OT: Umzug in den Süden
Guten Abend zusammen -
ich weiß, dass das Thema verdammt OT ist, dennoch fehlen mir für das Vorhaben von unserer Seite ein paar wichtige Kontakte ...
Um es vorweg zu nehmen, ich suche nicht vordergründig nach einem Headhunter, der uns einen guten Job suchen kann, sondern eher Leutz, die gute Tipps für Wohnungssuche geben können ...
Seit ein paar Jahren überlegen mein Mann und ich, nach München zu ziehen, zumindest aber in den Speckgürtel davon ... Gründe gibt es viele, für mich aber stand von Anfang an fest, dass ich nicht in NRW bleiben möchte ...
Es gibt - da bin ich mir sicher - einige Bayern unter Euch, die vielleicht nicht zu unterschätzende Contacts haben, und daher frage ich einfach mal in die Runde hinein. Je nach Situation (Job und Wohnung) ist es denkbar, dass sich der Umzug eventuell beschleunigt.
Und ganz im Vertrauen - ich könnte mir sogar einen Wegzug in die Schweiz oder nach Österreich vorstellen, allerdings fehlen mir dazu komplett Informationen ...
Danke im Voraus - es grüßt Euch die Verena
64 Antworten
Hallo, zzz_fan -
das ist sehr interessant geschrieben, ich danke Dir.
Nun ja, ich habe ja nicht vor, mich wegen des Wetters zu verdrücken - das wäre wohl das letzte Argument für mich zu gehen.
Du hast es in Teilen schon richtig erkannt - ich ziehe mich aus rein wirtschaftlichen Gründen zurück, einfach weil ich in NRW keine Zukunft mehr sehe ... und zwar weder für uns Erwachsene und schon gar nicht für die Kinder (von denen habe ich 3) ...
Wo wir auch derzeit hinschauen - von der ursprünglich üppig angesiedelten Industrie (Großkonzerne, die in NRW ihren Hauptsitz hatten) ist kaum noch etwas übrig geblieben. Selbst bei meinem Mann (ÖD-angestellt) bricht der Sparwahn aus, ohne dass die Einsparungen Sinn machen würden, weil an anderer Stelle das Geld für Verwaltung rausgeschmissen wird. Das Problem ist einfach, dass NRW den Strukturwandel komplett verpennt hat und sich zum bundesdeutschen Hauptschuldner entwickelt. Wie und ob sich ein Länderfinanzausgleich in der Zukunft aufrecht erhalten lässt, ist ohnehin unklar.
Aus diesem Grunde wird es uns in den Süden verschlagen, ob nun Bayern, Österreich oder die Schweiz hängt davon ab, wie gut alles zusammen passt und wie schnell die Realisierung möglich ist. Im Fall der Schweiz braucht man sogar einen Bürgen, wenn cih mich recht erinnere - so einfach ist es jedenfalls nciht, dorthin zu kommen. Vielleicht hat der gute Igor ein paar Tipps 😉
Es grüßt Euch die Verena
Zitat:
Original geschrieben von Z4girl
Aus diesem Grunde wird es uns in den Süden verschlagen, ob nun Bayern, Österreich oder die Schweiz...
Diese Gedankengänge kommen mir sehr bekannt vor... 🙄
Wirtschaftlich scheint Deutschland im Moment tatsächlich gespalten zu sein - Baden-Württemberg/Bayern und der scheintote und rote Rest. Ich habe den Arbeitsmarkt ein Jahr lang durchforstet - mit obigem Ergebnis. Selbst in Hessen geht aufgrund der Bankenkrise fast nichts mehr...
Übrigens liegt Baden-Württemberg (insbesondere Großraum Stuttgart) in fast allen Kennzahlen noch vor Bayern. Dort hat das Thema New Economy auch größeren Flurschaden angerichtet, während es den Schwaben mit ihrem Automotive/Maschinenbau/Automobilzulieferer-Geschäft relativ gut geht (ausgenommen DC im Moment). In diesem Bereich gibts noch Stellen wie Sand am Meer und die Lebenshaltungskosten sind auch deutlich günstiger als in München.... und ich bin auch in 1,5 Stunden in Oberstdorf beim Skifahren... 😉
Österreich meide ich selbst im Skiurlaub konsequent und würde dort auch nicht arbeiten wollen - die Abzockermentalität, die ich dort immer wieder erfahre, ist für einen soliden Schwaben etwas abschreckend...
