Querstehende LKW bei Eis und Schnee

Moin,

ich habe mal eine Frage an die LKW - Fahrer unter Euch:

Letzte Nacht war hier in Nordrhein-Westfalen nach ca. 10 cm Neuschnee wieder die Hölle los; insbesondere auf den Autobahnen überall "Behinderungen durch querstehende LKW".

Jedes Jahr das Gleiche, und gefühlt immer schlimmer. Da nützt es dann ja auch nicht viel, wenn alle PKW Winterreifen und viele sogar Allradantrieb haben.

Woran liegt das ?

a) Zu viele LKW auf den Straßen ?
b) Zu viele schlecht ausgerüstete LKW auf den Straßen ?
c) Sind moderne LKW ungeeigneter für winterliche Straßenverhältnisse als früher ?
d) Wird schlechter geräumt als früher ?
e) Oder hat sich in Wirklichkeit gar nichts geändert

Ich freue mich auf Kommentare von Brummifahrern, vielleicht versteht man dann auch besser, was los ist.

Beste Antwort im Thema

Moinsen!

Wenn man die Meldungen der letzten Tage (oder rückblickend, auch Jahre) mal mit etwas Abstand verfolgt, so fallen einem mal wieder die 3 Säulen der modernen "Politik" auf, die sich hinter den Stämmen des Blätterwaldes und im gewollten Nebel der sich jagenden Agenturmeldungen zu verstecken suchen:

- Realitätsverweigerung
- nur dem kurzzeitigen Zweck und der Selbstbereicherung huldigendes "Regieren"
- Abwälzen der Verantwortung und der Folgen auf den einzelnen Bürger

Um es nochmal klar zu stellen: Als Mensch (!) und nicht als Bürger irgendeiner zufälligen Landesgrenze, als einfaches Volk, sind wir europaweit ein Volk. Diese sogenannten "kleinen Leute" schultern all die gigantischen Wirtschafts- und Kulturleistungen, SIE sind die wahren "Leistungsträger".

Wenn wir also auf die Folgen einer verfehlten Politik und eines ungezügelten Gewinnstrebens auf Kosten dieses Volkes schauen, sollten wir Ursache und Wirkung nicht verwechseln! Das es auch anders geht, beweisen richtige, verantwortungsbewußte UNTERNEHMER jeden Tag, siehe Trigema oder LiquiMoly. Die sich mit ihren Angestellten solidarisieren und sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Jedem, der viel leistet, sei sein Gewinn gegönnt! Sozialneid? Nein Danke!

Der Trick des Herrschens besteht darin, das Volk zu entzweien ;-) Die Flut an immer mehr LKW ist systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die Staus, der Streß, der Termindruck - sind systembedingt, nicht die Schuld des einzelnen Fahrers. Die aus dem Aufeinandertreffen der PKW und der LKW Fraktion herrührenden Probleme und Aggressionen - sind systembedingt, ja, auch das daraus resultierende "Versagen" mancher LKW-Fahrer, welche aus Druck oder einschläfernder Routine leichtsinnig werden. Dennoch hat jeder Einzelne eine Verantwortung sich und den Anderen gegenüber, da gibt es nichts zu entschuldigen. Fehlverhalten muß unnachgiebig bestraft werden. Punkt.

Dennoch, diese Probleme sind systembedingt und werden sogar gerne in Kauf genommen. Wenn Zwei sich streiten -> freut sich der Dritte!

Habt ihr es noch nicht gemerkt? Langsam wurde die Taktzahl immer mehr erhöht, nach der wir ALLE durch den Berufsalltag zu rudern haben. Vom Hilfsarbeiter bis zum Abteilungsleiter, von der Putzfrau bis zum Professor. Die Einen bekommt man über Druck und dem Drohenden Verlust des Arbeitsplatzes zum Spuren - die Anderen ködert man über Tantiemen und hohle Leistungsbejubelungen ('schacka! Du bist Deutschland!). An die gute Tafel läßt man uns jedoch nicht - obwohl WIR es ALLE sind, die unsere Länder erhalten und bewirtschaften.

