Petition gegen Deutsche Umwelthilfe - mitmachen :-)

Es kann nicht sein, dass ein kleiner Verein eine Verbotsklage nach der nächsten gegen Diesel und Benziner anstrengt und damit die Verkehrspolitik in D bestimmt und den Wirtschaftsstandort Deutschland massiv beschädigt. Eine kleine Gruppe will der Gemeinschaft ihren Willen aufzwingen - daher muss diesem Verein die Gemeinnützigkeit entzogen werden. Auch weil dieser Verein jede Verhältnismäßigkeit missachtet und jedes Gegenargument nicht gelten lässt.

Daher habe ich die Petition unterschrieben:

Link entfernt Moorteufelchen MT-Moderation

Etwas Hintergrundinfo anbei:

Feinstaubdebatte: Deutsche Lungenärzte zweifeln an Grenzwerten

Deutsche Umwelthilfe will Tempo 120 auf deutschen Autobahnen

Link verstösst gegen die NUB daher wurde er gelöscht
Moorteufelchen

Beste Antwort im Thema

Diese Petition ist Schwachsinn. Natürlich darf dieser Verein klagen. Weil Klagen ein Bestandteil des Rechtsstaates ist. Ob dass dann geltenden Rechts ist, entscheiden die Gerichte.

Man sieht anhand der erfolgreichen Klagen, dass Die Politik gesteuert von der KFZ-Industrie-Lobby diese Rechtlichkeit untergräbt.

Über den Sinn und Unsinn diverser Grenzwerte oder Geldbeschaffungsmaßnahmen der DUH mittels Abmahnungen kann man sich Streiten, aber die Klagen um endlich saubere Luft voranzutreiben sollte man in einem Rechtstaat nicht kritisieren, dafür haben wir Gerichte.

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Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:


Also, dann lass´ uns diskutieren.

naja.... bezog mich auf deine obige Aufzählung von Punkten unter "Man müsste", auf die ich weiterhin bewusst nicht im Einzelnen eingehe. Wir beobachten jetzt bereits eine "Zerfaserung" der Diskussions- Details, wie man den Quotes & Antworten auf viele Einzelaspekte in den Beiträgen sieht.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:


Auch ich meine, dass wir dem gestiegenen Verkehrsaufkommen in den Städten durch Wachstum an Menschen und Einkommen, was teilweise mit Faulheit korreliert, nicht mehr beikommen können. Die staufreie Autostadt mit >500.000 Einwohnern gibt es wohl nirgends auf der Welt.
Allerdings meine ich kann man sich sinnfreien Behinderungsmaßnahmen für den Autoverkehr sparen.
Die Optimierung des vorhandenen Raumes sollte das Ziel sein, nicht irgendwelche ideologisch motivierten Unsinnsaktionen

Meiner Ansicht nach kann man steigendem Verkehrsaufkommen nicht effektiv begegnen, indem man alles (Verkehrsführung, -planung und Straßen) lässt, wie es ist.

Auch Weglassen von ein paar -von dir als "ideologisch motivierte Behinderungsmaßnahmen" titulierte- Veränderungen wird keineswegs reichen, allenfalls Grenzen ein paar Prozent verschieben (btw.: solange du dabei sogar ernsthaft an Stillegen von Strassenbahnen denkst, wird es eh schwierig ... ).

Letztlich gibts 2 Möglichkeiten:

  1. Kapazität des Netzes erhöhen oder
  2. Belastung des Netzes reduzieren

("Kapazität" meint hier nicht "PKW pro Zeiteinheit", sondern "beförderte Person pro Zeiteinheit"😉

Das unter den Bedingungen bestehender Städte und mit Berücksichtigung weiterer Belange von Anwohnern.

