Passat B8 BiTurbo oder E 250 T CDI 4-matic (Link)
Hallo,
ich habe im Passat B8 Forum eine Frage zu meiner anstehenden Kaufentscheidung Passat oder E-Klasse Kombi gestellt.
Ich erlaube mir hier einen Hinweis auf die Diskussion, da der eine oder andere vielleicht auch etwas dazu beitragen kann (hoffe, das ist so ok):
http://www.motor-talk.de/.../...-e-klasse-250-cdi-4matic-t5140118.html
Beste Antwort im Thema
@machristoph: hast Du Dich schon entschieden ?
Interessante Diskussion hier, und ich stehe vor einer ähnlichen Fahrzeugauswahl, allerdings ohne 4matic und erweitert um A6 3.0 TDI und 525d in der Kombiversion, evtl. auch ein CLS 250 als Shooting Brake (zugegeben ein etwas abwegiger Vergleich). War eigentlich im Frühjahr schon auf Absprung Richtung E250,
hatte dann aber Erstkontakt mit einem Vorserienmodell des B8 und habe daraufhin meinen aktuellen Leasing-B7 noch ein Jahr verlängert, weil ich den B8 sehr interessant fand und mich nicht vorschnell festlegen wollte.
Ich bin knapp 2 Meter groß und 40tkm pro Jahr unterwegs mit ebenfalls groß gewachsener Familie, die Aspekte Raumgefühl und Sitzkomfort haben einen sehr hohen Stellenwert für uns. Etwa die Hälfte der Fahrleistung mache ich alleine, Fahrprofil: zügig im Rahmen der STVO ;-), Ich kann mir ein beliebiges Fahrzeug aussuchen, sofern es 135g/CO2 nicht überschreitet und kein SUV ist.
Meine Erfahrungen mit den zu vergleichenden Fahrzeugen:
Der Comfortline-Sitz im B8 gefällt mir wegen seiner leicht verlängerten Oberschenkelauflage besser als mein jetziger Highline B7 mit seinen sehr kurzen Sitzflächen. Leider habe ich noch keine Probefahrt hinbekommen, daher kein qualifiziertes Feedback möglich, aber das ändert sich bald.
Nach 120tkm mit dem B7 lautet mein Fazit: ich sitze bescheiden, habe wenig Seitenhalt und auf Langstrecken ermüden die Oberschenkel leicht. Der Freundliche sagt dazu: nächstes Mal Schaltung statt Automatik nehmen, dann hat der Oberschenkel mehr Bewegung....
Mein Vorgängerauto war ein A6 4F mit Sportsitzen und ausziehbarer Oberschenkelauflage, ein für mich perfekter Sitz. Die von mir über 2000km bewegten 5er-Mietwagen hatten die tollen Komfortsitze (für +2000 Euronen..), aber die bringen nichts, wenn das rechte Knie im Dauerclinch mit dem breiten Mitteltunnel liegt.
Den E250 bin ich einige 1000km mit den Kontur-Sitzen gefahren, gefiel mir deutlich besser - weil ermüdungsfreier - als die Sitze im B7, wenngleich die Sitzauflage auch nicht perfekt war.
Im B8, den wir uns im Vorführraum angeguckt haben, fiel unmittelbar auf, dass etwa eine halbe Handbreit mehr Beinraum als im B7 zur Verfügung steht. Der Ergo-Comfort-Sitz im ausgestellten Comfortline-Fahrzeug
hatte eine verstellbare Oberschenkelauflage, die sich aber nicht wirklich weit ausziehen läßt. Auch der Verstellmechanismus hat mich nicht überzeugt, da ich kein klares Einrasten der Position wahrnehmen konnte. Ist das beim Highline anders ?
Zum Platz:
Dank freundlicher Händler und eines Autovermieters hatte ich E250 und 520d neben meinem B7 aufgebaut und habe die Familie zum Vergleich eingeladen, um das Raumgefühl zu bewerten und den Kofferraum mit unserem Standard-Gepäck auszutesten.
