Pop-Up Radwege
Auf der Kantstraße in Berlin und auch an vielen anderen Stellen/Orten gibt es jetzt temporäre "Pop-Up-Radwege".
Als Radfahrer begrüße ich diese "plötzlich mögliche" Entwicklung von realer gleichberechtigter Verkehrsinfrastruktur und würde mir wünschen, dass es nicht bei einer temporären Maßnahme bleibt.
Die Frage ist, wie es die KFZ-Führer sehen?
Beste Antwort im Thema
So ein Unsinn passiert wenn man eine grüne Senatorin ins Landesverkehrsministerium setzt. Planlos ohne Sinn und Verstand die eigene Ideologie umgesetzt von einer Partei die nur an der Macht ist, weil Koalitionen am Volkeswillen vorbei geschmiedet werden, um an seinen Posten kleben bleiben zu können.
189 Antworten
Zitat:
@Nabendynamo schrieb am 23. Juni 2020 um 22:30:50 Uhr:
Der Begriff "exklusiv" scheint schwer vermittelbar zu sein.Na ja, morgen fahre ich neben dem motorisierten Verkehr stadteinwärts auf der Kantstraße jedenfalls exklusiv auf dem Pop-Up Radweg.
Ja, so gut wie nichts ist "exklusiv", auch Gehwege nicht. Was da so alles drauf rumfährt und -steht!
Grüße vom Ostelch
Ich denke, dass Autobahnen, pro gebautem Kilometer übrigens die teuersten Fahrbahnen Deutschlands, schon sehr exklusiv sind. Wer fährt/steht denn da unberechtigterweise herum?
Also ich bin bisher alle Tage dieser Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Auf exklusiven Radwegen? Nein, denn die Wege werden auch von Spaziergängern (mit und ohne Hund) verwendet.
Hatte ich Probleme mit quergespannten Hundeleinen oder Hunden oder Fußgängern, die mir vors Fahrrad gelaufen sind?
Nein. Weil ich aufmerksam fahre und mein Tempo verringere, wenn ich mich von hinten Fußgängern nähere oder sie mir entgegen kommen.
Fühle ich mich benachteiligt oder in "irgendwelche Nebenstraßen" verdrängt, weil ich nicht auf dem (nicht vorhandenen) "Popup"-Radweg entlang der Straße fahre?
Nein, denn ich habe Ruhe vor den Autos und die Autos haben Ruhe vor mir.
Ich weiß nun definitiv, dass man als Radfahrer (wenn man gewillt ist!) sehr wohl abseits der Hauptstraßen voran kommt, gerade weil man als Radfahrer aufgrund der geringeren Breite, mehr Wege benutzen kann als mit dem Auto.
Deswegen bin ich nun noch mehr überzeugt davon, dass Fahrräder nicht auch noch unbedingt mit auf die eh schon vollen Haupt- oder Durchgangsstraßen müssen. Schont die Gesundheit der Radfahrer und die Nerven der Autofahrer.
Positiver Nebeneffekt aus Radfahrersicht:
Man sieht viel mehr als an den Hauptstraßen.
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 25. Juni 2020 um 22:00:20 Uhr:
Deswegen bin ich nun noch mehr überzeugt davon, dass Fahrräder nicht auch noch unbedingt mit auf die eh schon vollen Haupt- oder Durchgangsstraßen müssen. Schont die Gesundheit der Radfahrer und die Nerven der Autofahrer.Positiver Nebeneffekt aus Radfahrersicht:
Man sieht viel mehr als an den Hauptstraßen.
Bei dir passt es. Was aber mit anderen für die es nicht passt und Nutzung von Nebenstraßen dann das vielfache an Zeit bedarf ? Würdest du auch Rad fahren wenn du für deine Strecke, ich glaube du hattest mal was von 6 km geschrieben, mit dem Rad bzw. durch Nutzung von Zickzack-Kurs 12 km ergeben würden ? Wenn du mit dem Rad nicht 10 Minuten brauchtest sondern 30 Minuten weil du alle 50 Meter nahezu anhalten müsstest um Rechts-vor-Links zu beachten ?
Ganz ehrlich ? Ich dann eher nicht. Dann wäre eben eine Kiste mehr auf der Straße.
Ähnliche Themen
Dann bringt die Nebenstraße natürlich nichts. Ich glaube aber kaum, dass die Nebenstraßen so unbefahrbar sind, dass man ein vielfaches an Zeit oder Streckenlänge benötigen würde.
Meine Fahrgeschwindigkeit ist auf der Hauptstraße ja nicht schneller als auf der Nebenstraße, und während ich auf der Hauptstraße an Kreuzungen öfters an roten Ampeln anhalten muss, kann ich im Wohngebiet gemütlich radeln und ggf. rechts vor links beachten. Ich muss dort aber verhältnismäßig weniger verkehrsbedingt warten als an roten Ampeln auf der Hauptstraße.
Gut ist wieder meine persönliche Meinung /Erfahrung, die nicht für alle Radfahrer zutreffen muss.
Edit:
So ich habe jetzt gerade mal bei Google Maps geguckt. Der Radweg quer durch die Natur und durch die Schrebergärten, wie er mir hier vorgeschlagen wurde, ist mit 4,5km sogar der kürzeste.
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 26. Juni 2020 um 18:58:53 Uhr:
Dann bringt die Nebenstraße natürlich nichts. Ich glaube aber kaum, dass die Nebenstraßen so unbefahrbar sind, dass man ein vielfaches an Zeit oder Streckenlänge benötigen würde.Meine Fahrgeschwindigkeit ist auf der Hauptstraße ja nicht schneller als auf der Nebenstraße, und während ich auf der Hauptstraße an Kreuzungen öfters an roten Ampeln anhalten muss, kann ich im Wohngebiet gemütlich radeln und ggf. rechts vor links beachten. Ich muss dort aber verhältnismäßig weniger verkehrsbedingt warten als an roten Ampeln auf der Hauptstraße.
Gut ist wieder meine persönliche Meinung /Erfahrung, die nicht für alle Radfahrer zutreffen muss.Edit:
So ich habe jetzt gerade mal bei Google Maps geguckt. Der Radweg quer durch die Natur und durch die Schrebergärten, wie er mir hier vorgeschlagen wurde, ist mit 4,5km sogar der kürzeste.
Hab mir jetzt mal die Mühe gemacht und mir einen Weg, zumindest was den "großstädtischen" Teilabschnitt betrifft, rein über Nebenstraßen zu suchen. Würde dazu führen dass dieser Streckenabschnitt doppelt so lange würde. Selbst bei diesem müsste ich, teilweise eben wieder auf Abschnitte entöang der hauptstarße ausweichen da es keine andere Möglichkeit gäbe bzw. diese die Stecke dann nochmal um ein vielfaches verlängern würde. Würde ich dann nicht mehr mit dem Fahrrad machen Zum Glück stellt sich das Problem ja für mich nicht. Generell: Als Radfahrer auf meiner Strecke bei welcher der Radweg eben paralell zur Hauptstraße geführt ist profitiere ich von der "grünen Welle". Auf Nebenstraßen gibt es gar keine Ampeln. Sprich: Bei jeder Einmündung verzögern bis fast zum Stillstand. Da Nebenstraßen eher durch entsprechend angelegte Wohngebiete führen wäre dies gefühlt alle 50-70 Meter. Mute dies Autofahreren zu und die kriegen einen Herzkoller wenn die dies jeden Tag machen müssten. Fahre ich Abschnitte meiner Route z.B, am Wochenende wäre auch kein vernünfiges Fortkommen möglich da sich dann dort, zu Recht, Massen an Fußgängern aufhalten. Kurzum: Ich befürworte es immer noch dass dort wo keine vernünftigen Alternative möglich sind eben zu Gunsten von Radwegen der Autoverkehr etwas Platz abgibt und zwar auch in der gewissheit dass ich dann als Autofahrer genauso betroffen bin. Und ? kann ich mit Leben. Das schlimmste was passieren kann ist eben dass ich dann mit dem Auto etwas mehr Zeit einplane was auch absolut zumutbar ist.
OK. Es funktioniert halt nicht bei jedem und überall.
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 25. Juni 2020 um 22:00:20 Uhr:
Also ich bin bisher alle Tage dieser Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Auf exklusiven Radwegen? Nein, denn die Wege werden auch von Spaziergängern (mit und ohne Hund) verwendet.Hatte ich Probleme mit quergespannten Hundeleinen oder Hunden oder Fußgängern, die mir vors Fahrrad gelaufen sind?
Nein. Weil ich aufmerksam fahre und mein Tempo verringere, wenn ich mich von hinten Fußgängern nähere oder sie mir entgegen kommen.Fühle ich mich benachteiligt oder in "irgendwelche Nebenstraßen" verdrängt, weil ich nicht auf dem (nicht vorhandenen) "Popup"-Radweg entlang der Straße fahre?
Nein, denn ich habe Ruhe vor den Autos und die Autos haben Ruhe vor mir.Ich weiß nun definitiv, dass man als Radfahrer (wenn man gewillt ist!) sehr wohl abseits der Hauptstraßen voran kommt, gerade weil man als Radfahrer aufgrund der geringeren Breite, mehr Wege benutzen kann als mit dem Auto.
Deswegen bin ich nun noch mehr überzeugt davon, dass Fahrräder nicht auch noch unbedingt mit auf die eh schon vollen Haupt- oder Durchgangsstraßen müssen. Schont die Gesundheit der Radfahrer und die Nerven der Autofahrer.
