Purzeln die Preise nach der Krise ?

Aktuell hat uns die Corona Krise ja voll im Griff. Wie es generell weitergeht kann ja noch keiner sagen.
Ich war Anfang des Jahres noch auf Autosuche, dies hab ich aufgrund der aktuellen Situation erst einmal auf Eis gelegt. Auch denke ich wäre es gefühlt eh kein guter Kauf Zeitpunkt gewesen, denn meine Vermutung ist das die Preise bei den Herstellern/Händlern (Neu und Gebraucht) fallen werden bzw. es viele Rabatte geben wird.

Wie seht ihr das ?
Aktuell steht ja vieles still und das gilt es auch wieder aufzuholen, hinzu kommt das auch viele die finanzielle Belastung für einen Wagenkauf vorerst nicht in kauf nehmen wollen, somit rechne ich stark mit guten großzügigen angeboten, ich kann mich allerdings auch täuschen.

Beste Antwort im Thema

Ich denke in der aktuellen Krise haben ganz andere Branchen mächtige Probleme und sollten mit "Abwrackprämen" gestützt werden .... Tourismus, Veranstaltung, Hotel, Gastronomie ... aber leider sind das auch tausende Kleinstunternehmen, die kaum Lobbydruck aufbauen könne und etliche einfach vom Mark verschwinden werden...

Da rollt sowieso noch was auf uns zu ...und die Schere öffnet sich weiter, bildungsferne Schichten (kein eigener Computer, schlecht gebildete Eltern u.s.w.), deren Kinder sind aktuell ganz mies dran ...,

und auf der anderen Seite musste ich gestern lesen, pöbelt ein Bandarbeiter vom Daimler rum, das er auf sein jährlich wechselnden MitarbeiterNeuwagen wegen der Krise 2 Monate länger warten muss ... schrecklich ...🙄🙄

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Mit dem amerikanischen Traum hat das überhaupt nichts zu tun. Wenn jemand etwas gelernt oder studiert hat, was gebraucht wird und was auch etwas mehr Können erfordert, wird er auch besser bezahlt als ein ungelernter Hilfsarbeiter und kann sich demzufolge auch mehr leisten. Das ist ja auch nur gerecht. Ob er deswegen als "reich" gilt, weiß ich nicht. Ist wohl Definitionssache.

Und wenn die Preise für Flugreisen dann aus irgendeinem Grund anziehen, kann es sich der eine eben noch leisten und der andere halt nicht mehr.

Ich münze das auch nicht aufs Fliegen, sondern auf Urlaub allgemein. Dann kann der "Reiche" halt fliegen, der weniger reiche kann trotzdem Urlaub machen, aber jettet dafür nicht um die Welt sondern fährt an die Mecklenburgische Seenplatte oder in den Harz.

Es ist ja noch nicht soooo lange her, dass Fliegen was Besonderes war. Zu meiner Kinderzeit (80er Jahre) ist nach meiner Erinnerung niemand in den Urlaub geflogen. Und wenn doch mal, dann war das etwas Besonderes. Trotzdem habe ich rückblickend nicht das Gefühl, dass die Leute deswegen weniger zufrieden waren oder nur auf günstige Flugreisen gewartet haben.

Was ich in meiner Freizeit mache? Ich habe Haus und Garten, da ist zumindest von Frühjahr bis Herbst immer genug zu tun. Ich habe einen Hund, der regelmäßige Runden einfordert und kriegt. Ich bin im Schützenverein und im Hundesportverein. Wenn das immer noch nicht reicht, säge und hacke ich Brennholz. Und wenn das auch nicht geht oder ich keine Lust habe, sitze ich mir ohne schlechtes Gewissen meinen Hintern breit.

