Ottomotoren ohne Volllastanreicherung

Guten Abend,

ich bin gerade am Suchen, welche Motoren auch bei Volllast eine aktive Lambdaregelung haben. Bisher habe ich ein paar Modelle einer alten Mercedes S - Klasse (W140), V8 und V12 sowie ein alter Opel - Vierzylinder im Omega A gefunden.

Interessant zu wissen: Da viele Aggregate baujahrabhängig mit und ohne Volllastanreicherung angeboten wurden, kann man gut erkennen, dass der Gewinn an Leistung durch das fette Gemisch bei Volllast marginal ist, meist im einstelligen PS - Bereich. Aktuell wird bei Volllast nicht gemessen, ich finde allerdings, dass es an der Zeit ist, auch dem Hochlastbereich volle Aufmerksamkeit zu schenken. Bei einem schwächeren Aggregat kommt es durchaus häufiger vor, dass man beim Fahren das Pedal voll durchtritt, mit der Folge eines dann sehr hohen Schadstoffausstoßes.

Kennt jemand aktuelle Motoren völlig ohne diese Anreicherung? Vom Ford 1.0 Turbo weiß ich, dass er bei Volllast für einen Turbomotor nur leicht anfettet.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


Warum nennst Du übertriebene Beispiele, nur um einen Beitrag in´s Lächerliche zu ziehen? Es geht darum, dass oftmals eine Volllastanreicherung nicht in diesem Umfang oder sogar gar nicht nötig ist und nur im Extremfall erfolgen sollte. Viele Motoren fetten sogar dann an, wenn man bei 1000 U/min. Vollgas gibt, das ist völlig unnötig und erhöht nur Verbrauch und vor allem die Schadstoffe, letztere massiv.

1. Wie willst Du ohne Herstellerdaten überhaupt wissen ob eine Vollastanreicherung nötig und wenn Ja übertrieben ist.

2. Ist Vollgas bei 1000 Umdrehungen bei den meisten Motoren einer dermaßen dämliches Szenario das man schlicht eine Anfettung braucht damit der Motor nicht absäuft. Aber wenn Einige mal mit einem halbwegs aktuellen Modell einen Versuch machen würden, bei niedrigen Drehzahlen deutlich unter 1500) im hohen Gang Vollgas und dann mit dem Pedal spielen, das werdet Ihr feststellen das zwischen Vollgas und Halbgas kein Unterschied ist da der Motor den Sprit bekommt der aktuell weitgehend genutzt werden kann.

Bei einer Momentanverbrauchsanzeige sieht man dann, zumindest bei Meinem, einen konstanten Verbrauch über einen größeren Drehzahlbereich. Der Sprit wird also recht genau der Menge angepasst die der Motor bei der aktuellen Drehzahl und Drosselklappenstellung verarbeiten kann.

Ohne Spritüberschuss ist keine Beschleunigung möglich, ganz einfach.

Und was das UBA angeht, bei vielen Meldungen hat man den Eindruck das dort nicht die hellsten Lichter der Firma Dunkel zu finden sind. Aber dafür haben Sie sehr große ideologische Scheuklappen. 😁

66 weitere Antworten
66 Antworten

Wie GaryK gerade erwähnt hat, ist Volllastanreicherung nicht gleichbedeutend mit dem Verlassen der Closed-Loop Regelung mit der Lambdasonde. Wenn der Hersteller nicht gespart hat, dann ist da nämlich eine Breitbandsonde verbaut, die auch abseits von Lambda 1 eine Regelung zulässt, um wirklich gezielt anzufetten auf sagen wir z.B. 0.9 anstatt einfach Pi mal Daumen.
Wenn man sich Kennfelder anschaut von kleinen Turbomotoren wie dem neuen Opel 1.0 EDIT oder auch dem 1.0 Ecoboost, kann man schon erkennen, dass selbst auf dem Drehmomentplateau bei Vollast kaum bis garnicht mehr angereichert wird und erst, wenn es zur Nennleistung hinsteuert, Werte von ca. 0.9 dominierend sind. Was in den erwähnten Fällen sicherlich auch daran liegt, dass die Motoren in den Zylinderkopf integrierte Krümmer besitzen, weshalb die Abgastemperaturen am Turbo etwas erträglicher sind...

