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Probefahrt Taycan

Porsche

Hallo Porschegemeinde,
da wir uns in den rechten Vorderreifen unseres Elfers eine Schraube reingefahren haben, braucht selbiger einen neuen Schlappen und ist daher heute Gast beim heimischen PZ.
Als Ersatz gab's auf meinem Wunsch hin einen Taycan 4S, da ich mal einen reines EV ausprobieren wollte...auch um zu sehen, ob dies ggf. später eine Alternative für den Elfer wäre. Denn dieser bekommt bei uns als reines Zweitfahrzeug fast nur Kurzstrecken und diese sind bekanntlich ja Gift für den Motor.
Nach einer kurzen Einweisung durch den Verkäufer gings dann wieder 35 km zurück zum Büro. Der Taycan war voll geladen, die Reichweite zeigte 437 km an. Von der Bedienung her gibt der Taycan keine Rätsel auf. Wer einen aktuellen Porsche fährt, kommt sofort mit der Bedienung zurecht. Lediglich der "Richtungswahlhebel" sitzt nicht in der Mittelkonsole, sondern rechts neben dem Lenkrad im Armaturenträger. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: der Taycan hat keine Feststellbremse mehr, die man manuell anziehen oder lösen muss.
Der Instrumententräger ist ja mittlerweile nur noch ein Screen, den man individuell konfigurieren kann. Dazu dienen die Walzen am MFL. Positiv fand ich, dass die Lautstärkeregelung für das Infotainment nun wieder als Walze in der linken Lenkradspeiche ausgeführt ist...bei meinem Cayenne gibt es dafür noch zwei separate Tasten.
An den Seiten der Instrumententrägers befinden sich noch Shortcut-Touch-Tasten für z. B. das Luftfahrwerk; dieses lässt sich aber auch im Zentral-Bildschirm über dem Mitteltunnel bedienen, wo es hinsichtlich der Erreichbarkeit einfacher während der Fahrt zu bedienen ist.
Das PCM im Taycan unterscheidet sich von den anderen Systemen aus Panamera II/MacanFL/Cayenne III/992, dass es geteilt ist: ein Monitor oben für Apps, Car und Home und ein großes Touchfeld zur Bedienung der Klimaeinstellungen unten in der Mittelkonsole. Dort finden sich auch die Shortcut-Tasten für die einzlenen Hauptmenüs wieder.
Der Vorführer war auch mit dem zweiten optionalen Beifahrermonitor ausgestattet, den ich aber nicht ausprobiert habe.
Die Fahragilität des Taycan ist wirklich phänomenal: das ist keine lahme Elektrokiste, die auf Effizienz getrimmt ist, sondern ein echter Sportwagen, der in Agailität und Direktheit einem Porsche gerecht wird. Die Fahrleistungen des 4S liegen auf dem Niveau meines 991 C4S, allerdings merkt man bei schnell gefahrenen Kurven doch das Gewicht, was der Taycan mit sich rumschleppt.
Längydynamisch ist der Taycan allerdings der Hammer: SportChrono-Modeschalter auf Sport Plus gedreht, linker Fuß auf die Bremse rechter Fuß auf "Gas", Launch Contorol ist aktiv, Bremse schnalzen lassen und der Taycan geht ab wie eine Rakete. Dem Beifahrer haut's den Kopf an die Kopfstütze, trotz das er gewarnt wurde. :D Und das ist schon beim schwächsten Taycan beeindruckend...ich möchte gar nicht wissen, welche Gewalten da beim Turbo oder Turbo S herrschen. :D
Das Ganze lässt sich beliebig oft wiederholen, aber ist ja eigentlich nicht Ziel der Fortbewegung. Meist rollt man im "Normalmodus" im Verkehr mit, dort frisst der E-Motor ungefähr doppelt so viel Reichweite, wie man tatsächlich als Strecke zurücklegt. Will sagen: auf 35 km Strecke habe ich für ca. 70 km Energie verbraucht. Man kommt also im Alltag rund 200 -250 km weit, wenn man den Taycan normal nutzt und auch mal zügig beschleunigt.
Noch ein Wort zur Karosse: der Taycan wirkt vom Design her ebenfalls proschig, auch wenn man ihn ein eigenständigen Look geben wollte. Dieser ist aber nicht jedermanns Sache: er ist sicherlich nicht hässlich und so verschwobbbelt designed wie eine asiatisches EV, aber eine richtige Schönheit ist er in meinen Augen auch nicht. Die Seitenlinie und das Panamera/992-Heck gefallen mir, die Front mit den schmalen und steil stehenden LED-SW eher nicht. Da gefällt mir der e-tron GT, der Ende des Jahres kommt und der auf dem Taycan basiert, besser. Ist aber Geschmacksache. Bei meiner Frau ist der Taycan optisch durchgefallen: sie findet ihn hässlich. :D
Etwas verwundert war ich bezüglich der Platzverhältnisse. Der Taycan ist ja ein stattliches Auto mit 4,90 m Länge und passt so gerade in unsere Garage, wo hinten noch das Fahrrad meiner Frau steht. Und ordentlich breit ist er ebenfalls. Dafür bietet er innen bescheidene Platzverhältnisse. Weniger vorne sondern vielmehr im Fond. Gerade der Fußraum lässt dort zu wünschen übrig, wenn ich vorne Platz nehme. Und ich bin mit meinen 1,85m nun kein Riese. Der Kofferraum ist ob so eines großen Autos ebenfalls mickrig: er hat gerade mal Kompaktklasse-Niveau. Stellt man dem Taycan hinsichtlich der Außmaße den aktuellen Cayenne gegenüber, so ist dieser bei fast identischen Abmessungen bzgl. Länge und Breite ja innen Kathedralenartig: ordentlich Beinfreihiet hinten und ein rieseiger Kofferraum. Also als Familienkutsche für Urlaubsfahrten mit Kind und Kegel taugt der Taycan nicht. Aber dafür würden wir ihn auch nicht einsetzen.
Mein Fazit: Porsche hat Elektromobilität mit dem Taycan richtig emotional umgesetzt. Der Taycan besticht durch tolles Handling und Agilität, sehr gute und solide Verarbeitung und einfache Bedienung. Dem gegenüber steht eine sehr großes Auto, was innen wenig Nutzwert bietet und ein Design, was sicherlich auffällt, mich aber nicht anspricht. Ich warte jetzt erstmal auf den e-tron GT.

Taycan 4S
Taycan 4S
Innen
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Beste Antwort im Thema

Hallo Porschegemeinde,
da wir uns in den rechten Vorderreifen unseres Elfers eine Schraube reingefahren haben, braucht selbiger einen neuen Schlappen und ist daher heute Gast beim heimischen PZ.
Als Ersatz gab's auf meinem Wunsch hin einen Taycan 4S, da ich mal einen reines EV ausprobieren wollte...auch um zu sehen, ob dies ggf. später eine Alternative für den Elfer wäre. Denn dieser bekommt bei uns als reines Zweitfahrzeug fast nur Kurzstrecken und diese sind bekanntlich ja Gift für den Motor.
Nach einer kurzen Einweisung durch den Verkäufer gings dann wieder 35 km zurück zum Büro. Der Taycan war voll geladen, die Reichweite zeigte 437 km an. Von der Bedienung her gibt der Taycan keine Rätsel auf. Wer einen aktuellen Porsche fährt, kommt sofort mit der Bedienung zurecht. Lediglich der "Richtungswahlhebel" sitzt nicht in der Mittelkonsole, sondern rechts neben dem Lenkrad im Armaturenträger. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: der Taycan hat keine Feststellbremse mehr, die man manuell anziehen oder lösen muss.
Der Instrumententräger ist ja mittlerweile nur noch ein Screen, den man individuell konfigurieren kann. Dazu dienen die Walzen am MFL. Positiv fand ich, dass die Lautstärkeregelung für das Infotainment nun wieder als Walze in der linken Lenkradspeiche ausgeführt ist...bei meinem Cayenne gibt es dafür noch zwei separate Tasten.
An den Seiten der Instrumententrägers befinden sich noch Shortcut-Touch-Tasten für z. B. das Luftfahrwerk; dieses lässt sich aber auch im Zentral-Bildschirm über dem Mitteltunnel bedienen, wo es hinsichtlich der Erreichbarkeit einfacher während der Fahrt zu bedienen ist.
Das PCM im Taycan unterscheidet sich von den anderen Systemen aus Panamera II/MacanFL/Cayenne III/992, dass es geteilt ist: ein Monitor oben für Apps, Car und Home und ein großes Touchfeld zur Bedienung der Klimaeinstellungen unten in der Mittelkonsole. Dort finden sich auch die Shortcut-Tasten für die einzlenen Hauptmenüs wieder.
Der Vorführer war auch mit dem zweiten optionalen Beifahrermonitor ausgestattet, den ich aber nicht ausprobiert habe.
Die Fahragilität des Taycan ist wirklich phänomenal: das ist keine lahme Elektrokiste, die auf Effizienz getrimmt ist, sondern ein echter Sportwagen, der in Agailität und Direktheit einem Porsche gerecht wird. Die Fahrleistungen des 4S liegen auf dem Niveau meines 991 C4S, allerdings merkt man bei schnell gefahrenen Kurven doch das Gewicht, was der Taycan mit sich rumschleppt.
Längydynamisch ist der Taycan allerdings der Hammer: SportChrono-Modeschalter auf Sport Plus gedreht, linker Fuß auf die Bremse rechter Fuß auf "Gas", Launch Contorol ist aktiv, Bremse schnalzen lassen und der Taycan geht ab wie eine Rakete. Dem Beifahrer haut's den Kopf an die Kopfstütze, trotz das er gewarnt wurde. :D Und das ist schon beim schwächsten Taycan beeindruckend...ich möchte gar nicht wissen, welche Gewalten da beim Turbo oder Turbo S herrschen. :D
Das Ganze lässt sich beliebig oft wiederholen, aber ist ja eigentlich nicht Ziel der Fortbewegung. Meist rollt man im "Normalmodus" im Verkehr mit, dort frisst der E-Motor ungefähr doppelt so viel Reichweite, wie man tatsächlich als Strecke zurücklegt. Will sagen: auf 35 km Strecke habe ich für ca. 70 km Energie verbraucht. Man kommt also im Alltag rund 200 -250 km weit, wenn man den Taycan normal nutzt und auch mal zügig beschleunigt.
Noch ein Wort zur Karosse: der Taycan wirkt vom Design her ebenfalls proschig, auch wenn man ihn ein eigenständigen Look geben wollte. Dieser ist aber nicht jedermanns Sache: er ist sicherlich nicht hässlich und so verschwobbbelt designed wie eine asiatisches EV, aber eine richtige Schönheit ist er in meinen Augen auch nicht. Die Seitenlinie und das Panamera/992-Heck gefallen mir, die Front mit den schmalen und steil stehenden LED-SW eher nicht. Da gefällt mir der e-tron GT, der Ende des Jahres kommt und der auf dem Taycan basiert, besser. Ist aber Geschmacksache. Bei meiner Frau ist der Taycan optisch durchgefallen: sie findet ihn hässlich. :D
Etwas verwundert war ich bezüglich der Platzverhältnisse. Der Taycan ist ja ein stattliches Auto mit 4,90 m Länge und passt so gerade in unsere Garage, wo hinten noch das Fahrrad meiner Frau steht. Und ordentlich breit ist er ebenfalls. Dafür bietet er innen bescheidene Platzverhältnisse. Weniger vorne sondern vielmehr im Fond. Gerade der Fußraum lässt dort zu wünschen übrig, wenn ich vorne Platz nehme. Und ich bin mit meinen 1,85m nun kein Riese. Der Kofferraum ist ob so eines großen Autos ebenfalls mickrig: er hat gerade mal Kompaktklasse-Niveau. Stellt man dem Taycan hinsichtlich der Außmaße den aktuellen Cayenne gegenüber, so ist dieser bei fast identischen Abmessungen bzgl. Länge und Breite ja innen Kathedralenartig: ordentlich Beinfreihiet hinten und ein rieseiger Kofferraum. Also als Familienkutsche für Urlaubsfahrten mit Kind und Kegel taugt der Taycan nicht. Aber dafür würden wir ihn auch nicht einsetzen.
Mein Fazit: Porsche hat Elektromobilität mit dem Taycan richtig emotional umgesetzt. Der Taycan besticht durch tolles Handling und Agilität, sehr gute und solide Verarbeitung und einfache Bedienung. Dem gegenüber steht eine sehr großes Auto, was innen wenig Nutzwert bietet und ein Design, was sicherlich auffällt, mich aber nicht anspricht. Ich warte jetzt erstmal auf den e-tron GT.

Taycan 4S
Taycan 4S
Innen
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Komisch, sobald ich die Parameter verändere (z. B. 100kg Zusatzgewicht für drei weitere Personen plus Gepäck und eine Gegenwindstärke von 10 km/h), darf ich mit dem Turbo S nur noch max. 100 fahren, sonst komme ich mit einer Ladung nicht an. :eek:

Das ist doch Quatsch. Was mir noch zusätzlich zu deiner Beobachtung einfällt: Kann es sein, dass dein Taycan noch kaum Kilometer runter hatte? Bei neuen Fahrzeugen ist die Rekuperation noch nicht aktiviert, um die Bremsen einzuschleifen. Manche berichten, dass dies erst nach über 1000 km passiert. Andere rekuperieren schon nach hundert Kilometern.

Zitat:

@Twinni schrieb am 15. Juli 2021 um 13:51:51 Uhr:


Das ist doch Quatsch. Was mir noch zusätzlich zu deiner Beobachtung einfällt: Kann es sein, dass dein Taycan noch kaum Kilometer runter hatte? Bei neuen Fahrzeugen ist die Rekuperation noch nicht aktiviert, um die Bremsen einzuschleifen. Manche berichten, dass dies erst nach über 1000 km passiert. Andere rekuperieren schon nach hundert Kilometern.

Weiß leider nicht mehr, wieviel km der Taycan S damals auf der Uhr hatte.

Hallo aus der Praxis nach 5000 km. Große Batterie

HH Berlin HH 600 km
85%geladen
Hinweg mit Tempomat auf 150
420 km Reichweite

Laden in Berlin kostenlos im Hotel
auf 90%

Rückweg mit sehr schnellen Passagen da wo möglich
270 km Reichweite

Also auf dem Rückweg nochmal für 15 min an den Schnelllader
Macht mir auch nichts aus geht ja schnell

Zuhause dann an die Wallbox und morgens wieder mit 85% losfahren und das tolle Auto genießen

Bin sehr zufrieden mit dem Auto

Ich kann auch indessen aus der Praxis berichten, dass der Wagen völlig problemlos auf Langstrecke funktioniert. War schon von München nach Potsdam gefahren. Ein Ladestopp hätte gereicht, aber da so viele Staus und Baustellen waren, sollten es auf Wunsch der Passagiere zwei Pausen sein. Mit Ionity kommt man komplett durch Deutschland, habe die Stationen als Favoriten eingetragen. Plug & Charge funktioniert bei mir perfekt.

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