Unser Fazit: Die Autos nehmen sich im verfügbaren Platz nicht viel, nachdem ich alle so eingestellt hatte, dass ich vernünftig sitzen konnte. Hinter mir sitzt normalerweise meine Tochter (1,70m), und der fiel auf, dass der BMW viel weniger Beinraum im Font zu haben scheint, dafür aber der Sitz eine viel größere Tiefe hat, so dass sie dort insgesamt am besten sitzen konnte. Der Mercedes hatte eine weiche und merkwürdig konturierte hintere Sitzbank, deie Füße haben es sehr eng, wenn der Fahrersitz weit unten ist.
Im BMW und B7 Passat war das am besten gelöst, wobei ich trotz tiefster Einstellung im Passat für mein Gefühl immer noch zu hoch sitze, insbesondere im Vergleich zum BMW, wo der Sitz nicht in der tiefsten Position sein muß.
Was den Kofferraum angeht, war der eindeutige Sieger erwartungsgemäß der Benz mit viel Luft über dem Gepäck, in den B7 ging alles knapp rein (muß ja...), im BMW mußte ein kleiner Bordcase draußen bleiben.
Zum Fahren:
Im Vergleich zum gefahrenen BMW 520d und Mercedes E250 ist der B7 ein lautes Auto. Die Autos vom Kaliber A6/5er/E-Klasse sind deutlich schwerer als ein Passat, weil sie unter anderem nicht nur größere Karosserien tragen, sondern auch die bessere Dämmung haben. Wie sich hier das geringere Gewicht des B8 gegenüber dem B7 auswirkt, bleibt bis zur Probefahrt eine spannende Frage.
Insbesondere die Fahrgeräusche aus dem Radkasten sind im B7 überdeutlich zu hören, außerdem auf schlechten Wegstrecken Poltergeräusche aus dem Bereich des Hecks (Werkstatt sagt: normales Fahrgeräusch). Auf derselben Strecke waren diese Geräusche im Mercedes und BMW nicht zu hören.
Mein B7 hat adaptive Dämpfer, aber der Fahrkomfort des gefahrenen E250 ist trotzdem deutlich besser. Der gefahrene BMW 520d hatte ein M-Paket, fand ich aber nicht so gelungen wie die Serienabstimmung in einem anderen von mir gefahrenen 525d, die tolle Kurvenlage wird erkauft durch eine relative Unruhe beim Geradeausfahren, man ist irgendwie immer auf der Hut. Die E-Klasse ist dazu das genaue Gegenteil (will den Begrifft Opa-Auto nicht bemühen), aber auf Langstrecken definitiv angenehmer, auch für die Personen im Font.
Die 170PS meines B7 kamen nie so richtig durch, insbesondere bei Geschwindigkeiten oberhalb von 180km/h war das immer ein sehr zähes Geschäft, die eingetragene VMax von 220 braucht bei mir 10km Anlauf. Der E250 mit 204PS ist da ein anderes Kaliber, gefühlt hat der 60PS mehr als mein Passat, in der Realität 150Nm Drehmoment mehr, und die merkt man deutlich. Da GPS bei mir immer mitläuft, war für mich verblüffend, wie gut der Wagen auch jenseits von 200 noch schieb. Auf 236 zu kommen (lt. Schein 232) war kein Problem und ging verglichen mit meinem B7 deutlich zügiger. Der 520d (184PS) war verglichen mit dem Benz eine eher müde Nummer, geht aber jenseits 200 ebenfalls deutlich besser als mein B7 und erreicht seine VMax von 228 ohne großes Gewese.
Die ebenfalls gefahrenen 525d und 530d waren Limousinen, daher halte ich mich mit dem Vergleich lieber zurück. auffällig waren der maue Klang beim 525d (4-Zylinder, leider), aber auch der tolle Durchzug, nochmal besser als im 250er...Zum 530d schreibe ich nichts, wie gesagt 135g CO2 und dieser sch. Mitteltunnel... (ein toller Motor)
Der auffälligste Unterschied zwischen dem Passat und Mercedes/BMW/Audi auf der Bahn ist das Überholprestige. Beim Umstieg vom A6 auf den Passat war die nüchterne Erkenntnis, das mir viele Verkehrsteilnehmer plötzlich vor den Kühler fahren, weil ein Passat nicht als schnelles Fahrzeug wahrgenommen wird, selbst wenn man 200 fährt oder fahren könnte. Mit meinem 140PS A6 4F hatte ich das umgekehrte Problem, dass viele bereitwillig Platz machen, ich aber nicht gut vorbeikomme.. Deswegen kann ich bzgl des Threads BiTurbo und nur 238km/h eigentlich nur schmunzeln... Auch dieser B8 Passat wird als VW wahrgenommen werden, egal ob er 230 oder 250 fahren kann.
