Piaggio Hexagon LX4 Kraftstoffversorgung Probleme Benzinpumpe

Hallo!

Ich habe immer Probleme, nach längerer Standzeit (mehrere Tage oder erst recht nach dem Winter) meine Hexagon zum Anspringen zu bewegen. Ich fahre den Roller eigentlich sehr wenig. Nach einigen Tagen Standzeit ist dieser kleine Kraftstoff-Zwischenbehälter unter der Sitzbank leergelaufen. Bei laufenden Motor wird dieser Behälter ja normalerweise durch die Unterdruck-Benzinpumpe befüllt, die unten beim Tank montiert ist. Überschüssiges Benzin läuft durch einen weiteren Schlauch vom Behälter wieder zum Tank zurück. Eigentlich sollte der Zwischenbehälter immer gut gefüllt sein. Nach längerer Standzeit muss ich in den Behälter jedesmal erst umständlich mit Trichter und Schlauch Benzin einfüllen und dann springt der Roller aber auch praktisch sofort an. Orgeln mit dem Starter zum Befüllen des Behälters funktioniert nicht. Da reicht wohl der erzeugte Unterdruck für die Pumpe nicht aus. Das Problem habe ich aber schon seit Anfang an, seit ich damals den Roller neu gekauft hatte.

Als nächstes tausche ich sowieso erst mal alle Benzinschläuche aus, weil die total verhärtet sind. Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich bei der Gelegenheit nicht gleich eine elektrische Kraftstoffpumpe einbauen sollte? So was in der Art. Zumindest hätte ich dann vielleicht zwei Probleme weniger: Erstens befüllt sich der Zwischenbehälter dann selbsttätig beim Einschalten der Zündung und zweitens dürfte dann bei längerer Vollgasfahrt der Motor nicht mehr ausgehen wegen Kraftstoffmangel in diesem Zwischenbehälter. Was meint ihr dazu?

Die zweite Frage wäre: Warum leert sich eigentlich der Kraftstoffzwischenbehälter immer während längerer Standzeiten? Der Behälter sitzt höher als der Vergaser. Der Sprit kann ja nur irgendwie über den Vergaser ablaufen, weil der Anschlussstutzen zum Vergaser am Zwischenbehälter ganz unten ist. Zum Tank zurück kann das Benzin nicht, weil der Anschlussstutzen von der Pumpe kommend am Behälter viel höher liegt. Manchmal habe ich unter dem Roller zwischen Ständer und Hinterrad einen kleinen Ölfleck, der nach Benzin riecht. Genau dort oberhalb vom Ständer enden zwei dünne Schläuche, die vom Vergaser kommen. Ich nehme an, das hier das Benzin langsam ins Freie abtropft oder verdunstet. Ich habe aber keinen blassen Schimmer, ob das normal ist oder nicht. Kann im Vergaser irgendwas "undicht" sein?

Ach ja: Es ist eine Hexagon LX4 125ccm 4-Takt Motor M15 Bj. 1999

Grüße

37 Antworten

Hallo lockenwelle,

so wie ich Dich verstanden habe, läuft die Hexe jetzt mit der alten Membranpumpe wieder wunderbar.
Dann hat sich der Umbau auf die elektrische Pumpe somit erledigt, auch keine Aussetzer bei Vollgas mehr?

Hatte weiter oben auf einen Thread verlinkt, bei dem es um ein vergleichbares Kraftstoffversorgungsproblem mit der originalen Membranpumpe ging, die einfach nicht fördern wollte, weil die dortige Hexe keinen pulsierenden Unterdruck erzeugen wollte.
Lag's dort womöglich auch nur an einer zu engen Bohrung des Unterdruckanschlusses am Ansaugstutzen? – Der Zusammenhang, dass es erst durch die Vergrößerung der Unterdruckbohrung zu einer Förderleistung bei Dir kam, erschließt sich mir nicht.

Gruß Wolfi

Hallo wolfi__123

beim letzten TÜV im Sommer 2013 wurde ich auf den rissigen Ansaugstutzen hingewiesen. Bereits vor ein paar Wochen hatte ich vorsorglich schon mal den Ansaugstutzen ersetzt. Der Roller wurde aber zu diesem Zeitpunkt nicht gefahren, sonst hätte ich ja gleich bemerkt, dass was nicht stimmt.

