Piaggio Hexagon LX4 Kraftstoffversorgung Probleme Benzinpumpe
Hallo!
Ich habe immer Probleme, nach längerer Standzeit (mehrere Tage oder erst recht nach dem Winter) meine Hexagon zum Anspringen zu bewegen. Ich fahre den Roller eigentlich sehr wenig. Nach einigen Tagen Standzeit ist dieser kleine Kraftstoff-Zwischenbehälter unter der Sitzbank leergelaufen. Bei laufenden Motor wird dieser Behälter ja normalerweise durch die Unterdruck-Benzinpumpe befüllt, die unten beim Tank montiert ist. Überschüssiges Benzin läuft durch einen weiteren Schlauch vom Behälter wieder zum Tank zurück. Eigentlich sollte der Zwischenbehälter immer gut gefüllt sein. Nach längerer Standzeit muss ich in den Behälter jedesmal erst umständlich mit Trichter und Schlauch Benzin einfüllen und dann springt der Roller aber auch praktisch sofort an. Orgeln mit dem Starter zum Befüllen des Behälters funktioniert nicht. Da reicht wohl der erzeugte Unterdruck für die Pumpe nicht aus. Das Problem habe ich aber schon seit Anfang an, seit ich damals den Roller neu gekauft hatte.
Als nächstes tausche ich sowieso erst mal alle Benzinschläuche aus, weil die total verhärtet sind. Für mich stellt sich nun die Frage, ob ich bei der Gelegenheit nicht gleich eine elektrische Kraftstoffpumpe einbauen sollte? So was in der Art. Zumindest hätte ich dann vielleicht zwei Probleme weniger: Erstens befüllt sich der Zwischenbehälter dann selbsttätig beim Einschalten der Zündung und zweitens dürfte dann bei längerer Vollgasfahrt der Motor nicht mehr ausgehen wegen Kraftstoffmangel in diesem Zwischenbehälter. Was meint ihr dazu?
Die zweite Frage wäre: Warum leert sich eigentlich der Kraftstoffzwischenbehälter immer während längerer Standzeiten? Der Behälter sitzt höher als der Vergaser. Der Sprit kann ja nur irgendwie über den Vergaser ablaufen, weil der Anschlussstutzen zum Vergaser am Zwischenbehälter ganz unten ist. Zum Tank zurück kann das Benzin nicht, weil der Anschlussstutzen von der Pumpe kommend am Behälter viel höher liegt. Manchmal habe ich unter dem Roller zwischen Ständer und Hinterrad einen kleinen Ölfleck, der nach Benzin riecht. Genau dort oberhalb vom Ständer enden zwei dünne Schläuche, die vom Vergaser kommen. Ich nehme an, das hier das Benzin langsam ins Freie abtropft oder verdunstet. Ich habe aber keinen blassen Schimmer, ob das normal ist oder nicht. Kann im Vergaser irgendwas "undicht" sein?
Ach ja: Es ist eine Hexagon LX4 125ccm 4-Takt Motor M15 Bj. 1999
Grüße
37 Antworten
Hallo lockenwelle,
es freut mich, dass du die Sache genau unter die Lupe nimmst.
Meine Theorie besagt nach wie vor, dass die Belüftung bei Pumpen, die für den Anschluß am Ansaugstutzen konzipiert sind, zwingend erforderlich ist. So komme ich ja auch zu meiner Vermutung, dass es unterschiedliche Pumpensysteme – abhängig von der Anschlußart (Kurbelgehäuse oder Ansaugstutzen) – gibt.
Die Variante aus dem Peugeot Manual weiter oben im Thread benötigt keine Belüftung, weil der (Unter-)druckanschluß zweitakttypisch am Kurbelgehäuse erfolgt, in welchem abwechselnd Unter- und Überdruck herrscht. Dadurch wird die Membran ohne irgendwelche Federn oder sonstwas nach beiden Seiten ausgelenkt und pumpt damit den Kraftstoff vom Tank in Richtung Vergaser.
