Praxistest und direkter Vergleich der beiden Familienkutschen: Audi Q7 3,0TDI vs. Volvo XC90 D5
Hallo Q7 und XC90 Interessierte bzw. Gemeinde😉,
vor kurzem hatte ich die Möglichkeit einen Volvo XC90 II D5 und einen Audi Q7 II 3,0 TDI kurz hintereinander ausgiebig zu testen.
Fazit für Schnellleser:
Beide sind gute SUVs die sich nicht viel nehmen, jedoch sollte man nicht alles glauben was in diversen deutschen Automagazinen zu lesen ist, sonst könnte man enttäuscht sein.
Für diejenigen, die es gerne etwas ausführlicher haben:
Ich werde hier meine Eindrücke wiedergeben, nicht (geschönte) Zahlen von den Prospekten oder „Werbetexte“ von diversen Zeitschriften. Mein Auto muss im Alltag funktionieren, Spaß machen und mich schnell von A nach B bringen.
Meine Anforderungen an ein SUV:
Geschäftstermine, Einkaufswagen, Kindertaxi, Hobbies (z.B. Skifahren oder auch mal nach ´ner längeren Partynacht spontan im Auto übernachten), Baumarkt, Urlaubsfahrten…
Vorausschicken möchte ich, dass ich aus vielen (tausend) Kilometern den XC90I, ML, Q7 I, SQ5, X5, Range Rover Sport, Jeep Grand Cherokee usw… kenne und mir somit ein ganz ordentliches Bild der verschiedenen Modelle machen kann. Weiter sind mir beide Marken überaus sympathisch was mir aber einen umso kritischeren Blick erlaubt (nix mit rosarote Brille 😉)
Die beiden Testautos:
Audi Q7, 3,0 TDI, S-Line, 20´ Räder, Luftfederfahrwerk, Testwagenpreis 97.000€ (Siehe Bild Preisliste)
Volvo XC90 D5, Inscription, 19´Räder, Standartfahrwerk, Testwagenpreis ca. 80.000€
1. Karosserie
Wie immer kommen meine Testautos zuerst auf unsere Fahrzeugwaage:
Der Audi ist noch immer ein schwerer Brocken: Audi Q7 2300KG ( Tank ¾ ohne Fahrer Werksangabe 1995KG 😉) Volvo XC90 2055KG (Tank ½ ohne Fahrer, Werksangabe 2003KG)
Das Raumangebot auf den vorderen Sitzen unterscheidet sich kaum voneinander. Auf den Rücksitzen herrscht auch in etwa Gleichstand, wobei ich (184cm und 75kg) im Q7 in der zweiten Reihe etwas bequemer sitze. An den Sitzkomfort der zweiten Reihe des alten XC90I kommt keiner der Beiden heran. Die dritte Sitzreihe geht ganz klar an den Volvo. Im Q7 können selbst etwas größere Kinder (ab ca. 150cm) nicht mehr vernünftig sitzen. Die dritte Sitzreihe ist im Q7 eher für´s Prospekt und echt schlecht von Audi konstruiert. Schon das elektrische Ausklappen der Sitze ist total nervig, da es ewig dauert. Im Volvo XC90I geht das mechanisch binnen 3-5 Sekunden. Leider habe ich vergessen zu testen, ob drei Kindersitze nebeneinander bequem montiert werden können (brauche ich glücklicherweise nicht mehr😉).
Das Kapitel Kofferraumvolumen geht lt. Prospekt und Autozeitschriften ganz klar an den Audi. Tja, mein Eindruck und mein Meterstab bestätigte wieder mal, dass nicht nur bei den Abgasen und Fahrleistungen getrickst wird: Der XC90 hat in allen Konfigurationen einen größeren Kofferraum (siehe Bild grobe Bemaßung). Die Variabilität ist bei beiden ähnlich (XC90 I Besitzer werden den klappbaren Beifahrersitz und die zweigeteilte Heckklappe vermissen).
Die Beiden zeigen mir wieder mal deutlich wie überragend das Karosseriekonzept des XC90 I war – unerreicht in der SUV-Klasse.
Die Anhängelast geht klar an den Audi (3,5t). Schade Volvo (2,7to), die geringe Anhängelast kostet Dich Kunden (ich kenne mindestens einen)
2. Qualität, Verarbeitung, Materialeindruck
Da sollte eigentlich lt. dt. Autopresse die große Stunde des Audi schlagen. Mit entsprechenden Erwartungen (die unser A7 und SQ5 derzeit nicht zu 100% erfüllen können) begutachtete ich den Audi.
Da ich meine Testwagen ausgesaugt wieder zurückgebe fallen mir auch Dinge auf die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind. Meiner Meinung nach sieht man den Roststift inzwischen auch bei Audi.
Die Materialqualität geht kontinuierlich seit Jahren in manchen Bereichen zurück (fahren seit knapp 15 Jahre auch Audi). Nach kurzer Zeit Klappergeräusche in der Türe. Erste Ursache hatte ich gleich gefunden: Das Hartplastik in den Türfächern ist nicht mit Filz beschichtet/beflockt, so dass sich der Eiskratzer lautstark bemerkbar machte. Nachdem der Eiskratzer ins Handschuhfach verbannt wurde war die Türe trotzdem nicht ganz geräuschlos.
Weitere Dinge die Audi nicht gut zu Gesicht stehen:
Motorhaubenentriegelungshebel in Fiat Uno Qualität, Armauflage in den Türen aus Plastik, Mittelarmlehne billiges Kunstleder, perforierter Teil des Lenkrades sehr hart und das Material eher Plastikleder als echtes Leder, einige Verkleidungen nicht 100% passgenau (siehe Bild Einstieg, Armaturenbrett), der Kofferraumboden weist einen sehr breiten Spalt auf ( 5cm Fuge zur dritten Sitzreihe – siehe Bild). Eine Frage der Zeit bis hier Kleinteile in das Bodenfach verabschieden…Ach so, das Bodenfach – nicht zu gebrauchen. Durch die beiden Sitze im Kofferraum weitere Spalte und breiten Fugen und in den unteren Bereichen genau so viel Hartplastik wie bei der Konkurrenz.
Die Sitze sind sauber genäht, das Alcantara ist wie es eben ist, jedoch war das Leder nach 6TKM an den Seiten beider Vordersitze schon wellig.
Noch immer ein Genuss: sauber rastende Drehregler und die top ausgeführten Bedienknöpfe.
Audi kann es also, habe das Gefühl, Audi probiert aus wie viel die Kunden mitmachen – ähnlich BMW vor ein paar Jahren, als die Materialqualität kontinuierlich in den Keller ging.