Und es funktioniert. Es ist wie in einer Hühnermasthalle, jeder kämpft für sich (z.B. LKW- gegen PKW Fahrer) und alle hacken aufeinander herum (in Firmen, wo die Arbeiter mit "Strukturmaßnahmen" zur "Straffung" des "Portfolios" bedroht werden), Gedanken an selbständiges Fliegen in Freiheit hat man schon längst vergessen - die Betreiber der Anlage reiben sich zufrieden die Hände, die Eier (Rubel, Dollars) rollen.

Den Menschen erzählt man Sicherheit, Geborgenheit, Arbeit und Glück sind nur zu bekommen, wenn man Selbstbestimmung und Freiheit aufgibt. Die Menschen glauben, keine Wahl zu haben. Viele Familien hängen am Verdienst eines Arbeiters/Angestellten, hier die LKW-Fahrer. Das System vernichtet öffentliche Arbeitsplätze bei der Bahn - und schiebt ein nur halb so großes ArbeitsplatzANGEBOT in die Privatwirtschaft - und auf die Straße. Diese, sorry, armen Schweine sollen aber die gleiche, am besten noch mehr Arbeit verrichten, wie die ja angeblich so "ineffiziente" öffentliche Wirtschaft vorher.

Just-in-time heißt der Wahnsinn:

Zitat:

"Güter oder Bauteile werden von den Zulieferbetrieben erst bei Bedarf - zeitlich möglichst genau berechnet - direkt ans Montageband geliefert. Dazu wird mit einem gewissen Vorlauf die benötigte Menge vom Fließband zurückgemeldet und bestellt. Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern. Am Produktionsort selbst wird also nur soviel Material gelagert, wie unbedingt nötig ist, um die Produktion gerade noch aufrecht zu halten. Dadurch entstehen beim Produzenten nur direkt am Band sehr kleine Lagermengen und es entfallen längere Lagerungszeiten.

Damit JIT funktionieren kann, muß der Lagerbestand jederzeit korrekt sein und online nachgeführt werden. Neben dem geplanten Bedarf muß im Rahmen der Verbrauchsermittlung auch die aktuelle Verbrauchsmenge korrekt erfaßt werden. Diese kann z. B. wegen Ausschuß, Bruch, o. ä. vom Planbedarf abweichen.

Vereinfacht kann man JIT so beschreiben: Ein Produkt wird exakt zu dem Zeitpunkt fertiggestellt bzw. geliefert, zu dem es auch benötigt wird. Dazu sind die einzelnen Herstellungsschritte sowie der Transport zeitlich entsprechend einzuplanen."

Gelesen?!? "Der Zulieferer muß sich vertraglich verpflichten, innerhalb dieser Vorlaufzeit zu liefern" - noch Fragen?

https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Just-in-time-Produktion

Und der Wahnsinn hat Methode. Es werden vom Steuerzahler bereits bezahlte (!) öffentliche, im öffentlichen Besitz befindliche Güter und Arbeitsplätze plattgemacht( Bahn, Post, Autobahnen, Brücken, Tunnel, Fähren, Hafenanlagen, Theater, Wasserwerke, Stadtwerke, Straßenbahnen, etc.), ein Teil der Arbeiter zu Hungerlöhnen in "Auffanggesellschaften" weitergeduldet, ein anderer Teil darf sich zu ebensolchen Hungerlöhnen in der Privatwirtschaft verdingen, Arbeitslose liegen der Allgemeinheit auf der Tasche, Gewinne werden privatisiert (und fließen dann ab in sogenannte "ertragreiche Länder" wie z.B. die alte Demokratie ;-) China) - und die Kosten werden der Allgemeinheit aufgebrummt.

Was wir brauchen ist eine an den Bedürfnissen der Völker und an den REALITÄTEN ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Ein LKW-Fahrer würde auch Güterzüge fahren, wenn er damit seine Familie ernähren kann und der Job gut bezahlt ist und Spaß macht.
Siehe Verkehrspolitik der Schweiz:
https://secure.wikimedia.org/.../Schwerverkehrsabgabe_%28Schweiz%29

Es ist also nicht die Schuld der LKW-Fahrer, dass es zurzeit so aussieht, wie es aussieht. Das manche von ihnen den Streß durch leichtsinniges Verhalten zu reduzieren versuchen oder keine Winterreifen auf allen Achsen und Schneeketten dabeihaben. Es ist so gewollt. Einkalkuliert. Durchgerechnet. In der Summe billiger.

