Passat CC Batterie ständig leer (BJ 2009 TDI 170PS Automatik)
Ich hatte vor weniger als 2 Jahren eine neue Batterie eingebaut, weil die öfter über Nacht leer ging.
Nun passiert es wieder. Regelmässig. Habe wieder eine neue Batterie einbauen lassen, obwohl die alte eigentlich noch gut sein sollte.
Der Mechaniker sagt, er hat keine Zeit den Fehler zu suchen, da es alles mögliche sein könne.
Ich habe nun die Sicherungen für das Radio/Navi Gerät abgeklemmt. Dann überbrückt, eine halbe Stunde gefahren. Am nächsten Morgen sprang es noch an. Hab es dann aber stehen lassen und nicht verwendet.
Nun 2 Tage später ist die Batterie wieder komplett leer. Nicht mal mehr genug strom für elektronische Türentriegelung. Das heisst, das Radio ist nicht das Problem.
Wie findet man am besten heraus, was das Problem ist? Das Problem ist plötzlich aufgetreten. Es hatte stark geregnet an dem Tag. Nun ist es aber schon einige Tage heiss und trocken.
Kann man mit einem Spannungsprüfer herausfinden, welche Komponente Strom zieht?
Ich habe Automatik, Anhängerkuppling, Schiebedach, Innensteckdose, Xenon, Rückfahrkamera, Spurhalteassistent, Aufprallassistent, Distanztempomat (der hat einen Fehler seit dem).
Das Standlicht leuchte aus irgendeinem Grund immer, wenn der Motor eingeschaltet ist, auch wenn ich es auf 0 Stelle. Ich dachte eigentlich, dass es dann aus gehen sollte. Wenn das Auto abgestellt ist, sind alle Lichter aus.
Ausserdem lässt sich (seit dem) auch die linke hintertür nicht mehr von aussen noch von innen öffnen. Ausserdem zeigt der Tempomat einen Fehler wenn ich ihn einschalten möchte. Ebenso der Notfallassisstent Kollisionsvermeidung, wenn ich Ihn aktivieren möchte. Letztes mal ging er aber wieder, nachdem ich das Auto einmal neugestartet habe. Das mit der Tür kam in der Vergangenheit schon mal vor, dann ging sie aber wieder für einige Monate.
Ich habe nun auch Gemini Pro 2.5 gefragt, und folgende Antwort erhalten. Was meinen die Forums-Experten dazu? Ist soetwas vielleicht ein bekanntes Problem bei Passat CC?
Vielen Dank
Gemini Pro 2.5:
"Guten Tag,
es ist äusserst frustrierend, wenn die Autobatterie immer wieder leer ist, obwohl sie neu ist. Ihre detaillierte Beschreibung der Begleitumstände liefert jedoch sehr wichtige Hinweise. Die Kombination aus der leeren Batterie und den gleichzeitig auftretenden, vielfältigen Elektronikproblemen (Standlicht, Türschloss, Assistenzsysteme) nach starkem Regen deutet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein zentrales Problem hin: Wassereinbruch und ein dadurch beschädigtes Steuergerät.
Ihr Mechaniker hat zwar recht, dass die Fehlersuche aufwändig sein kann, aber Ihre Beobachtungen grenzen die möglichen Ursachen stark ein. Hier ist eine systematische Vorgehensweise, wie Sie dem Problem auf den Grund gehen können.
Das wahrscheinliche Kernproblem: Wasser und die Elektronik
Moderne Fahrzeuge besitzen verschiedene Steuergeräte, die wie Mini-Computer für bestimmte Bereiche zuständig sind (z.B. für die Beleuchtung, die Türen, den Motor). Diese sind über ein Netzwerk, den sogenannten CAN-Bus, miteinander verbunden.
Der plötzliche Beginn der Probleme nach starkem Regen ist der entscheidende Hinweis. Wasser kann in den Innenraum oder in den Motorraum eindringen und zu Korrosion an Steckern oder sogar zu Kurzschlüssen in einem Steuergerät führen. Ein solch beschädigtes Steuergerät kann folgende Effekte haben:
- Hoher Ruhestrom: Das Steuergerät "wacht" nicht mehr richtig auf oder geht nicht mehr in den "Schlafmodus", nachdem das Auto abgestellt wurde. Es zieht dann permanent Strom und leert die Batterie.
- Fehlfunktionen: Es kann seine Aufgaben nicht mehr korrekt ausführen. Dies erklärt die Probleme mit dem Türschloss und den Assistenzsystemen.
- CAN-Bus-Störungen: Ein defektes Steuergerät kann das gesamte Fahrzeugnetzwerk stören, was zu scheinbar unzusammenhängenden Fehlermeldungen in anderen Systemen führt (z.B. Tempomat, Kollisionsassistent).
Ein Kandidat für den Übeltäter ist oft das Karosserie-Steuergerät (Body Control Module - BCM) oder ein ähnliches zentrales Komfortsteuergerät. Dieses steuert typischerweise Funktionen wie die Beleuchtung, die Zentralverriegelung und ist mit den Assistenzsystemen vernetzt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fehlersuche
Sie können mit einem einfachen Spannungsprüfer (besser noch einem Multimeter) und etwas Geduld den Fehler selbst eingrenzen.
Schritt 1: Sichtprüfung auf Feuchtigkeit
Bevor Sie mit Messungen beginnen, suchen Sie nach den Spuren des eigentlichen Problems:
- Fussraum prüfen: Fühlen Sie die Teppiche im vorderen Fussraum (Fahrer- und Beifahrerseite) unter den Matten ab. Oft sammelt sich hier Wasser, wenn Abläufe (z.B. vom Schiebedach oder unter der Windschutzscheibe) verstopft sind.
- Sicherungskasten inspizieren: Schauen Sie sich den Sicherungskasten im Innenraum (meist seitlich am Armaturenbrett oder im Fussraum) genau an. Gibt es Anzeichen von Feuchtigkeit oder grünlich-weisser Korrosion an den Sicherungen oder Kontakten?
- Kofferraum prüfen: Heben Sie die Bodenabdeckung im Kofferraum an und prüfen Sie die Reserveradmulde. Hier sind oft Steuergeräte für die Anhängerkupplung, die Einparkhilfe oder andere Systeme verbaut, die durch undichte Rückleuchten oder Kofferraumdichtungen nass werden können.
- Steuergeräte-Position: Versuchen Sie, den Einbauort des BCM oder Komfortsteuergeräts für Ihr Fahrzeugmodell herauszufinden (eine Online-Suche nach "Einbauort BCM [Ihr Fahrzeugmodell und Baujahr]" kann helfen). Typische Orte sind hinter dem Handschuhfach, unter dem Lenkrad oder im Fussraum. Prüfen Sie dort die Stecker auf Korrosion.
Schritt 2: Den heimlichen Verbraucher mit einem Multimeter finden (Ruhestrommessung)
Ja, mit einem Messgerät (ein Multimeter ist hierfür ideal) können Sie den "heimlichen" Stromverbraucher finden. Dieser Test wird als Ruhestrommessung bezeichnet.
Wichtig: Der Ruhestrom, also der Strom, den das Auto im abgeschalteten Zustand verbraucht, sollte bei einem modernen Fahrzeug nach einiger Zeit (bis zu 30 Minuten) auf einen sehr niedrigen Wert von ca. 0,02 bis 0,05 Ampere (20 bis 50 Milliampere) sinken. Werte über 0,1 A sind auf Dauer fast immer problematisch.
So gehen Sie vor:
- Vorbereitung:
- Sie benötigen ein Multimeter, das Gleichstrom im Ampere-Bereich (ideal bis 10 A) messen kann.
- Parken Sie das Auto so, dass Sie gut an die Batterie im Motorraum kommen. Schliessen Sie alle Türen, aber verriegeln Sie das Fahrzeug nicht, und lassen Sie die Motorhaube geöffnet (ggf. den Kontakt für die Motorhauben-Alarmanlage manuell drücken, falls vorhanden).
- Stellen Sie sicher, dass alle Verbraucher (Licht, Radio etc.) ausgeschaltet sind.
- Stellen Sie das Multimeter auf den höchsten Ampere-Messbereich (z.B. 10A) und stecken Sie das rote Messkabel in die entsprechende Buchse (meist mit "10A" oder "A" beschriftet).
- Messung durchführen:
- Lösen Sie die Mutter der Minusklemme an der Autobatterie.
- WICHTIG: Klemmen Sie das Minuskabel noch NICHT ab. Halten Sie mit einer Hand die rote Messspitze des Multimeters fest auf den Minuspol der Batterie. Halten Sie mit der anderen Hand die schwarze Messspitze fest auf die abgeklemmte Minusklemme (das Kabel, nicht die Schraube).
- Jetzt, während beide Messspitzen Kontakt haben, ziehen Sie die Minusklemme komplett vom Pol ab. Der Strom fliesst nun durch Ihr Multimeter. Dadurch wird die Stromversorgung der Steuergeräte nicht unterbrochen und sie müssen nicht neu "einschlafen".
- Lesen Sie den Wert ab. Direkt nach dem Anklemmen kann er höher sein (über 1 A). Warten Sie nun mindestens 15-30 Minuten. Das Fahrzeug muss in den "Schlafmodus" gehen, bei dem alle Steuergeräte herunterfahren. Der Stromwert sollte dabei stufenweise sinken.
- Fehlerquelle eingrenzen:
- Ist der Ruhestrom nach 30 Minuten immer noch zu hoch (z.B. 0,5 A oder mehr), ist ein heimlicher Verbraucher aktiv.
- Lassen Sie das Multimeter angeschlossen und gehen Sie zum Sicherungskasten im Innenraum.
- Ziehen Sie nun eine Sicherung nach der anderen heraus und stecken Sie sie direkt wieder ein. Beobachten Sie dabei das Multimeter.
- Wenn der Stromwert nach dem Ziehen einer bestimmten Sicherung schlagartig und deutlich abfällt, haben Sie den Stromkreis gefunden, in dem der Fehler liegt.
- Über den Sicherungsbelegungsplan in Ihrer Betriebsanleitung können Sie dann sehen, welches Bauteil oder welches Steuergerät an dieser Sicherung hängt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um die Sicherung für ein Komfort- oder Karosseriesteuergerät handelt.
Interpretation Ihrer spezifischen Probleme
- Standlicht leuchtet bei Motor an: Dies ist wahrscheinlich kein "Fehler" im eigentlichen Sinne, sondern eine Funktion des Tagfahrlichts, das bei vielen modernen Autos über das Standlicht realisiert wird. Wenn der Lichtschalter auf "0" oder "Auto" steht und der Motor läuft, ist das normal. Kritisch wäre es nur, wenn Lichter bei abgestelltem Motor anblieben.
- Fehler bei Tempomat & Kollisionsassistent: Diese Systeme sind auf Informationen von anderen Steuergeräten angewiesen. Wenn das zentrale Karosseriesteuergerät (BCM) durch Wasser gestört ist und fehlerhafte Signale auf den CAN-Bus sendet, schalten sich diese sicherheitsrelevanten Assistenzsysteme vorsorglich mit einer Fehlermeldung ab.
- Defekte Tür hinten: Auch die Zentralverriegelung und die Fensterheber werden vom BCM oder einem Türsteuergerät gesteuert. Die Fehlfunktion passt perfekt ins Bild eines Wasserschadens im BCM oder einer korrodierten Kabelverbindung zur Tür.
Nächste Schritte
- Führen Sie die Sichtprüfung und die Ruhestrommessung durch. Dies gibt Ihnen eine solide Grundlage für das weitere Vorgehen.
- Dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse. Notieren Sie sich den gemessenen Ruhestrom und welche Sicherung den Abfall verursacht hat.
- Suchen Sie eine andere Werkstatt. Mit diesen konkreten Informationen ("Die Batterie ist leer, der Ruhestrom beträgt X Ampere und fällt ab, wenn ich Sicherung Y für das Komfortsteuergerät ziehe. Ich vermute einen Wasserschaden im Bereich Z.") kann eine fähige Werkstatt den Fehler gezielt und schneller finden. Erwähnen Sie unbedingt den Vorfall mit dem starken Regen.
- Lassen Sie die Abläufe für das Regenwasser (Schiebedach, Wasserkasten unter der Windschutzscheibe) prüfen und reinigen, um zukünftige Schäden zu vermeiden.
Auch wenn die Situation ärgerlich ist, haben Sie durch Ihre genaue Beobachtung die Ursache bereits stark eingekreist. Viel Erfolg bei der Fehlersuche!"
2 Antworten
Die Hinweise sind ja schon sehr ausführlich.
Ich würde Folgendes machen.
Fahrzeug nach Betrieb abstellen.
Fahrertür offen lassen und Türschloss geöffnet verriegeln, also mit Schraubendreher den Schnapper verriegeln.
Ruhestrom messen, wenn die Steuergeräte nach und nach in Busruhe gehen. Wenn Ruhestrom zu hoch zieht etwas die Batterie leer.
Dann beginnen die Sicherungen der Verbraucher zu ziehen und Ruhestrom beobachten.
Du hast die Richtige erwischt, wenn dann bei einer Sicherung der Ruhestrom direkt abfällt.
Dort dann das Problem weiter bearbeiten.
Häufig ist das RNS der Übeltäter, muss aber nicht.
Ich habe z.B. Regenschließen aktiviert.
Dadurch ist der Regensensor immer aktiv. Wenn ich nicht regelmäßig fahren würde, reicht das aus, um dir Batterie zu entleeren.
Ich würde: Fahrzeug nach Betrieb abstellen.
Fahrertür offen lassen und Türschloss geöffnet verriegeln, also mit Schraubendreher den Schnapper verriegeln.
Minus-Pol abklemmen und eine 21W 12V Glühlampe in Reihe dazwischenklemmen, dann beginnen Sicherung für Sicherung zu ziehen, wenn die Lampe deutlich dunkler wird ist der Übeltäter gefunden..