Noch ein Wort zu den Automatik-Getrieben. Als ich den B7 mit 6-Gang-DSG übernommen habe, galt es als eines der besten Getriebe, im Vergleich zu BMW (8-Gang) oder Mercedes (9-Gang) fällt es aber deutlich ab. Mich nervt das zu niedertourige Fahren in D in der Stadt, S ist keine Alternative, und die Schaltpaddel am Lenkrad sind eine nette Spielerei, aber nichts was ich dauerhaft bedienen möchte...Zugegeben, anfangs dachte ich, ist meine erste Automatik und halt Stand der Technik. Im Vergleich zum VW-DSG ist das Fahren mit den Wandlern von Mercedes und BMW ein Traum, speziell der Mercedes brummelt bei Stadttempo trotz Drehzahl im Bereich von 1300 gar nicht. Bei 200 dann 2000 U/Min, das hat was.
Meine Entscheidung werde ich bis Februar treffen, nachdem hier noch mehr B8-Feedback gepostet wurde und natürlich erst nach mehreren Probefahrten im B8 mit 190PS. Auch der neue Facelift-A6 mit dem kleinen 6-Zylinder und der CLS verdienen noch eine genaue Betrachtung. Der 5er BMW ist für mich raus (Mitteltunnel), der B8 wohl nur mit 6-Gang-Schalter eine vernünftige alternative, die Sache mit dem DSG ist Kopfkino - erinnert mich etwas an den ersten, der mir sagte, dass ein Monitor mit 60Hz flimmert...
75 Antworten
Zitat:
@machristoph schrieb am 15. Dezember 2014 um 17:50:50 Uhr:
...Ich hatte auch noch über die Lenkradheizung nachgedacht, die mir aber angesichts der Zwangskopplung mit dem Memory-Paket, für das ich keinen Bedarf habe, überteuert vorkam.
Danke
Christoph
Scheibenwaschanlage und Scheibenwaschdüsen beheizt statt Lenkradheizung!
Hatte ich bei jedem Benz, und gehört m.E. zur Pflicht-Austattung.
Ein sehr sinnvoller Extra was sich nur schwer nachrüsten lässt.
Zitat:
@keepsake schrieb am 8. Dezember 2014 um 19:45:36 Uhr:
Die Preispolitik von VW muss man nicht verstehen... Mal jegliche Emotionen zur Seite geschoben, muss ich nach mehreren tausend km mit Diesel-Passaten der Vorgängerbaujahre sagen, dass die Fahrzeuge gut sind. Sie fahren sich komfortabel, das DSG schaltet vernünfig und ich finde die Verarbeitung (im Gegensatz zu Seat oder Skoda, wo man immer etwas das Gefühl einer Resteverwertung mit teilweise veralteter VW-Technik hat) absolut ok (da klappert nichts und die Materialien versprühen auch nicht den Billig-Plastikcharme mancher Asiaten). Ob ich jetzt gerade bei der C-Klasse von einer anderen Liga sprechen würde... Zur E-Klasse ist sicher ein beachtlicher Sprung, klar. Wenn es jedoch auf das Finanzielle ankommt, dann würde ich mir den Passat genauer anschauen.
Habe ich mir die letzten Wochen auch öfters gedacht, dann hatte ich von Freitag auf Sonntag einen C220 T zur Probefahrt und bin von dem direkt in den Mietgolf TDI umgestiegen. Danach hat sich die Frage nicht mehr gestellt ;-)
Den Golf VII durfte ich neulich auch als Mietwagen 1000 km fahren und selbst im Vergleich zum Passat ist das eine deutlich niedrigere Kategorie (Anmutung Materialien, Fahrverhalten etc.) und für mich absolut unverständlich zu welchem Satz die Fahrzeuge gehandelt werden. Hier bekommt man fürs Geld definitiv keinen adäquaten Mehrwert. Bevor ich locker 40.000 € für einen neuen Golf ausgebe, würde ich mir - bei aller Kritik- auch einen gebrauchten Mercedes der nächsthöheren Kategorie kaufen...