Leider haben wir nicht mehr Politiker vom Format eines Heinz Erhard, der wußte, was soziale Marktwirtschaft bedeutet. Heutzutage zahlen wir alle die Zeche, damit eine kleine Gruppe von Bankiers und Finanzjongleuren den 10 Ferrari in der Garage hat.

Wie kaputtgemacht und ausgequetscht unser Land in Wahrheit schon ist, zeigt sich immer in solchen Situationen wie jetzt. Ein ganz normaler, mitteleuropäischer Winter. Und Alles bricht fast zusammen. Damit den einfachen Leuten kein Licht aufgeht und sie sich nicht daran erinnern, daß noch vor 20 Jahren dies Alles überhaupt kein Problem gewesen wäre, erfindet die gleichgeschaltete Bezahlpresse die "Winterkatastrophe". Tja, wenn die grausame Natur erbarmungslos 10cm Neuschnee auf Heathrow und FFM abregnen läßt, da kann der Mensch nichts machen... wer kann denn auch im Winter mit Schnee und Frost rechnen?
Wie praktisch. Niemand der "hohen Herren" ist wieder Schuld. Es gibt keine Fehlplanungen, kein Verschulden, man "sitzt aus". Und grinst sich ins Fäustchen, wenn genervte Bürger, LKW-Fahrer, Autofahrer und Eisenbahner, Lufthansaangestellte und Straßenmeisterei bedienstete sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Also seid nett zueinander und laßt Euch nicht verarschen. Quer über alle Parteigrenzen und persönliche Vorlieben hinweg. Wir sind ein Volk. Helft Einander, Fuß etwas vom Gas, Kopf und Herz einschalten 😉

In diesem Land und im Rest Europas sitzt etwas ganz Anderes quer als ein paar LKW bei Schnee...

Kommt Alle gut an und Frohe Weihnachten Allerseits!

Munterbleiben! 🙂

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Zitat:

Original geschrieben von Manitoba Star


Nochmal zurück zum eigentlichen Thema (mangels Winterreifen querstehende Motorräder verursachen ja nur verhältnismäßig wenig Behinderungen 😉):

Gestern hat man in NRW die Notbremse gezogen und (z.B. im Regierungsbezirk Düsseldorf) von 20.30 - 02.00 Uhr ein Fahrverbot für LKW auf Autobahnen verhängt. Ist das sinnvoll ?  Sollte es zukünftig auch präventiv gemacht werden ? Ich meine ja, denn so kann es nicht weitergehen.

Im Radio lief die hilflose Durchsage "LKW-Fahrer sollen einen Rastplatz anfahren". Klasse. Erstens müssen sie da hinkommen, zweitens muß der befahrbar sein und drittens sind die auch ohne Schnee schon von LKW überfüllt.

Und viertens versteht es kein Rumänischer, Belgischer, Lettischer, Polnischer LKW Fahrer.

Zitat:

Original geschrieben von Kölnmondeo


Ja die lieben LKW Fahrer - Leute mit denen ich am liebsten überhaupt nichts zu tun haben möchte.

Ich bin letzte Woche bei wunderschönem Schneetreiben und teilweise festgefahrener Schneedecke die A1 von Münster in Richtung Rheinland gefahren. Ich habe einen allradgetriebenen Pkw mit Winterreifen und allem möglichen Sicherheitsschnickschack, trotzdem konnte man -normalen Menschenverstand voraussetzend- nicht schneller als 70 bis max 80 km/h fahren.

Aus diesem Grunde haben dann viele Sattelschlepper Fahrer auch auf der dritten, teilweise ungeräumten linken Spur wie die Henker fahrend, alle anderen Autofahrer überholen müssen!

Mein Fazit:
Es ist und bleibt gefährlich einem Typen mit häufig nur maximal 8 Jahren Schulbildung (und möglichst Schulnote 5 in Physik) ein Fahrzeug von bis zu 40 Tonnen an die Hand zu geben und diesen damit im öffentlichen Straßenverkehr fahren zu lassen.