Die Schweiz ist natürlich allein klimatisch und geographisch klasse - aber den Strukturwandel haben die auch noch vor sich. In einer steuerrechtlich harmonisierten EU würden fremde Gelder nicht mehr so üppig ins Land fließen und produktive Vorteile gibts sowenig wie in Deutschland.
Und sie warten nicht gerade auf Ausländer, die weniger als 1 Mio Franken mitbringen...
Wer noch weiter südlich will, der ist wirtschaftlich zu spät dran. Spanien und Portugal werden ganz dumm aus der Wäasche gucken, sobald die EU-Subventionen in den Osten fließen - deren Produktivität hat mit der Steigerung der Arbeitskosten auch nicht mitgehalten.
Bleiben also München und Stuttgart. Oder mit anderen Worten BMW und Porsche. Für Spätzles-Jerry natürlich keine Frage... 😁
@Verena
Ja, der gute Igor hat Info's!
Ich bin selbst eingewandert vor 10 Jahren, da war's sogar noch schwerer!
Ich musste nur eine Arbeit vorweisen, ich arbeite im Chemiebereich Forschung und Entwicklung.
Die Firma musste nur nachweisen, das in der Schweiz zu wenig Fachleute in diesem Bereich sind!
Heute ist es aber noch einfacher, durch die billateralen Abkommen mit der EU!
Hier leben sehr viele aus Deutschland!
Gib Dir doch einen Ruck, und komm an's Zettitreffen in Andermatt 15 August.
Das wäre doch die Gelegenheit, die Fühler etwas auszustrecken!
Die Schweiz ist ein Zettiland, gibt sehr viele hier!
Ei VErena,
so gesehen kannst du ja auch ins Saarland kommen!
Wir haben unseren Strukturwandel eigentlich ganz gut am Laufen. Wir bauen inzwischen auf Software, Biowissenschaften und haben ein sehr starkes Standbein, was Automobilzulieferer angeht. Ich arbeite selber in der Softwarebranche und unsere Software wird von Autmobilherstellern eingesetzt. Quasi ein doppelter Strukturwandel.
Abgesehen davon ist die Mentalität französisch angehaucht, will heißen Straßencafés, laissez-faire etc. man kann in Frankreich wohnen, das ja nur 5 km von Saarbrücken weg ist und spart damit Steuern.
Außerdem gibt es sehr reizvolle Gegenden, z.B. die Pfalz und das Elsass direkt um die Ecke, perfekt zum Zettifahren. In Luxemburg dann mal noch schnell tanken gehen... perfekt! 😁
Das ist jetzt kein Witz, erkundige dich mal über das Saarland, wie unsere Werbung bzgl. Reform auch gut beschreibt: "Wir fangen schon mal an" 😉
An den Dialekt gewöhnt man sich und für so verwirrte Einzelgestalten wie den Oscar kann ich auch nix 😉
Ich bringe mal ein bisschen Werbung mit am 31.
Gruß
M.
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@Jerry: Wie Recht Du hast - ich finde mich in Deinen Zeilen doch immer wieder 🙂 Ja, auch Schwabenländle ist nicht von der Hand zu weisen, als wirtschaftlich sehr starkes Bundesland allemal ein guter Tipp, und ich weiß auch, dass BaWü das höchste Pro-Kopf-Einkommen Deutschlands hat.
@Igor: Ich würde gerne kommen, nur leider sind wir da bereits im verdienten Jahresurlaub, und der ist so gar nicht im südlichen Raum, sondern an der Ostsee (hoffentlich wird das bald mal wärmer, die Ostsee braucht ne Weile, um sommerliche Grade anzunehmen 🙁 ) Ist es tatsächlich so einfach, in die Schweiz zu kommen, indem man nachweist, dass man wirtschaftlich gebraucht wird? Ich gehe dann von einer Aufenthaltsgenehmigung unbefristeter o. gar befristeter Natur aus - die Eidgenossen verschenken keine Staatsbürgerschaften so wie Deutschland, glaube ich.
@TopAce: Das ist eine lange Geschichte ... München ist ein Kindheitstraum von mir, und auch meinem Mann gefällt es da unten sehr gut. Ich habe Verwandte in Augsburg, im Schwabenländle haben wir Freunde. Na ja, und in München ist ein großer Autokonzern ansässig, zu dem ich, sagen wir mal, freundschaftliche Beziehungen pflege 😉 Über die Jahre habe ich da ein paar Kontakte nie einschlafen lassen, sie könnten mir eventuell hilfreich sein bei kommenden Bewerbungen ... hoffe ich doch ... und schlussendlich könnte ich vielleicht noch etwas dadurch erreichen, dass ich einer Organisation angehöre (der Volksmund nennt sowas Partei), die es nur in München gibt *grins* - zumindest bei der Einbürgerung einer durchgeknallten Sächsin und eines ruhigen Ruhrpottlers mitsamt Anhang besteht die Option, dass ich da Unterstützung bekomme - man soll nichts unversucht lassen.
