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Originalzustand oder Restaurieren??

Themenstarteram 25. November 2008 um 15:03

Ich habe jetzt den Beitrag zu dieser Frage im aktuellen Oldtimermarkt schon mindestens drei Mal gelesen: Darf man ein altes Auto "restaurieren", was zwangsläufiger Weise auf einen Verlust echter historischer Substanz hinausläuft, oder soll man den Wagen so gut es geht nur konservieren, um einen Substanzverlust durch Abnutzung zu verlangsamen??? Die Ansicht der Fachleute dort, dass bei einer Restauerierung historische Substanz unwiederbringlich zerstört wird (auch wenn man hervorragende Replikateile verwendet), teile ich nämlich mittlerweile auch.

 

Ich selbst habe eine wirklich gut restaurierte Isetta (Bj. 1958) und einen noch nie restaurierten, aber oft schon reparierten Käfer (Bj. 1955); letzteren fahre ich (mit Unterbrechungen und neben mehreren Alltagsautos) seit 27 Jahren. Mein Gefühl: Die Isetta ist sehr schön, aber "tot", mein Käfer nicht mehr "wie neu", er erzählt aber seine Geschichte und Geschichten mit seinen Kratzern, seinen ungelenken Schweißnähten (vor 27 Jahren meine ersten Versuche), den verschlissenen Teppichen und Verkleidungen an der B-Säule und am Dachholm.

 

Wie denkt Ihr darüber? Restaurieren oder original erhalten solange es nur geht? Und: Wie verträgt sich das "Konservieren" im (z.T. verschlissenen) Originalzustand mit den Anforderungen an ein H-Kennzeichen?

Beste Antwort im Thema

Hallo,

Eine gute Restauration bedeutet immer das man so viel wie irgendwie möglich von der orginalen Substanz rettet.

Mir persönlich ist es aber beispielsweise völlig wurscht ob meine Hinterachse die Auslieferungs-Seriennummer hat oder ob ich eine gewechselte Orginale mit "falscher" Nummer drin hab. Genauso ist es auch mit der ein oder anderen Verbesserung wie zum Beispiel E-Lüftern. Es ist nunmal so das beispielsweise die Sportwagen aus den 50ern einfach nicht dafür ausgelegt sind dass du nach ner 30min Vollgasfahrt plötzlich in einen Stau reinfährst und erstmal stehst. Das dokumentieren sie gerne damit dass sie Dir die Kühlwassertemperatur in Orbit jagen. Da hilft dann einfach ein nur ein Zusatzlüfter oder eben die Optionen nicht fahren oder solche Situationen vermeiden, was eben auch nicht immer geht. Genauso bei Bremsen, in den 50er Jahren magst du bei einer Vollbremsung 2 Spuren Platz gehabt haben um die Fuhre auf Kurs zu halten wenn Du aus 180 runterbremsen musst, heute hat man diesen Platz eben meistens nicht, also sind Scheibenbremsen für mich da ein Kompromiss in Sachen Orginalzustand den ich gerne eingehe. Man sollte eben nichts übertreiben, weder den Orginal Wahn, noch den Erneuerungs Wahnsinn.

Ich finde zum Beispiel in nem Oldie muss man schwitzen, Klima gabs nich, also wird auch keine eingebaut. Ich finde auch irgendwelche AMG Motoren in Flügeltürern absolut grausam.

Es ist eben immer die Frage, will ich damit wirklich fahren, oder will ich es primär anschauen und ab und an mal laufenlassen. Für mich ist die Antwort immer und überall....fahren. Wenn es notwendig ist um es vernüftig zu benutzen Kompromisse im Bezug auf den Orginalzustand einzugehen, dann würde ich die immer eingehen, denn Orginal waren Autos einfach immer zum fahren gedacht.

Übrigens hab ich schon 2 "Replikas" mit restauriert. Von einem dieser Autos existierte im Prinzip nur noch der Orginalmotor und der Leiterrahmen. Im Endeffekt war es also eine Replika mit Orginal Fahrgestellnummer und Motor. Witzigerweise hat das Auto direkt nach der Restaurierung 2 Concours Titel geholt, obwohl quasi kein sichtbares Teil wirklich Orginal war. Im Endeffekt verrückt, oder? Aber trotz all dieser streng genommen nicht orginalen Teile hatte das Auto die Aura, das Feeling und die Fahreigenschaften des Orginals und das ist doch eigentlich alles was man von einem Oldtimer erwarten kann.