Auch im Volvo wurde für meinen Geschmack hier und da etwas zu viel gespart. Auffallend auch da die kleinen Spalte durch die dritte Sitzreihe im Laderaum (das war im XC90 I besser gelöst), Getränkehalter dritte Sitzreihe - sieht aus wie vergessen und nachträglich reingepfuscht, Gurthalterun bei Nichtgebrauch dritte Sitzreihe, nicht ausreichend verkleidete Sitzschienen und ein paar nicht sauber verlegte Kabel (Bereich Rücksitze). Sehr gut dagegen die Materialanmutung vieler Kunststoffteile, des Holzes und der Aluminiumeinlagen. Auch das Inscriptionleder der Sitze und des Lenkrades einschließlich der Armauflagen machte einen sehr wertigen Eindruck. Der XC90 war absolut klapperfrei. Überraschenderweise würde ich dem Volvo, trotz deutlich geringerem Preis, in diesem Kapital mehr Punkte als dem Audi geben.
3. Bedienung / Funktion / Alltag
Die nicht beschichteten Türfächer im Audi erwähnte ich bereits, jedoch nicht, dass die Türfächer im Volvo und Audi nicht sonderlich groß sind. Im Audi fehlt dazu noch ein großes Fach unterhalb der Armauflage. Der Volvo verfügt über mehr an kleinen und großen Fächern/Ablagen was im Alltag sehr nützlich ist. Im Audi stört zudem dass einige Fächer offen sind (direkt vor der Armauflage und Becherhalter). Beide Vordersitze verfügen an der Rückseite über ein Netz (was leider bei allen anderen SUVs auch so ist). Warum gibt es keine richtigen Taschen aus dickem Leder mehr (wie XC90 I)?
Das Bodenfach im Kofferraum des Volvo ist sehr gut nutzbar und groß (trotz 7 Sitze). Im Audi ist es nicht zu gebrauchen, schon der „läpprige“ Deckel ist eines Audi nicht würdig.
Schade dass Volvo die ausklappbare „Trennwand“ im Kofferraum nicht aus dem XC90I übernommen hat. Beim Audi stört zudem die noch weiter herausragende Stoßstange beim Beladen. Dafür macht man sich die Hosenbeine beim Einsteigen nicht schmutzig, da der Schweller ein Teil der Türe ist. Sehr gut!
Die Bediensysteme im Volvo und Audi sind sehr unterschiedlich. Seit Jahren kenne ich das MMI (aktuell aus dem SQ5 und A7) und trotzdem finde ich es zu ablenkend und umständlich. Das Lenkrad ist mit Knöpfen, Regler und Hebel völlig überladen, zusätzliche Knöpfe und Touchpad vor dem Schalthebel und Armaturenbrett usw…
Beim Volvo bin ich hin- und hergerissen. Ich kam eigentlich innerhalb kürzester Zeit gut mit der Touchbedienung zurecht. Trotzdem halte ich diese radikale Form im Straßenverkehr für nicht 100% zufriedenstellend. Warum streichen und wischen um einen Sender zu wechseln, die Heizung ein Grad höher zu stellen oder die Sitzheizung anzuschalten? Ein Knopf oder ein Drehrad ist innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde gedrückt – ohne hinzusehen.
Eine kombinierte Touch – Knopfbedienung, wie sie teilweise im Golf oder Range Rover umgesetzt wird, halte ich für das Beste. Beim Volvo ist die Grafik des Touchscreen zwar schick, jedoch zu unübersichtlich. Bedienung per Spache nervt mehr als dass es was bringt. Wer möchte schon ständig die Musik oder die Unterhaltung im Auto für Sprachbefehle unterbrechen??? Zudem macht diese Technologie seit Jahren kaum Fortschritte (Befehle werden nicht/falsch verstanden), und ist eher zur Belustigung der Mitfahrer zuständig.
4. Multimedia / Navi / Assistenzsysteme
Ich lege großen Wert auf eine gute Audioanlage im Auto. Dass man nicht immer nach Namen gehen kann zeigt die BOSE in unserem A7 (klingt nicht gut und hat keine Reserven). Ich fand die BOSE im Q7 (558Watt, 19 Lautsprecher, 1.150€) aber deutlich besser. BOSE-Typisch etwas basslastig und zu wenig differenziert und klar (für Elektro reicht es😉). Leider scheint der Verstärker (oder die Boxen) etwas unterdimensioniert zu sein, da ab 50% Lautstärke die Qualität stark nachlässt. Klassik bzw. E-Musikgenießer sollten deshalb etwas mehr Geld in die Hand nehmen und sich die B&O Anlage gönnen.
Im Volvo ein ähnliches Bild. Ausgestattet war der XC90 mit der HP Anlage (High Performance) mit 330W und 10 Lautsprechern (Serienmäßig). Hier ist auffallend, dass die hinteren Lautsprecher schlecht sind, vorne ist alles ok (gemessen am Preis) und ordentlicher Sound möglich – etwas unter dem BOSE Sound, aber nicht so schlecht wie erwartet. Auch hier gilt: Musikgenießer sollten auf die teure jedoch sehr gute „Premium“ Soundanlage gehen (B&W).
Die Fahrassistenten funktionieren bei beiden hervorragend.
Das Navi dient mir ausschließlich um von A nach B zu kommen, deshalb bin ich hier anspruchslos. Trotzdem ist die Kartendarstellung im XC90 ein schlechter Witz (es werden kaum Orte dargestellt, schlechte Grafik usw…) hier muss Volvo mittels Update schnell nachbessern. Die Routenführung usw. war bei Beiden sehr gut, die Bedienung im Volvo einfacher, bis auf das Zoom das ich gerne per Drehrad wie im Audi bedienen würde.
5. Fahrkomfort / Fahrwerk / Fahrdynamik / Lenkung
Wie schon erwähnt sitzt man vorne in beiden Autos gut.
Die S-Line Sitze (Q7) sind relativ hart, aber nicht unbequem. Sie geben guten Seitenhalt. Insgesamt nicht überragend aber ok. Die Seriensitze des Inscription (XC90) sind ein wenig weicher und bequemer, jedoch fehlt es ihnen etwas an Seitenhalt (ich bin 184cm groß und 75kg schwer). Empfehlen würde ich hier die verstellbare Beinauflage. Als Erwachsener sitzt man in der zweiten Reihe im Q7 etwas bequemer als im Volvo.
Beim Geräuschkomfort schlägt die große Stunde des Q7.
Ausgestattet mit Akustikverglasung (hatte der Volvo nicht) ist er deutlich leiser als der XC90 (mit Normalglas). Nicht der Motor ist leiser sondern vor allem die Wind- und Fahrgeräusche. Von der Federung hört man im Audi nichts (Q7 Luftfahrwerk, XC90 Stahlfeder/Blattfeder), das Serienfahrwerk des Volvo rumpelt bei schlechten Straßen hörbar. Auch Wind- und Abrollgeräusche sind deutlich hörbarer.