Der neue Ansaugstutzen hatte rein äußerlich gegenüber dem alten Stutzen nur einen kleinen Unterschied. Der Außendurchmesser des Unterdruckanschlusses ist 5mm. Der beim alten ist 6mm. Ich habe natürlich auch den Unterdruckschlauch gegen eine Nummer kleiner ersetzt, damit keine Undichtigkeit auftritt. Dass im Inneren noch mal eine Bohrung ist, wusste ich ja bis dato nicht. Auf Pic01 beim alten Stutzen gut erkennbar. Ich brauchte lediglich den neuen Stutzen genauso weit aufbohren wie den alten (ca. 2 mm) und schon funktionierte die Membranpumpe wieder. Ob das nachträgliche Aufbohren normal ist oder ich den falschen Stutzen gekauft hatte, darüber könnte man spekulieren. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich einen Viertakter habe und deshalb die Bohrung generell größer als bei einem Zweitakter sein muss. Alles etwas seltsam, aber Hauptsache es funktioniert wieder wie es soll.

Eine weitere Merkwürdigkeit ist dieser kleine Messingzylinder mit Bohrung, eingeschoben in den Benzinschlauch zwischen Pumpe und Zwischenbehälter. Hätte dieses Teil fast beim Wechseln der Schläuche übersehen. Soll wahrscheinlich die Förderleistung und Druck der Pumpe begrenzen. Auf Pic02 in der Bildmitte zu sehen.

Auf Pic03 ist eine kleine Modifikation meinerseits zu sehen. Dieses T-Stück mit Abgang noch oben und "Schraubverschluss". Ich bezeichne es einfach mal als "Befüllhilfe" für den Zwischenbehälter und Vergaser, falls das Spritsystem mal leer sein sollte. Aus welchem Grund auch immer.

Auf Pic04 ist die Membranpumpe, rechts der Ausgang vom Tank mit innenliegenden Benzinfilter. Beides habe ich bei der Fehlersuche natürlich auch überprüft. Das einzige auffällige war, dass die Schrauben vom Deckel der Pumpe sehr leicht zu lösen waren. Fast so, als hätte man sie nur mit der Hand eingedreht. Da der Deckel ringsum an den Rändern auf der Membran (eine dünne Kunststofffolie) aufliegt, könnte unterdruckseitig eventuell auch eine kleine Undichtigkeit gewesen sein. Jetzt sind die Schrauben jedenfalls fest.

Das Experiment mit der elektrischen Pumpe habe ich erst mal auf Eis gelegt. Die Aussetzer bei Vollgas waren sowieso nur ein sehr seltenes Problem. Da musste man wirklich mehrere Minuten mit bis Anschlag aufgedrehten Gas heizen. In der Praxis kommt das zumindest bei mir so gut wie nicht mehr vor.

Ach ja: Bei den Ablaufstutzen unten an der Schwimmerkammer des Vergasern kommt tatsächlich eine minimale Menge Sprit raus. Aber nur während bzw. unmittelbar nach einer Fahrt. Ich nehme an, dass durch die Motorvibrationen und Stöße während des Fahrens passiert und dabei etwas Sprit über das Überlaufrohr der Schwimmerkammer abläuft. Aber kein Vergleich zu vorher, wo es sogar bei nicht laufenden Motor richtig getropft hat.

Was mir noch aufgefallen ist: Die Förderleistung der Membranpumpe ist bei nur Standgas optimal. Bei erhöhter Drehzahl nimmt die Förderleistung sofort ab. Das hängt wahrscheinlich wieder mit dem Viertaktprinzip und der Impulsdauer des Unterdrucks zusammen.

Grüße

Hallo lockenwelle,

danke für die ausführliche und bebilderte Erläuterung.