Die Frage nach den Staus, Unfällen, quer stehenden LKW´s, Toten etc. erklärt sich ja wohl von selbst.

Wahrscheinlich ist das aber auch ein staatliches Programm von gewünschtem, natürlichem Entgegenwirken i.S. Überbevölkerung.

Deshalb ist es am besten man bleibt zu Hause wenn es schneit, dann kann man auch nicht von irren LKW Fahrern gekillt werden.

Auf welche wissenschaftlich verwertbaren Studien beziehst du deine Theorie vom "dummen LKW Fahrer mit Abgangszeugnis der 8. Klasse "?

Auf irgendwelche pauschalisierenden Stammtischargumente sollte man nicht eingehen. Hier, wie auch in vielen anderen Fällen, ist es doch so, dass einige Wenige durch ihr Fehlverhalten den Negativstempel einer ganze Gattung aufdrücken. Klar es gibt Brummifahrer, die sich nicht um eine sachgerechte Technik und gesetzliche Regeln halten, aber das sind die Wenigen, die unter der Masse dann unangenehm auffallen.

Im Sommer wird dann wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Zum Beispiel Motorradfahrer, die auf der Straße den Hobbyrossi mimen und dann für einige Leute die Meinung erzeugen alle Motorradfahrer wären organspendende Idioten, die das eigene und das Leben anderer gefährden.

Hallo!

Zum Thema Motorrad im Winter möchte ich gerne noch etwas loswerden:

bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Schnee, Eis, Schneematsch, herrscht Winterreifenpflicht.
Auch für Motorräder.
Aber wer bitte fährt denn bei einem solchen Wetter mit dem Motorrad???

Seit 1988 bin ich auf 2 Rädern unterwegs, die ersten 2 Jahre auch im Winter. Aber auf die Idee, bei geschlossener Schneedecke den gesamten Verkehr mit dem Motorrad aufzuhalten und mich dabei andauernd auf die Nase zu legen, bin ich nicht gekommen.

Für mein Motorrad, eine 1000er Thunderace, gibt es ebenfalls keine Winterreifen. Und ich vermisse sie auch nicht. Mit einem solchen Bock hat man auf winterlichen Straßen nichts verloren.

Ist im Winter dann die Straße frei, darf man ja auch wieder fahren. Auch meine Maschine ist durchgängig zugelassen und ich drehe im Winter gerne mal eine Runde. Aber doch bitte nicht im Schnee...

Die Ironheads können ja Ural-Gepsanne fahren. Die fallen nicht um und es sind Winterreifen dafür erhältlich...

Was die LKW-Fahrer betrifft:

seit diesem Winter scheinen sie in wirklich großer Zahl hohl zu drehen.
Die wildesten Überholmanöver ohne Rücksicht auf Verluste, selbst meiner diesbzgl. recht schmerzfreien Ansicht nach völlig überhöhte Geschwindigkeiten, Sicherheitsabstände, innerhalb welcher man noch nicht mal ein Fahrrad nach dem Sturz abbremsen könnte und massive Mißachtungen der Überholverbote sind mittlerweile normal.

Ich fahre sehr viel und ich habe eine solche Häufung von Rücksichtslosigkeiten bei LKW noch nie so deutlich gesehen wie in den letzten 4 Wochen.

Das Argument, wir wollten ja schließlich auch im Dezember unsere Erdbeeren pünktlich im Supermarkt haben, greift dabei auf keinen Fall, denn die Erdbeeren interessiert es nicht, ob sie bei vernünftiger Fahrweise vielleicht 4 Stunden später bei Rewe ankommen.

Vielmehr geht es hier um ganz einfache Profit-Interessen der Spediteure, die ihre Leute gnadenlos antreiben und anscheinend blind am PC ohne Ansicht des Wetters disponieren.

Das wiederum erfolgt dann schlicht und einfach nicht im Interesse des Endkunden. Denn dieser kauft lieber aus einer etwas kleineren Auswahl ein, anstatt auf dem Weg zum Supermarkt von einem LKW geplättet zu werden.

M.

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Du hast von der Branche echt Null Ahnung. Ist nicht böse gemeint aber du liegst komplett falsch. 