Ja, die 80er. Aber ist es nicht gut das Fortschritt existiert und sollten wir nicht daran arbeiten die Welt für alle gerechter und kleiner wird? Warum sollen nicht alle die Möglichkeit haben zu reisen und fremde Kulturen kennenzulernen? Verstehe nicht warum man das nur einigen zugestehen will.
Und nur am Rande: ich habe studiert und einen gut bezahlten Job, könnte also auch weiterhin reisen. Wir haben sogar ein Ferienhaus am anderen Ende der Welt wo wir viel Zeit verbringen und selbst auch ein Haus mit Garten. Dennoch sehe auch ich persönlich nicht ein wieso ich mehr fürs Reisen bezahlen soll. Ich verstehe deine Hobbies - aber warum akzeptierst du nicht das andere eben andere Hobbies haben und statt immer im eigenen Garten und Umfeld sich zu bewegen lieber die Welt erkunden. Warum willst du denen das mit höheren Kosten vermiesen?

Ich will keinem was vermiesen. Aber ich glaube, dass der stark gestiegene Flugverkehr und Kreuzfahrtreisen umwelttechnisch ein Desaster sind. Trotzdem kann man für lächerlich geringes Geld um die Welt jetten und Kreuzfahrten sind ja inzwischen auch nichts Besonderes mehr und für die meisten erschwinglich.

Autofahren hingegen wird immer teurer und teurer. Das steht für mich in keinem Verhältnis mehr und ist nicht gerecht. Ich schrieb ja weiter oben, dass ein Flug Hannover-Mallorca den gleichen Co2 Ausstoß hat wie wenn ich mit meinem Auto 6000km, also ein halbes Jahr rumfahre. Und davon sind über die Hälfte der Kilometer noch zur Arbeit und zurück, also keine Vergnügungsfahrten.

Aber das könnte man ewig so weiterspinnen. Ich halte es auch für Irrsinn, dass jetzt Erdbeeren aus Spanien importiert werden und in drei Monaten gibt es hier genug in unmittelbarer Umgebung für wenig Geld.

Ich verstehe zwar, wei du es meinst und worauf du hinauswillst, aber für mich ist es eben kein Fortschritt, dass man für ein Taschengeld durch die Welt fliegen kann und billig Obst kaufen kann, das vorher quer durch Europa kutschiert wurde.

Ich bin grundsätzlich ein Freund von günstigen Preisen, egal ob bei Reisen oder Nahrungsmittel. Und auch beim Auto - es ist lächerlich und unverschämt wie Autofahrer hierzulande geschröpft und gegängelt werden.

Die Umweltdebatte - ja, sie ist real. Aber wir allein werden es nicht ändern. Was denken die Deutschen denn? Wenn 80 Millionen hier schön freiwillig mehr Geld für Autos, Strom und Gas, für Flüge und Urlaube bezahlen, wird es dann die Welt und das Klima retten?
Nein.
Weil über eine Milliarde Chinesen das Reisen für sich entdecken. Weil über eine Milliarde Inder es Ihnen nachtun.
Weil hunderte Millionen Afrikaner alles tun um zu überleben - und dabei einen Haufen Dreck und CO2 ausstoßen.
Weil knapp 300 Millionen US-Bürger schon immer und weiterhin auf die Natur sch**ssen und wie Gott persönlich leben.
Nein, wir Deutschen können uns für Helden halten, aber wir werden es nicht ändern und können die Welt alleine nicht retten. Das einzige was wir tun ist uns selbst gängeln und einzuschränken obwohl 80 Mio bei 8 Mrd. Erdenbewohnern ein Tropfen auf den heißen Stein sind.
Aber wir schweifen inzwischen doch sehr weit vom Thema ab.

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Reisen ist doch kein Hobby.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 10. April 2020 um 18:42:11 Uhr:


.....
Es ist ja noch nicht soooo lange her, dass Fliegen was Besonderes war. Zu meiner Kinderzeit (80er Jahre) ist nach meiner Erinnerung niemand in den Urlaub geflogen. Und wenn doch mal, dann war das etwas Besonderes.