Nur so am Rande, die neue C-Klasse ist so gar nicht mein Ding. Ich fühle mich z. B. im Innenraum beengt, mag das Design im Innenraum überhaupt nicht und zur E-Klasse ist der Wagen für mich ein deutlicher Rückschritt.
Leute geben ihr Geld gerne für die Sachen die ihnen lieb sind aus. Die Herstellen sind da nicht dumm und halten einfach die Hand auf: für das "heilige Blechle" sitzt das Geld ganz locker. Somit werden Mondpreise für einen Golf (Lieblings Auto der Deutschen) oder den genauso überteuerten Benz bezahlt.
Ich wiederhole mich gern: ein E350CGI ist in den USA gut 22% günstiger als hier in Deutschland, deutsche Leasing-Firmen bekommen 21,5% Rabatt auf den Kaufpreis bei Mercedes. Was stimmt da nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Daimler hier Verluste einfährt - ganz im Gegenteil.
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Und weil das keiner mal so bezahlen kann, wurde die VW Bank zu Europas größten Autobank und die Leute stottern brav ihren Golf ab. Die Mercedes Bank freut sich auch immer mehr über den regen Zuwachs der Finanzierer. Als ich meinen Wagen damals bar gekauft habe, war mein Verkäufer sichtlich enttäuscht...
Leider ist das ja seit vielen Jahren so, dass deutsche Fahrzeuge (oft aber auch nur netto, weil die Besteuerung durch Luxussteuer etc.) im Ausland günstiger sind...
Besonders toll finde ich, dass die meisten Autohersteller sich das Geld dann noch einmal so richtig abholen, wenn es um das Thema Inspektion, Reparaturen etc. geht. Da kann dann ein Gebrauchter so richtig teuer werden und man sieht das Geld förmlich verbrennen... und zwar in alle Richtungen! Trotz dieser Wucherpreise (ich meine Sorry 1 Liter Öl kostet so viel wie ein Fläschchen Champagner!!) geht es den Vertragswerkstätten hundeelend und viele stehen sogar vor der Schließung. Verrückte Autowelt echt...
Zitat:
@dmb73 schrieb am 9. Dezember 2014 um 18:15:24 Uhr:
Absolut korrekt.... muß Dir Ma_Benz-Benz-Benz recht geben! Wir alle hier standen ja irgendwann auch mal vor so einer Entscheidung und haben uns für den Benz entschieden... da fällt es natürlich schwerer, ganz objektiv zu bleiben. Aber wie auch schon bei mir geschrieben, soll sich der Themenstarter einfach mal über 200-300Km in beide Autos setzen. Die Möglichkeit, Langzeiterfahrung zu sammeln, wird er nicht haben bzw. erst dann, wenn er sich für ein Fahrzeug entschieden hat.
Die Stärken des Benz sind ganz klar Langstrecke und Haltbarkeit!
Definitiv richtig! Der Benz ist ruhig, Langstreckentauglich und Haltbar. Ich bin nach 892 Kilometern mit Wohnwagenbetrieb ausgestiegen, als hätte ich mich erst gerade reingesetzt. Meine Frau hat mich immer erinnern müssen, das wir mal Pause machen sollten.
Bei einer Geschwindigkeit von dann max. 100 sind die Fahrgeräusche nämlich so leise und die Sitze so gemütlich, das die Gefahr beim Rummlümmeln einzuschlafen groß ist. Weil man ja den Tempomat nutzt, braucht man (ich weiß, verboten) nur zwei Finger zum Fahren. Ist schon ein großer Nachteil von dem Wagen...