Das Luftfahrwerk des Q7 hat einen großen Verstellbereich zwischen Komfort und Sport – sehr gut. Jedoch störte mich in allen Fahrmodis das künstliche entkoppelte Lenkgefühl. Die Lenkung hat ein gutes Ansprechverhalten aber sie fühlt sich an, als sitze man im Fahrsimulator. Insgesamt hatte ich vom Audi die Erwartung, dass er noch dynamischer um die Kurven flitzt (was man ja aus diversen Test in Zeitschriften entnehmen konnte). Ich denke da schlägt sich das Leergewicht von 2300kg nachteilig zu Buche.
Das Fahrwerk im Volvo ist aus ganz anderem Holz geschnitzt: Als wolle der XC90 neue Rundenbestzeiten für SUVs aufstellen geht er um die Kurven. Man merkt dem Volvo an, dass er deutlich leichter als der Q7 ist (2055kg). Selbst Opas ehemaliger X6 hätte da das Nachsehen. Fahrdynamisch also eher ein BMW als ein Cruiser. Wobei das Fahrwerk Schlaglöcher und Teerflicken sehr trocken und hart weitergibt.
Die Lenkung trifft eine sehr gute Balance.
Leider passt das Fahrwerk nicht zum Motor des XC90 – der eher zum gemütlichen Cruisen animiert. Hier sollte Volvo eine komfortablere Grundabstimmung anbieten, und ein Sportfahrwerk optional anbieten. Wie sich das Luftfahrwerk verhält konnte ich noch nicht „erfahren“.
Über die Bremsen der Beiden brauche ich nichts zu sagen – mein Porsche bremst nicht viel besser.
6. Motor / Getriebe
Vorgenommenes Fazit: Nicht so gut als gedacht und nicht so schlecht als erwartet.
Ich kenne den 3,0TDI aus dem Audi von verschiedenen selbst gefahrenen Audis. Die Spitze ist zweifelsohne der Motor im SQ5 TDI. Unheimlich leistungsstark und sparsam. Leider konnte der Test Q7 nicht ganz die Erwartungen erfüllen.
Klar, dem 4 Zylinder im Volvo in Sachen Fahrleistungen und Tonlage spürbar überlegen, jedoch wunderte ich mich über folgende Dinge im TDI:
Ich brauchte relativ viel Diesel, etwa 1,5 Liter mehr als im Volvo D5 (bei etwa gleicher Fahrstrecke und Geschwindigkeit). Flott auf der Landstraße (kurvig, Berge und Täler) und im Stadtverkehr gingen 12 Liter durch die Einspritzpumpe. Unter 10 Liter waren bei meiner "normalen" Fahrweise kaum möglich.
Unseren SQ5 fahre ich mit beinahe 1,5 Liter weniger. Einzig auf schnellen Autobahnetappen war der D5 im Volvo etwas durstiger (Volvo 14,5 Liter). Der Volvo glänzt mit super geringen Verbräuchen beim Cruisen, aber auch schnell gefahrene Landstraßen lassen sich sparsam bewältigen.
Was mich im Audi viel mehr störte als der Verbrauch ist ein Leistungsloch beim plötzlichen Gasgeben. Situation wie sie täglich vorkommt:
Bummelfahrt und dann kurz Vollgas um noch in der Gelbphase über die Kreuzung zu kommen.
Oder Kolonnenfahrt auf der Landstraße und plötzlich die Gelegenheit zum Überholen --> Vollgas…es kommt erst mal 1-2 Sekunden gar nichts, erst danach geht es druckvoll nach vorne. Das kenne ich von unseren anderen Audis ganz anders. Bei meinen Handgestoppten 0-100km/h Messungen erreichte der Q7 nicht mal annähernd die Werksangabe (um die 8 Sekunden, 7,7 die Bestzeit).
Das Getriebe ist gewohnt sehr gut.
Tja XC90, was soll ich sagen...? 4Zylinder Diesel bleibt 4Zylinder Diesel.
Im XC90 ist aber ein richtig guter 4-Zylinder verbaut. Nicht lauter als die 6-Zylinder der Konkurrenz, aber leider macht ja der Ton die Musik, und das was noch zu hören ist, ist eben nicht schön. Sorry.
Der VW Caddy des Postboten hört sich von außen genauso an. Im Stadtverkehr ist der Motor immer hörbar, beim Cruisen im Landstraßentempo dafür kaum zu hören.
Erstaunlich gute Fahrleistungen stehen dem angestrengten Ton bei Leistungsanforderung entgegen.
Sehr gut ist das spontane und kraftvolle Ansprechverhalten des Motors. Gaspedalbefehle werden umgehend und kraftvoll umgesetzt. Bis 170-180 km/h geht es flott voran, danach wird es zäh. Bis ca. 150 km/h kann der Audi (gefühlt) keinen großen Vorsprung herausfahren. Unter dem Strich ist der 3,0TDI trotzdem deutlich souveräner und passender für ein goßes SUV.
7. Optik
Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben da Geschmackssache. Trotzdem mein Senf dazu:
Beim XC90 hätte ich mir noch mehr Mut gewünscht Designinhalte der wunderschönen Studien umzusetzen. Trotzdem ist der XC90 sehr gefällig, wirkt edel und zeitlos. Der Innenraum ist aufgeräumt und bis ins Detail mit viel Liebe gezeichnet und von guter Qualität.
Audi machte sich vor Jahren mit vielen toll aussehenden Modellen einen Namen (TT, A7, A5, A6…) Als aber die ersten Bilder des neuen Q7 zu sehen waren hatte ich Tränen in den Augen (wg. der Front).
In Natura ist es nun glücklicherweise doch nicht so schlimm. Seite und Hinterteil sind unauffällig, die Front mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Hoffe mal auf das erste Facelift😉.
Irgendwie sieht der Q7 nicht mehr wie ein großer kraftvoller SUV aus (was mir am Q7 I sehr gefallen hat), sondern eher wie ein dicker Kombi. Der Innenraum ist ok (bis auf die Passatlüftungsdüsen), Audi sollte aber mal wieder etwas kreativer werden.
Pflicht bei Beiden sind große Räder. Die 19Zöller am XC90 sehen schon sehr mickrig aus.
Fazit:
Wie immer ist vieles Geschmackssache. Jeder tickt anders und hat andere Dinge auf die er achtet.
Beide Autos sind nicht schlecht (wie übrigens der RRS, X5, GLE…auch), haben aber auch jede Menge Platz für Verbesserungen.