Mein 1,4l TSI 140PS mit ACT, also Euro 6 im Golf VII schluckt bei Vollgas Tacho 220 ca. 17,5l E10 nach Anzeige. Das sollte auch einer geringen Anfettung entsprechen.

Die 17.5l hat mein V6 bereits bei 180-190. Allerdings fährt der bis 210 und Tempomat noch mit Lambda=1. Bei 245 gehe 33l durch, entspricht etwa 25% Wirkungsgrad.

Zurück zur eigentlichen Frage:

Unser Prius 2 (2004-2009) läuft immer mit Lambda 1. Hab die Werte mal während der Fahrt ausgelesen. Weder beim Beschleunigen, noch beim Kickdown (wenn man das beim Prius überhaupt so nennen darf), noch bei Höchstgeschwindigkeit wird angefettet. Bin vor drei Jahren mal bei ca. 35° C auf einer nagelneuen Autobahn etwa 10 min Vollgas gefahren, keine Anfettung. Auch den Zirler Berg hoch (voll beladen) 16 % Steigung, keine Anfettung. Scheint nicht vorgesehen zu sein.

Ähnliche Themen

Der hat auch einen E Motor am Planetengetriebe hängen um ggf. etwas Drehmo auf die Räder zu stemmen.

Aus der MTZ 06/2014 zur neuen Motoren-Familie von BMW (3-,4-,6-Zylinder)

"...Im Bereich der Nennleistung wird der neue Baukastenmotor unter normalen Umgebungsrandbedingungen bei stöchiometrischem Luftverhältnis betrieben....

...Der Anreicherungsbedarf des Motors ist durch die Verbesserungen des Brennverfahrens und durch konsequente Optimierungen des Ladungswechsels in der Ansaugluftführung, bei der Ladeluftkühlung und im Bereich der Abgasanlage auf ein minimales Verbrennungsluftverhältnis von 0,94 begrenzt...."

Zitat:

Original geschrieben von Sir Donald


Aber wenn Einige mal mit einem halbwegs aktuellen Modell einen Versuch machen würden, bei niedrigen Drehzahlen deutlich unter 1500) im hohen Gang Vollgas und dann mit dem Pedal spielen, das werdet Ihr feststellen das zwischen Vollgas und Halbgas kein Unterschied ist da der Motor den Sprit bekommt der aktuell weitgehend genutzt werden kann.

Er bekommt eben nicht so viel, wie er braucht, sondern mehr, jedenfalls bei einigen Modellen und unter bestimmten Fahrzuständen. Versuche mit deaktivierter Anreicherung bestätigen, dass es auch ohne geht, zumindest im niedrigeren Drehzahlbereich. Meine Vermutung ist, dass man sich eine drehzahlabhängige Schwelle gespart hat, zumindest bei günstigeren Motoren.

Zitat:

Original geschrieben von Anarchie-99


Eben nicht man kann auch die lamdasonden abschalten und den Motor vom einspritzkennfeld her gesehen magerer stellen, allerdings kommt man damit nicht weit, für Vollgasorgien muss angefettet werden um die Temperaturen unter kontrolle zu halten, ansonsten brennen dir die kolben ab..

Wer bei Vollgas die Lambdasondensignale ignoriert und dann das Gemisch per Kennfeld magerer stellt, wäre besser Bäcker geworden. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Anarchie-99


richtig und oben habe ich bei dem thema von beschleunigungsanreicherung gesprochen, schau dir mal paar kennfelder an, dann siehst du dass bei einem wechsel der last immer eine leichte anfettung mit einprogrammiert wird, ansonsten würde die kiste gar nicht sauber/ruckfrei beschleunigen..