Also meine Meinung ist, Orginalzustand ja, aber nur solange er mich nicht bei dem einschränkt was am meisten Spass macht, und das ist nunmal fahren. Über Gammel kann man sich streiten, ich find es nicht prickelnd wenn es verwohnt aussieht, klar gibt es hier auch Situationen in dennen das anders aussieht, wenn ich nen Sitz hab auf dem Steve McQueen gessen hat, dann lass ich den garantiert niemals neu beziehen bis er nicht aufs Metal durch ist. Aber im Normalfall finde ich einfach einen schönen sauberen, fahrbereiten Zustand immer schöner als "Patina" sprich Gammel.

 

Grüsse

Delanye

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Zitat:

Original geschrieben von roboprof

 

Wie will man die Grenze ziehen bei einer "Austausch"-Restaurierung zwischen Original und Replika??? Wie viele "original restaurierte" Oldtimer fahren auf den Hochglanz-Treffen (bspw. Baden-Baden) rum und sind unter dem Blech mit E-Ventilatoren, Leichtmetallkolben, neuzeitlichen Kupplungen, geklebten/asbestfreien Bremsbelägen, Hochleistungszündspulen und elektronischer Zündung aalltagstauglich aufgepeppt?!

*hüstel*

und wens so ist wen interesiert das?

Hallo,

Eine gute Restauration bedeutet immer das man so viel wie irgendwie möglich von der orginalen Substanz rettet.

Mir persönlich ist es aber beispielsweise völlig wurscht ob meine Hinterachse die Auslieferungs-Seriennummer hat oder ob ich eine gewechselte Orginale mit "falscher" Nummer drin hab. Genauso ist es auch mit der ein oder anderen Verbesserung wie zum Beispiel E-Lüftern. Es ist nunmal so das beispielsweise die Sportwagen aus den 50ern einfach nicht dafür ausgelegt sind dass du nach ner 30min Vollgasfahrt plötzlich in einen Stau reinfährst und erstmal stehst. Das dokumentieren sie gerne damit dass sie Dir die Kühlwassertemperatur in Orbit jagen. Da hilft dann einfach ein nur ein Zusatzlüfter oder eben die Optionen nicht fahren oder solche Situationen vermeiden, was eben auch nicht immer geht. Genauso bei Bremsen, in den 50er Jahren magst du bei einer Vollbremsung 2 Spuren Platz gehabt haben um die Fuhre auf Kurs zu halten wenn Du aus 180 runterbremsen musst, heute hat man diesen Platz eben meistens nicht, also sind Scheibenbremsen für mich da ein Kompromiss in Sachen Orginalzustand den ich gerne eingehe. Man sollte eben nichts übertreiben, weder den Orginal Wahn, noch den Erneuerungs Wahnsinn.

Ich finde zum Beispiel in nem Oldie muss man schwitzen, Klima gabs nich, also wird auch keine eingebaut. Ich finde auch irgendwelche AMG Motoren in Flügeltürern absolut grausam.

Es ist eben immer die Frage, will ich damit wirklich fahren, oder will ich es primär anschauen und ab und an mal laufenlassen. Für mich ist die Antwort immer und überall....fahren. Wenn es notwendig ist um es vernüftig zu benutzen Kompromisse im Bezug auf den Orginalzustand einzugehen, dann würde ich die immer eingehen, denn Orginal waren Autos einfach immer zum fahren gedacht.

Übrigens hab ich schon 2 "Replikas" mit restauriert. Von einem dieser Autos existierte im Prinzip nur noch der Orginalmotor und der Leiterrahmen. Im Endeffekt war es also eine Replika mit Orginal Fahrgestellnummer und Motor. Witzigerweise hat das Auto direkt nach der Restaurierung 2 Concours Titel geholt, obwohl quasi kein sichtbares Teil wirklich Orginal war. Im Endeffekt verrückt, oder? Aber trotz all dieser streng genommen nicht orginalen Teile hatte das Auto die Aura, das Feeling und die Fahreigenschaften des Orginals und das ist doch eigentlich alles was man von einem Oldtimer erwarten kann.

Also meine Meinung ist, Orginalzustand ja, aber nur solange er mich nicht bei dem einschränkt was am meisten Spass macht, und das ist nunmal fahren. Über Gammel kann man sich streiten, ich find es nicht prickelnd wenn es verwohnt aussieht, klar gibt es hier auch Situationen in dennen das anders aussieht, wenn ich nen Sitz hab auf dem Steve McQueen gessen hat, dann lass ich den garantiert niemals neu beziehen bis er nicht aufs Metal durch ist. Aber im Normalfall finde ich einfach einen schönen sauberen, fahrbereiten Zustand immer schöner als "Patina" sprich Gammel.

