Quattro vs. Front vs. Heck
Mich würde mal interessieren wie ihr diese 3 Antriebsformen empfindet, was ihr denkt welche die sportlichste ist und mit welcher ihr persönlich am besten zurecht kommt.
Ich präferiere immernoch den Frontantrieb, da ich der Meinung bin seit ESP (vor allem 8.0 ist nochmal um Welten besser geworden) fährt man als Otto-Normal-Fahrer damit besser.
Was meint ihr ?
Und bitte keine hitzige Diskussion - einfach nur Meinungen einbringen.
Gern auch physikalische Grundlagen - daran bin ich immer interessiert :-)
Emulex
31 Antworten
@ lars
ich denke du irrst dich, wenn du davon sprichst, dass der quattro starr verteilt ist. auch beim torson diff kann die kraft zwischen den vo und hi reifen verteilt werden. auch fährt der torson allrad nicht mit einer standart 50:50 verteilung sondern eher 60:40. es wäre für den VAG konzern sicherlich nicht billiger geworden auf einen heckantrieb umzustellen, da man im klein und kompakt wagen bereich einfach zu viele einschränkungen beim platz hätte machen müssen (siehe BMW 1er). was die gesteigerte fahrfreude beim heckantrieb zum front angeht stimme ich dir zwar voll und ganz zu, dennoch ist es beim hecktriebler weitaus wichtiger die el. helferlein einzubauen, da ein heckantrieb an sich schwerer zu fahren ist.
Da hast Du wohl recht, wobei ich gelesen habe, dass die nächsten Quattros ne 40:60 verteilung bekommen und bei der Allroad-Studie ist ja alles drinnen, von 20:80 bis 80:20 je nachdem, wie es gerade benötigt wird.
Ich hätte ja auch nicht alle Modelle auf Heck umgerüstet, beim A 2 macht das gar keinen Sinn, aber beim A 3 hätte ich das schon optional angeboten, beim A 4 hätte ich ab 200 PS auf Heck gesetzt und bei A 6 und A 8 stellt ich die Frage nicht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ein Freund von mir, eingefleischer Heckantriebsfan, den Phaeton Probe gefahren ist, mit Frontantrieb...ich will damit sagen, dass ab einer gewissen Leistung ein Frontantriebler einfach Mist ist.
Generell ist es auch richtig, dass die Hecker* mehr technische Hilfsmitte benötigten, aber mittlerweile sind die doch vollkommen ausbalanciert.
Hallo,
meine persönliche Meinung über die Antriebskonzepte hängt wohl schlicht vom Einsatzzweck ab.
ruhiger Fahrer, gute Straßenverhältnisse: Front- oder Heckantrieb. Letzter Platz Quattro, da er hier keinen Vorteil bringt und nur Leistung schluckt
sportlicher Fahrer: Heckantrieb oder Quattro, Frontler ist hier eher die Spaßbremse, dazu die Einflüsse in der Lenkachse. Hecktriebler bringt mehr Spaß, Quattro etwas unspektakulärer, aber spaßig.
bei glatter/nasser Straße: letzter Platz Heckantrieb, da kaum Gewicht auf der Antriebsachse und ohne Elektronik schnell ausbrechend. Frontler fährt stabiler und kommt bei Glätte wohl besser weg, da mehr Gewicht auf der Antriebsachse, zudem für weniger versierte Fahrer einfacher zu handhaben. Quattro klar Platz 1, keine Traktionsprobleme (gerade beim momentanen Wetter hier unerlässlich), und unschlagbar im Fun-Faktor 😉
Gruß Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von Lars79WF
Durch die ganze Elektronik ist der fRontantrieb dem Heckantrieb ganz schön auf den Pelz gerückt, ohne aber an ihm vorbei zu kommen. Audi setzt aus Marketinggründen und VAG Zwang nicht darauf. ich will nicht wissen, wieviel die Frontantriebsentwicklung und Verbesserung eine Mehr an Geld veschlungen hat, als einfach auf das Heck zu setzen...
Das Problem beim Quattro ist eben, die starre 50:50 Verteilung bei Audi, die erst demnächst verändert werden soll. Auch da sind uns BMW und Alfa(!) einen Schritt voraus...
Des weiteren macht man für mich im Marketing was falsch, denn wieso hat nicht jeder Audi einfach Quattro und Front eben Optional? Wenn man schon mit der eigenen Erfindung wirbt, soll man sie auch flächendeckend auf die Käufer und Interessenten loslassen, oder? Auch wenn ich einen Allrad-Vorteil auf trockener Strecke bezweifeln möchte...