Unter dem Strich konnte aber der Q7 meine Erwartungen nicht erfüllen (Verarbeitung, Materialanmutung im Verhältnis zum Preis, Motor/Getriebecharakteristig bei plötzlicher Leistungsanforderung).
Beim Volvo bin ich hin- und hergerissen. Top Design (innen und außen), gutes Karosseriekonzept. Jedoch passt der Motor irgendwie nicht zum Fahrwerk… Wäre schön wenn Volvo bei Audi den Motor des SQ5 TDI einkaufen würde… das wäre dann mein eindeutiger Punktsieger und käme als neue private Familienkutsche in Frage 😉
Gruß Daniel
Beste Antwort im Thema
Hallo Q7 und XC90 Interessierte bzw. Gemeinde😉,
vor kurzem hatte ich die Möglichkeit einen Volvo XC90 II D5 und einen Audi Q7 II 3,0 TDI kurz hintereinander ausgiebig zu testen.
Fazit für Schnellleser:
Beide sind gute SUVs die sich nicht viel nehmen, jedoch sollte man nicht alles glauben was in diversen deutschen Automagazinen zu lesen ist, sonst könnte man enttäuscht sein.
Für diejenigen, die es gerne etwas ausführlicher haben:
Ich werde hier meine Eindrücke wiedergeben, nicht (geschönte) Zahlen von den Prospekten oder „Werbetexte“ von diversen Zeitschriften. Mein Auto muss im Alltag funktionieren, Spaß machen und mich schnell von A nach B bringen.
Meine Anforderungen an ein SUV:
Geschäftstermine, Einkaufswagen, Kindertaxi, Hobbies (z.B. Skifahren oder auch mal nach ´ner längeren Partynacht spontan im Auto übernachten), Baumarkt, Urlaubsfahrten…
Vorausschicken möchte ich, dass ich aus vielen (tausend) Kilometern den XC90I, ML, Q7 I, SQ5, X5, Range Rover Sport, Jeep Grand Cherokee usw… kenne und mir somit ein ganz ordentliches Bild der verschiedenen Modelle machen kann. Weiter sind mir beide Marken überaus sympathisch was mir aber einen umso kritischeren Blick erlaubt (nix mit rosarote Brille 😉)
Die beiden Testautos:
Audi Q7, 3,0 TDI, S-Line, 20´ Räder, Luftfederfahrwerk, Testwagenpreis 97.000€ (Siehe Bild Preisliste)
Volvo XC90 D5, Inscription, 19´Räder, Standartfahrwerk, Testwagenpreis ca. 80.000€
1. Karosserie
Wie immer kommen meine Testautos zuerst auf unsere Fahrzeugwaage:
Der Audi ist noch immer ein schwerer Brocken: Audi Q7 2300KG ( Tank ¾ ohne Fahrer Werksangabe 1995KG 😉) Volvo XC90 2055KG (Tank ½ ohne Fahrer, Werksangabe 2003KG)
Das Raumangebot auf den vorderen Sitzen unterscheidet sich kaum voneinander. Auf den Rücksitzen herrscht auch in etwa Gleichstand, wobei ich (184cm und 75kg) im Q7 in der zweiten Reihe etwas bequemer sitze. An den Sitzkomfort der zweiten Reihe des alten XC90I kommt keiner der Beiden heran. Die dritte Sitzreihe geht ganz klar an den Volvo. Im Q7 können selbst etwas größere Kinder (ab ca. 150cm) nicht mehr vernünftig sitzen. Die dritte Sitzreihe ist im Q7 eher für´s Prospekt und echt schlecht von Audi konstruiert. Schon das elektrische Ausklappen der Sitze ist total nervig, da es ewig dauert. Im Volvo XC90I geht das mechanisch binnen 3-5 Sekunden. Leider habe ich vergessen zu testen, ob drei Kindersitze nebeneinander bequem montiert werden können (brauche ich glücklicherweise nicht mehr😉).
Das Kapitel Kofferraumvolumen geht lt. Prospekt und Autozeitschriften ganz klar an den Audi. Tja, mein Eindruck und mein Meterstab bestätigte wieder mal, dass nicht nur bei den Abgasen und Fahrleistungen getrickst wird: Der XC90 hat in allen Konfigurationen einen größeren Kofferraum (siehe Bild grobe Bemaßung). Die Variabilität ist bei beiden ähnlich (XC90 I Besitzer werden den klappbaren Beifahrersitz und die zweigeteilte Heckklappe vermissen).
Die Beiden zeigen mir wieder mal deutlich wie überragend das Karosseriekonzept des XC90 I war – unerreicht in der SUV-Klasse.
Die Anhängelast geht klar an den Audi (3,5t). Schade Volvo (2,7to), die geringe Anhängelast kostet Dich Kunden (ich kenne mindestens einen)
2. Qualität, Verarbeitung, Materialeindruck
Da sollte eigentlich lt. dt. Autopresse die große Stunde des Audi schlagen. Mit entsprechenden Erwartungen (die unser A7 und SQ5 derzeit nicht zu 100% erfüllen können) begutachtete ich den Audi.
Da ich meine Testwagen ausgesaugt wieder zurückgebe fallen mir auch Dinge auf die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind. Meiner Meinung nach sieht man den Roststift inzwischen auch bei Audi.
Die Materialqualität geht kontinuierlich seit Jahren in manchen Bereichen zurück (fahren seit knapp 15 Jahre auch Audi). Nach kurzer Zeit Klappergeräusche in der Türe. Erste Ursache hatte ich gleich gefunden: Das Hartplastik in den Türfächern ist nicht mit Filz beschichtet/beflockt, so dass sich der Eiskratzer lautstark bemerkbar machte. Nachdem der Eiskratzer ins Handschuhfach verbannt wurde war die Türe trotzdem nicht ganz geräuschlos.
Weitere Dinge die Audi nicht gut zu Gesicht stehen:
Motorhaubenentriegelungshebel in Fiat Uno Qualität, Armauflage in den Türen aus Plastik, Mittelarmlehne billiges Kunstleder, perforierter Teil des Lenkrades sehr hart und das Material eher Plastikleder als echtes Leder, einige Verkleidungen nicht 100% passgenau (siehe Bild Einstieg, Armaturenbrett), der Kofferraumboden weist einen sehr breiten Spalt auf ( 5cm Fuge zur dritten Sitzreihe – siehe Bild). Eine Frage der Zeit bis hier Kleinteile in das Bodenfach verabschieden…Ach so, das Bodenfach – nicht zu gebrauchen. Durch die beiden Sitze im Kofferraum weitere Spalte und breiten Fugen und in den unteren Bereichen genau so viel Hartplastik wie bei der Konkurrenz.