 

Grüsse

Delanye

Themenstarteram 28. November 2008 um 10:23

@ delanye: Gute Rede! Es scheint immer wieder auf den Koflikt "Fahren - Originalzustand" hinauszulaufen. Und der Konflikt wird immer größer, je älter das Auto ist?!

Aber wo Du das Thema schon ansprichst: Für mich ist Patina und Gammel ein riesiger Unterschied. Patina ist "in Würde gealtert", Gammel ist runtergewrackt, dreckig und offensichtlich achtlos (machmal auch versätzlich) verschlissen. Dass man heute oftmals zu leidlich sozialverträglichen Kosten nur noch an Exemplare aus letzterer Kategorie rankommt, ist der Popularisierung unseres Hobbies (und wahrscheinlich den emotionslosen und wenig ästhetischen Neukonstruktionen) zu verdanken: Wer bezahlt den heute Preise von bis zu/über 20.000 € für eine orignale Isetta oder einen originalen Messerschmitt (original und in gutem, nie revidierten Zustand erhalten, und, ja , solche Fahrzeuge gibt es!)??!

Ich habe den Bericht gestern auch gelesen und sehe sehr wohl die (wohl auch gewollte) Provokation, die darin steckt. Die Kernaussage lautet. Wer einen Oldtimer fährt, repariert oder restauriert vergeht sich an historischem Kulturgut. Dies impliziert freilich, daß ein Auto, bei dem nichts mehr ersetzt, repariert oder erneuert werden darf auch nicht mehr gefahren werden kann. Beispiel: ein platter 40 Jahre alter Diagonalreifen auf einem Auto ist zwar ein tolles Zeitdokument, aber fahrtauglich ist ein Auto damit nicht mehr. Im Sinne der Wissenschaft wäre ein Wegwerfen des Pneus das gleiche wie eine Dance-Party auf einer offenen archäologischen Grabungsstätte.

Eine derartige These halte ich für überzogen und realitätsfern. Ich bin wirklich ebenfalls ein Originalitätsfan, sogar ein recht kompromißloser. Allerdings bin ich auch der unbedingten Meinung, daß alte Autos fahren sollen. Sie sollen Freude machen. Mir machen sie am meisten Freude, wenn sie wie frisch aus dem Showroom aussehen. An neuem Lack in originaler Farbe oder an einer erneuerten Original-Verteilerkappe finde ich nichts verwerfliches. Im Gegenteil, der Konsum von NOS- oder OEM-Artikeln sowie Nachfertigungen sorgt über lohnenswerte Stückzahlnachfrage für Weiterproduktion spezieller Ersatzteile.

Ich halte es da mit der Philosophie von Oldtimerliebhaber und Duesenberg-Sammler Jay Leno, der in einer Sendung über seine Sammlung sagte sinngemäß: "Nur an Autos, die auch gefahren werden geht auch mal etwas kaputt. Was kaputt ist, muß neu hergestellt, nachgefertigt, gelagert und verkauft werden. So haben viele Leute Brot und Arbeit und es lohnt sich für die Hersteller und Händler, solche Teile anzubieten. Wenn nicht, gibt es dann bald auch keine Teile mehr zu kaufen. Wenn alle Autos nur noch in der Ecke stehen, kauft niemand mehr etwas, keine Werkstatt hat mehr etwas zu tun und niemand hat wirklich etwas davon".

Außer vielleicht drei Wissenschaftler, die sich 80 Jahre alte Staubkörner unter dem Mikroskop anschauen.

Natürlich ist ein gefahrenes Auto viel schwerer in einem Top-Zustand zu erhalten, als ein stehendes, konserviertes in einer staubfreien Plastikhülle. Trotzdem ist mir funkelnder Chrom und glänzender Lack wichtiger als Patina und Mottenfraß - auch wenn es Adolfs oder Heinrchs eigene Motten waren. Ich gebe auf so etwas nichts.

Ein interessantes Beispiel ist auch der Lincoln, in dem 1963 John F. Kennedy in Dallas erschossen wurde. Der Wagen befindet sich heute im Henry Ford Museum in Dearborn. Man hat sämtliche Spuren des Attentats beseitigt, bevor der Wagen ausgestellt wurde. Ist so etwas ein Frevel an einem Dokument der Zeitgeschichte? Ist der Wagen nur authentisch mit den Einschußlöchern der Attentäter und den Blutspritzern des Präsidenten? Hier ist man meiner Meinung nach den richtigen Weg gegangen. Alles andere wäre geschmacklos gewesen.