Mein Symroller besitzt ebenfalls eine unterdruckbetätigte Membranpumpe, jedoch keinen Zwischenbehälter (Puffer). Ich bin immer noch der Meinung, dass es einen Unterschied macht, ob der (Unter-)druckanschluß der Membranpumpe mit dem Kurbelgehäuse verbunden ist, was typischerweise beim Zweitaktmotor der Fall ist. Denn im gasdichten Kurbelgehäuse herrscht abwechselnd Unter- und Überdruck, wodurch die Pumpenmembran in "beide" Richtungen ausgelenkt wird.
Beim 4T-Motor wird der Unterdruck üblicherweise am Ansaugstutzen entnommen. Ob die Pulsation im Ansaugstutzen ausreichend ist, um die Membran in der Pumpe stark genug auszulenken, darüber bin ich mir nicht im Klaren. Meine Vermutung geht eher in die Richtung, dass eine spezielle Unterdruckmembranpumpe verwendet wird, welche ein Belüftungsöffnung (über ein Schwämmchen) besitzt und somit im Gegensatz zu einem Unterdruckbenzinhahn die Membran nicht permanent "angezogen" bleibt.

Das Thema höhere Förderleistung im Standgasbetrieb ist leicht zu erklären, denn bei geschlossener Drosselklappe ist der Unterdruck stromabwärts "stärker".
So funktioniert bspw. auch die Unterdruckerhöhung an der Düsenmündung durch eine mechanische Starterklappe (Choke), auch dort wird bei geschlossener Chokeklappe der Unterdruck stromabwärts erhöht.

Gruß Wolfi

Zitat:

@lockenwelle schrieb am 9. April 2015 um 11:49:35 Uhr:


Hallo wolfi__123

beim letzten TÜV im Sommer 2013 wurde ich auf den rissigen Ansaugstutzen hingewiesen. Bereits vor ein paar Wochen hatte ich vorsorglich schon mal den Ansaugstutzen ersetzt. Der Roller wurde aber zu diesem Zeitpunkt nicht gefahren, sonst hätte ich ja gleich bemerkt, dass was nicht stimmt.

Der neue Ansaugstutzen hatte rein äußerlich gegenüber dem alten Stutzen nur einen kleinen Unterschied. Der Außendurchmesser des Unterdruckanschlusses ist 5mm. Der beim alten ist 6mm. Ich habe natürlich auch den Unterdruckschlauch gegen eine Nummer kleiner ersetzt, damit keine Undichtigkeit auftritt. Dass im Inneren noch mal eine Bohrung ist, wusste ich ja bis dato nicht. Auf Pic01 beim alten Stutzen gut erkennbar. Ich brauchte lediglich den neuen Stutzen genauso weit aufbohren wie den alten (ca. 2 mm) und schon funktionierte die Membranpumpe wieder. Ob das nachträgliche Aufbohren normal ist oder ich den falschen Stutzen gekauft hatte, darüber könnte man spekulieren. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich einen Viertakter habe und deshalb die Bohrung generell größer als bei einem Zweitakter sein muss. Alles etwas seltsam, aber Hauptsache es funktioniert wieder wie es soll.
Hättste die Augen nicht aufgemacht ,wäre dir das wohl nie aufgefallen und du würdst immernoch grübeln warum das Ding nicht funzt.

Eine weitere Merkwürdigkeit ist dieser kleine Messingzylinder mit Bohrung, eingeschoben in den Benzinschlauch zwischen Pumpe und Zwischenbehälter. Hätte dieses Teil fast beim Wechseln der Schläuche übersehen. Soll wahrscheinlich die Förderleistung und Druck der Pumpe begrenzen. Auf Pic02 in der Bildmitte zu sehen.
Berufmässig nannte mann das bei uns Drosselblende oder Durchflussbegrenzer.Natürlich in anderen Dimensionen🙂

Auf Pic03 ist eine kleine Modifikation meinerseits zu sehen. Dieses T-Stück mit Abgang noch oben und "Schraubverschluss". Ich bezeichne es einfach mal als "Befüllhilfe" für den Zwischenbehälter und Vergaser, falls das Spritsystem mal leer sein sollte. Aus welchem Grund auch immer.
Find ich gut ,kann bei Problemen die arbeit sehr erleichtern.