Hi,
das mit der 50:50-Verteilung halte ich für ein Gerücht.
Das Quattro-System kann meines Wissens bis zu 80 zu 20 je Achse shiften.
Haldex theoretisch sogar 100 zu 0.
Bei BMW - zumindest den ersten xi den ich kennengelernt habe - war die Verteilung statisch auf 60 hinten und 40 vorne.
Gerade mit Servotronic und dem neuen ESP fährt der A4 Frontantrieb genial um Kurven - das berichten auch die ganzen Autozeitschriften.
Offenbar hat sich hier gewaltig was getan.
Man darf natürlich den großen Vorteil des Frontantrieb ggü. Heck bei Nässe, Schnee und überhaupt im Grenzbereich nicht aussen vor lassen.
Der geübte Fahrer ist mit dem Hecktriebler sicher schneller, aber gäbs so viele geübte Fahrer, bräuchten wir kein ESP ;-)
Und ESP wiederum verringert die Vorteile des Hecktrieblers drastisch, weil es relativ früh eingreift.
Also wenn man alle Gegebenheiten abwägt, läge der Fronttriebler trotzdem auf Platz 1, weil der Quattro schlichtweg unwirtschaftlich ist und der Heckantrieb seine grundlegenden Vorteile nicht ausspielen kann, aber immernoch die schlechteste Antriebsform bei Schnee ist.
Zumindest empfinde ich das so !
Emulex
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@ desings
wie immer 100% zustimmung.
zur kraftverteilung. es ist richtig, dass der quattro bis zu 80% der antriebskarft verteilen kann. und das schon seit jahren bis jahrzehnten (man bich ich alt). der BMW allrad (aktuell) kann das aber auch, ist aber dennoch vom konzept abolut verschieden. und nochmal an lars: der audi a3 basiert auf dem golf, daher wäre eine umstellung auf einen heckantrieb extrem unwirtschaftlich gewesen. bei den großen modellen stimmt es schon, dass z.B. bei einem A8 mit frontantrieb ein gewisser diskusionsspielraum besteht. allerdings werden alle großen modelle auch mit dem allradantrieb ausgelieftert und bei dieser auswahl muss ich auf den beitrag von desings verweisen. auch ein A8 mit frontantrieb fährt sich vernünftig und driften oder dergleichen ist mit so einem auto nicht sinnvoll bzw. dafür ist er einfach nicht gedacht.
Zitat:
Original geschrieben von Waternman
Also von der übersetzungskraft her ist ein Frontler klar im vorteil.
Von meinen 150 PS bei dem BMW hatte ich effektiv nicht die volle Power, da der Weg weiter ist.
Die ist aber schon klar das bei BMW, Mercedes etc. die Leistung an der Hinterachse gemessen wird und nicht am Motor.
ansonsten bin ich überzeugter Hecktriebler Fan da ich einfach mal ein Problem mit hab wenn ein Auto bei Fixer Kurvenfahrt geradeaus fährt !!! und der Quattro macht bei den max. 1-2 monaten mit Schnee Fall keinen Sinn für mich
@ iceman
seit wann werden im Automobilbau Leistungen an den Achsen gemessen ?
Da müssten die Quattro´s, X- oder 4matic-Modelle ja quasi immer nen Chiptuning serie haben. 😉
Die Leistung wird auf´m MOTORENprüfstand immer ohne Antriebsstrang und nur mit notwendigsten Aggregaten gemessen. Nicht mal Klima oder Servo sind bei der Messung mit dabei. Von ner Karosse oder Achsen ganz zu schweigen.
Die Motoren werden ja meistens auch für mehrere Modelle entwickelt. Da willst Du jedes an der Achse messen ??? *kopfschüttel*
Bei den Moppeds ist´s anders ... Leistungsmessung an:
Kurbelwelle
Kupplung
und am Hinterrad wird soweit ich weiß nur bei Ducati gemessen.
EDIT: Zum ursprünglichen Thema kann ich leider nichts sagen, da ich bis jetzt leider noch keinen Quattro (nur 4Motion) gefahren bin ... Schade eigentlich ... Muss mir mal einen leihen 😁
Traktionsprobs habe ich aber bei meinem, wie sagt viril, "Frontkratzer" deutlich 😠
der willi
Habe u.a. 3 BMW, 2 MB gefahren und jetzt den dritten Audi.