Ich plädiere somit noch einmal für originale Erhaltung, aber bitte fahrbereit und in ansprechendem Zustand!

 

Zitat:

Für mich ist Patina und Gammel ein riesiger Unterschied. Patina ist "in Würde gealtert", Gammel ist runtergewrackt, dreckig und offensichtlich achtlos (machmal auch versätzlich) verschlissen. 

Auch der "Gammel" ist ein historisches Dokument der individuellen Fahrzeuggeschichte und daher unbedingt zu erhalten!

 

dumm nur, daß nach dieser Lesart auch die aseptische Vollrestaurierung zur individuellen Fahrzeuggeschichte gehört, ebenso wie der zum Spoilermonster mutierte Manta-A ein historisches Dokument der Zeitgeschichte darstellt.

 

In einem anderen Forum las man zum gleichen Thema, daß man ja Fahrzeuge so restaurieren könne, daß sie den Zustand in einem bestimmten Jahr repräsentieren, also z. B. der Mercedes 170 BJ 1943 im Zustand von 1968.

 

Demnach wäre es auch zulässig, den original erhaltenen Scirocco I Bj 74 mit Tieferlegung, Spoiler und Heckaußenjalousie als Zeitdokument des Jahres 1985 restaurieren. Geil, Kamei und Zender können ihre alten Formen rauskramen.

 

Evtl. sollte ich ja meinen 72er Bertone doch nicht original erhalten, sondern die historische Vorstellung einer zeitwertgerechten Zustand "1"-Restaurierung aus dem Jahr 1997 dokumentieren...

 

 

Freunde, das alles ist Unsinn. Wenn ich eine wie auch immer geartete Legitimation bräuchte für daß, was ich in meiner Freizeit als Hobby mit meinen Eigentum anstelle, hätte ich kein Hobby mehr. Fahrt eure Kisten in dem Zustand, in dem sie EUCH gefallen - solange es noch geht. Soloche Diskussionen führen bestenfalls dazu, daß unsere Obrigkeit auf die Idee kommt, nur noch nach Museumsstandard erhaltene Oldies zuzulassen (die dann zwangsweise irgendwann zu Stehzeugen werden) und den Rest als Altauto einzustrufen - Abwrackprämie inclusive.

kauft euch mal bitte die aktuelle (12-2008) oldtimer markt. hier gibt ein diplomierter restaurator (warscheinlich im drogenrausch) tips wie man autos "renoviert"..... ich sag nur rostlöcher sind patina, bleche einschweissen verboten, abgewetzte und in fladen runter hängende himmel werden mit viel wachs wieder zusammengepfuscht bzw wieder ans dach "gegeelt" und abgebätterter lack ist pflicht.

absolutes kopfschütteln über solche leute. aber 100.000euro von einem museum für einen schrottreifen vom rost zerfressenden in 2 jahren RENOVIERTEN kleinbus nehmen und dann von KULTURGUT reden?

am 4. Dezember 2008 um 9:48

Hi,

noch kurz eine Anmerkung, ich geb zu Patina=Gammel war von mir sehr unglücklich ausgedrückt, da gibt es schon einen Unterschied. Leichte Patina, etwas rissige Sitze, oder ein paar Kampfspuren am Lack, paar (!) Bläßchen unterm Chrom ... sind sicher noch kein Gammeln, und ganz sicher auch kein Grund hier gleich die grosse Erneuerungs-Keule zu schwingen. Man muss ja wie gesagt nicht übertreiben und permanent am polieren sein und das Auto muss ja auch fürs vernüftige fahren nicht immer im Concours Zustand sein. Aber für mich eben im Zweifelsfall lieber näher an dem Zustand als näher an der Schrottpresse.

Zitat:

kauft euch mal bitte die aktuelle (12-2008) oldtimer markt. hier gibt ein diplomierter restaurator (warscheinlich im drogenrausch) tips wie man autos "renoviert"..... ich sag nur rostlöcher sind patina, bleche einschweissen verboten, abgewetzte und in fladen runter hängende himmel werden mit viel wachs wieder zusammengepfuscht bzw wieder ans dach "gegeelt" und abgebätterter lack ist pflicht.

absolutes kopfschütteln über solche leute. aber 100.000euro von einem museum für einen schrottreifen vom rost zerfressenden in 2 jahren RENOVIERTEN kleinbus nehmen und dann von KULTURGUT reden?

Es gab auch mal in der Motor Klassik ein Interview mit so einem "Auto-Restaurator", der hat ähnlichen Schmarrn vom Stapel gelassen.