...dann, lieber Citius, sei doch so nett und kläre einen Ahnungslosen darüber auf, weshalb es so wichtig ist, Kartoffeln, Maschinenteile oder Flüssigchemie eine halbe Stunde früher (das ist wohl der ungefähre Zeitgewinn bei konstanter Überschreitung der erlaubten V um 5 Km/h über einen Arbeitstag) im Supermarkt abzuliefern, dass man reihenweise das Leben und die Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Masivste gefährdet.

Ich bin gespannt.

M.

Ich höre hier immer wieder, wie schwer es die LKW-Fahrer haben und dass man dies doch bitte bei der Kritik berücksichtigen müsste. Ja, ich glaube gerne, dass diese Leute einen schweren Job haben und unter großem Druck stehen. Aber in wieviel Berufen sieht es heutzutage anders aus? Sollen wir der Krankenschwester auch nachsehen, wenn sie dem Patienten die falschen Medikamente verabreicht, der Postbote Sendungen nicht abliefert, der Koch angebranntes Essen vorsetzt, etc., etc.???

Ich will nicht alle Trucker über einen Kamm scheren, es gibt viele Fahrer, die sich bei gleichen Bedingungen rücksichtsvoll durch den Verkehr bewegen, ihre Ware ordentlich sichern, keine Zeitung während der Fahrt lesen, ordentliche Abstände einhalten, etc. Aber ich muss Matzhinrichs recht geben, dass es immer mehr von der anderen Sorte gibt und die Gefährdung, die damit einhergeht, enorm ist.

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


denn die Erdbeeren interessiert es nicht, ob sie bei vernünftiger Fahrweise vielleicht 4 Stunden später bei Rewe ankommen.

die erdbeeren nicht...aber die fa. rewe, die den speditionen sehr geringe zeitfenster für die anlieferung der ware lässt....

kommen die erdbeeren nicht im vertraglich festgehaltenen zeitfenster, wird die ware nicht angenommen -> der spediteur bekommt kein geld für die tour, muss neben der entsorgung der erdbeeren dann auch noch ziemlich hohe vertragsstrafen an rewe zahlen und ob er bei der nächsten ausschreibung den zuschlag bekommt ist fraglich.....

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Zum Thema Motorrad im Winter möchte ich gerne noch etwas loswerden:

bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei Schnee, Eis, Schneematsch, herrscht Winterreifenpflicht.
Auch für Motorräder.
Aber wer bitte fährt denn bei einem solchen Wetter mit dem Motorrad???

Seit 1988 bin ich auf 2 Rädern unterwegs, die ersten 2 Jahre auch im Winter. Aber auf die Idee, bei geschlossener Schneedecke den gesamten Verkehr mit dem Motorrad aufzuhalten und mich dabei andauernd auf die Nase zu legen, bin ich nicht gekommen.

Wer kann, der Kann. Nicht immer von einem selbst auf andere schließen.

Für jemanden der 1000ccm unterm Hintern hat, sind Mopeds unter 500ccm wahrscheinlich keine echten Motorräder. Aber ich kann dir sagen, nichts macht bei geschlossener Schneedecke mehr Spaß, als mit einer DT175 MX oder XL350 und Sandbahnreifen an den stehenden Autos und LKW vorbei zu Fahren.

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


...dann, lieber Citius, sei doch so nett und kläre einen Ahnungslosen darüber auf, weshalb es so wichtig ist, Kartoffeln, Maschinenteile oder Flüssigchemie eine halbe Stunde früher (das ist wohl der ungefähre Zeitgewinn bei konstanter Überschreitung der erlaubten V um 5 Km/h über einen Arbeitstag) im Supermarkt abzuliefern, dass man reihenweise das Leben und die Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Masivste gefährdet.

Ich bin gespannt.

M.

Der Vorwurf reiner Profitinteressen ist schlichtweg falsch. Natürlich geht es um Profit. Niemand in der Branche und auch niemand sonst handelt ohne Profitinteresse. Außer vl. Mutter Theresa.

In jedem Fall buchen die Banken die Raten und der Staat die Maut auf den Tag genau ab. Die Krankenkassen wollen ihr Geld, die Werkstätten, der Diesellieferant und natürlich auch der Fahrer. Denen ist scheißegal wo das Geld herkommt.

Dann natürlich der liebe Kunde, der selbstverständlich auskömmliche Raten zahlt. Natürlich hat der Kunde auch mitbekommen, dass Diesel über die letzten 4 Monate deutlich teurer wurde. Ganz freiwillig ruft er dann an und will mehr bezahlen. 😁
Dann kommt jetzt noch der Winter dazu. Im Stau stehen kostet nur, der Umsatz sinkt und woher soll es denn dann kommen?

Dann gibt es freilich kriminelle die mit Magneten arbeiten aber der Idealzustand so wie es alles sein sollte, kann keiner finanzieren. Wenn man dann einen Geisteskranken hat, der mit über 90 den verschneiten Berg runterrollen lässt und die ganze Fuhre in die Planken setzt na dann Mahlzeit. Manche sind einfach nur zu dumm für alles. Da hilft kein ESP, kein Profil auf dem Reifen und auch nicht dass er ausgeschlafen war. Jedenfalls war er gerade erst eine Studne am Fahren. Naja und bis zum Kunden hatte er es auch nicht mehr weit und er war nichtmal überfällig, sondern hatte ganz bequem Zeit.

Trotzdem ist nicht etwa der Fahrer der Leidtragende der finanziellen Folgen, sondern die Firma. 200.000€ Schaden, da freut sich die Versicherung. So sehr, dass sie einen rausschmeißt. Woanders zahlst du dann erstmal 2000€ mehr im Monat. Und voll bezahlt wird so eine Bergung auch nicht und die ist auch nicht billig. Weil man kennt ja Versicherungen.

Personenschaden war ja glücklicherweise nicht zu verzeichnen!

Und dieses ganze Arbeitnehmer-von Druck-im-Job-Gequatsche. Dummes Zeug. Da hängt doch schlimmstenfalls nur ein Job dran. Beim reichen Chef und Ausbeuter schließlich nur die Existenz.
Jedenfalls stellen sich das sehr viele Leute die das nicht erlebt haben alles ganz sehr einfach vor. Ist es aber nicht.

Ach ja. Irgendwie müssen die 2000€ Mehrbelastung zukünftig dem Fahrpersonal ausgequetscht werden. Aber die wandern nicht aus Profitgier beim Chef aufs Konto sondern an die Versicherung.

Wenn nämlich der Punkt erreicht ist, dass der Unternehmer weniger verdient als sein Angestellter, aber eben mit seiner persönlichen Existenz voll haftet, dann ist der Punkt erreicht wo zugesperrt wird. Und vielen, denen es bei uns zu wohl wurde, die wollten später zurück. So schlimm kann es also nicht gewesen sein.

Ich geh mal davon aus, dass Du von Einzelunternehmern redest. Die meisten Unternehmen, die auch Angestellte beschäftigen bilden ab einer gewissen Größe Gesellschaften und da sieht das mit der persönlichen Haftung des Unternehmers wieder ganz anders aus, als Du es darstellst.

Es ist also dieser Preiskampf, den zwar sicherlich die Kunden initiiert haben, aber die Speditionen sind drauf eingestiegen. Die kleinen ziehen dabei den Kürzeren, dass steht ausser Frage. Nur wenn das Geschäft so hart und teilw. unlauter, bzw. nicht profitabel, warum werden dann immernoch neue Fuhrunternehmen gegründet?

Gut, gegen die EU-Billigkonkurrenz sollte man wirklich etwas tun. Das darf nicht sein. Regularien sollten für so etwas auch zu finden sein.

Aber was die lieben Kunden (Bsp. REWE) mit ihren Knebeldiktaten angeht, wer solche Bedingungen akzeptiert, weiss doch worauf er sich einlässt. Wenn keiner mehr für diese Kunden fahren will, was wird zB. REWE dann tun? 1€-Jobber mit Handwagen losschicken? ...sicher nicht.

Das der Einzelhandel den größten Teil des Verkaufspreises bekommt, ist ein alter Hut. Die Marge beträgt etwa 30% des Preises, die restlichen 70% teilen sich (rel. ungleich) die Hersteller, Großhändler, Transporteure und der Staat.