......
Was ich in meiner Freizeit mache? Ich habe Haus und Garten, da ist zumindest von Frühjahr bis Herbst immer genug zu tun. Ich habe einen Hund, der regelmäßige Runden einfordert und kriegt. Ich bin im Schützenverein und im Hundesportverein. Wenn das immer noch nicht reicht, säge und hacke ich Brennholz. Und wenn das auch nicht geht oder ich keine Lust habe, sitze ich mir ohne schlechtes Gewissen meinen Hintern breit.

Die Erinnerung ist oft ein täuschender Geselle 😉.

Bereits 1973 flog ich im September als nebenbei arbeitender Student mit NUR mit dem Flieger pauschal für 490 DM für 14 Tage, VP im 3 * nach Landeskategorie inklusive, an die spanische Costa Dorada. Neckermann machte es möglich!

Zum letzten Absatz möchte ich anmerken, dass ich ähnlich unter dem Jahr meine Freizeit verbringe und mit meinen Cabrios bevorzuge ich die Touren im vor der Haustüre gelegen bayr. Alpenraum.

Trotzdem steht an und zu eine Fernreise an, teilweise auch in andere Kontinente.

Da habe ich in den letzten 20 Jahren festgestellt:

Reisen bildet mehr als mancher glauben mag.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 10. April 2020 um 19:49:13 Uhr:



Zitat:

@fehlzündung schrieb am 10. April 2020 um 18:42:11 Uhr:


.....

Es ist ja noch nicht soooo lange her, dass Fliegen was Besonderes war. Zu meiner Kinderzeit (80er Jahre) ist nach meiner Erinnerung niemand in den Urlaub geflogen. Und wenn doch mal, dann war das etwas Besonderes.

......
Was ich in meiner Freizeit mache? Ich habe Haus und Garten, da ist zumindest von Frühjahr bis Herbst immer genug zu tun. Ich habe einen Hund, der regelmäßige Runden einfordert und kriegt. Ich bin im Schützenverein und im Hundesportverein. Wenn das immer noch nicht reicht, säge und hacke ich Brennholz. Und wenn das auch nicht geht oder ich keine Lust habe, sitze ich mir ohne schlechtes Gewissen meinen Hintern breit.

Bereits 1973 flog ich im September als nebenbei arbeitender Student mit NUR mit dem Flieger pauschal für 490 DM für 14 Tage, VP im 3 * nach Landeskategorie inklusive, an die spanische Costa Dorada. Neckermann machte es möglich!

Da bist da aber einer der ganz wenigen Erlauchten gewesen. Ich möchte meinen, das war damals alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Selbst zu meiner Kindheit (das war in den 1990er) sind aus meinem damaligen Freundeskreis die allerwenigsten Familien geflogen, eben weil es sehr teuer war.

Mein Onkel hat 1998 fast 9' DM für einen (Hin- und Rückflug) Langstreckenflug (Paris - New York) mit der Concorde bezahlt. Ein Extrem, das gebe ich gerne zu. Aber genauso extrem wie dein Flug 1973. Geflogen bin ich als Kind oft alleine, weil mein Vater im Ausland (Frankreich Grenznähe zu Deutschland) arbeitete. So ein UM-Inlandflug (Berlin - Frankfurt) kostete damals gut und gerne mit der Lufthansa 300 DM plus und das ist gerade einmal 20 Jahre her.

Dass Reisen bildet, dem stimme ich uneingeschränkt zu. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass bei den Preisen heute ein Großteil des Klientels wohl eher keine Bildungsreisen unternimmt und diese Beobachtung teilen Freunde von mir, die bei der Lufthansa arbeiten.

Nicht nur aus gegebenen Anlass, sondern auch maßgeblich der Umwelt zu Liebe, würde ich mir sehnlichst wünschen, dass das Fliegen wieder exklusiver, teurer und somit weniger wird. Andererseits müssten dann die Alternativen wie z. B. die Bahn deutlich attraktiver werden (zumindest in DE). In anderen Ländern reist es sich mit der Bahn ganz famos.