Immerhin räumst du ein, dass "nirgends auf der Welt" Städte/Ballungsräume von >500.000 Einwohnern frei von Verkehrsproblemen sind - das heißt übrigens auch: Unabhängig von Wirtschaftsordnung, Weltanschauung usw. - sprich: Dies zurückzuführen auf "Ideologie" oder -im Forum gern genommen- Richtung "öko"/"grüner Spinnereien"/O-Ton "Öko-Bullerbü" ist somit eigentlich offensichtlich widerlegt.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:


Da gehe ich mit.
Allerdings ist die Zahl der Alternativen begrenzt und muss ausgeglichen gebaut / gefördert werden.
Wir haben 5 Monate p.a. Winter und die Gesellschaft altert, also ist das Fahrrad kein Ersatz für das Auto, aber eine gute Alternative für viele Strecken.
Der ÖPNV stößt bzgl. Netz- / Straßenkapazitäten auch schon längst an seine Grenzen in den dt. Städten.
Hier muss weiter optimiert und die Preise gesenkt werden.
Bus und Bahn haben das größte Substitutionspotential für das Auto.

Das Blöde ist nur: "Kapazität, die an Grenzen stößt" - das gilt auch für PKW im Individualverkehr und dieser hat nun mal -je enger es wird- ein zunehmend ungünstiges Verhältnis von Aufwand zu Nutzen, was den Faktor "wieviele Menschen kann ich pro Zeit von A nach B befördern?" anbetrifft.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:



Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 31. Dezember 2018 um 08:17:32 Uhr:


Das sind Binsenweisheiten. Es werden "schon aus demographischen Gründen" auch immer mehr Menschen in Städten leben und irgendwie von A nach B kommen müssen.
Deine Vorstellungen zur Lösung sind teilweise eher kein Ausweg, sondern die Gründe fürs Scheitern.

Nein, sie sind Fakten, die man nicht ignorieren darf.

Moment - "Binsenweisheit" und "Fakten", das schließt sich nicht aus. Was mich an "Es gilt zu akzeptieren, dass -schon aus demographischen Gründen- viele Menschen weiterhin in den Städten Autofahren werden" stört, ist

nicht

, dass ich dieses für unerwartet hielte. Sondern dass ich das für nur eingeschränkt zu ermöglichen halte. Ich nenne es "Binsenweisheit", weil es das Offensichtliche, worüber wir reden, einfach nochmals umschreibt.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:



Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 31. Dezember 2018 um 08:17:32 Uhr:


Ich rede nicht von "autofrei". Hier gelangst du offenbar an Grenzen einer zu schwarz/weißen Weltsicht.

Gut. Was schlägst Du also vor?

Ich schlage vor, nicht jedem, der auf die Grenzen des Individualverkehrs per PKW hinweist, zu unterstellen, er rede von "autofrei" und dies mit weiteren Diskreditierungen zu belegen.

Zitat:

@hellcat500 schrieb am 1. Januar 2019 um 07:54:37 Uhr:



Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 31. Dezember 2018 um 08:17:32 Uhr:


Mag ja sein, aber man muss auch sehen, dass das -schon aufgrund von Masse und "aus demographischen Gründen"- einfach von selbst immer schwieriger wird, wenn genug andere dieselbe Idee haben. Aus deinen Vorstellungen folgt also, dass man die Kapazitäten ständig ausbauen müsste (was du selbst aber offenbar leugnest oder nicht wahr haben willst) - was ja bei idR. bestehenden, belegten Flächen nicht geht

Nein, ich bin für eine Optimierung des vorhandenen Verkehrsraumes.
Ein Ausbau ist in dt. Städten ohnehin kaum möglich, weil ständig irgendein altes Haus im Weg ist... ;-)

und genau die "Optimierung" halte ich für eine Art Heftpflaster, welches das Problem nur minimal aufschiebt, aber nicht wirklich löst (in LA steht die RushHour auch 10spurig). Man kann vielleicht da und dort mal eine Ampelphase verbessern oder noch irgendwo eine Abbiegespur hin platzieren.... aber grundsätzlich muss man schauen, dass möglichst viele Menschen -jedenfalls in Ballungsräumen- möglichst wenig aufs Auto angewiesen sind. Zu glauben, man könnte die RushHour für PKW wieder flüssig bekommen, das halte ich für relativ utopisch.