Ich rede aber genau

NICHT

von der Beschleunigungs,- sondern von der Volllastanreicherung. Zwei grundverschiedene Dinge. Man kann auch bei 2000 U/min. Vollgas geben und das Auto beschleunigt keinen Deut.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Mein 3.0i aus dem gleichen Baujahr geht beim leisesten Druck aufs Gas sofort auf Lambda 0.8, auch bei tiefen Drehzahlen.

Auch dann, wenn man gar nicht Vollgas gibt? Hattest Du nicht mal erwähnt, dass Dein Audi selbst bei über 200 km/h noch stöchiometrisch läuft?

Zitat:

Original geschrieben von alexauto321


Aus der MTZ 06/2014 zur neuen Motoren-Familie von BMW (3-,4-,6-Zylinder)

"...Im Bereich der Nennleistung wird der neue Baukastenmotor unter normalen Umgebungsrandbedingungen bei stöchiometrischem Luftverhältnis betrieben....

...Der Anreicherungsbedarf des Motors ist durch die Verbesserungen des Brennverfahrens und durch konsequente Optimierungen des Ladungswechsels in der Ansaugluftführung, bei der Ladeluftkühlung und im Bereich der Abgasanlage auf ein minimales Verbrennungsluftverhältnis von 0,94 begrenzt...."

Bei Nennleistung wird also nicht angefettet, aber trotzdem sind 0.94 vorgesehen? Wird also die Abgastemperatur ermittelt und kurzzeitig im Extremfall angefettet? Wäre mal interessant.

" Unter normalen Umgebungsrandbedingungen" bedeutet dann wahrscheinlich bis max. 25°C Ansauglufttemperatur....

Aber es steht ja da "Im Bereich der Nennleistung", und wie wir alle wissen, liegt diese in einem recht überschaubaren Fenster irgendwo zwischen 5000 und 6000 1/min, es steht ja nichts von weiteren Betriebspunkten, z.B. beim maximalen Drehmoment bei niedriger Drehzahl.

Abgesehen davon kann 0.94 fast als stöchiometrisch gelten...

Zitat:

Wer bei Vollgas die Lambdasondensignale ignoriert und dann das Gemisch per Kennfeld magerer stellt, wäre besser Bäcker geworden.

Ob es sinnvoll ist oder nicht es geht, daher hat eine Lamdaabschaltung nichts mit dem eigendlichen vollastanreicherung zu tun denn es sind zwei unterschiedliche bereiche. Der motor läuft nach abschaltung der lamda stur nach vorgegebenen kennfeld und dieses kennfeld gibt der abstimmer vor, ist nach belieben veränderbar.

Zitat:

Ich rede aber genau NICHT von der Beschleunigungs,- sondern von der Volllastanreicherung. Zwei grundverschiedene Dinge.

Im text was du da verlinkt hast "ein unsauberer trick" werden beide sachen in einen topf geworfen.. Daher habe ich das beispiel mit den beschleunigerpumpen an den weber ins spiel gebracht um Vollgasanreicherung und beschleunigungsanreicherung voneinander zu trennen.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Sir Donald


Aber wenn Einige mal mit einem halbwegs aktuellen Modell einen Versuch machen würden, bei niedrigen Drehzahlen deutlich unter 1500) im hohen Gang Vollgas und dann mit dem Pedal spielen, das werdet Ihr feststellen das zwischen Vollgas und Halbgas kein Unterschied ist da der Motor den Sprit bekommt der aktuell weitgehend genutzt werden kann.
Er bekommt eben nicht so viel, wie er braucht, sondern mehr, jedenfalls bei einigen Modellen und unter bestimmten Fahrzuständen. Versuche mit deaktivierter Anreicherung bestätigen, dass es auch ohne geht, zumindest im niedrigeren Drehzahlbereich. Meine Vermutung ist, dass man sich eine drehzahlabhängige Schwelle gespart hat, zumindest bei günstigeren Motoren.