@fehlzündung

Danke, du sprichst mir aus der Seele. Pessimistische Rechnungen gehen davon aus, dass wir keine 10 Jahre mehr haben, den CO2-Haushalt umweltverträglich regulieren zu können. In Anbetracht, dass massivst Regenwälder zerstört werden, die maßgeblich Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet haben und weiterhin würden, erscheint mir das eine Mammutaufgabe. Ich bin gewiss keine "Greta mit erhobenen Zeigefinger", doch ganz kalt lässt mich das Thema Umwelt nicht. Vielmehr sollten wir alle unser eigenes Verhalten hinterfragen und gemeinsam nach allgemeinverträglichen Lösungen suchen bzw. derjenigen, des kleinsten Übels für alle Beteiligten. Aber auch dieser Gedanke erscheint bei weitem zu optimistisch gedacht, wenn es nicht einmal im kleinsten Maßstab funktioniert.

Nö, privilegiert fühlte ich damals als Flugreisender nicht wirklich, denn der Boom bei den billigen Pauschalreisen nach Spanien setzte bereits in den 70ger Jahren ein.

Wer erinnert sich noch daran, dass bereits in den 70gern Jumbo-Jets voll mit Touristen nach Mallorca flogen (Stichwort: Bumsbomber)?

Für die Mtler, die es interessiert, hier ein Link zur Vergangenheit (das Internet vergisst halt nichts):

"...Ende der 1960er-Jahre verreisten 60 Prozent der Urlauber mit dem Pkw, während nur wenige flogen. Mit der Zunahme von Pauschalreisen gewann jedoch auch das Flugzeug an Bedeutung. Sein Anteil an den Reiseverkehrsmitteln verdoppelte sich in den 1970er-Jahren auf 16 Prozent."

https://zeithistorische-forschungen.de/1-2016/5329#kap2

Auch wenn wir mittlerweile deutlich vom Thema abgewichen sind (eigentlich ist dazu ja auch alles gesagt und wie sich die Preise entwickeln hängt von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab und den Einschränkungen die damit einhergehen), finde ich es schön, dass hier vernünftig diskutiert und geschrieben wird. Trotz untershciedlicher Standpunkte wird niemand ausfallend oder beleidigend. Das kennt man von MT ja zur Genüge auch anders.

20vw10 gebe ich insofern Recht, dass Deutschland die Welt nicht retten wird. Egal, wie wenig wir verbrauchen und in die Luft blasen und wenn wir wie die ersten Höhlenmenschen leben, es hat keinen nennenswerten Einfluß. Ich sehe das alles auch nicht so, weil ich ein militanter Umweltschützer, Grüner oder Öko bin. Ich sehe es eher so, dass besonderer Luxus (und dazu zähle ich Flugreisen, vor allem Inlandsflüge, Erdbeeren aus Spanien, usw.) ruhig teurer sein können, wenn dafür im Gegenzug der Grundbedarf erschwinglicher wird. Wenn man das Fliegen verteuert, könnten die Mehreinnahmen in den Bahnverkehr investiert werden. Durch günstigere Fahrpreise und höhere Zuverlässigkeit würden dann wahrscheinlich auch mehr Leute Bahn fahren.

Aber du willst gern alles. Alles soll möglichst günstig sein und Flugreisen bspw. auch für ärmere Schichten erschwinglich. Du willst die Milch gern günstig kaufen, aber der Milchbauer kann mit der geringen Marge kaum seinen Betrieb aufrechterhalten. Aber vielleicht tröstet es iohn, dass er sich auch als Arbeitsloser eine Flugreise leisten kann....

Wir handhaben es schon sehr lange so, dass wir möglichst direkt und regional kaufen. Das geht nicht immer und mit allem, aber da wo es möglich ist, versuchen wir es schon. Ob es das halbe Schwein vom Bauern im Nachbarort ist oder die Eier ausm Regiomaten oder das Hähnchen direkt vom Bauern um die Ecke. Es ist zwar etwas teurer, aber eigentlich würd eich sagen, sind das normale Preise. Man ist halt nur sehr verwöhnt von Supermarktpreisen, die eben eigentlich keine normalem Preise sind.

Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Das wird auch nach dem Ende der Pandemie so sein.

@volvoluder:

Ja, du hast Recht. Flugreisen gab es auch schon in den 70ern. Aber ich bleibe dabei, zumindest in meinem Umfeld gehörten Flugreisen in den 80ern und 90ern nicht zum Standard. Das war etwas Besonderes. Und wenn dann doch mal jemand flog, dann war es der Haupturlaub im Sommer uind es ging nach Mallorca, Gran Canaria, Teneriffa. Weit entfernte Flugziele wie USA, Südamerika, Thailand war damals erst recht kein Thema.

Aber das Reiseverhalten hat sich insbesondere (nach meinem Empfinden in den letzten 10-15 Jahren) drastisch verändert. Aus einem Urlaub im sommer wurden drei Urlaube im Sommer, Herbst und zu Ostern. Außerdem habe ich das Gefühl, dass inzwischen fast jeder zum Skifahren fährt. Das ist eine ziemliche Moderscheinung geworden. Zumindest hier in Norddeutschland war Skilaufen frühe rkein Thema. Im Alpenraum war das sicher damals schon anders.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 10. April 2020 um 22:12:30 Uhr:


Auch wenn wir mittlerweile deutlich vom Thema abgewichen sind (eigentlich ist dazu ja auch alles gesagt und wie sich die Preise entwickeln hängt von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab und den Einschränkungen die damit einhergehen), finde ich es schön, dass hier vernünftig diskutiert und geschrieben wird. Trotz untershciedlicher Standpunkte wird niemand ausfallend oder beleidigend. Das kennt man von MT ja zur Genüge auch anders.

Ja, dem stimme ich zu. Finde es auch sehr angenehm das man sich hier doch noch gegenseitig intellektuell austauschen kann ohne das jemand am Rad dreht.

Zitat:

Ich sehe es eher so, dass besonderer Luxus (und dazu zähle ich Flugreisen, vor allem Inlandsflüge, Erdbeeren aus Spanien, usw.) ruhig teurer sein können, wenn dafür im Gegenzug der Grundbedarf erschwinglicher wird. Wenn man das Fliegen verteuert, könnten die Mehreinnahmen in den Bahnverkehr investiert werden. Durch günstigere Fahrpreise und höhere Zuverlässigkeit würden dann wahrscheinlich auch mehr Leute Bahn fahren.

Dem stimme ich ebenfalls zu - nur zwei Anmerkungen:
1. Wer legt fest was Luxus und was Grundbedarf ist? Erdbeeren im Winter sind sicherlich Luxus, und drei Fernreisen im Jahr auch. Aber z.B. eine Fernreise im Jahr ist für mich heutzutage eigentlich für alle ein Standart der auch ok ist.
2. Mehreinnahmen Flugverkehr - das Problem ist, dass diese Mehreinnahmen überwiegend bei den Gesellschaften hängen bleiben werden. Ich denke der Steueranteil dürfte zu gering sein um damit nennenswert die Bahn zu subventionieren. Und so ist am Ende keinem geholfen, außer vielleicht dem Lufthansa-CEO.

Zitat:

Aber du willst gern alles. Alles soll möglichst günstig sein und Flugreisen bspw. auch für ärmere Schichten erschwinglich. Du willst die Milch gern günstig kaufen, aber der Milchbauer kann mit der geringen Marge kaum seinen Betrieb aufrechterhalten. Aber vielleicht tröstet es iohn, dass er sich auch als Arbeitsloser eine Flugreise leisten kann....

Natürlich will ich gerne alles. Warum sollte ich Abstriche machen? Das alles warscheinlich nicht geht, steht auf einem anderen Blatt. Was den Milchbauern zB angeht, muss dieser subventioniert werden. Ich bin der Meinung, dass gewisse Schlüsseltätigkeiten, und dazu zähle ich auch die Nahrungsversorgung/Landwirtschaft, staatlich gesichert sein müssen. Und da kann der Staat sowohl dafür sorgen das zum einen die Preise für alle günstig sind und die Bauern trotzdem davon leben können. Aber auch hier ist wieder die Gretchenfrage: wieviel muss so ein Bauer verdienen und welchen Lebensstandart sollte er haben? In welcher Höhe muss er demnach subventioniert werden? Welcher Preis ist angemessen für Grundnahrungsmittel?