Dazu bringt der Deutsche Städtetag sich heute ins Gespräch wie folgt:

Zitat:

2019 muss ein Jahr der Verkehrswende werden, in dem die Verkehrspolitik viel stärker auf zukunftsgerechte und nachhaltige Mobilität ausgerichtet wird.
Unsere Verkehrspolitik ist nicht mehr zeitgemäß. Es muss vor allem mehr attraktive Angebote geben, vom Auto auf die Bahn, auf ÖPNV und Fahrrad umzusteigen. Ohne eine Verkehrswende werden wir bald in Teilen unseres Landes einen Verkehrskollaps erleben.

(Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, Deutsche Presse-Agentur)

https://www.zeit.de/.../...-warnt-vor-verkehrskollaps-190101-99-399027

Ein gutes neues Jahr erstmal an alle. 🙂

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 1. Januar 2019 um 12:09:32 Uhr:


in LA steht die RushHour auch 10spurig.

Sollte man nicht mal ausprobieren, wieviel Spuren man braucht, um den Autoverkehr wieder flüssig zu bekommen? Vielleicht klappt es mit 14 oder 18 Spuren besser? Und warum gibt es in Deutschland keine 10spurigen Stadtautobahnen wie in L.A.? Okay, man müsste dazu diese lästigen Häuser links und rechts komplett wegfräsen. Aber wer braucht für eine Stadt schon Häuser? 😁

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 1. Januar 2019 um 12:09:32 Uhr:


Man kann vielleicht da und dort mal eine Ampelphase verbessern

Dazu ein netter Fund. Wenn die Hälfte des Autoverkehrs aus autonomen Autos besteht, kommen noch weniger Autos als bisher über eine Grünphase. Der Mischverkehr sorgt also für mehr Stau. Wenn aber alle Autos autonom fahren, steigert sich die Zahl der Autos, die es bei einer Grünphase über die Kreuzung schaffen, um rund das Zehnfache:

Zitat:

Heute fahren im Schnitt in jeder Grünphase der Ampel 43 Fahrzeuge über das B3-Teilstück. Wenn alle Autos autonom fahren, würde sich diese Zahl auf mehr als 500 steigern lassen – also gut das Zehnfache der heutigen Kapazität. Allerdings müssten dafür ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Die Autos hätten alle eine Standardlänge von 3 Metern, der Abstand zwischen den Autos betrüge genau einen Meter, was durch die dauernde Kommunikation der Fahrzeuge untereinander möglich wird. Wenn jedoch 50 Prozent der Autos autonom fahren, reduziert sich die Kapazität um gut ein Fünftel von 43 Autos auf 36.

„Das autonome Fahren hat das Potential, den Stadtverkehr zu revolutionieren. Es bietet die Chance die Verkehrsprobleme jeder Mega-City auf der Welt zu lösen“, sagt Autofachmann Schmitz.

Quelle: FAZ

MfG, Tazio1935

Allerdings wird autonomes Fahren an anderen Orten wieder zu langsameren Fahren führen. Anstatt mit Strich 60 direkt an parkenden Autos oder Fahrradfahrern mit deutlich zu knappem Abstand vorbei, werden die Fahrzeuge entweder die Geschwindigkeit reduzieren oder warten bis genug Platz zum überholen ist. Und Fahrradfahrer, Fußgänger und geparkte Fahrzeuge wird es auch weiterhin geben.