Im Moment ist vieles bei mir offen - nur eins nicht; die Frage, ob ich nun wegziehen soll oder nicht, die ist bereits mit einem eindeutigen Ja beantwortet.
Es grüßt Euch alle herzlich die Verena
Also ich fühl mich im Pott pudelwohl. Weiß garnicht, wieso man hier weg sollte. Schließlich gibt's nix, was es hier nicht gibt 😉 Also Verena.. wieso willst du das Zentrum Europas verlassen? *g*
Zitat:
Original geschrieben von Z4girl
Im Moment ist vieles bei mir offen - nur eins nicht; die Frage, ob ich nun wegziehen soll oder nicht, die ist bereits mit einem eindeutigen Ja beantwortet.
Es grüßt Euch alle herzlich die Verena
Mmh...obwohl wir uns noch nicht persönlich kennen, finde ich es schade, dass du quasi hier aus der Gegend wegziehst. Aber ich bin ja auch ein paar mal im Jahr in München! 😁
Zitat:
Wirtschaftlich scheint Deutschland im Moment tatsächlich gespalten zu sein - Baden-Württemberg/Bayern und der scheintote und rote Rest.
Im Moment? Den Trend gibt's schon länger. Vor Jahren hat mal jemand im Fernsehen den "BaBax" vorgestellt, einen eigens kreierten Aktienindex aus bayerischen und baden-württembergischen Werten. Begründung: Das Wirtschaftswachstum ist in Süddeutschland seit geraumer Zeit höher als im Norden, und deshalb sollen süddeutsche Aktien die anderen outperformen.
Im Handelsblatt hat auch mal jemand behauptet, das Erfolgsgeheimnis von Bayern sei die absolute Mehrheit der CSU. Dadurch könne Wirtschafts- und Strukturpolitik quasi ohne Rücksicht auf (Stimmen-)Verluste gemacht werden. Weiß nicht ob's stimmt, habe ich nur gelesen...
Gruß
@IQ-Man:
🙂 🙂 🙂
Ich musste lächeln, als ich Deine Zeilen las - im Grunde hast Du ja auch völlig Recht. Wenn ich den Menschenschlag aus dem Pott mitnehmen könnte, würde ich das sofort tun, glaub´ mir. Ich habe nirgendwo nettere und menschlichere Zeitgenossen gefunden als im Pott - da ist wirklich was dran. Dresden und Sachsen beziehe ich da mit ein. Meine Heimat liebe ich über alles, aber die Arbeitsmarktsituation dort ist derart katastrofal, dass wir auch gleich in NRW bleiben können.
Ginge es nur um mich und / oder meinen Mann, würden wir uns irgendwie schon durchwuseln oder wären vielleicht schon lange weg.
Aber spätestens dann, wenn man Verantwortung nicht nur buchstabiert, sondern auch bereit ist zu übernehmen und für 3 kleine Menschen mitentscheiden muss, wo es uns allen am besten geht und vor allem auch später gehen wird, stellt man diese Überlegung früher oder später ohnehin.
Man könnte es auch so formulieren: nicht die Tatsache, dass man gern umzieht (und das bin ich weiß Gott oft über die Jahre) treibt einen weg, sondern eigentlich nur der Wunsch, möglichst sichere Zukunftsoptionen auf dem Plan stehen zu haben - und genau da überzeugt mich NRW schon eine Weile nicht mehr. Ich interessiere mich stark für Wirtschaft und Politik und weiß zwischenzeitlich, dass es Zeit wird, aktiv zu werden und die Zukunft neu zu ordnen - so ist es leider, aber es ist nicht so, weil ich das will, sondern weil regionale Strukturschwächen und Klüngelschlampen es so vorantreiben.
@TopAce: ich bin niemals weg, sondern eigentlich immer da - versprochen 🙂
Es grüßt Euch alle die Verena
Hi Verona,
ich hätte meinen Lieblingswohn-und Arbeitsplatz in der Schweiz gesucht.
Leider bin ich immer noch am Suchen :-((
Der Dialekt (Schwietzer Dütsch) ist mir wohl angeboren, da dem Fränkischen ziemlich ähnlich.
Beim Kabarett könnte ich durchaus als "Emil" auftreten.