Bei Schnee habe ich immer viel Spass mit Heckantrieb gehabt.
Der Quattro ist bei Schnee von der Fahrsicherheit erste Sahne. Würde ich auf dem Land mit zwei bis drei Wintermonaten wohnen wäre das meine erste Wahl.
Für den Alltag (wann liegt auf Schalke mal Schnee) komme ich durch die ganzen elektronischen Helferlein (und ich habe noch ohne ABS FS gemacht)absolut relaxed und problemlos mit meinem Frontriebler an das Ziel.
Auf der BAB fahre ich bei Nässe und Schnee mit dem Frontantrieb locker 20 % schneller als mit einem Heckantrieb.
Zitat:
Original geschrieben von Designs
Heckantrieb, da kaum Gewicht auf der Antriebsachse
Haben die neuen BMW nicht genauso viel "Gewicht" auf der Heckachse wie vorn?
Ich will den FR nicht verteidigen, glaube selbst dass FF im Winter vorteilhafter ist, aber manchmal ruht man sich ja auf überholten und teilweise falschen Begründungen aus.
Dass der Frontantrieb mittlerweile eine gewisse Perfektion erreicht hat, wird z.B. versucht damit zu erklären, dass man kaum noch Antriebseinflüsse in der Lenkung hat. Dass man sportlich um Kurven fahren kann. Alles Eigenschaften, die der FR-Wagen seit 30-40 Jahren hat.
Das ist ungefähr so, wie wenn man einen relativ schlechten Schüler lobt, wenn er eine 2 geschrieben hat. Dass er die 1er-Schüler nie erreichen wird, wird dabei implizit verpackt - aber immerhin hat er sich verbessert.
Wer es anhand dieses Beispiels nicht kapiert: Audi mag ein gewisses FF-Optimum anpeilen bzw. erreichen, aber die Messlatte ist immer noch der FR. Da hat Audi konstruktive ("genetisch bedingte"😉 Nachteile.
Hmm, Fazit. Ich fand das was Jürgen geschrieben hat schon eine ziemlich perfekte Zusammenfassung. Bei mittleren deutschen Witterungsverhältnissen braucht kein Mensch 4WD, genausowenig wie man FR braucht. Die persönliche Kompromissbereitschaft zwischen Marke, Preis und subjektivem Fahrspaß entscheidet. Und diese Entscheidung kann jeder selbst treffen. Schön, oder?
Zitat:
Original geschrieben von Ebe
Haben die neuen BMW nicht genauso viel "Gewicht" auf der Heckachse wie vorn?
Ich will den FR nicht verteidigen, glaube selbst dass FF im Winter vorteilhafter ist, aber manchmal ruht man sich ja auf überholten und teilweise falschen Begründungen aus.
Wenn sie das hätten kämen sie nichtmehr ansatzweise so schnell um die Kurve ;-)
50:50 ist die perfekte Gewichtsverteilung bei einem Fahrzeug - viele BMW haben das erreicht.
Entsprechend fehlen aber ein paar kg auf der Hinterachse um im Winter den nötigen Anpressdruck zu erreichen (Front hat 60:40).
Zitat:
Dass der Frontantrieb mittlerweile eine gewisse Perfektion erreicht hat, wird z.B. versucht damit zu erklären, dass man kaum noch Antriebseinflüsse in der Lenkung hat. Dass man sportlich um Kurven fahren kann. Alles Eigenschaften, die der FR-Wagen seit 30-40 Jahren hat.
Das ist ungefähr so, wie wenn man einen relativ schlechten Schüler lobt, wenn er eine 2 geschrieben hat. Dass er die 1er-Schüler nie erreichen wird, wird dabei implizit verpackt - aber immerhin hat er sich verbessert.
Wer es anhand dieses Beispiels nicht kapiert: Audi mag ein gewisses FF-Optimum anpeilen bzw. erreichen, aber die Messlatte ist immer noch der FR. Da hat Audi konstruktive ("genetisch bedingte"😉 Nachteile.
Jo - genauso wie der Hecktriebler "genetisch bedingt" im Winter gravierende Nachteile hat und grundlegend schwieriger zu steuern ist, vor allem im Grenzbereich.
Und ich glaube nicht dass es hier viele gibt die ihren Hecktriebler tatsächlich so beherrschen dass sie einem aktuellen Fronttriebler davonfahren können.
Nein nicht glauben...ich bin mir sogar sehr sehr sicher !