Gruß Sascha
Zitat:
@nochW124er schrieb am 16. Dezember 2014 um 11:39:24 Uhr:
Definitiv richtig! Der Benz ist ruhig, Langstreckentauglich und Haltbar. Ich bin nach 892 Kilometern mit Wohnwagenbetrieb ausgestiegen, als hätte ich mich erst gerade reingesetzt. Meine Frau hat mich immer erinnern müssen, das wir mal Pause machen sollten.Zitat:
@dmb73 schrieb am 9. Dezember 2014 um 18:15:24 Uhr:
Absolut korrekt.... muß Dir Ma_Benz-Benz-Benz recht geben! Wir alle hier standen ja irgendwann auch mal vor so einer Entscheidung und haben uns für den Benz entschieden... da fällt es natürlich schwerer, ganz objektiv zu bleiben. Aber wie auch schon bei mir geschrieben, soll sich der Themenstarter einfach mal über 200-300Km in beide Autos setzen. Die Möglichkeit, Langzeiterfahrung zu sammeln, wird er nicht haben bzw. erst dann, wenn er sich für ein Fahrzeug entschieden hat.
Die Stärken des Benz sind ganz klar Langstrecke und Haltbarkeit!Bei einer Geschwindigkeit von dann max. 100 sind die Fahrgeräusche nämlich so leise und die Sitze so gemütlich, das die Gefahr beim Rummlümmeln einzuschlafen groß ist. Weil man ja den Tempomat nutzt, braucht man (ich weiß, verboten) nur zwei Finger zum Fahren. Ist schon ein großer Nachteil von dem Wagen...
Gruß Sascha
Finde ich auch, ist schon so gemütlich das man ohne Red Bull oder Kaffee einzuschlafen droht
Eigentlich sollte man beim Kauf der E-Klasse ein Gratisabo von Red Bull bekommen......😁
@machristoph: hast Du Dich schon entschieden ?
Interessante Diskussion hier, und ich stehe vor einer ähnlichen Fahrzeugauswahl, allerdings ohne 4matic und erweitert um A6 3.0 TDI und 525d in der Kombiversion, evtl. auch ein CLS 250 als Shooting Brake (zugegeben ein etwas abwegiger Vergleich). War eigentlich im Frühjahr schon auf Absprung Richtung E250,
hatte dann aber Erstkontakt mit einem Vorserienmodell des B8 und habe daraufhin meinen aktuellen Leasing-B7 noch ein Jahr verlängert, weil ich den B8 sehr interessant fand und mich nicht vorschnell festlegen wollte.
Ich bin knapp 2 Meter groß und 40tkm pro Jahr unterwegs mit ebenfalls groß gewachsener Familie, die Aspekte Raumgefühl und Sitzkomfort haben einen sehr hohen Stellenwert für uns. Etwa die Hälfte der Fahrleistung mache ich alleine, Fahrprofil: zügig im Rahmen der STVO ;-), Ich kann mir ein beliebiges Fahrzeug aussuchen, sofern es 135g/CO2 nicht überschreitet und kein SUV ist.
Meine Erfahrungen mit den zu vergleichenden Fahrzeugen:
Der Comfortline-Sitz im B8 gefällt mir wegen seiner leicht verlängerten Oberschenkelauflage besser als mein jetziger Highline B7 mit seinen sehr kurzen Sitzflächen. Leider habe ich noch keine Probefahrt hinbekommen, daher kein qualifiziertes Feedback möglich, aber das ändert sich bald.
Nach 120tkm mit dem B7 lautet mein Fazit: ich sitze bescheiden, habe wenig Seitenhalt und auf Langstrecken ermüden die Oberschenkel leicht. Der Freundliche sagt dazu: nächstes Mal Schaltung statt Automatik nehmen, dann hat der Oberschenkel mehr Bewegung....
Mein Vorgängerauto war ein A6 4F mit Sportsitzen und ausziehbarer Oberschenkelauflage, ein für mich perfekter Sitz. Die von mir über 2000km bewegten 5er-Mietwagen hatten die tollen Komfortsitze (für +2000 Euronen..), aber die bringen nichts, wenn das rechte Knie im Dauerclinch mit dem breiten Mitteltunnel liegt.
Den E250 bin ich einige 1000km mit den Kontur-Sitzen gefahren, gefiel mir deutlich besser - weil ermüdungsfreier - als die Sitze im B7, wenngleich die Sitzauflage auch nicht perfekt war.