Zitat:

Wir handhaben es schon sehr lange so, dass wir möglichst direkt und regional kaufen. Das geht nicht immer und mit allem, aber da wo es möglich ist, versuchen wir es schon. Ob es das halbe Schwein vom Bauern im Nachbarort ist oder die Eier ausm Regiomaten oder das Hähnchen direkt vom Bauern um die Ecke. Es ist zwar etwas teurer, aber eigentlich würd eich sagen, sind das normale Preise. Man ist halt nur sehr verwöhnt von Supermarktpreisen, die eben eigentlich keine normalem Preise sind.

Sehr löblich und das versuchen wir auch. Was mich übrigens zu einer anderen Frage bringt die ich mir schon mal gestellt habe: nehmen wir an du hast einen regionalen, aber konventionellen, Landwirt in deiner Nähe. Du könntest also regionale Produkte und Fleisch erwerben, aber die sind ggf. voll mit Chemie und keine idealen Haltungsbedingungen. Andererseits könntest du das etwas weiter gereiste Biofleisch und Bioprodukte kaufen. Was wählst du?
Bio ist definitiv besser für deinen Körper, aber durch den Transport nicht exakt so frisch und CO2 Ausstoß höher.
Die regionale Produktion stützt die regionale Wirtschaft und hat kurze Wege, ist frisch - aber womöglich weniger Tierwohl und mehr ungesunde Zusätze für die Tiere/Pflanzen.

Eine Fernreise im Jahr wird sich die Mehrheit auch noch leisten können, wenn der Flug nichtmehr spottbillig, sondern normal eingepreist wäre. Ich will ja auch nicht, dass ein Flug ein halbes Monatsnetto kostet, denn das wäre dann in der Tat für viele ein Problem.

Thema Subvention: Da bin ich nicht deiner Meinung. Vielmehr muss es doch das Ziel sein, dass (Milch-)Bauern von Ihrer Tätigkeit ohne staatliche Hilfe / Eingriffe leben können. Daher sind faire Preise für Milch und andere Lebensmittel nur zu begrüßen. Da muss nichts staatlich vergünstig oder günstig gehalten werden.

Aber ja, die Frage ist dann natürlich: Welcher Preis ist angemessen. Im gleichen Zug muss man sich dann aber auch fragen, welches Mindestgehalt ist angemessen bzw. wie hoch muss das Mindestgehalt sein, damit ein vernünftiges Leben mit gesunder Ernährung möglich ist?

Alles nicht einfach und hier auch OT.

Daher:

Wie sich die Preise entwickeln ist aktuell nicht zu sagen. Es hängt davon ab, wie lange wir noch solche massiven Einschränkungen haben werden und wie stark die Industrie und die Bevölkerung davon betroffen wird. Tendenziell ist aber schon jetzt zu erkennen, dass die Bereitschaft für z.B. neue Privat-Leasingverträge gesunken ist. So wird es sicher auch aktuell mit der Nachfrage nach Neuwagen sein, denn da müssen ja die meisten finanzieren und werden sich das in unsicheren Zeiten zweimal überlegen.

Gleichzeitig kann ich mir aber auch vorstellen, dass günstige Autos etwas im Preis angezogen haben, da die Nachfrage dort gestiegen ist. Denn wer will in der heutigen Zeit schon gerne in Bus oder Bahn mit hunderten anderen Menschen auf engstem Raum zur Arbeit pendeln?

Da bei mir aber eh kein Autokauf ansteht, kann ich mir die Preisentwicklung in diesem Bereich entspannt anschauen.