Zitat:
Hmm, Fazit. Ich fand das was Jürgen geschrieben hat schon eine ziemlich perfekte Zusammenfassung. Bei mittleren deutschen Witterungsverhältnissen braucht kein Mensch 4WD, genausowenig wie man FR braucht. Die persönliche Kompromissbereitschaft zwischen Marke, Preis und subjektivem Fahrspaß entscheidet. Und diese Entscheidung kann jeder selbst treffen. Schön, oder?
Amen. :-)
Emulex
Um nur mal die Ausgangsfrage zu beantworten, für mich eindeutig Heckantrieb, dann käme vielleicht ein auf Hecklastigkeit ausgelegter Allradantrieb (aber wo findet man den schon, beim Lamborghini Gallardo vielleicht) und dann der Rest.
Ich empfinde jegliche Art von Antriebseinflüssen in der Lenkung (auch wenn sie durch übermässigen Servoeinsatz kaschiert werden sollen) einfach als lästig.
Und wenn´s glatt wird, fahre ich halt vorsichtiger (oder habe gerade deshalb meinen Spaß) und gut ist.
Apropos: Seit Jahrzehnten.
Die Quattros die mein Vater hatte (Ur-Quattro, 200 turbo , 200 turbo 20 V, V8) hatten eine stufenlos mögliche Kraftverteilung zwischen 75:25 und 25:75.
Wie´s bei seinem letzten A6 Quattro und bei meinem A4 Quattro ist weiß ich nicht exakt. Ich hätte gedacht, daß sich das nicht verändert hat. Aber ich mag mich ja irren.
Gruß aus MR,
Björn
Moin, wieder das nette Diskussionsthema Front- gegen Heckantrieb.
Auf trockener Fahrbahn ist ein Hecktriebler überlegen, da nun bei stärkerem Beschleunigen die Hinterachse zusätzlich belastet und die Vorderräder entlastet werden.
Falls die Straße weniger griffig ist schwindet dieser Vorteil, da sowieso keine flotteren Beschleunigungen mehr möglich sind. Dem Fronttriebler kommt seine unausgeglichene Gewichtsverteilung zugute.
Wenn das Fahrzeug beladen ist oder man gar einen Anhänger ziehen muss schaut das ganze wieder ganz anders aus.
Bein starken Motorisierungen kann ein Fronttriebler die Kraft kaum mehr auf die Straße bringen, deshalb bekommen manche Motorisierungen von Audi einen Allrad zwangsverordnet.
Allrad ist klarerweise überlegen, den Vorteil erkauft man sich mit einem höheren Einstiegspreis, einem höheren Verbrauch und zusätzlichem Gewicht.
Alles in allem eine Geschmackssache und eine Sache des Einsatzzweckes.
Und so schlimm ist ein Heckantrieb im Winter auch wieder nicht. Wenn man sich damit zurechtfindet kommt man genauso gut vorwärts wie mit einem Fronttriebler.
Ich komme mit meinem Hecktriebler auch im Winter gut zurecht, und an Schnee und Steigungen mangelt es bei uns sicher nicht.
Zum Thema Leistungsmessung:
Die Hersteller messen die Leistung der Motoren grundsätzlich auf einem Motorenprüfstand.
Aber: Jeder Tuner (naja, fast jeder) misst die Leistung auf einem Rollenprüfstand. Und damit wird die Leistung dann direkt am Rad gemessen. Da kommt dann natürlich weniger raus als die Motorleistung.
Auf Prüfständen wird dann die zur Radleistung die Schleppleistung (Leistung die an Kardan, Reifen,... verloren geht) addiert und man erhält die Motorleistung zurück.
Der Unterschied zwischen Front- und Heckantrieb ist eigentlich zu vernachlässigen. Ich war schon mit Fahrzeugen beider Gattungen auf dem Rollenprüfstand.
- Mein Astra hat eine Schleppleistung von 14,3%
- der E36 325i aus meiner Familie hat eine Schleppleistung von 16,4%
Der Unterschied ist so gering, daß man ihn schon mit einem unterschiedlichen Fülldruck der Reifen erklären kann.
P.S.: Ich finde Hecktriebler einfach nur klasse! Ist schon ne feine Sache wenn man den Wagen auch mit dem Gaspedal um die Kurve lenken kann :-))
ciao
right
bei den Tuner ist´s was anderes ... die entwickeln ja selten eigene Motoren. Deswegen schrieb ich ja auch "AutomobilBAU" 😁
iceman behauptete ja das man bei Mercedes und BMW so messen würde. Das ist Quatsch.
der willi