Der Motor bekommt so viel Sprit wie Er zum Beschleunigen braucht oder eben beim jeweiligen Fahrzustand. Da spielen dann auch noch thermische Faktoren mit rein wie auch Abgasrelevante. Da ein Kat ja im Grunde eine recht dämliche Vorrichtung ist die Aktiv gar nichts kann müssen die Rohabgase eben einen Kompromiss zwischen Abgasreinigung und Fahrerwunsch unter einen Hut bringen und bei Vollgas dürfte dann eben eine Anreicherung unumgänglich sein um die Abgastemperaturen im Griff zu halten. Bringt ja auch nichts wenn man auf eine Anfettung verzichtet und die dann zu heißen Abgase den Kat killen.

Das bei einem großen Motor auf eine Vollastanreicherung eher als bei einem Kleinen verzichtet werden kann liegt auch daran das bei einem Motor der zB 300PS aus dem Ärmel schüttelt die 10 PS die ein wegfallen der Anreicherung verursacht leichter kompensiert als bei einem 100PS Motor der dabei schon nahe dem kosntruktiven Limit ist wenn nur 5PS wegfallen würden.

Ich wage mal die Behauptung das eine vorhandene Anfettung ihren Sinn hat, denn der Käufer ist doch überwiegend Sensibel was den Verbrauch angeht. Könnten Sie darauf komplett verzichten würden Sie es machen.

Zitat:

Original geschrieben von Sir Donald


Könnten Sie darauf komplett verzichten würden Sie es machen.

Du gehst davon aus, dass Motorkennfelder immer optimal programmiert wurden, genau das sehe ich allerdings nicht so, wie der in

diesem

Link getätigte Test zeigt. Unter anderem wurden ein Audi A4 mit einem Renault Laguna mit vergleichbaren Motoren verglichen. Während der Audi selbst bei stärkerer Beschleunigung ziemlich sauber blieb, hatte der Renault massiv höhere Werte an CO und HC, klares Indiz für eine starke Anfettung. Abgastechnisch war der Renault sogar nach D4 eingestuft, während der Audi nur Euro 3 hatte. Da wurden sehr deutlich Schlampereien bei der Programmierung betrieben. Im letzten Viertel des Links wird´s interessant.

Zitat:

Aber wenn Einige mal mit einem halbwegs aktuellen Modell einen Versuch machen würden, bei niedrigen Drehzahlen deutlich unter 1500) im hohen Gang Vollgas und dann mit dem Pedal spielen, das werdet Ihr feststellen das zwischen Vollgas und Halbgas kein Unterschied ist da der Motor den Sprit bekommt der aktuell weitgehend genutzt werden kann.

Das liegt wohl weniger an der Motor sondern an der Ladeverzögerung.

Zitat:

Das liegt wohl weniger an der Motor sondern an der Ladeverzögerung.

Edit: Das liegt wohl weniger an der EINSPRITZMENGE sondern an der Ladeverzögerung.

Welche Ladeverzögerung?

OK, ich kann nur von unserem 2011er Autowagen sprechen. Da merkt man schon deutlich, daß er will, er aber wegen der langen Übersetzung nicht so kann wie er wohl will.
In den kleinen Gängen ist er dann aber sofort da und dreht auch sofort willig hoch. Mein typusches Fahren auf eine vorfahrtberechtigte Landstraße (im 2. Gang nahe Leerlaufdrehzahl auf die Straße zurollen und wenn ausreichend frei dann Vollgas) deckt da auch keine Verzögerung auf, die nicht durch das Berechnen durch das Steuergerät erklärt werden kann. Man merkt halt nur, daß da mehr als 10 kg pro PS zu bewegen sind 😉

Ob und wenn ja wie stark er anfettet, weiß ich allerdings nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen