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Phaeton: Wer mit Wem?

Themenstarteram 8. März 2008 um 14:23

„Testbericht eines Phaeton-Fahrers“
Oder

„Welcher Phaeton für welchen Typ“

 

Im Laufe meines Phaeton-Lebens hatte ich die Gelegenheit 4 völlig verschiedene Phaeton aus den meist verkauften Segmenten kennen zu lernen.

Was mich überrascht hat, war, wie unterschiedlich gleiche Wagen und wie ähnlich völlig verschiedene Fahrzeuge sein können (3.0 TDI und V8).

 

 

Anlass zu diesem Beitrag war jetzt eine längere Fahrt mit einem V8 Bj. 2007 vor GP.

 

Welche Fahrzeuge stehen zur Diskussion?

- V6 3.2 (Benzin), Frontantrieb, Baujahr 2002

- V6 3.3 (Benzin), Allrad, Baujahr 2004

- V8 4.2 (Benzin, Allrad), Baujahr 2007 vor GP

- V6 3.0 (Diesel, Allrad), Baujahr 2007 nach GP

 

Wer testet?

Männlich, nahe an die 60 Lenze, habe meinen biologischen Höhepunkt schon lange überschritten, trete das Gaspedal höchstens 1x/Jahr auf den Grund, gehöre eher zu den ruhigen Gleitern, die auch mal gerne sehr schnell fahren (>220 kmh), wenn es sich ohne Stress ergibt.

 

Wo getestet?

Typisches Mittelgebirge, viel kurvige Autobahnen, Bundes- und Landstraßen, Einzeltrecken typisch von 500 km bis 20 km gemischt.

Die Beurteilungen und Anmerkungen betreffen überwiegend gefühltes Beschleunigungsvermögen, Motorengeräusch, Verbrauch, Fahrwerk und Federung.

Ausdrücklich gehe ich nicht auf die Komfortausstattung ein, da diese bei jedem dieser Fahrzeuge frei gewählt werden kann.

 

Mein erstes Fahrzeug V6 3.2 mit Frontantrieb stammt noch aus der Vorserie von 2002, hatte 5-Gang und Frontantrieb. Der relativ hohe Verbrauch von 12-13 Liter Super-Plus hat mich damals nicht gestört. Tankstopp war typischerweise alle 500 km. Gigantisch fand ich die Ruhe des Fahrzeugs. Im Leerlauf hört man den Motor nicht, auch bei abgestellter Klimaanlage. Trotz des nicht so kräftigen Motors fand ich das Fahrzeug recht munter. Ich habe mich immer wieder über Kommentare gewundert, der V6 3.2 sei zu lahm. Die Erklärung dafür fand ich einem späteren

 

V6 3.2 Allrad aus 2004. Der Allradantrieb nahm dem Fahrzeug wirklich jeden Schwung und machte ihn eher etwas lahm.

 

V6 3.0 GP (Diesel) kam am 29. Dezember 2007. Zuerst war ich sehr skeptisch, da ich laute Wagen im Allgemeinen nicht mag.

Dafür war die Überraschung umso perfekter.

 

Jetzt nach knapp 5.000 Kilometern kann ich folgendes sagen: akustisch eindeutig präsent im Leerlauf auf D, in Stellung P geringer, natürlich auch von außen wenn man neben dem Fahrzeug steht. Sobald der V6 3.0 fährt brummelt er unauffällig im akustisch angenehm niederfrequenten Bereich hin, um dann ab 70 km/h völlig im Hintergrund zu verschwinden. Bei Vollgas gibt er nicht mehr Geräusche von sich als alle übrigen hier besprochenen Fahrzeuge, nur etwas tief-frequenter. Das Temperament ist bemerkenswert (bis 160 km/h fast wie im V8, weiteres später) und lässt beim neuen Diesel (GP) aus meiner Sicht nichts zu wünschen übrig.

 

Die Federung ist in der Stellung Komfort noch besser, als bei meinem alten 3.2 Benziner: etwas straffer, aber er federt mehr Unebenheiten weg. Der Verbrauch von 9,4 bis 9,5 Liter pro Tankfüllung stellt gerade in Hinblick auf selteneres lästiges Tanken eine deutliche Verbesserung dar. Tankstopp ist jetzt meist alle 750 km. Die Anzeige zeigt auch schon mal 1020 km bis zur nächsten Tanke, aber das muss nicht sein.

 

Jetzt reizte mich schon mal zu wissen:

Wie treibt es der V8? Mein sehr freundlicher Händler Kröninger in St. Wendel/Birkenfeld fährt selbst einen Phaeton V8 (Baujahr 2007 vor GP) und stellte mir diesen einen Mittag zur Verfügung.