Auf Pic04 ist die Membranpumpe, rechts der Ausgang vom Tank mit innenliegenden Benzinfilter. Beides habe ich bei der Fehlersuche natürlich auch überprüft. Das einzige auffällige war, dass die Schrauben vom Deckel der Pumpe sehr leicht zu lösen waren. Fast so, als hätte man sie nur mit der Hand eingedreht. Da der Deckel ringsum an den Rändern auf der Membran (eine dünne Kunststofffolie) aufliegt, könnte unterdruckseitig eventuell auch eine kleine Undichtigkeit gewesen sein. Jetzt sind die Schrauben jedenfalls fest.

Das Experiment mit der elektrischen Pumpe habe ich erst mal auf Eis gelegt. Die Aussetzer bei Vollgas waren sowieso nur ein sehr seltenes Problem. Da musste man wirklich mehrere Minuten mit bis Anschlag aufgedrehten Gas heizen. In der Praxis kommt das zumindest bei mir so gut wie nicht mehr vor.

Ach ja: Bei den Ablaufstutzen unten an der Schwimmerkammer des Vergasern kommt tatsächlich eine minimale Menge Sprit raus. Aber nur während bzw. unmittelbar nach einer Fahrt. Ich nehme an, dass durch die Motorvibrationen und Stöße während des Fahrens passiert und dabei etwas Sprit über das Überlaufrohr der Schwimmerkammer abläuft. Aber kein Vergleich zu vorher, wo es sogar bei nicht laufenden Motor richtig getropft hat.
Nur um das mal klar zu stellen ,der Vergaser hat keinen Überlauf,das ist eine allgemeine Fehlannahme ,das ist die Schwimmerkammerbelüftung ohne die der Vergaser nicht funzen würde.
Deswegen die Bezeichnung "Gleichdruckvergaser".das hat mit der Zusammenarbeit von Unterdruck auf der einen Seite zu tun und mit atmosphärischem Druck auf der anderen Seite zu tun.
Fehlt eins von beiden, geht da nichts mehr.
Nichts für ungut🙂
Verstehe ich richtig das der Vergaser immernoch undicht ist und oben aus der Belüftung tröppelt oder nur die Ablassschraube undicht ist?

Was mir noch aufgefallen ist: Die Förderleistung der Membranpumpe ist bei nur Standgas optimal. Bei erhöhter Drehzahl nimmt die Förderleistung sofort ab. Das hängt wahrscheinlich wieder mit dem Viertaktprinzip und der Impulsdauer des Unterdrucks zusammen.
Bei Standgas ist der Unterdruck der am ASS anliegt mehr als 10 mal höher als bei Vollgas ,das liegt einfach daran das der Motor bei Vollgas mehr Luft braucht und die Drosselklappe vollständig geöffnet ist.Messungen bei mir ergaben 0,6bar Standgas -0,05bar Vollgas.Kannst dir ja vorstellen wie wichtig ein dichtes Unterdrucksystem ist,damit es einwandfrei funzt.
Grüße

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Zitat:

@wolfi__123 schrieb am 9. April 2015 um 12:35:45 Uhr:


Hallo lockenwelle,

danke für die ausführliche und bebilderte Erläuterung.

Mein Symroller besitzt ebenfalls eine unterdruckbetätigte Membranpumpe, jedoch keinen Zwischenbehälter (Puffer). Ich bin immer noch der Meinung, dass es einen Unterschied macht, ob der (Unter-)druckanschluß der Membranpumpe mit dem Kurbelgehäuse verbunden ist, was typischerweise beim Zweitaktmotor der Fall ist. Denn im gasdichten Kurbelgehäuse herrscht abwechselnd Unter- und Überdruck, wodurch die Pumpenmembran in "beide" Richtungen ausgelenkt wird.
Beim 4T-Motor wird der Unterdruck üblicherweise am Ansaugstutzen entnommen. Ob die Pulsation im Ansaugstutzen ausreichend ist, um die Membran in der Pumpe stark genug auszulenken, darüber bin ich mir nicht im Klaren. Meine Vermutung geht eher in die Richtung, dass eine spezielle Unterdruckmembranpumpe verwendet wird, welche ein Belüftungsöffnung (über ein Schwämmchen) besitzt und somit im Gegensatz zu einen Unterdruckbenzinhahn die Membran nicht permanent "angezogen" bleibt.