Und eine Erweiterung der Fahrspuren verursacht 2 Szenarien. Entweder die Häuser wachsen massiv in die Höhe oder die Entfernungen werden größer (weil die Stadt bei gleichbleibender Einwohnerzahl mehr Platz benötigt, die Einwohnerdichte pro km² sinkt also). Letzteres generiert automatisch neuen Verkehr, statt auf Arbeit oder zum Supermarkt zu laufen, müssen mehr Leute Fahrzeuge nutzen, weil die Entfernung nun nicht mehr 1 km sondern 3 km beträgt.

Wenn man es aber schafft, den PKW-Verkehr (und ebenso unnötigen LKW-Verkehr) massiv zu reduzieren, entstehen weitere positive Nebeneffekte. Es ist mehr Platz vorhanden (für Busspuren, Radwege, Grünflächen, Gebäude ...). Und durch weniger Verkehr könnte man bspw. auch damit unnötige Ampeln abbauen, was dem Verkehrsfluss der übrig gebliebenen Fahrzeuge entgegenkommt.

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Zitat:

@Knergy schrieb am 1. Januar 2019 um 16:48:45 Uhr:


Und eine Erweiterung der Fahrspuren verursacht 2 Szenarien.

Damit meinst Du aber nicht meinen Vorschlag, doch mal in deutschen Innenstädten auf 10 Spuren zu erhöhen? Die Ironie darin war doch hoffentlich nicht zu überlesen.

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 1. Januar 2019 um 16:14:31 Uhr:



Zitat:

Heute fahren im Schnitt in jeder Grünphase der Ampel 43 Fahrzeuge über das B3-Teilstück. Wenn alle Autos autonom fahren, würde sich diese Zahl auf mehr als 500 steigern lassen – also gut das Zehnfache der heutigen Kapazität. Allerdings müssten dafür ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Die Autos hätten alle eine Standardlänge von 3 Metern, der Abstand zwischen den Autos betrüge genau einen Meter, was durch die dauernde Kommunikation der Fahrzeuge untereinander möglich wird. Wenn jedoch 50 Prozent der Autos autonom fahren, reduziert sich die Kapazität um gut ein Fünftel von 43 Autos auf 36.

„Das autonome Fahren hat das Potential, den Stadtverkehr zu revolutionieren. Es bietet die Chance die Verkehrsprobleme jeder Mega-City auf der Welt zu lösen“, sagt Autofachmann Schmitz.

Quelle: FAZ

MfG, Tazio1935

Wie unrealistisch sind denn diese Angaben? Reduziere ich das autonome Auto auf 1 m Länge, bekomme ich ja nochmal das doppelte über die Kreuzung.

Bei einer realistischen Fahrzeuglänge (4,5 m) und einem realistischen Abstand (5 m) klingt das sicher nur halb so gut. Da wird man etwa das vierfache des Individualverkehrs erreichen. Oder will man autonom produzierte Unfälle haben? Fahrzeugdefekte, Verschleiss und technische Unterschiede (mehrere Anbieter, Fahrzeug A bremst anders wie Fahrzeug B, Fahrzeug X ist unterschiedlich beladen zu Fahrzeug Y, Fahrzeug Golf C ist anders abgenutzt wie Fahrzeug Golf D, ...) sollen sicher nicht zu Problemen im Verkehr führen. Oder soll erst die Fahrzeugschlange berechnen, wie schnell jedes einzelne Fahrzeug bremsen muss, damit weiter hinten ein schwereres oder schlechter bremsendes Fahrzeug (bspw. mit weniger Profil bei Regen) nicht auffährt?

Zitat:

@Knergy schrieb am 1. Januar 2019 um 16:59:42 Uhr:


Wie unrealistisch sind denn diese Angaben? Reduziere ich das autonome Auto auf 1 m Länge, bekomme ich ja nochmal das doppelte über die Kreuzung.

Bei einer realistischen Fahrzeuglänge (4,5 m) und einem realistischen Abstand (5 m) klingt das sicher nur halb so gut.