Im B8, den wir uns im Vorführraum angeguckt haben, fiel unmittelbar auf, dass etwa eine halbe Handbreit mehr Beinraum als im B7 zur Verfügung steht. Der Ergo-Comfort-Sitz im ausgestellten Comfortline-Fahrzeug
hatte eine verstellbare Oberschenkelauflage, die sich aber nicht wirklich weit ausziehen läßt. Auch der Verstellmechanismus hat mich nicht überzeugt, da ich kein klares Einrasten der Position wahrnehmen konnte. Ist das beim Highline anders ?
Zum Platz:
Dank freundlicher Händler und eines Autovermieters hatte ich E250 und 520d neben meinem B7 aufgebaut und habe die Familie zum Vergleich eingeladen, um das Raumgefühl zu bewerten und den Kofferraum mit unserem Standard-Gepäck auszutesten.
Unser Fazit: Die Autos nehmen sich im verfügbaren Platz nicht viel, nachdem ich alle so eingestellt hatte, dass ich vernünftig sitzen konnte. Hinter mir sitzt normalerweise meine Tochter (1,70m), und der fiel auf, dass der BMW viel weniger Beinraum im Font zu haben scheint, dafür aber der Sitz eine viel größere Tiefe hat, so dass sie dort insgesamt am besten sitzen konnte. Der Mercedes hatte eine weiche und merkwürdig konturierte hintere Sitzbank, deie Füße haben es sehr eng, wenn der Fahrersitz weit unten ist.
Im BMW und B7 Passat war das am besten gelöst, wobei ich trotz tiefster Einstellung im Passat für mein Gefühl immer noch zu hoch sitze, insbesondere im Vergleich zum BMW, wo der Sitz nicht in der tiefsten Position sein muß.
Was den Kofferraum angeht, war der eindeutige Sieger erwartungsgemäß der Benz mit viel Luft über dem Gepäck, in den B7 ging alles knapp rein (muß ja...), im BMW mußte ein kleiner Bordcase draußen bleiben.
Zum Fahren:
Im Vergleich zum gefahrenen BMW 520d und Mercedes E250 ist der B7 ein lautes Auto. Die Autos vom Kaliber A6/5er/E-Klasse sind deutlich schwerer als ein Passat, weil sie unter anderem nicht nur größere Karosserien tragen, sondern auch die bessere Dämmung haben. Wie sich hier das geringere Gewicht des B8 gegenüber dem B7 auswirkt, bleibt bis zur Probefahrt eine spannende Frage.
Insbesondere die Fahrgeräusche aus dem Radkasten sind im B7 überdeutlich zu hören, außerdem auf schlechten Wegstrecken Poltergeräusche aus dem Bereich des Hecks (Werkstatt sagt: normales Fahrgeräusch). Auf derselben Strecke waren diese Geräusche im Mercedes und BMW nicht zu hören.
Mein B7 hat adaptive Dämpfer, aber der Fahrkomfort des gefahrenen E250 ist trotzdem deutlich besser. Der gefahrene BMW 520d hatte ein M-Paket, fand ich aber nicht so gelungen wie die Serienabstimmung in einem anderen von mir gefahrenen 525d, die tolle Kurvenlage wird erkauft durch eine relative Unruhe beim Geradeausfahren, man ist irgendwie immer auf der Hut. Die E-Klasse ist dazu das genaue Gegenteil (will den Begrifft Opa-Auto nicht bemühen), aber auf Langstrecken definitiv angenehmer, auch für die Personen im Font.
Die 170PS meines B7 kamen nie so richtig durch, insbesondere bei Geschwindigkeiten oberhalb von 180km/h war das immer ein sehr zähes Geschäft, die eingetragene VMax von 220 braucht bei mir 10km Anlauf. Der E250 mit 204PS ist da ein anderes Kaliber, gefühlt hat der 60PS mehr als mein Passat, in der Realität 150Nm Drehmoment mehr, und die merkt man deutlich. Da GPS bei mir immer mitläuft, war für mich verblüffend, wie gut der Wagen auch jenseits von 200 noch schieb. Auf 236 zu kommen (lt. Schein 232) war kein Problem und ging verglichen mit meinem B7 deutlich zügiger. Der 520d (184PS) war verglichen mit dem Benz eine eher müde Nummer, geht aber jenseits 200 ebenfalls deutlich besser als mein B7 und erreicht seine VMax von 228 ohne großes Gewese.