Ich sehe das im grunde wie Habuda. Steigen die Flugpreise, ist eben nur noch eine Flugreise pro Jahr für den Normalverdiener drin, statt drei. Das finde ich, ist ein gesundes Maß. Damit ist es nicht so teuer, dass es exklusiv für Reiche ist, aber auch nicht so spottbillig, dass man gedankenlos durch die Welt jettet.

Ich denke schon, dass man das Fliegen auf irgendeine Art verteuern könnte (z.B. über eine Steuer) und die Einnahmen aus dieser Steuer aber auch zu 100% in Bahn und Öffis generell investiert.
Es wäre meiner Meinung nach auch sinnvoll gewesen, die Bahn als Staatsunternehmen zu behalten und nicht zu einer AG zu machen, aber das ist ein anderes Thema.

Bei der Landwirtschaft sehe ich es gerade nicht so, dass die verstaatlicht oder subventioniert werden sollte/muss. Hier sehe ich eher den Verbraucher in der Pflicht, dass er bereit ist, einen angemessenen Preis für seinen Liter Milch zu zahlen (und eben auch für alles andere, was die Landwirtschaft produziert). Wieviel soll ein Landwirt verdienen? Kann man pauschal nicht sagen, hängt maßgeblich von der Größe des Betriebes ab. Er ist selbständiger Unternehmer, muß entsprechende Entscheidungen treffen, trägt ein wirtschaftliches Risiko und arbeitet sicher mehr als die typischen 8 Std. am Tag.Daher muß er meiner Meinung nach am Ende einen umgerechnet höheren Stundenlohn haben als ein durchschnittlicher Angestellter.

Bio oder Regional? Gute Frage. Natürlich ist es schön, wenn man weiß, das halbe Schwein in der Kühltruhe kommt von dem und dem Bauern und wurde unter verhältnismäßig guten Bedingungen gehalten. Ebenso die Eier von den Hühnern, die man dort rumlaufen sieht. Für mich ist aber auch klar, Deutschland hat zu wenig Fläche und zu viele Einwohner, als dass man alle Lebensmittel auf diesem Weg erzeugen könnte. Würden wir das machen, hätten wir zu wenig und müßten aus dem Ausland importieren. Und da sage ich mir wieder, bevor ich die Produkte aus dem Ausland herhole, die sicher nicht unter besseren Bedingungen als hier produziert wurden, können wir auch konventionelle Landwirtschaft betreiben. Denke, man sollte eine vernünftige Mischung finden zwischen dem, was ideal ist und dem, was sinnvoll und machbar ist.

Ja, man kann das Problem natürlich von zwei Seiten angehen: niedrige Preise und Subventionen für die Produzenten oder höhere Preise und faire Gehälter für alle. So sehr ich Variante 2 auch vorziehen würde, erscheint Variante 1 doch deutlich leichter umsetz- und durchsetzbar.

Grundsätzlich könnte ich mich persönlich mit diesem Kompromiss anfreunden, ein bis zwei statt drei bis vier große Flugreisen im Jahr zu machen, und für die Natur wäre das mancherorts sicher ein wahrer Segen, allein wenn ich da an wunderschöne, aber durch Touristen(!) völlig zugemüllte Gegenden in Thailand denke..

Eine Steuer die komplett wirklich in Bahn etc wiederangelegt wird, ist sicherlich vermittelbar. Wobei sich die Frage stellt warum nicht einfach die bestehende Flugsteuer dafür umnutzen?
Das die Bahn als Staatsunternehmen deutlich besser funktionieren würde steht wohl außer Frage. Genauso wie Wasserversorgungen gehören gewisse Dinge einfach nicht privatisiert.

Milch und angemessener Preis: abgesehen davon dass dies höchst subjektive Begriffe sind stellt sich da ja konkret die Frage wieviel man dem Landwirt zubilligt. Ich bin zb bereit einen fairen Preis zu zahlen, damit der Landwirt in MEINEN Augen angemessen entlohnt wird und leben kann. Aber ICH bin zB nicht bereit dem Landwirt den Porsche zu finanzieren, weil ER der Meinung ist, das ist für ihn angemessen.

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