Das nächste Mal wird die FAZ sicher zuerst schauen, ob es nicht irgendwelche Beiträge auf MT von Dir dazu gibt, bevor sie sich auf den Automotive-Experten der Unternehmensberatung Arthur D. Little beruft, der von alledem offensichtlich gar keine Ahnung hat, obwohl seine Firma die führenden Automobilhersteller zu ihren Kunden zählt. Die selbsternannten MT-Experten sind halt die besten.

Übrigens, wie lang ist doch gleich ein Zweisitzer-Smart? Schon mal dran gedacht, dass man solche Autos für den Stadtverkehr im Sinn gehabt hat, weil die von Dir angenommene Länge von 4,50 m künftig nicht mehr realistisch sein wird?

Zitat:

@Knergy schrieb am 1. Januar 2019 um 16:59:42 Uhr:


Oder soll erst die Fahrzeugschlange berechnen, wie schnell jedes einzelne Fahrzeug bremsen muss, damit weiter hinten ein schwereres oder schlechter bremsendes Fahrzeug (bspw. mit weniger Profil bei Regen) nicht auffährt?

Ja. Diese Aufgabe fällt dem Beifahrer zu, der einen Rechenschieber bedient.

Steht in der Petition irgendwas über Autonome?
Oder gibts von der DUH eine neue Forderung in dieser Richtung?
Wegen OT und so...

Zitat:

@reox schrieb am 1. Januar 2019 um 17:57:08 Uhr:


Steht in der Petition irgendwas über Autonome?
Oder gibts von der DUH eine neue Forderung in dieser Richtung?
Wegen OT und so...

Wenn es darum geht, Ampelphasen besser zu nutzen, um weniger Stau und weniger Schadstoffausstoß zu erreichen, sind Autonome in nicht allzuferner Zukunft offenbar eine gute Möglichkeit.

Aber es stimmt schon: Die Sache zerfasert allmählich, weil es etliche Ansätze zur Schadstoffverringerung gibt, die man diskutieren könnte. Und so wie sich die DUH-Petition liest, würde eine Petition gegen Linksautonome gleich folgen. 😁

Auch autonome Autos sollten hierzulande Rechts fahren, nicht links 😁

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 1. Januar 2019 um 17:27:22 Uhr:


Das nächste Mal wird die FAZ sicher zuerst schauen, ob es nicht irgendwelche Beiträge auf MT von Dir dazu gibt, bevor sie sich auf den Automotive-Experten der Unternehmensberatung Arthur D. Little beruft, der von alledem offensichtlich gar keine Ahnung hat, obwohl seine Firma die führenden Automobilhersteller zu ihren Kunden zählt. Die selbsternannten MT-Experten sind halt die besten.

Übrigens, wie lang ist doch gleich ein Zweisitzer-Smart? Schon mal dran gedacht, dass man solche Autos für den Stadtverkehr im Sinn gehabt hat, weil die von Dir angenommene Länge von 4,50 m künftig nicht mehr realistisch sein wird?

Genau, am besten schön alles polemisch abstreiten. Wenn es darum geht, das man die Verkehrsproblematik löst bzw. Forderungen der DUH anders löst, dann sollte man bitte mit realistischen Sachen ankommen.

Derartige Studien sind sicher korrekt berechnet, gehen aber halt irgendwie an der Realität vorbei. Der Smart mag ja kürzer sein wie 3 m, aber es wird auch zukünftig längere Fahrzeuge geben. Selbst der aktuelle Smart Fourfour erreicht schon 3,5 m Länge. Dazu kommen sicher noch Kombis bzw. Fahrzeuge für Familien. Dazu der "Sicherheitsabstand", die Fahrzeugschlange bremste im Notfall eben nahezu gleichzeitig. Leider bleiben da folgende Sachen bei einer Vollbremsung eben außen vor:

-unterschiedliche Fahrbahnverhältnisse (Belag, nasse Stellen, Pfützen, ...)
-unterschiedliche Abnutzung der Reifen/Bremse
-unterschiedliche Fahrzeughersteller
-unterschiedliche Beladung
-technischer Fortschritt
-unterschiedlicher restlicher Zustand (Bremssystem, Fahrwerk)
-unterschiedliche Reifenfabrikate

Muss diese Fahrzeugschlange eine Vollbremsung hinlegen, weil ein nicht automatischer Fußgänger oder Radfahrer eben eine Gefahrensituation verursacht, wird es bei nur 1 m Abstand paarmal krachen. Man lese nur mal einen Reifenvergleichstest, da werden nur unterschiedliche Reifen auf einem identischen Fahrzeug getestet. Es müssen nicht die 20 m Bremswegunterschied zwischen Chinareifen und besten Markenfabrikat sein, selbst die Unterschiede zwischen gängigen Reifenherstellern reichen für Unfälle aus. Dazu kommen dann noch LKW, Busse und sonstige Transportfahrzeuge.

Ich muss kein Experte sein, um grobe Fehler festzustellen. Und eben Forderungen mit realistischen Möglichkeiten. Ansonsten kann ich auch heutige Autos mit entsprechenden Stuntmans besetzen und 100 konventionelle Autos in einer Ampelphase über die Kreuzung fahren lassen. Oder Autos mit 1 m Länge fordern. Oder einfach sagen, das man die DUH-Sache in Luft auflöst, weil jeder 50 % weniger fährt ...

Autonomes Fahren mag für den Verkehrsfluss trotzdem noch enorm große Vorteile bringen, aber nicht in dem Maß, wie es diese Studie einem verkaufen will. Und bis es soweit ist, vergeht noch soviel Zeit, das die meisten PKWs eh nicht mehr in die Innenstädte dürfen ...

Ich möchte dem Foristen tazio1935 mal meinen großen Respekt und Dank aussprechen.

Du hast den Geduldsorden des Hl. Sisyphos verdient.

Zitat:

@Knergy schrieb am 1. Januar 2019 um 18:48:14 Uhr:


Autonomes Fahren mag für den Verkehrsfluss trotzdem noch enorm große Vorteile bringen, aber nicht in dem Maß, wie es diese Studie einem verkaufen will. Und bis es soweit ist, vergeht noch soviel Zeit, das die meisten PKWs eh nicht mehr in die Innenstädte dürfen ...

Ich würde auch mal davon ausgehen, dass in den Berechnungen von Idealbedingungen ausgegangen wird. Zum Beispiel ist Dein Einwand, dass nicht alle Autos auf 3 m reduzierbar sind, sicher berechtigt. Bei den Bremswegen und dem 1-m-Abstand wissen wir wohl beide nicht, ob die Zahlen für ein künftiges Szenario realistisch sind. So ist nicht genannt, mit welcher Geschwindigkeit die Autos über grüne Ampel fahren, obwohl das ein wichtiger Faktor ist.

Die KI von vernetzten autonomen Fahrzeugen lässt viel kürzere Abstände als normalerweise zu:

Zitat:

Die "Schrecksekunde" kennen Roboterautos nicht. Deshalb schneiden sie bei der Reaktionszeit auf unerwartete Hindernisse - auch bei den aktuell eingesetzten Prozessoren - laut einer Studie deutlich besser ab als Menschen hinter dem Steuer.

Eine Studie der Universität Michigan vom August 2017 (Titel: Sensor Fusion: A Comparison of Sensing Capabilities of Human Drivers and Highly Automated Vehicles) nimmt für menschliche Fahrer bei trockener Fahrbahn eine Reaktionszeit von rund 1,6 Sekunden bei einem unerwartet auftretenden Hindernis an. Roboterautos hingegen leiten bereits nach 0,5 Sekunden eine Vollbremsung ein, heißt es in der Studie.

Quelle:

Manager Magazin

Aber nehmen wir mal an, dass bei ausschließlich autonomen Autos nur 7x so viele Fahrzeuge über die Grünphase kommen und nicht 10x so viele, wie in der Studie behauptet wird. Dann ist die grundlegende Aussage, dass es einen gewaltigen Unterschied beim Fahrzeugdurchsatz ausmacht, immer noch richtig, und darauf kommt es letztlich an.

Zitat:

@Erwachsener schrieb am 1. Januar 2019 um 20:32:32 Uhr:


Ich möchte dem Foristen tazio1935 mal meinen großen Respekt und Dank aussprechen.

Du hast den Geduldsorden des Hl. Sisyphos verdient.

Vielen Dank und alles Gute für 2019. Eine starke Motivation ist dabei aber auch, dass man bei der Recherche für das eigene Wissen viel mitnehmen kann und immer wieder auf interessante Infos stößt, die den Horizont erweitern.

Das ist ein viel triftigerer und spaßbringenderer Grund, sich mit solchen komplexen Themen hier zu beschäftigen, als das Sich-Abarbeiten an erkennbar doofen Beiträgen, in denen zum x-ten Mal der Glaube an die selbst gefälschte Statistik oder der überschlaue Geheimnisträger aus der Nachbarschaft bemüht werden.

Habe das jetzt mal alles durchzulesen versucht. Meine Gedanken dazu:
Die Petition ist ein origineller Versuch, das Problem der Umweltbelastung durch den Verkehr zu lösen. Man sollte nachher nach dem gleichen Prinzip auch die Kripo abschaffen, dann gäbe es viel weniger aktenkundig gewordene Straftaten.
- Wenn unbequeme Gesetze oder Vorschriften auf Einhaltung eingeklagt werden, ist das zwar lästig für den, der nicht weiter als "ich will fahren" denkt, aber offenbar besteht ein Vollzugsdefizit, sonst gäbe es nicht Organisationen, die solches tun.
- Man sollte die Vorschriften ändern, wenn man sie nicht akzeptieren will, nicht diejenigen hauen, die sie durchsetzen.
Das geht bei einer Demokratie leider nur über das Prinzip der Mehrheiten. Die Durchsetzung bestehender Gesetze ist nicht verhandelbar.
- Staus und Fahrbverbote sind zwar für den lästig, der davon direkt betroffen ist; es gibt aber auch noch andere Rechtsgüter, die genau so wichtig sind.
- Wenn es mehrere Verursacher von Umweltproblemen gibt, ist es nicht zielführend, zuerst auf die anderen (Flugzeuge, Schiffe) zu zeigen und "unfair, solange die nicht auch" zu brüllen, denn dann wird nie etwas passieren.

- Die genau gleiche Diskussion gab es bei der Einführung des Abgaskatalysators. Heute wären unsere Städte ohne diese Errungeschaft unbewohnbar.
- Stau auf mehrspurigen Hauptstrasseverbindungen kann man nicht einfach mit noch mehr Spuren lösen, denn die Audtos müssen ja auch drauf und wieder runter. Was die technischen Möglichkeiten und der Platzbedarf des Nahverkehrs in dicht besiedelten Gebieten angeht, so ist die Schiene besser als der Bus und der Bus besser als das Auto, was die Personenbeförderung pro beanspruchter Raum und Energie dazu angeht. Also ist es reiner Egoismus, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, wenn es anders geht.
Solange man das Kind mit dem SUV von der Ballettstunde ins Judotrainig fährt und mit dem Pickup die Brötchen holt und das normal findet, solange wird man solche Leute nur mit Fahrverboten oder saftiger Maut davon abhalten können, mehr Verkehrsraum zu beanspruchen als ihnen zusteht. Oder man probiert gleich an einer Modellstadt das Prinzip "je schwerer desto Vortritt" aus und schafft alle anderen Regeln ab. Da möchte ich dann aber nicht wohnen müssen.

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