Die ebenfalls gefahrenen 525d und 530d waren Limousinen, daher halte ich mich mit dem Vergleich lieber zurück. auffällig waren der maue Klang beim 525d (4-Zylinder, leider), aber auch der tolle Durchzug, nochmal besser als im 250er...Zum 530d schreibe ich nichts, wie gesagt 135g CO2 und dieser sch. Mitteltunnel... (ein toller Motor)
Der auffälligste Unterschied zwischen dem Passat und Mercedes/BMW/Audi auf der Bahn ist das Überholprestige. Beim Umstieg vom A6 auf den Passat war die nüchterne Erkenntnis, das mir viele Verkehrsteilnehmer plötzlich vor den Kühler fahren, weil ein Passat nicht als schnelles Fahrzeug wahrgenommen wird, selbst wenn man 200 fährt oder fahren könnte. Mit meinem 140PS A6 4F hatte ich das umgekehrte Problem, dass viele bereitwillig Platz machen, ich aber nicht gut vorbeikomme.. Deswegen kann ich bzgl des Threads BiTurbo und nur 238km/h eigentlich nur schmunzeln... Auch dieser B8 Passat wird als VW wahrgenommen werden, egal ob er 230 oder 250 fahren kann.
Noch ein Wort zu den Automatik-Getrieben. Als ich den B7 mit 6-Gang-DSG übernommen habe, galt es als eines der besten Getriebe, im Vergleich zu BMW (8-Gang) oder Mercedes (9-Gang) fällt es aber deutlich ab. Mich nervt das zu niedertourige Fahren in D in der Stadt, S ist keine Alternative, und die Schaltpaddel am Lenkrad sind eine nette Spielerei, aber nichts was ich dauerhaft bedienen möchte...Zugegeben, anfangs dachte ich, ist meine erste Automatik und halt Stand der Technik. Im Vergleich zum VW-DSG ist das Fahren mit den Wandlern von Mercedes und BMW ein Traum, speziell der Mercedes brummelt bei Stadttempo trotz Drehzahl im Bereich von 1300 gar nicht. Bei 200 dann 2000 U/Min, das hat was.
Meine Entscheidung werde ich bis Februar treffen, nachdem hier noch mehr B8-Feedback gepostet wurde und natürlich erst nach mehreren Probefahrten im B8 mit 190PS. Auch der neue Facelift-A6 mit dem kleinen 6-Zylinder und der CLS verdienen noch eine genaue Betrachtung. Der 5er BMW ist für mich raus (Mitteltunnel), der B8 wohl nur mit 6-Gang-Schalter eine vernünftige alternative, die Sache mit dem DSG ist Kopfkino - erinnert mich etwas an den ersten, der mir sagte, dass ein Monitor mit 60Hz flimmert...
Danke für diesen sehr guten Beitrag!
In der Tat, auch von mir als TE noch einmal herzlichen Dank für die ausführliche und informative Beschäftigung mit dem Thema.
merc09, wenn Du den Thread ganz gelesen hast, wirst Du mitbekommen haben, dass ich mich fast entschieden habe (im Kopf schon, muss aber nach Rückkehr von Dienstreise noch fix bestellen).
Ich habe glücklicherweise keine fixe CO2-Emissionsvorgabe, daher wird es bei mir der 350er werden, weil der Motor mich in der Probefahrt einfach angefixt hat.
Zu Deinen sonstigen Erläuterungen: Das Problem mit dem Mitteltunnel bei den BMWs kann ich aus Mietwagenerfahrung gut nachvollziehen. Bei mir sind 5er und A6 allerdings wegen des Kofferraums rausgefallen, da neben der Familie (die Anforderung hast Du ja gut beschrieben) noch ein Hund inkl. Transportkiste mitfahren können soll.