Positiver Nebeneffekt aus Radfahrersicht:
Man sieht viel mehr als an den Hauptstraßen.
Ich bin die letzten 20 Jahre immer (bei jedem Wetter, ja das geht tatsächlich) mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren.
Hatte ich dabei (öfter) Probleme mit Hundehaltern, als ich auf einem nichtbenutzungspflichtigen Radweg fuhr?
Ja, denn einige Hundehalter stehen auf dem Gehweg und der Hund verrichtet sein Geschäft am Straßenbaum am Fahrbahnrand. Die Leine spannt sich quer über den Radweg. Bei 25 km/h schon ein kleines Problemchen.
Auf die Idee, am Fahrbahnrand zu stehen und den Hund an einem Baum auf der Mittelinsel sein Geschäft verrichten zu lassen, wobei sich die Leine über zwei Fahrstreifen spannen würde, würde wohl kein Hundehalter ernsthaft kommen 😉
Ich weiß definitiv, dass ich, obwohl ich gerne und oft durch herrliche Landschaften und die Natur radle, hier keine Radtour mache, sondern, wie jeder andere Verkehrsteilnehmer, einfach auf dem schnellsten und direktesten Weg zu meiner Arbeit möchte 🙂
Seit dem Pop-Up Radweg in der Kantstraße bin ich nun noch mehr davon überzeugt, dass man auch mir als Verkehrsteilnehmer dafür eine geeignete Verkehrsfläche (dauerhaft) zur Verfügung stellen sollte.
Bei sowas ist mein Vater(damals war er um die 70 Jahre alt) schon ziemlich vom Rad gestürzt, weil eine Hundeleine quer über den Radweg verlaufen ist. Handgelenk geprellt +etliche Abschürfungen, teure Armbanduhr zerkratzt(Revision 400.-€). Am Fahrrad selber ein teures Bergamont-Trekkingrad für 1500.-€ war nur ein Lenkradgriff kaputt. Trotz einschalten eines Rechtanwalts hat man gegenüber den Hundehaltern nicht ausrichten können, da Hartz IV-Empfänger, nach dem Motto:"Wo nix ist, kannst auch nix holen."😉
Deswegen bin ich auf Fußgänger und Radfahrwegen sehr vorsichtig, denn die allerwenigsten klingeln wenn sie von hinten kommen, und fahren auch nicht mit Schrittgeschwindigkeit an einem vorbei wie es die StVZO vorschreibt. Ich finde das extremst rücksichtslos, vorallem die E-Biker und Pedelec-Fahrer sind da die schlimmsten. Mach einen Schritt zur Seite und derjenige wo von hinten angeschossen kommt fährt dir das Rückgrat ab. Da haste es dann.😠
Es klappt nach wie vor ganz hervorragend mit dem Pop-Up Radweg in der Kantstraße. Vor allem nachmittags im Berufsverkehr stadteinwärts. Meine Fahrzeit hat sich deutlich verkürzt und es gibt nur wenige Ignoranten, die diesen als willkommenen Parkplatz betrachten/missbrauchen.
So stelle ich mir ein adäquates Vorankommen mit dem großstädtischen Verkehrsmittel der Zukunft vor.
Jetzt müssen nur noch ein paar LZA-Schaltungen, die den Radfahrer extrem benachteiligen, umprogrammiert werden und es ist nahezu perfekt.
Zitat:
@zepter schrieb am 29. Juni 2020 um 20:52:04 Uhr:
(...)
Deswegen bin ich auf Fußgänger und Radfahrwegen sehr vorsichtig, denn die allerwenigsten klingeln wenn sie von hinten kommen, und fahren auch nicht mit Schrittgeschwindigkeit an einem vorbei wie es die StVZO vorschreibt.(...)
...und wenn man klingelt, wird man oft noch angepampt. Sorry, aber ist so. Ich habe irgendwie das Gefühl, die Leute meinen, man wolle sie aggressiv "wegklingeln". Nein, ich gebe nur Bescheid, dass ich mich nähere.
So, wie ich ja eigentlich durch die Verkehrsregeln dazu verpflichtet bin. Ich klingele aber meistens nicht mehr, sondern rufe kurz und freundlich "Verzeihung", da erschrecken sich die Leute weit weniger. "Achtung" oder "Vorsicht" haben sich hingegen nicht so bewährt. 😉
Ist wie mit Hupen, damit kann man ja auch seine Überholabsichten kund tun
Zitat:
@Gururom schrieb am 7. Juli 2020 um 17:31:01 Uhr:
Ist wie mit Hupen, damit kann man ja auch seine Überholabsichten kund tun
*g* diesen Quatsch könnte man so langsam auch mal aus der StVO streichen...
Der übliche Kampf gegen den MIV. Nicht neues, nichts gutes.