Zitat:

Original geschrieben von Mondeo-Turnier1.8


Wenn keiner mehr für diese Kunden fahren will,.

zählst du auch zu den leuten, die glauben, wenn sie bei steigenden spritspreisen eine bestimmte tankstelle meiden, der konzern dem die tankstelle angehört direkt den bach runter geht und dadurch die spritpreise sinken würden?

wenn ja, frage ich mich, warum trotz optimisten wie dir dann der spritpreis jahr für jahr in die höhe klettert.... 😕

denk mal logisch nach.....der markt ist von speditionen überflutet....es wird IMMER jemanden geben, der "fahren will"......

Ach gottchen die LKW Fahrer und die ganze Logistikbranche haben ja so ein hartes Leben. Ein Glück hat man in allen anderen Jobs nicht so viel Druck. Es schadet nicht, wenn medizinisches Personal abgelaufenes Material und Medikamente benutzt, es hat auch keine Auswirkungen auf den Umsatz, wenn die Kassierrerin an der Kasse es mit dem Geld nicht so eng sieht und auch mal einen 5er mehr raus gibt, um am Tag 50 Leute schneller zu bedienen. Der Techniker braucht es auch nicht so genau nehmen, hauptsache schnell, so dass der Kunde zufrieden ist, nicht so schlimm, falls sich jemand an der offenen Leitung einen tödlichen Kurzschluss holt, im Produzierenden gewerbe sind diese ganzen Unfallvorschriften auch vernachlässigbar, auf die kann man getrost pfeifen da gewinnt man am Tag auch noch ne halbe Stunde und der Chef ist zufrieden, dass da auch mal der eigene Arm oder der eines Kollegen in der Maschine mit der Schokomasse hängen bleibt ist halt Berufsrisiko. Aber stimmt die Logistikbranche ist ja auch die einzige in Deutschland, die von billigeren Arbeitskräften bedroht ist, denn z.B. im ganzen Dienstleistungssektor braucht man sich nicht anstrengen, weil da ist man ja nicht von indischen oder vietnamesischen Outsourcingkollegen bedroht. Ein Glück gibt es auch in diesem Bereich keinen Druck auf die Mitarbeiter, weil die Projekleiter viel zu wenig Zeitkontingente auf die zu erledigende Arbeit planen, im Gegensatz zur Logistik hat man hier immernoch genug Zeit ausgedehnten Mittagsschlaf zu machen und kann die geforderte Arbeit trotzdem im geforderten Zeitrahm erledigen. Zieltermine und Vertragsstrafen gibt es nämlich nicht, die gibt es nur in der Logistikbranche. Die armen.

Eine Dose Mitleid für unsere Logistiker, die immer dafür sorgen, dass unsere Staubsauger auch immer Termingerecht im lokalen Mediamarkt liegen. Der Anteil der lebenswichitgen Sachen wie Lebensmittel etc. wird wohl das Minimum der ganzen "Terminfracht" ausmachen, weil irgendwie haben die wenigsten LKWs, die man auf der Autobahn sieht, Kühlaggregate.

Heute morgen hats bei uns in der Zeitung gestanden: ein LKW ist stecken geblieben, konnte aus eigener Kraft nicht mehr anfahren, das hat das Material nicht mitgemacht. Ende vom Lied war ein Bußgeld, ein Monat Fahrverbot für den LKW-Fahrer und dessen Kommentar zur Sachlage: "Aber ich habe doch ganz neue Sommerreifen drauf." Warum wundert mich eigentlich gar nichts mehr? 🙁

Gruß Tecci

Nur mal am Beispiel der Elektroschaltungen.
Keiner will doch das, was auf meinen Bildern zu sehen ist. Trotzdem funktioniert es auch mit dem dort gezeigten irgendwie und man bekommt auch nicht zwangsläufig gleich eine gewischt, wenn man vorsichtig ist. 
Andererseits muss man irgendwo auch anfangen die produktiv wertschöpfende Tätigkeit anzufangen.

Arbeitsschutz, wenn er zu gut gemeint ist, wird nämlich zur Arbeitsverhinderung, denn der beste Schutz ist nunmal die komplette Verhinderung. Nur geht das eben nicht.

Nest
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