 

Tja. ?!?!? – Der ist anders, sicher in der Beschleunigung besser, wenn ich aus dem Fahrzeug alles raushole, aber …

 

Der Reihenfolge nach:

Im Leerlauf ist er wirklich leise, aber doch präsent, nicht so leise wie der 3.2, aber deutlich leiser als der 3.0 Diesel GP.

 

Dann aber kommt’s: unter Last ist der Motor bei Gott nicht leise, eher etwas lauter mein derzeitiger 3.0, aber er hat einen völlig anderen Gesang. Der Diesel grummelt mehr gleichmäßig im Hintergrund und ändert seine Frequenz recht wenig. Durch den V8 bläst fast immer ein Wind, wie in einem Haus mit teilweise geöffneten Fenstern. Mal ist es ein Sturmwind, mal ein zartes Säuseln, mal ein lautes Heulen, und das alles auf einem höherem Frequenzniveau.

Man muss es wollen.

 

Da er seine Kraft (Drehmoment) wohl mehr im höheren Drehzahlbereich entfaltet, gibt er naturgemäß bei temperamentvoller Fahrt mehr Sing-Sang von sich als der niedriger-drehende Diesel. Natürlich: wenn ich bei 160 km/h mehr Kraft verlange, hat der V8 mehr drauf als mein Diesel, aber auch nicht so viel mehr, wie ich erwartet habe.

 

Der Verbrauch ist mit über 14 Litern Super-Plus recht hoch. Finanziell dürfte das für keinen Phaetonkäufer ein Problem darstellen. Aber alle 300 bis 400 Kilometer an die Tanke? Mir ist das lästig.

 

Aufgefallen ist mir: der von mir gefahrene V8 ist in der Stellung Komfort nicht so gut gefedert wie mein Diesel (Winterreifen). Der Unterschied war deutlich. Dies war das erste, was meiner Test-Beifahrerin (Ehefrau) aufgefallen war.

 

Nach meinen Erkenntnissen ist …

 

der V6 3.2 Benziner sehr gut geeignet für ruhige Menschen in flachen Gegenden, die es nicht so sehr mit sportlicher Fahrweise haben. Das Fahrzeug ist unübertroffen ruhig, wenn es ruhig gefahren wird.

 

Der V6 3.0 Diesel zeigt bei ruhiger Fahrweise seine Sparkunst beim Sprit. Er reizt fraglos zu munterem Fahren, ist nicht ganz ruhig, beruhigt aber brummend.

 

Der V8 Benziner ist ein temperamentvoller Sturmwind was Geräusch, Leistung und Verbrauch anbelangt. Sicher recht reizvoll, man muss es aber mögen, denn seine Daten sind nicht unauffällig.

 

Zum Schluss habe ich drei Wünsche:

 

1.) Ich wüsste mal gerne die prozentualen Verkaufsanteile vom 3.0 Diesel, 3.2 Benziner, V8 und dem W12.

2.) Gibt es Zahlen darüber, wie stark die Streuung der Federung und Leistung innerhalb eines Modells ist?

3.) Ich möchte mal 10 oder 20 Kilometer mit dem V10 fahren. Ein V8 Diesel oder V10 Diesel (natürlich GP oder höher) könnte mich schon reizen.

 

Jetzt sind meine Finger wund ;)

 

Hasel

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 8. März 2008 um 14:23

„Testbericht eines Phaeton-Fahrers“
Oder

„Welcher Phaeton für welchen Typ“

 

Im Laufe meines Phaeton-Lebens hatte ich die Gelegenheit 4 völlig verschiedene Phaeton aus den meist verkauften Segmenten kennen zu lernen.

Was mich überrascht hat, war, wie unterschiedlich gleiche Wagen und wie ähnlich völlig verschiedene Fahrzeuge sein können (3.0 TDI und V8).

 

 

Anlass zu diesem Beitrag war jetzt eine längere Fahrt mit einem V8 Bj. 2007 vor GP.

 

Welche Fahrzeuge stehen zur Diskussion?

- V6 3.2 (Benzin), Frontantrieb, Baujahr 2002

- V6 3.3 (Benzin), Allrad, Baujahr 2004

- V8 4.2 (Benzin, Allrad), Baujahr 2007 vor GP

- V6 3.0 (Diesel, Allrad), Baujahr 2007 nach GP

 

Wer testet?