Es muß jedoch nicht bedeuten, dass eine Pumpe mit Belüftung nicht auch beim Zweitaktmotor eingesetzt werden kann. Dann wird diese aber sehr wahrscheinlich am Ansaugstutzen angeschlossen und nicht am Kurbelgehäuse. So würde ich die Aussage von Kodiac interpretieren, wenn ein Hersteller die Verwendbarkeit für alle Hubkolbenmotoren (für 2T- und 4T-Motoren) bescheinigt.
Die einwandfreie Funktion solcher "Universalpumpen" hängt offenbar mit der korrekten Abstimmung der beteiligten Komponenten zusammen. Anders läßt sich deine praktische Erfahrung mit der Dimensionierung der Unterdruckbohrung nicht erklären, denn es wurde ja bei dieser Modifikation lediglich die Unterdruckbohrung des neuen Ansaugstutzens vergrößert.
Gruß Wolfi
Nachtrag: Die Funktionsweise des Überlaufs mit Hilfe des Röhrchens, welches die Ablassschraube unten an der Schwimmerkammer "umgeht" und dann über den am Ablaufstutzen montierten Schlauch ins Freie geleitet wird, hast du absolut korrekt erfasst. Mußte nämlich gerade innerlich schmunzeln, weil ich mich daran erinnerte, wie ich vor über dreißig Jahren am Mikunivergaser meines Leichtkraftrades vergeblich die Ablassschraube sehr kräftig anzog und trotzdem Sprit aus dem "Ablaufschlauch" lief. Ein klemmender Schwimmer führt bei geöffnetem Benzinhahn (damals noch manuell zu betätigen) zu einem leeren Tank und einer riesigen Pfütze unter dem Fahrzeug, aber immer noch besser als ein gefluteter Motor. 😉
Momentan steig ich da nicht ganz hinter ,was ihr meint .
Die Schwimmerkammerbelüftung kann natürlich auch umgekehrt wirken ,irgendwo muss der Kraftstoff ja raus ,wenn er durch das Nadelventil nicht mehr gebremst wird.
Und wie wolfi schon sagte :lieber ins freie als den Motor fluten.
Die Hauptfunktion im Normalfall ist aber die Belüftung der Kammer.
Wir sollten uns schon einig sein, was die Bezeichnungen betrifft ,sonst kommt es zu Miss(t)verständnissen.
Wolfi ,deine Theorie hört sich plausibel an ,das zu bestätigen erfordert aber Leute die dieses kontrollieren und hier und auch hier weitergeben.
Die Bauart der verschiedenen Pumpen und der dementsprechende Einsatz würde mich noch interessieren.
Also mit Feder -ohne Feder -Doppelhub etc.
Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 10. April 2015 um 13:53:05 Uhr:
Die Bauart der verschiedenen Pumpen und der dementsprechende Einsatz würde mich noch interessieren.
Also mit Feder -ohne Feder -Doppelhub etc.
Schau mal
hier.
Zitat:
@wolfi__123 schrieb am 10. April 2015 um 20:57:42 Uhr:
Schau mal hier.Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 10. April 2015 um 13:53:05 Uhr:
Die Bauart der verschiedenen Pumpen und der dementsprechende Einsatz würde mich noch interessieren.
Also mit Feder -ohne Feder -Doppelhub etc.
Das sind Druckluftpumpen.
Alles was ich bis gefunden hab für die LX hatten alle entweder diesen Filter oder nur ein kleines Löchlein ohne Filter.
Scheint so zu sein wie du vermutet hast ,das Pumpen ohne Filter/Loch am Kurbelgehäuse angeschlossen werden und Pumpen mit Filter am ASS.
Gibts denn auch 4T mit am Kurbelgehäuse angeschlossenen Pumpen ?Ich habe noch keine gesehen.
Ähnliche Themen
Wieder eine ölige "Überraschung" 🙁
Ein kleiner, frischer Ölfleck unter dem Roller! Dabei sollte doch jetzt alles dicht sein 😕
Dachte zuerst, er verliert irgendwo Motor- oder Getriebeöl. Ich konnte aber nichts entdecken. Unten herum war alles trocken und sauber (hatte ich ja alles erst mit Kaltreiniger gereinigt). Des Rätsels Lösung: Das Öl ist Luftfilteröl und tropfte aus dem einen Schlauch, der auf dem weißen Kunststoffstutzen vom Vergaser steckt.