Und diese Anforderung hat der Mercedes deutlich besser erfüllt als der Passat B8. Es blieb mehr Platz übrig und vor allem ist das Gepäckabteil unter dem Rollo deutlich höher, so dass die Hundekiste im MB komplett drunter passt, im B8 müsste man das Rollo nicht nur offenlassen, sondern eigentlich ausbauen, um nicht zuviel Platz zu verlieren...
Den B7 kenne ich nicht, ganz zu den Sitzen daher nichts sagen, die Sitze des B8 fand ich nicht unangenehm, aber schlechter als die der E-Klasse (obwohl ich den B8 mit der Massage-Funktion gefahren bin). Letzlich wirkte auch die aber so ein bißchen gewollt, aber nicht souverän gekonnt. Bzgl. der Sitzposition hatte ich das Problem, dass ich im B8 keine passende Ablage für meinen linken Arm gefunden habe, mit dem ich oft das Lenkrad relativ entspannt halte.
Auf den Rücksitzen war in B8 und MB genügend Platz vorhanden für unsere Kinder, die allerdings noch wachsen und angesichts der Größe der Eltern (beide ca. 185) vermutlich auch nicht ganz klein bleiben... Ich fand beim Probesitzen allerdings die Oberschenkelauflage und Beinhaltung im Mercedes etwas angenehmer, war aber nicht entscheidungsrelevant (obwohl ich andere Fahrzeuge im Entscheidungsprozess genau wegen der Fond-Sitzposition schon verworfen habe).
Letztendlich waren für mich die in Summe deutlich wertigere Anmutung sowie verschiedene im MB m. E. besser gelöste Details zusammen mit dem Kofferraumvolumen entscheidend...
Der Vergleich vom Vorgänger Passat liest sich gut und nachvollziehbar. Deckt sich mit meinen Erkenntnissen. Aber auch preislich liegen Welten zwischen den Autos.
Bei den 4 Zylinder E-Klassen finde ich das laute und raue Motorgeräusch und die lahm reagierende und mitunter ruckelige 7 Gang Automatik ziemlich unwürdig, besonders bei den gepfefferten Preisen. Auch die Qualität und Zuverlässigkeit von unserem 212'er, gepaart mit wenig kulanten Verhalten, hat uns definitiv von MB weggebracht.
Trotzallem gute Fahrt!
Hallo Christian He, die gepfefferten LP relativieren sich in meinem FW-Leasing doch sehr. Der Unterschied zwischen einem für mich perfekt ausgestatteten CLS 250 SB mit 73k Liste und einem akzeptablen B8 mit 190PS mit 45k liegen netto bei 130€ für mich.
@TE
Willst du wirklich bei so einem Auto auf Kunstleder sitzen ? Mal davon abgesehen, das das Artico bei recht vielen hier recht früh einreißt, kann das im Sommer unter Umständen eine recht schweißtreibende Angelegenheit werden.
Überleg dir das nochmal, aber ich persönlich bin der Meinung, daß in so einem Auto in dieser Preisklasse echtes Leder gehört.
LG aus Köln
Zitat:
@bothi schrieb am 17. Dezember 2014 um 00:21:31 Uhr:
@TE
Willst du wirklich bei so einem Auto auf Kunstleder sitzen ? Mal davon abgesehen, das das Artico bei recht vielen hier recht früh einreißt, kann das im Sommer unter Umständen eine recht schweißtreibende Angelegenheit werden.Überleg dir das nochmal, aber ich persönlich bin der Meinung, daß in so einem Auto in dieser Preisklasse echtes Leder gehört.
Danke für den Hinweis, habe das mit dem Artico aber reiflich überlegt.
Fahre im aktuellen Auto auch Kunstleder (Chrysler Voyager) und bin damit sehr zufrieden, auch im Sommer. Optik ist mir da auch nicht so wichtig, eher leichte Pflege mit krümelnden Kindern etc.
Außerdem konnte ich beim Händler Lugano und Artico kaum auseinander halten. Nappa ist was anderes, aber dann auch eine andere Preisklasse. Und da ich allmählich mein Budget ausgereizt habe, kann ich eher mit Artico leben als mit Kompromissen bei der Technik...
So, Fahrzeug ist bestellt, beheizte Scheibenwaschanlage gibt es, bei Artico ist es aber geblieben...
Danke für die Mithilfe bei der Entscheidung...