Das Thema höhere Förderleistung im Standgasbetrieb kann ich mir leicht erklären, denn bei geschlossener Drosselklappe wirkt der Unterdruck "stärker".

Gruß Wolfi

M.E. gibt es keinen Unterschied zwischen 2T und 4T bei den Pumpen.

Wohl beidseitig federunterstützt oder einseitig federrückgestellt.

Die einseitigfederrückgestellte müsste dann eine Be-und Entlüftung auf der Federseite haben (Schwämmchen;Filter)damit sie wieder in ihre Ausgangsstellung gehen kann.

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Der Pfeil zielt wohl auf das von mir erwähnte Belüftungsfilterschwämmchen. Haben das tatsächlich alle unterdruckbetätigten Membranbenzinpumpen, ich weiß es nicht.

Und was ist dann im Falle einer "Pumpe ohne Schwämmchen" der Unterschied zu einem gewöhnlichen Unterdruckbenzinhahn?

Zitat:

@wolfi__123 schrieb am 9. April 2015 um 13:55:37 Uhr:


Und was ist dann im Falle einer "Pumpe ohne Schwämmchen" der Unterschied zu einem gewöhnlichen Unterdruckbenzinhahn?

Hab nicht an die beiden Ventile, eines auf der Saug- und eines auf Druckseite gedacht, diese sind in einem Unterdruckbenzinhahn nicht vorhanden.

Doch diese Belüftung wird einfach für die reguläre Funktion gebraucht,kann sein das es welche ohne den Filter gibt ,aber nicht ohne Belüftung.

Den pulsierenden Unterdruck produziert der Motor
Der U-Druck zieht an der Membran ,die Feder bringt die Membran wieder zurück.
Dazu muss aber noch ein Rückschlagventil eingebaut sein ,das es zulässt den Unterdruck auszugleichen,den sonst saugt sich die Membran einfach nur fest.
Die Membran wird beim Pumpen kaum sichtbar nur ein wenig flattern.
Denke die Masse der Impulse macht die Leistung.

Halte den Filter mal zu ,was dann passiert.Der Unterdruck wird die Membran festhalten,die Pumpe pumpt nicht mehr oder zu wenig,Motor aus wegen Kraftstoffmangel.

Der Filter /Schwämmchen wie auch immer ,hat nur die Funktion Dreck abzuhalten.

Nachforschungen ergaben ,das ein und die gleiche Pumpe für 4 und 2T genutzt werden können.

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 9. April 2015 um 18:02:14 Uhr:


Den pulsierenden Unterdruck produziert der Motor

Oder halt nicht, wie der TE in dem weiter oben verlinkten Thread bei seiner Hexe damals festgestellt hatte. Du kannst dich bestimmt noch daran erinnern.

Ja richtig ,das sollte aber nicht die Regel sein.Und es kann an einem schwachen Puls ,der einfach nicht ausreichend war gelegen haben.Das Problem ist ,wir können selbst nicht ein Auge drauf schmeissen ,denn dann würden sich einige Problem mehr klären lassen.
Zudem waren wir nicht auf dem Wissensstand wie heute.

Hi Kodiac,

möchte den Thread von "lockenwelle" ja nicht über Gebühr beanspruchen. Aber zu deiner Aussage, dass alle Kraftstoffpumpen eine Belüftung hätten, habe ich ein Gegenbeispiel (schematische Darstellung) in einem Manual für den Peugeot Speedfight gefunden. Das ist wiederum ein Zweitakter und der (Unter-)druckanschluß geht ans Kurbelgehäuse. Eine Belüftung mit Atmosphärendruck kann man dort nirgends erkennen.

Gruß Wolfi

Edit: Schematische Kraftstoffversorgung ergänzt

Kraftstoffpumpe
Kraftstoffversorgung

Laut der Zeichnung hast du recht ,nur was ist an einer Speedfightpumpe so speziell,das sie diese Belüftung nicht hat?
Bei Piaggio ,Gilera usw. gibt es die Belüftung.Vielleicht das Sicherheitsventil?