Gegenüber am Vergaser ist steckt nochmal ein Schlauch, die über den Vergaser irgendwie miteinander in Verbindung stehen. Dieser Schlauch war aber trocken. Zusammen gehen beide Schläuche nach hinten runter ins Freie. Habe ich in meinen ersten Beiträgen ja schon geschrieben.
Jetzt ist mir endlich klar, warum schon immer unten herum alles ölig verschmutzt war. Die Schlauchenden sind nicht von außen sichtbar und enden im Verborgenen oberhalb vom Hauptständer vor dem Hinterradspritzschutz. Deshalb bin ich auch nie auf die Idee gekommen, dass es Öl vom Luftfilter sein könnte. Einzelne Öltropfen immer wieder über Jahre hinweg reichen, um die ganze Antriebseinheit unten herum total zu versauen. Dazu kam noch das Benzin, was wegen dem defekten Nadelventil über den Ablassstutzen vom Vergaser rauskam und seinen Weg nach hinten runter gefunden hat, weil ja der Schlauch nicht richtig draufsteckte. Die Schlauchklemme jetzt beim Ablassstutzen stammt übrigens von mir. War ab Werk nicht vorhanden.
Die Schlauchenden mit dem Luftfilteröl habe jetzt in ein kleines Plastikfläschchen geführt. Der Garagenboden bleibt ab sofort sauber. 😉
Grüße
Luftfilteröl,ein 4t brauch das nicht.
Er hat aber eine Kurbelgehäuseabsaugung ,die Öldämpfe /Falschgase sammeln sich in einem Filtergehäuse von da aus in einem Schlauch der normal einen Stopfen hat und von Zeit zu Zeit kontrolliert geleert werden muss.
Kommt da viel Öl und Falschgase scheint der Motor ein Kolbenringproblem zu haben.
Viel Öl ist relativ ,hab meinen noch nie geleert.Dann kann es vorkommen das es sich einen anderen Ausgang sucht und z.B. den Unterboden versaut oder aber wieder der Verbrennung zugeführt wird.
Kann auch von Motor zu Motor verschieden sein.
Da du aber keinen Stopfen hast macht sich das am Standplatz bemerkbar.
Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 12. April 2015 um 19:47:15 Uhr:
Luftfilteröl,ein 4t brauch das nicht.
Ich zitiere aus der Bedienungsanleitung meines Rollers. In der Tabelle mit empfohlenen Produkten steht unter anderem:
Zitat:
Einsatz:
Öl für LuftfilterschwammTechnische Angaben:
Mineralöl mit Zusatzstoff zur Verbesserung der Haftfähigkeit ISO VG 150SELENIA Luftfilteröl
Man kann für den Luftfilterschwamm natürlich auch Motoröl oder Zweitaktöl nehmen. Ist viel billiger, machen wohl die meisten so. Nach der Reinigung ein paar Spritzer Öl in den Schwamm einkneten reicht vollkommen. Ich habe es jetzt mal mit Liqui Moly Visco-Stabil probiert, weil ich das sowieso schon zuhause hatte. Von der Konsistenz eigentlich fast wie Honig.
Es werden aber offenbar zusammen mit der Luft immer auch Mikrotröpfchen des Luftfilteröls mit angesaugt, was dann über den einen Schlauch am Vergaser wieder abläuft. Ich vermute aber mal, daß dies durchaus so gewollt ist. Oder kann mir jemand den Sinn und Zweck dieses weissen Kunststoff-Schlauchstutzen am Vergaser näher erklären?
Grüße
Gut ,hast mich überzeugt.Dann hast du nen Schaumstofffilter der eigentlich nicht üblich ist.
Trotzdem dürfte das bisschen Öl nicht zum tropfen führen.
Schau dir doch mal die Schlauchführung bei dir an ,du wirst einen Schlauch am Zylinderkopfdeckel haben der am Luftfilter oder Nähe endet.