Männlich, nahe an die 60 Lenze, habe meinen biologischen Höhepunkt schon lange überschritten, trete das Gaspedal höchstens 1x/Jahr auf den Grund, gehöre eher zu den ruhigen Gleitern, die auch mal gerne sehr schnell fahren (>220 kmh), wenn es sich ohne Stress ergibt.

 

Wo getestet?

Typisches Mittelgebirge, viel kurvige Autobahnen, Bundes- und Landstraßen, Einzeltrecken typisch von 500 km bis 20 km gemischt.

Die Beurteilungen und Anmerkungen betreffen überwiegend gefühltes Beschleunigungsvermögen, Motorengeräusch, Verbrauch, Fahrwerk und Federung.

Ausdrücklich gehe ich nicht auf die Komfortausstattung ein, da diese bei jedem dieser Fahrzeuge frei gewählt werden kann.

 

Mein erstes Fahrzeug V6 3.2 mit Frontantrieb stammt noch aus der Vorserie von 2002, hatte 5-Gang und Frontantrieb. Der relativ hohe Verbrauch von 12-13 Liter Super-Plus hat mich damals nicht gestört. Tankstopp war typischerweise alle 500 km. Gigantisch fand ich die Ruhe des Fahrzeugs. Im Leerlauf hört man den Motor nicht, auch bei abgestellter Klimaanlage. Trotz des nicht so kräftigen Motors fand ich das Fahrzeug recht munter. Ich habe mich immer wieder über Kommentare gewundert, der V6 3.2 sei zu lahm. Die Erklärung dafür fand ich einem späteren

 

V6 3.2 Allrad aus 2004. Der Allradantrieb nahm dem Fahrzeug wirklich jeden Schwung und machte ihn eher etwas lahm.

 

V6 3.0 GP (Diesel) kam am 29. Dezember 2007. Zuerst war ich sehr skeptisch, da ich laute Wagen im Allgemeinen nicht mag.

Dafür war die Überraschung umso perfekter.

 

Jetzt nach knapp 5.000 Kilometern kann ich folgendes sagen: akustisch eindeutig präsent im Leerlauf auf D, in Stellung P geringer, natürlich auch von außen wenn man neben dem Fahrzeug steht. Sobald der V6 3.0 fährt brummelt er unauffällig im akustisch angenehm niederfrequenten Bereich hin, um dann ab 70 km/h völlig im Hintergrund zu verschwinden. Bei Vollgas gibt er nicht mehr Geräusche von sich als alle übrigen hier besprochenen Fahrzeuge, nur etwas tief-frequenter. Das Temperament ist bemerkenswert (bis 160 km/h fast wie im V8, weiteres später) und lässt beim neuen Diesel (GP) aus meiner Sicht nichts zu wünschen übrig.

 

Die Federung ist in der Stellung Komfort noch besser, als bei meinem alten 3.2 Benziner: etwas straffer, aber er federt mehr Unebenheiten weg. Der Verbrauch von 9,4 bis 9,5 Liter pro Tankfüllung stellt gerade in Hinblick auf selteneres lästiges Tanken eine deutliche Verbesserung dar. Tankstopp ist jetzt meist alle 750 km. Die Anzeige zeigt auch schon mal 1020 km bis zur nächsten Tanke, aber das muss nicht sein.

 

Jetzt reizte mich schon mal zu wissen:

Wie treibt es der V8? Mein sehr freundlicher Händler Kröninger in St. Wendel/Birkenfeld fährt selbst einen Phaeton V8 (Baujahr 2007 vor GP) und stellte mir diesen einen Mittag zur Verfügung.

 

Tja. ?!?!? – Der ist anders, sicher in der Beschleunigung besser, wenn ich aus dem Fahrzeug alles raushole, aber …

 

Der Reihenfolge nach:

Im Leerlauf ist er wirklich leise, aber doch präsent, nicht so leise wie der 3.2, aber deutlich leiser als der 3.0 Diesel GP.

 

Dann aber kommt’s: unter Last ist der Motor bei Gott nicht leise, eher etwas lauter mein derzeitiger 3.0, aber er hat einen völlig anderen Gesang. Der Diesel grummelt mehr gleichmäßig im Hintergrund und ändert seine Frequenz recht wenig. Durch den V8 bläst fast immer ein Wind, wie in einem Haus mit teilweise geöffneten Fenstern. Mal ist es ein Sturmwind, mal ein zartes Säuseln, mal ein lautes Heulen, und das alles auf einem höherem Frequenzniveau.

Man muss es wollen.