Hier ein Zitat von Mikuni
Die unten abgebildeten Membran-Benzinpumpen von Mikuni, können sowohl bei Viertakt als auch
bei Zweitakt Motoren verwendet werden. Der Antrieb erfolgt über den Puls, der automatisch von
Hubkolben Motoren erzeugt wird.
Diese Pumpen gewährleisten einen konstanten und gleichmäßigen Krafstoffluß vom Tank zum
Vergaser. Generell werden diese Pumpen an Fahrzeugen verwendet, die hohen Beschleunigungs-
und Fliehkräften ausgesetzt sind oder wo der Tank unterhalb des Vergasers angebracht ist.
Bei der Verwendung von Benzinpumpen muss der Schwimmernadelventilsitz unbedingt angepasst
werden. Durch die Verwendung eines kleineren Schwimmernadelventilsitzes wird die Abdichtung
gegen den erhöhten Pumpendruck gewährleistet.
Zitat Ende
Leider ist bei den gezeigten 4 Pumpen nur an einer die Belüftung wirklich zu sehen.

Das ,was wir hier diskutieren kommt doch allen zu gute ,sofern wir auf einen Nenner kommen.
Wir geben uns Mühe.🙂

Für mich ist halt fraglich, ob die Speedfightpumpe auch beim Anschluß am Ansaugstutzen funzen würde. Das Sicherheitskugelventil im Innern der Pumpe dient lediglich der Druckbegrenzung, u.a. damit das Schwimmernadelventil nicht übermäßig belastet wird.

Danke wolfi__123 und Kodiac2 für eure heiße und interessante Diskussion!
Ich kann zwar nicht überall mitreden, aber zu zwei Aussagen möchte ich was anmerken:

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 9. April 2015 um 13:20:02 Uhr:



Zitat:

Der neue Ansaugstutzen hatte rein äußerlich gegenüber dem alten Stutzen nur einen kleinen Unterschied. Der Außendurchmesser des Unterdruckanschlusses ist 5mm. Der beim alten ist 6mm. Ich habe natürlich auch den Unterdruckschlauch gegen eine Nummer kleiner ersetzt, damit keine Undichtigkeit auftritt. Dass im Inneren noch mal eine Bohrung ist, wusste ich ja bis dato nicht. Auf Pic01 beim alten Stutzen gut erkennbar. Ich brauchte lediglich den neuen Stutzen genauso weit aufbohren wie den alten (ca. 2 mm) und schon funktionierte die Membranpumpe wieder. Ob das nachträgliche Aufbohren normal ist oder ich den falschen Stutzen gekauft hatte, darüber könnte man spekulieren. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich einen Viertakter habe und deshalb die Bohrung generell größer als bei einem Zweitakter sein muss. Alles etwas seltsam, aber Hauptsache es funktioniert wieder wie es soll.
Hättste die Augen nicht aufgemacht ,wäre dir das wohl nie aufgefallen und du würdst immernoch grübeln warum das Ding nicht funzt.

Es war so: Ich habe den alten Ansaugstutzen nochmal eingebaut und die Pumpe lief wieder einwandfrei. Also wieder ausgebaut und in die Unterdruckanschlüsse beider Ansaugstutzen mit den Mund reingeblasen. So habe ich bemerkt, dass es da Unterschiede gibt. Dann habe ich einfach verschiedenene kleine Bohrer in den Unterdruckanschluss des alten Ansaugstutzen reingesteckt, um den Durchmesser der Bohrung einigermassen genau festzustellen. Mit der Schieblehre hatte man da keine Chance. Wie gesagt, ich hatte bis dato überhaupt keine Ahnung, dass da eine definierte Bohrung drin ist.

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 9. April 2015 um 13:20:02 Uhr:



Zitat:

@lockenwelle schrieb am 9. April 2015 um 11:49:35 Uhr:


H
Ach ja: Bei den Ablaufstutzen unten an der Schwimmerkammer des Vergasern kommt tatsächlich eine minimale Menge Sprit raus. Aber nur während bzw. unmittelbar nach einer Fahrt. Ich nehme an, dass durch die Motorvibrationen und Stöße während des Fahrens passiert und dabei etwas Sprit über das Überlaufrohr der Schwimmerkammer abläuft. Aber kein Vergleich zu vorher, wo es sogar bei nicht laufenden Motor richtig getropft hat.
Nur um das mal klar zu stellen ,der Vergaser hat keinen Überlauf,das ist eine allgemeine Fehlannahme ,das ist die Schwimmerkammerbelüftung ohne die der Vergaser nicht funzen würde.
Deswegen die Bezeichnung "Gleichdruckvergaser".das hat mit der Zusammenarbeit von Unterdruck auf der einen Seite zu tun und mit atmosphärischem Druck auf der anderen Seite zu tun.
Fehlt eins von beiden, geht da nichts mehr.
Nichts für ungut🙂
Verstehe ich richtig das der Vergaser immernoch undicht ist und oben aus der Belüftung tröppelt oder nur die Ablassschraube undicht ist?

Könnte bei diesem Mikuni BS24 Vergaser die von dir angesprochene Schwimmerkammerbelüftung gleichzeitig auch ein Überlaufrohr für die Schwimmerkammer sein? Ich habe die Schwimmerkammer ja offengehabt, aber leider vom Inneren kein Fotos gemacht. Die Ablassschraube dient jedenfalls nur zum Ablassen des Sprit aus der Schwimmerkammer. Unabhängig von der Ablassschraube läuft aber der Sprit am Ablassstutzen raus, der über Überlaufröhrchen der Schwimmerkammer kommt. Die Schwimmerkammer kann in Folge eines undichten Nadelventils praktisch nie überlaufen, weil der Sprit über das Überlaufrohr und den Ablassstutzen ablaufen kann. Deswegen hatte ich in der Vergangenheit auch diesen Benzingeruch und die "Öllachen" am Boden.

Die Ablassschraube ist 100% dicht. Die wirklich nur einzelnen Tropfen, die jetzt nach einer Fahrt noch rauskommen, können nur über das Überlaufrohr kommen. Vibrationen, Stöße und das Hin- und Herschwappen des Sprits in der Schwimmerkammer während des Fahrens dürften die Ursache sein, dass ein bisschen Sprit in das Überlaufrohr gelangt und dann am Ablassstutzen austritt.

Grüße

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 9. April 2015 um 18:02:14 Uhr:


Doch diese Belüftung wird einfach für die reguläre Funktion gebraucht,kann sein das es welche ohne den Filter gibt ,aber nicht ohne Belüftung.

Den pulsierenden Unterdruck produziert der Motor
Der U-Druck zieht an der Membran ,die Feder bringt die Membran wieder zurück.
Dazu muss aber noch ein Rückschlagventil eingebaut sein ,das es zulässt den Unterdruck auszugleichen,den sonst saugt sich die Membran einfach nur fest.
Die Membran wird beim Pumpen kaum sichtbar nur ein wenig flattern.
Denke die Masse der Impulse macht die Leistung.

Halte den Filter mal zu ,was dann passiert.Der Unterdruck wird die Membran festhalten,die Pumpe pumpt nicht mehr oder zu wenig,Motor aus wegen Kraftstoffmangel.

Der Filter /Schwämmchen wie auch immer ,hat nur die Funktion Dreck abzuhalten.

Nachforschungen ergaben ,das ein und die gleiche Pumpe für 4 und 2T genutzt werden können.

Meine Pumpe hat im Inneren definitv keine Feder oder irgendwas anderes, welche auf die Membran wirken. Weiter oben hatte ich ja geschrieben, dass ich den Deckel der Pumpe abgeschraubt hatte. Die Membran ist einfach nur eine glasklare dünne Kunststofffolie, die ringsum mit dem Deckel verklebt ist. Sonst ist da nichts, wirklich rein gar nichts. Beim Material der Membran hätte ich eigentlich Gummi erwartet, war aber nicht. Im Unterteil der Pumpe habe ich noch das Ein- und Auslassventil gesehen. Da kommt auch dieses Folienmaterial zum Einsatz.

Und meine Pumpe hat im Deckel ja auch diese kleine runde Öffnung, wo so ein Schwamm/Filter drin ist. Auf den Foto meiner Pumpe weiter oben zu sehen. Ist für die Funktion der Pumpe offenbar elementar wichtig. Halte ich nämlich bei laufenden Betrieb den Finger drauf, geht die Förderleistung der Pumpe sofort in die Knie.

Grüße

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