Die Sitze sind sauber genäht, das Alcantara ist wie es eben ist, jedoch war das Leder nach 6TKM an den Seiten beider Vordersitze schon wellig.
Noch immer ein Genuss: sauber rastende Drehregler und die top ausgeführten Bedienknöpfe.
Audi kann es also, habe das Gefühl, Audi probiert aus wie viel die Kunden mitmachen – ähnlich BMW vor ein paar Jahren, als die Materialqualität kontinuierlich in den Keller ging.
Auch im Volvo wurde für meinen Geschmack hier und da etwas zu viel gespart. Auffallend auch da die kleinen Spalte durch die dritte Sitzreihe im Laderaum (das war im XC90 I besser gelöst), Getränkehalter dritte Sitzreihe - sieht aus wie vergessen und nachträglich reingepfuscht, Gurthalterun bei Nichtgebrauch dritte Sitzreihe, nicht ausreichend verkleidete Sitzschienen und ein paar nicht sauber verlegte Kabel (Bereich Rücksitze). Sehr gut dagegen die Materialanmutung vieler Kunststoffteile, des Holzes und der Aluminiumeinlagen. Auch das Inscriptionleder der Sitze und des Lenkrades einschließlich der Armauflagen machte einen sehr wertigen Eindruck. Der XC90 war absolut klapperfrei. Überraschenderweise würde ich dem Volvo, trotz deutlich geringerem Preis, in diesem Kapital mehr Punkte als dem Audi geben.
3. Bedienung / Funktion / Alltag
Die nicht beschichteten Türfächer im Audi erwähnte ich bereits, jedoch nicht, dass die Türfächer im Volvo und Audi nicht sonderlich groß sind. Im Audi fehlt dazu noch ein großes Fach unterhalb der Armauflage. Der Volvo verfügt über mehr an kleinen und großen Fächern/Ablagen was im Alltag sehr nützlich ist. Im Audi stört zudem dass einige Fächer offen sind (direkt vor der Armauflage und Becherhalter). Beide Vordersitze verfügen an der Rückseite über ein Netz (was leider bei allen anderen SUVs auch so ist). Warum gibt es keine richtigen Taschen aus dickem Leder mehr (wie XC90 I)?
Das Bodenfach im Kofferraum des Volvo ist sehr gut nutzbar und groß (trotz 7 Sitze). Im Audi ist es nicht zu gebrauchen, schon der „läpprige“ Deckel ist eines Audi nicht würdig.
Schade dass Volvo die ausklappbare „Trennwand“ im Kofferraum nicht aus dem XC90I übernommen hat. Beim Audi stört zudem die noch weiter herausragende Stoßstange beim Beladen. Dafür macht man sich die Hosenbeine beim Einsteigen nicht schmutzig, da der Schweller ein Teil der Türe ist. Sehr gut!
Die Bediensysteme im Volvo und Audi sind sehr unterschiedlich. Seit Jahren kenne ich das MMI (aktuell aus dem SQ5 und A7) und trotzdem finde ich es zu ablenkend und umständlich. Das Lenkrad ist mit Knöpfen, Regler und Hebel völlig überladen, zusätzliche Knöpfe und Touchpad vor dem Schalthebel und Armaturenbrett usw…
Beim Volvo bin ich hin- und hergerissen. Ich kam eigentlich innerhalb kürzester Zeit gut mit der Touchbedienung zurecht. Trotzdem halte ich diese radikale Form im Straßenverkehr für nicht 100% zufriedenstellend. Warum streichen und wischen um einen Sender zu wechseln, die Heizung ein Grad höher zu stellen oder die Sitzheizung anzuschalten? Ein Knopf oder ein Drehrad ist innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde gedrückt – ohne hinzusehen.
Eine kombinierte Touch – Knopfbedienung, wie sie teilweise im Golf oder Range Rover umgesetzt wird, halte ich für das Beste. Beim Volvo ist die Grafik des Touchscreen zwar schick, jedoch zu unübersichtlich. Bedienung per Spache nervt mehr als dass es was bringt. Wer möchte schon ständig die Musik oder die Unterhaltung im Auto für Sprachbefehle unterbrechen??? Zudem macht diese Technologie seit Jahren kaum Fortschritte (Befehle werden nicht/falsch verstanden), und ist eher zur Belustigung der Mitfahrer zuständig.
4. Multimedia / Navi / Assistenzsysteme
Ich lege großen Wert auf eine gute Audioanlage im Auto. Dass man nicht immer nach Namen gehen kann zeigt die BOSE in unserem A7 (klingt nicht gut und hat keine Reserven). Ich fand die BOSE im Q7 (558Watt, 19 Lautsprecher, 1.150€) aber deutlich besser. BOSE-Typisch etwas basslastig und zu wenig differenziert und klar (für Elektro reicht es😉). Leider scheint der Verstärker (oder die Boxen) etwas unterdimensioniert zu sein, da ab 50% Lautstärke die Qualität stark nachlässt. Klassik bzw. E-Musikgenießer sollten deshalb etwas mehr Geld in die Hand nehmen und sich die B&O Anlage gönnen.
Im Volvo ein ähnliches Bild. Ausgestattet war der XC90 mit der HP Anlage (High Performance) mit 330W und 10 Lautsprechern (Serienmäßig). Hier ist auffallend, dass die hinteren Lautsprecher schlecht sind, vorne ist alles ok (gemessen am Preis) und ordentlicher Sound möglich – etwas unter dem BOSE Sound, aber nicht so schlecht wie erwartet. Auch hier gilt: Musikgenießer sollten auf die teure jedoch sehr gute „Premium“ Soundanlage gehen (B&W).
Die Fahrassistenten funktionieren bei beiden hervorragend.
Das Navi dient mir ausschließlich um von A nach B zu kommen, deshalb bin ich hier anspruchslos. Trotzdem ist die Kartendarstellung im XC90 ein schlechter Witz (es werden kaum Orte dargestellt, schlechte Grafik usw…) hier muss Volvo mittels Update schnell nachbessern. Die Routenführung usw. war bei Beiden sehr gut, die Bedienung im Volvo einfacher, bis auf das Zoom das ich gerne per Drehrad wie im Audi bedienen würde.
5. Fahrkomfort / Fahrwerk / Fahrdynamik / Lenkung
Wie schon erwähnt sitzt man vorne in beiden Autos gut.