 

Da er seine Kraft (Drehmoment) wohl mehr im höheren Drehzahlbereich entfaltet, gibt er naturgemäß bei temperamentvoller Fahrt mehr Sing-Sang von sich als der niedriger-drehende Diesel. Natürlich: wenn ich bei 160 km/h mehr Kraft verlange, hat der V8 mehr drauf als mein Diesel, aber auch nicht so viel mehr, wie ich erwartet habe.

 

Der Verbrauch ist mit über 14 Litern Super-Plus recht hoch. Finanziell dürfte das für keinen Phaetonkäufer ein Problem darstellen. Aber alle 300 bis 400 Kilometer an die Tanke? Mir ist das lästig.

 

Aufgefallen ist mir: der von mir gefahrene V8 ist in der Stellung Komfort nicht so gut gefedert wie mein Diesel (Winterreifen). Der Unterschied war deutlich. Dies war das erste, was meiner Test-Beifahrerin (Ehefrau) aufgefallen war.

 

Nach meinen Erkenntnissen ist …

 

der V6 3.2 Benziner sehr gut geeignet für ruhige Menschen in flachen Gegenden, die es nicht so sehr mit sportlicher Fahrweise haben. Das Fahrzeug ist unübertroffen ruhig, wenn es ruhig gefahren wird.

 

Der V6 3.0 Diesel zeigt bei ruhiger Fahrweise seine Sparkunst beim Sprit. Er reizt fraglos zu munterem Fahren, ist nicht ganz ruhig, beruhigt aber brummend.

 

Der V8 Benziner ist ein temperamentvoller Sturmwind was Geräusch, Leistung und Verbrauch anbelangt. Sicher recht reizvoll, man muss es aber mögen, denn seine Daten sind nicht unauffällig.

 

Zum Schluss habe ich drei Wünsche:

 

1.) Ich wüsste mal gerne die prozentualen Verkaufsanteile vom 3.0 Diesel, 3.2 Benziner, V8 und dem W12.

2.) Gibt es Zahlen darüber, wie stark die Streuung der Federung und Leistung innerhalb eines Modells ist?

3.) Ich möchte mal 10 oder 20 Kilometer mit dem V10 fahren. Ein V8 Diesel oder V10 Diesel (natürlich GP oder höher) könnte mich schon reizen.

 

Jetzt sind meine Finger wund ;)

 

Hasel

 

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Moin,

ich denke es sollte ausser Frage stehen das der W12 die uneingeschränkt

besten und kultiviertesten Fahreigenschaften hat.

Gruß

Flodder

Zitat:

Original geschrieben von rathgeber7

Ergänzung: hatte vorher auch A 8 Bj.95 4-Gang 4,2 V8,

ließ sich problemlos mit 11-13 Liter bewegen, ohne akustisch aufzufallen und

bietete trotzdem viel Biss

Der danach gefahrene S6 plus Avant 4,2 war eher schwerfälliger und durstiger

12,5-15 liter und war entgegen meinen Erwartungen kein Sportmotor

Findest Du?? Der Plus hatte doch schon den neuen S8 Motor mit den ganzen Finessen wie Einzelzündanlage, etc.... Der hatte zwar (auch dank fehlendem X-Rohr) "untenrum" weniger Biss, aber wenn der mal losgelassen wurde, ging, wie man so schön sagt, die Post ab. Und gegen den müden 4-Stufen Automaten im A8 ist das 6-Gang-Getriebe doch ein Gedicht (trotz ellenlanger Schaltwege)... Aber für "Sportmotoren", da gebe ich Dir völlig recht, sind beide zu träge. Das hat noch ein paar Jahre gedauert... ;)

 

Grüße

 

Matthias

 

p.s. sorry for den OT-Einwurf :rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von Flodder

ich denke es sollte ausser Frage stehen das der W12 die uneingeschränkt

besten und kultiviertesten Fahreigenschaften hat.

Die kultiviertesten - ja. Aber die uneingeschränkt besten kann ich nicht so unterschreiben. Der W12 hat über 200 kg mehr auf der Vorderachse als der V8 und diese Kopflastigkeit wirkt sich spürbar negativ auf das Fahrverhalten bei Abbremsen und bei Querbeschleunigen aus.

Naja,

ein Gokart ist auch der V8 nicht, höchstens der Einäugige unter den

Blinden, solch ein Dickschiff ist halt nicht für die Nordschleife gemacht :D

An S6 Avant

Sorry, bei meinem Statement vom S 6 Plus avant 4,2 vergaß ich wohl zu erwähnen, dass

es ein 97*er Baujahr war (326 PS und 6-gang)

Im Vergleich zum früher gefahrenen BMW M5 3,8 Bj.93 340 PS 6-Zyinder war der S6 eine "lame duck"

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