, wenn ich Gesetze überschreite und andere gefährde, muss ich den Laden eben dicht machen.
Das ist dann volkswirtschaftlich deutlich günstiger, als 5 Arbeitnehmer nach einem durch LKW verursachten Massencrash auf der AB zu beerdingen.Ich bin nun wirklich kein Sozialist. Aber Du sagst es selbst: im Verhältnis zum hohen Gefährdungsgrad hängen am Truckergewerbe in der Tat verhältnismässig wenig Arbeitsplätze. Da ist mit im Zweifel ein arbeitsloser Trucker lieber als einer, der für eine Klitsche arbeitet, die sich nur durch rücksichtsloses Fahren über Wasser halten kann.
Im Übrigen: jemandem, der die aktuell für jeden einigermassen intelligenten Menschen ganz offensichtlichen Probleme, die die LKW-Fraktion verusacht, implizit mangeldndes Verständnis für die Wirtschaft vorzuwerfen, ist eine eher dümmliche Argumentation.
Man steht in einem Land mit einem Luxus-Sozialsystem wie Deutschland immer nur soweit unter wirtschaftlichem Druck, wie man selbst es zulässt. KEINER muss hierzulande mit einem Schrottlaster bis zur Erschöpfung mit 95 Km/h durch den Schnee rasen.
M.
Dieses funktioniert aber nur in einem geschlossenen System bei gleichen Bedinungen aller Unternehmen, deutsche Speditionen konkurieren direkt mit Unternehmen aus Littauen Rumänien ect.Aufgrund der hohen Lohn und Lebenskosten in Deutschland müssten wir eigentlich alle zum Arbeitsamt gehen und uns von der allgemeinheit bezahlen lassen, damit Rumänische Trucker hier natürlich noch sicherer unsere Geschäfte beliefern kann.
Dann schalten wir noch die A´teureren AKWs ab und beziehen strahlenden Atomstrom aus der Ukraine, während die Erntehelfer hier an uns vorbei nach Holland fahren und unsere Erdbeeren auf den Feldern vergammeln.
Ja, da wird einem wahrlich warm ums Herz.
So wie mir vorhin auf der A2 Berlin Richtung Hannover.
Es wurde im Rundfunk bekanntgegeben, dass die A2 bis Helmstedt oder Braunschweig (war schon eine ganze Strecke lang) auf 60 km/h limitiert und das Überholen von Kfz über 3,5 t verboten wird.
Das Überholverbot auch deswegen, weil man die Nase voll hat von den querstehenden Lkws.
Es war eine einzige Katastrophe.
Ich hatte auf der rechten Spur 80 drauf, was echten 75 entspricht, ich kam mir vor wie der letzte Depp.
Man konnte die Lkws an einer Hand abzählen, die sich überhaupt dran halten. Ich wurde, obwohl ich selbst schon 15+ hatte, von fast allen Kfz über 3,5 t überholt. Nein, ich bin auch Tempomat 180 gefahren, wo frei war, bin also keine lahme Oma. Mein Problem ist, ich lese Schilder und fahre ungefähr (also 10% drüber max.) das, was erlaubt ist.
Aber wenn schon extra für diese Honks der Riegel vorgeschoben wird, warum wird dann trotzdem noch hirnlos weitergebrettert und gedrängelt, aufgeblendet? Dann sollen sich die Lkw-Fahrer doch bei ihren tollen Kollegen und deren Chefs bedanken, die keinen Bock auf vernünftige Ausstattung und Fahrweise haben. Langsam steht es einem echt bis an den Kragen...
Ich frage mich auch, warum man sich dieser Heuchelei hingibt, 60 km/h zHg mit Überholverbot zu machen, wenn der langsamste Pkw immer noch im Punktebereich an mir vorbeirauscht?
Fast alle Brummifahrer wären Fußgänger gewesen. Aber weil es niemand kontrolliert, wird gefahren wie blöde.
Welche v ist denn die richtige? Die vom Überholer, oder vielleicht von dessen Überholer? 80? 90? 130?
An irgendwas halten muss man sich doch.
Echt, nur Vollbeklatschte unterwegs. Und das beste waren wie gesagt die Lkws, die ein Überholverbot gerade wegen latenter Rutschgefahr nicht interessiert hat.
Ein Brummi aus NRW hat noch auf der Mitte fahrend einen Pkw-Schleicher angeschoben ... das Mitleid können sich solche "Experten" an den Hut stecken.
Und die "andere Seite" musste es natürlich auch übertreiben. 80 km/h hätten auch gelangt, aber nein, da macht man lieber 60 km/h, wo der Verkehr fast steht. Was will die Polizei denn bei den nächsten Unfällen machen? Tempolimit 40, damit man gar nicht mehr unter 8 Stunden zwischen Leipzig und Hamburg unterwegs ist?
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von Pepperduster
Aufgrund der hohen Lohn und Lebenskosten in Deutschland müssten wir eigentlich alle zum Arbeitsamt gehen und uns von der allgemeinheit bezahlen lassen, damit Rumänische Trucker hier natürlich noch sicherer unsere Geschäfte beliefern kann.
Fragt Ihr vielleicht auch mal die ehrenamtlichen Helfer der BOS/Rettungsdienste (Feuerwehr, THW, RotKreuz, JUH usw.), was die zu der Fahrerei sagen, die manche Brummis abliefern. Ich glaube, mein Wehrleiter hat auch nachts besseres zu tun, als bei 20 cm Neuschnee eine Unzahl von Bergungseinsätzen fahren zu müssen, nur weil Manche einfach unbelehrbar sind.
Ehrenamtlich= die Leute gehen hauptsächlich einem richtigen Job nach, können den nicht machen, es entsteht Verdienstausfall, der muss ausgeglichen werden, das kostet die Allgemeinheit Geld. Neben Ausrüstung und Ersatz von Betriebsstoffen (ja, so ein Einsatzfahrzeug braucht auch Sprit, wahnsinn oder).
Aber die Erde ist eine Scheibe und nur die Lkw-Fahrer haben Probleme. Alle anderen lachen sich vor Geld in den Schlaf und alles ist kunterbunt...!
cheerio
Hallo!
Möglicherweise müsste eine gesetzliche Regelung für einen "Notstand im Straßenverkehr" geschaffen werden, so dass man solche Liegenbleiber mit schwerem Räumfahrzeug der Bundeswehr ohne Rücksicht auf Verluste in den Straßéngraben befördern kann. Die Kisten mundgerecht zersägen und stückweise abtranbsportieren kann man dann ja, wenn die Wetterlage wieder entspannter ist.
Würde eine solche Gefahr des Totalverlustes des Fahrzeuges stets bestehen, würde man in D keinen LKW mehr ohne nagelneue Winterreifen finden. Wetten?
Gruß,
M.
Moin,
ich denke nach den Medienberichten vom WE kommen wir der Sache langsam näher (hier zwei Beispiele aus für jedermann frei zugänglichen Internetportalen):
http://www.derwesten.de/.../...ist-fuer-Brummis-Schluss-id4073103.html
http://www.rp-online.de/.../...-sie-zum-Problem-werden_aid_943350.html
Im Kern lese ich daraus:
a) LKW sind im Endeffekt konstruktiv doch nicht für extremes Winterwetter ausgelegt
und erst dann (auch aus anderen Veröffentlichungen):
b) Wenn die LKW-Fahrer nicht alles versuchen, gibt es Ärger mit dem Chef und den Kunden. Das wird offensichtlich höher bewertet als die Sicherheit.
c) Es herrscht bei vielen LKW-Fahrern Unvernunft
Zitat:
Original geschrieben von matzhinrichs
Hallo!so dass man solche Liegenbleiber mit schwerem Räumfahrzeug der Bundeswehr ohne Rücksicht auf Verluste in den Straßéngraben befördern kann.
Hehe, davon Träume ich schion seit Jahren, wenn ich hör das die Leute mangels Winterausrüstung hängen bleiben. Die solleen ienfach von der Straße geschoben werden. Irgenwann im frühjahr wenn wieder warm ist darf man dann nach und Nach von mir aus die Fahrzeuge wieder bergen. 😎