Basel/Zürich sind so meine Favoritenstädte.
Hallo Eidgenossen, was ist eure Meinung dazu?
Gruß Jochen
Hi Verena,
so ganz wertneutral sind Deine Betrachtungen nicht. Du möchtest in den Süden nach München oder so, und da werden viele Vorurteile bedient.
Aus der Sicht des problembeladenen Ruhrgebiets kann man doch das Bundesland NRW nicht beurteilen. Auch im Ruhrgebiet gibt es Städte, die den turnaround durch Neu-Orientierung geschafft haben und andere nicht.
Gerade der Köln-Düsseldorfer-Raum gilt als prosperierende Region.
Vielleicht ist ja auch Bremen nicht schlecht. Wenn Du heute Nachrichten gehört hast, weißt Du was ich meine.
Das Argument der Kinder zieht nicht. Sind die erst einmal soweit, werden sie ihre Entscheidungen alleine treffen. Hier kann es dann nur darum gehen, sie richtig zu beraten und ihnen eine super Ausbildung zu ermöglichen.
Wo sie dann starten werden, werden sie alleine entscheiden und bis dahin, ich denke Deine Kinder sind noch recht klein, sehen die Zeit so oder so wieder anders aus.
Die Jugend heute hat ihre Ziele nicht in Europa; weder Nord noch Süd sondern in Übersee.
Gruß
Elsa
Hi, elsa -
wie könnten sie auch wertneutral sein, ich selber lebe ja Werte vor und beanspruche sie. Darin sehe ich nichts Verwerfliches und auch nichts Anrüchiges - das macht fast jeder so, nur geben es ein paar Leute zu und andere wiederum nicht 😉
Ich habe bewusst von NRW gesprochen, auch wenn das Ruhrgebiet sicher exemplarisch für dieses Bundesland gesehen werden darf - glaub´ mir, ich weiß, wovon ich rede. Ich arbeite schon ein paar Jahre in Düsseldorf (u.a. hatte ich Einblicke in Trends, Entwicklungen und Placements von Headhuntern, und zwar den Großen der Branche) - mach´ Dir nichts vor, weder Köln noch Düsseldorf brummen noch, hier brummt nur noch das Outsourcing Business. Es ist nicht vergleichbar mit der wirtschaftlichen Situation z.B. noch im Jahr 2000 - der Hauch der großen Industriekultur weht nur noch wehmütig um die Häuser, aber er zieht weg und macht auch im Rheinland nicht halt. Wenn ich sonst nicht mitreden kann, da aber schon, glaub´ mir.
Das Argument der Kinder zieht allerdings und zwar zu allererst: meine Kinder sind 8, 12 und 13 Jahre alt (so klein demnach nicht, obwohl sie immer meine Kleinen bleiben), und genau jetzt muss ich reagieren. Wenn ich mir die Lehrstellensituation in NRW anschaue, wird mir übel, auch wenn das bundesweit anhängig ist - hier geht´s rigoros bergab. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder in 3 Jahren in ein Internat müssen, weil sie doch ne Lehre in München gefunden haben - und die Alten bleiben 700 km weiter zu Hause. Lieber bereite ich den Weg, den sie alleine gehen müssen, optimal vor, als mir dann vorzuwerfen, ich hätte nicht alles versucht. Und wir sind dann in einer nicht unwesentlichen Zeit der Jugend bei ihnen und können ihnen helfen - ich halte nichts davon, dass alles dem Selbstlauf zu unterwefen.
Ich war von jeher ein Freund des Planens, und wenn ich den Anspruch für uns alle habe, dass wir noch ein Stück Zukunft zusammen verbringen sollten, ist das legitim, meine ich. Mein 1. Argument sind die Kinder und der Zufriedenheitsfaktor des Lebens schlechthin, da sehe ich das anders als Du.
Es grüßt Dich die Verena
Die bessere Zukunft wirst du in Deutschland nicht finden.
Hierzulande kann man von Stütze und Schwarzarbeit (Definiton "arm" und "sozialschwach"😉 prima leben, aber sonst? Njet.
sozialistischer Gruß
So schlimm sich das anhört - leider ist da was dran. Arbeit und Fleiß haben ihre Werte verloren, werden bestraft durch immer neue Auflagen, und das Kapital flieht in (steuer)lukrativere Breitengrade.
Deutschland ist kinderfeindlich durch und durch, schon allein das ist ein Grund, hier abzuhauen, das ist richtig. Ich bin mal gespannt, was sich uns anbietet - aktiv werde ich auf jeden Fall 🙂
Es grüßt Dich die Verena