Die S-Line Sitze (Q7) sind relativ hart, aber nicht unbequem. Sie geben guten Seitenhalt. Insgesamt nicht überragend aber ok. Die Seriensitze des Inscription (XC90) sind ein wenig weicher und bequemer, jedoch fehlt es ihnen etwas an Seitenhalt (ich bin 184cm groß und 75kg schwer). Empfehlen würde ich hier die verstellbare Beinauflage. Als Erwachsener sitzt man in der zweiten Reihe im Q7 etwas bequemer als im Volvo.
Beim Geräuschkomfort schlägt die große Stunde des Q7.
Ausgestattet mit Akustikverglasung (hatte der Volvo nicht) ist er deutlich leiser als der XC90 (mit Normalglas). Nicht der Motor ist leiser sondern vor allem die Wind- und Fahrgeräusche. Von der Federung hört man im Audi nichts (Q7 Luftfahrwerk, XC90 Stahlfeder/Blattfeder), das Serienfahrwerk des Volvo rumpelt bei schlechten Straßen hörbar. Auch Wind- und Abrollgeräusche sind deutlich hörbarer.
Das Luftfahrwerk des Q7 hat einen großen Verstellbereich zwischen Komfort und Sport – sehr gut. Jedoch störte mich in allen Fahrmodis das künstliche entkoppelte Lenkgefühl. Die Lenkung hat ein gutes Ansprechverhalten aber sie fühlt sich an, als sitze man im Fahrsimulator. Insgesamt hatte ich vom Audi die Erwartung, dass er noch dynamischer um die Kurven flitzt (was man ja aus diversen Test in Zeitschriften entnehmen konnte). Ich denke da schlägt sich das Leergewicht von 2300kg nachteilig zu Buche.
Das Fahrwerk im Volvo ist aus ganz anderem Holz geschnitzt: Als wolle der XC90 neue Rundenbestzeiten für SUVs aufstellen geht er um die Kurven. Man merkt dem Volvo an, dass er deutlich leichter als der Q7 ist (2055kg). Selbst Opas ehemaliger X6 hätte da das Nachsehen. Fahrdynamisch also eher ein BMW als ein Cruiser. Wobei das Fahrwerk Schlaglöcher und Teerflicken sehr trocken und hart weitergibt.
Die Lenkung trifft eine sehr gute Balance.
Leider passt das Fahrwerk nicht zum Motor des XC90 – der eher zum gemütlichen Cruisen animiert. Hier sollte Volvo eine komfortablere Grundabstimmung anbieten, und ein Sportfahrwerk optional anbieten. Wie sich das Luftfahrwerk verhält konnte ich noch nicht „erfahren“.
Über die Bremsen der Beiden brauche ich nichts zu sagen – mein Porsche bremst nicht viel besser.
6. Motor / Getriebe
Vorgenommenes Fazit: Nicht so gut als gedacht und nicht so schlecht als erwartet.
Ich kenne den 3,0TDI aus dem Audi von verschiedenen selbst gefahrenen Audis. Die Spitze ist zweifelsohne der Motor im SQ5 TDI. Unheimlich leistungsstark und sparsam. Leider konnte der Test Q7 nicht ganz die Erwartungen erfüllen.
Klar, dem 4 Zylinder im Volvo in Sachen Fahrleistungen und Tonlage spürbar überlegen, jedoch wunderte ich mich über folgende Dinge im TDI:
Ich brauchte relativ viel Diesel, etwa 1,5 Liter mehr als im Volvo D5 (bei etwa gleicher Fahrstrecke und Geschwindigkeit). Flott auf der Landstraße (kurvig, Berge und Täler) und im Stadtverkehr gingen 12 Liter durch die Einspritzpumpe. Unter 10 Liter waren bei meiner "normalen" Fahrweise kaum möglich.
Unseren SQ5 fahre ich mit beinahe 1,5 Liter weniger. Einzig auf schnellen Autobahnetappen war der D5 im Volvo etwas durstiger (Volvo 14,5 Liter). Der Volvo glänzt mit super geringen Verbräuchen beim Cruisen, aber auch schnell gefahrene Landstraßen lassen sich sparsam bewältigen.
Was mich im Audi viel mehr störte als der Verbrauch ist ein Leistungsloch beim plötzlichen Gasgeben. Situation wie sie täglich vorkommt:
Bummelfahrt und dann kurz Vollgas um noch in der Gelbphase über die Kreuzung zu kommen.
Oder Kolonnenfahrt auf der Landstraße und plötzlich die Gelegenheit zum Überholen --> Vollgas…es kommt erst mal 1-2 Sekunden gar nichts, erst danach geht es druckvoll nach vorne. Das kenne ich von unseren anderen Audis ganz anders. Bei meinen Handgestoppten 0-100km/h Messungen erreichte der Q7 nicht mal annähernd die Werksangabe (um die 8 Sekunden, 7,7 die Bestzeit).
Das Getriebe ist gewohnt sehr gut.
Tja XC90, was soll ich sagen...? 4Zylinder Diesel bleibt 4Zylinder Diesel.
Im XC90 ist aber ein richtig guter 4-Zylinder verbaut. Nicht lauter als die 6-Zylinder der Konkurrenz, aber leider macht ja der Ton die Musik, und das was noch zu hören ist, ist eben nicht schön. Sorry.
Der VW Caddy des Postboten hört sich von außen genauso an. Im Stadtverkehr ist der Motor immer hörbar, beim Cruisen im Landstraßentempo dafür kaum zu hören.
Erstaunlich gute Fahrleistungen stehen dem angestrengten Ton bei Leistungsanforderung entgegen.
Sehr gut ist das spontane und kraftvolle Ansprechverhalten des Motors. Gaspedalbefehle werden umgehend und kraftvoll umgesetzt. Bis 170-180 km/h geht es flott voran, danach wird es zäh. Bis ca. 150 km/h kann der Audi (gefühlt) keinen großen Vorsprung herausfahren. Unter dem Strich ist der 3,0TDI trotzdem deutlich souveräner und passender für ein goßes SUV.
7. Optik
Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben da Geschmackssache. Trotzdem mein Senf dazu:
Beim XC90 hätte ich mir noch mehr Mut gewünscht Designinhalte der wunderschönen Studien umzusetzen. Trotzdem ist der XC90 sehr gefällig, wirkt edel und zeitlos. Der Innenraum ist aufgeräumt und bis ins Detail mit viel Liebe gezeichnet und von guter Qualität.
Audi machte sich vor Jahren mit vielen toll aussehenden Modellen einen Namen (TT, A7, A5, A6…) Als aber die ersten Bilder des neuen Q7 zu sehen waren hatte ich Tränen in den Augen (wg. der Front).
In Natura ist es nun glücklicherweise doch nicht so schlimm. Seite und Hinterteil sind unauffällig, die Front mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Hoffe mal auf das erste Facelift😉.
Irgendwie sieht der Q7 nicht mehr wie ein großer kraftvoller SUV aus (was mir am Q7 I sehr gefallen hat), sondern eher wie ein dicker Kombi. Der Innenraum ist ok (bis auf die Passatlüftungsdüsen), Audi sollte aber mal wieder etwas kreativer werden.
Pflicht bei Beiden sind große Räder. Die 19Zöller am XC90 sehen schon sehr mickrig aus.
Fazit:
Wie immer ist vieles Geschmackssache. Jeder tickt anders und hat andere Dinge auf die er achtet.
Beide Autos sind nicht schlecht (wie übrigens der RRS, X5, GLE…auch), haben aber auch jede Menge Platz für Verbesserungen.
Unter dem Strich konnte aber der Q7 meine Erwartungen nicht erfüllen (Verarbeitung, Materialanmutung im Verhältnis zum Preis, Motor/Getriebecharakteristig bei plötzlicher Leistungsanforderung).
Beim Volvo bin ich hin- und hergerissen. Top Design (innen und außen), gutes Karosseriekonzept. Jedoch passt der Motor irgendwie nicht zum Fahrwerk… Wäre schön wenn Volvo bei Audi den Motor des SQ5 TDI einkaufen würde… das wäre dann mein eindeutiger Punktsieger und käme als neue private Familienkutsche in Frage 😉
Gruß Daniel
314 Antworten
Das dürften rund 80 km "brettebene" Strecke sein. Da brauchts dann schon den großen Akku und den großen E-Motor am Radl. 😰
Das sind Kurz-Strecken für die der Hoberger inzwischen nicht mal mehr den Helm aufsetzt.
80km sind mit dem Pedelec, wenn man ein bisschen im Training ist absolut kein Thema
Hat jemand mal den Abstand zwischen den beiden Isofix-Bügeln (jeweils die inneren) der Außensitze in der 2. Reihe gemessen beim XC90 und Q7? Dann könnte man objektivieren, in welchem der beiden man besser zwischen 2 Isofix-Sitzen auf der Rückbank sitzen kann.
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Folgende Ausgangssituation ich habe 3 Kinder (10,6,4), wobei die Gößte nur jedes 2 Wochenende und in der Ferien da ist.
Ich fahre circa 20.000km im Jahr, davon auch sehr viel im Umkreis kürzere Strecken. Ich wohne eher ländlich.
Von daher ist E Auto (EFH) oder Hybrid sicher die beste Wahl.
Aktuell habe ich einen Passat GTE. Ich bin mit dem Auto sehr zufrieden, klassiches Design, wenn es mal zügig gehen sollen sind die 218 PS nicht zu verachten. Auch hat der Passat viel Platz für seine Außenmaße.
Aber wenn wir zu 5 unterwegs sind ist einfach supoptimal. Ein Kind ist vorne und Frau sitzt hinten in der Mitte. Aber das ist wirklich bei allen Kombis ein Notsitz.
Ich möchte weder Van noch Bus, da ich auch noch etwas Fahrspass möchte.
Mein Limit sind 7.000 Euro Wertverlust pro Jahr. Und die monatlichen Gesamtkosten sollten nicht über 950 Euro liegen. Das Fahrzeug wird Bar gekauft ohne Finanzierung.
Folgende Dinge habe ich als Alternative bereits gefahren
- id7, schönes Auto aber kaum Vorteile zum GTE außer die deutlich bessere Sprachbedienung. und Rückbank durch die Ausformung eher noch schlechter.
- i5 hat den Vorteil, dass das Gurtschloss hinten besser zügänglich ist. Aber Mittelsitz auch sehr unbequem. Zudem ist das Auto auch sehr groß und jede Menge Klavierlack. Aber vom fahren echt nice.
- A6, Q6 Etron, BMW IX Rückbank, Kofferaum alles nicht besser als der Passat.
Bleiben XC 90 und Q7
Probefahrt mit dem Q7 55 TFSI E. Folgende Dinge die ich als störend empfinde
- Durch die touch Klima sehr wenig Ablagemöglichkeiten
- Kein Fach im Kofferraum, wo mit dem Ladekabel hin?
- Insgesamt ist der Kofferraum nur so lala für die fahrzeuggrösse. Auch ist die Stoßstange recht fett zum beladen.
- Vom Verbrauch ist man auch denke ich mal 1,5 so hoch wie beim Passat. Und von der großen Leistung merkt man im Q7 nicht viel, weil er sehr entkoppelt von der Außenwelt ist. Der E-Modus kam mir sogar träger vor als im Passat, er hat ja auch nur 136PS anstatt der 115PS im Passat.
- kann nicht in einen brake Modus schalten
- Ich hatte keine allradlenkung und man merkt die Größe deutlich
Zum Volvo was mich stört
- schwache Instrumententafel. Kein e Verbrauch anzeige. Man hat nur im Power Mode nen Drehzahl Messer. Wenig zum einstellen
- Infotainment: Sprachsteuerung immer noch schwierig. Das Google Navi ist so lala zum bedienen. Teilweise etwas unlogische Funktion. Klima Auto aber Gebläse Stufe einstellbar
- Keine ausgekleideten Türfächer
- Keine Übernahme der Geschwindigkeit beim Tempomat
- Er fährt nur 180
Was mir sehr gut gefallen hat war der Vierzylinder. In meinen Augen geht der schon richtig gut, wenn er muss und ich fand er klang da auch gut dabei. Bei zackiger Fahrweise kommt das Heck aber schnell und das esp regelt scharf ein. Da merkt man schon das es kein Dynamiker ist.
Aber Platzangebot, Kofferraum ist wirklich ein unschlagbares Package im Vergleich zu den Wettbewerbern. Und so groß ist er gar nicht. Auch hat der Innenraum auch ein schönes Styling.
Auch bin ich immer noch skeptisch wieviel Rabatt ich benötige. Würde 25% bekommen, aber sind halt immer noch 67.000.
Aber das Angebot an Facelift Jahreswagen ist auch überschaubar.
Ich kann Dir guten Gewissens den BMW iX empfehlen. Nie was besseres gefahren. Und da gibt es schon jede Menge Gebrauchte. Preise sind mittlerweile bis unter 50k gesunken. Gibt aber natürlich auch Vorführ- und Jahreswagen. Momentan ev. besonders günstig, da gerade das FL erschienen ist.
Ich bin nach XC90 (MJ 20) zu X5 (MJ 22 / G05 Vorfacelift) und jetzt wieder zurück zu XC90 Facelift gewechselt (alles PIH). X5 als Hybrid ist ein tolles Auto für den Fahrer (6 Zylinder, klasse Luftfahrwerk etc.) aber das Laden mit 3,7 KW nervt total und der Innenraum ist viel kleiner als im XC90. Da ich, ähnlich wie du, mit drei Kids (14,12 und 7) auch längere Strecken fahre, gibt es für mich kein besseres Gesamtpaket im SUV Segment als XC90. Größer sind nur MB GLS und BMW X7 aber auch zu einem komplett anderen Kurs.
Vielen Dank für die Meinung. Wie empfindest du das fahren Volvo gegen den X5. Wie sehr stören dich unterm Strich die schlechteren Assistenten und das schlechtere OS. Warum bist du überhaupt weg von Volvo und dann wieder von BMW zurück.
Zitat:
@Za4aTourer schrieb am 13. August 2025 um 08:20:54 Uhr:
Ich kann Dir guten Gewissens den BMW iX empfehlen. Nie was besseres gefahren. Und da gibt es schon jede Menge Gebrauchte. Preise sind mittlerweile bis unter 50k gesunken. Gibt aber natürlich auch Vorführ- und Jahreswagen. Momentan ev. besonders günstig, da gerade das FL erschienen ist.
Wieviel Kinder hast du. Ich empfand den Kofferraum als sehr überschaubar im IX und auch die Rückbank war nur so naja. Es stimmt das viel günstige IX auf dem Markt sind aber das sind meist 40iger Modelle wo man auf der Autobahn wahrscheinlich keine 300km schafft.
Zitat:
@naal schrieb am 13. August 2025 um 22:58:58 Uhr:
Wieviel Kinder hast du. Ich empfand den Kofferraum als sehr überschaubar im IX und auch die Rückbank war nur so naja. Es stimmt das viel günstige IX auf dem Markt sind aber das sind meist 40iger Modelle wo man auf der Autobahn wahrscheinlich keine 300km schafft.
Unsere Kinder sind schon Erwachsen und fahren nicht mehr mit in den Urlaub. Ja, der Kofferraum hat nur 500 Liter, aber man kann sich notfalls ja auch mit einer Dachbox behelfen. Carmaniac fährt ja jetzt auch einen iX und ist mit 3 Kindern mit dem Auto in den Urlaub gefahren. Das Video dazu gibt es auf YouTube.
Und ja, mit dem 40er, den ich ja auch fahre, kommt man natürlich nicht so weit, wie mit einem 50er. Wie bei dem die Preise liegen, weiß ich nicht so genau. Kann mir aber keinen besseren Reisewagen vorstellen.
Was mir bei den ganzen Vergleichen (Ausstattung, Verarbeitung, Größe, Optik....) immer wieder fehlt sind andere, für mich persönlich durchaus wichtige Faktoren.
Was ist mit Langzeithaltbarkeit - da hat sich Volvo meiner Erfahrung nach (25 Jahre fahre ich Volvo und hatte ~50 davon, auch in einer Volvo-Werkstatt arbeitete ich mal und hab so einiges gesehen) immer recht gute Arbeit geleistet, natürlich immer im Hinterkopf der aktuellen Herausforderung einer kleinen 1% Marke - aber im direkten Vergleich mit so einigen Premiumherstellern muss sich Volvo sicher nicht verstecken.
Weiters die Werkstätten, also die Versorgung und Qualität derer - und da gibt es glaube ich sicher einiges an Kritik, hab zwar keinen Vergleich, aber gerade mit den neuen/modernen Herausforderungen haben einige Werkstätten bzw. deren Techniker mit Sicherheit zu kämpfen. Mal abgesehen von der Quantität und dementsprechenden Wartezeiten...
Das verstehe ich jetzt nicht so ganz ist das jetzt ein Pro oder gegen Volvo Argument. Ne höhere Dichte als für VW/Audi gibt es sicherlich nicht.
Aber bei einem Neuwagen oder jungen gebrauchten ist das Thema hoffentlich nicht so relevant. Ich glaube aber schon das der Unterhalt eines XC90 günstiger als nen q7 ist.
Mich haben die jährlichen Inspektionen meiner XC90 schon genervt. Von den Kosten abgesehen, hängt da auch immer einiges an Zeit dran, je nachdem wie weit die Werkstatt entfernt ist…
Zitat:@naal schrieb am 13. August 2025 um 22:56:31 Uhr:
Vielen Dank für die Meinung. Wie empfindest du das fahren Volvo gegen den X5. Wie sehr stören dich unterm Strich die schlechteren Assistenten und das schlechtere OS. Warum bist du überhaupt weg von Volvo und dann wieder von BMW zurück.
Ich bin zu BMW gewechselt weil ich 6 Zylinder im Plug-in Hybrid fahren wollte. Beim Wechsel zurück zu Volvo waren die Assistenten und das OS für mich nicht ausschlaggebend weil ich beides bei Volvo im direkten Vergleich gar nicht so schlecht finde. Das einzige was mich stört ist der Pilot Assist der die Spur nur bis 130 km/h hält. Alles andere funktioniert genauso zuverlässig wie im X5. Das größte Manko sehe ich allerdings beim Fahrwerk. Der BMW lag wie ein Brett auf der Straße, egal ob man gerade stark beschleunigte oder einfach mit 150 km/h über die Autobahn cruiste. Da ist der XC90 je nach Geschwindigkeit und Fahrbahnqualität leicht zittrig und unruhig. Der große Vorteil vom XC90 ist aber der Platz im Innen- und Kofferraum plus seine Variabilität (einzelnverschiebbare Sitze hinten, 3 Sitzreihe). Obendrein ist X5 LCI ggü. dem Vor-Facelift Model, auch durch den Paketzwang, so viel teurer geworden, dass er mir den Aufpreis nicht wert war. Dennoch ist der X5 als Plug-in ein toller Wagen, der aber vieles nicht so gut kann wie der aktuelle XC90.
Danke für die ausführliche Antwort. Ja der XC90 ist sicherlich kein sportlicher SUV, aber ich hätte es mir weit schlimmer vorgestellt, der T8 schiebt schon ordentlich an, wenn er muss.
ich hab ja nur den Vergleich zum Q7 der lag auch sehr gut auf der Straße, aber der Fahrspass war nicht höher als im Volvo. Der Audi ist technisch kühl und man merkt kaum was im Auto von der Leistung. Dadurch geht auch so ein wenig Charakter verloren.
trotzdem Frage ich mich, wie man so ein lieblosen Tacho hinfrimmelt und warum sich die Türfächer in den Seiten anfühlen müssen wie in der Kompaktklasse.
Was ich witzig fand war die Reaktion meiner Kinder, cool der hat nen Tablet kann man das mitnehmen. Aber das Infotainment ist schon etwas lieblos.
Aber wie du schreibst das Raum Nutzen Verhältnis ist schon sehr gut