"Diplomierter Restaurator" sagt ja schon wohin die Reise geht, wenn man meint durch in der Uni hocken anstatt unterm Auto zu liegen irgendwie einen vernüftigen Einblick in die ganze Auto-Restaurations-Geschichte zu bekommen liegt man in meinen Augen einfach grundsätzlich schon neben der Spur. Die befassen sich ja mit Konservierung etc. das ist schön und gut solange das Teil noch funktioniert, wird aber in dem Moment absurd in dem das Teil schon übern Jordan ist. Was die machen geht eben für mich am Thema Auto etwas vorbei, denn für mich ist es eben im Endeffekt ein Gebrauchsgegenstand.

Und genau das Beispiel ist ja für mich ein Paradebeispiel für absolut übertriebenen Umgang mit dem Thema Orginalzustand. Sicherlich, als jemand der vor langer Zeit mal Mechniker war, sehe ich das Ganze vielleicht auch zu verkrampft. Für mich muss, um es mal in meiner Landessprache auszudrücken, "Dr Scheiss oifach gscheit funktioniera".

ATJ hat natürlich letztendlich recht, was man mit seinem Auto macht bleibt immer dem eigenen Geschmack überlassen.

Die Grenze ist eben schwer zu ziehen, ein AMG Breitbau 560sec, ist das jetzt getunter Schrott, oder ein herrlicher Zeitzeuge? Für mich eher letzteres.

 

Grüsse

Delanye

wiegesagt nix gegen kleinere kampf und alterungspuren. das geht ja in ordnung. ich bin alles andere als ein originaliker und pollier auch nicht jeden tag meine oldies...aber wen eben etwas am durchfaulen ist dann kommt das weg. sind in den sitzen unrettbare risse werden die neu bezogen. fertig....

ok in einem museum wo das auto "nur" gut dastehen muss liegen die dinge vielleicht anders, aber gleich deshalb alle oldtimer schrauber über den "ihr macht alles falsch" kamm zu werfen ist schlichtweg nur gelaber.

autos sind zum fahren da und nicht zum in die vitrine oder garage stellen und sagen "hab ich da n oldtimer". der artikel sollte meiner meinung nach in einem saitire blatt erscheinen oder am 1. april. wen man die 2 autos in dem artikel sieht und die "kompromisse" die dort eingegangen wurden dann sehe ich das so das aus KOSTENGRÜNDEN oder zeitmangels "geschlampt" wurde. diese original rückleuchte kann jeder spengler stift im 2. lehrjahr komplett nachbauen das sie aussieht wie original, zur not lass ich mir das aus dem vollen fräsen. das selbe mit der linienführung der schweller und des kotflügels.

Zitat:

Original geschrieben von onkel-howdy

kauft euch mal bitte die aktuelle (12-2008) oldtimer markt.......

Hi,

auf den Artikel bezieht sich dieser thread ;), aber ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Für mich ist der Anspruch ein möglich originales Fahrzeug im Museum zu haben und den Ursprungszustand zu konservieren durchaus nachvollziehbar. Bei diesen Einzelstücken geht es doch um die Dokumentation früherer Techniken etc. und nicht in erster Linie um die Fahrbarkeit. Im Artikel ist das am Hanomag doch gut beschrieben. Das restaurierte Fahrzeug sieht zwar top aus und wird problemlos fahrbar sein, hat aber in vielen Details seinen historischen Wert verloren.

Die Nutzung üblicher Old- und Youngtimer "verbraucht" eben diesen Ursprungszustand einfach durch den Austausch von Teilen, einer Teillackierung usw. Diese Autos entfernen sich damit immer mehr vom Original, was aber ok ist.

Mich persönlich stören eher die überrestaurierten Concours Kisten die heute besser dastehen, als sie früher je hätten gefertigt werden können. Geradezu tragisch empfinde ich es, wenn Hobbytuner rostfreie Youngtimer mit Tieferlegungen und starken Motoren "verbessern" und dann noch behaupten man könne ja alles zurückbauen. So kürzlich gesehen an einem Kadett City und einem Rekord im Opel Hecktriebler Forum. Lächerlich wird es dann beim Verkauf, wenn diese Leute meinen, so ein Auto hätte an Wert gewonnen.

 

Gruß Chuck

Zitat:

hier gibt ein diplomierter restaurator (wahrscheinlich im drogenrausch) ...

Hi,

ich widerspreche nicht, hätte es aber etwas diplomatischer formuliert ....

Zitat:

Es gab auch mal in der Motor Klassik ein Interview mit so einem "Auto-Restaurator", der hat ähnlichen Schmarrn vom Stapel gelassen.

Stimmt, das war derselbe.

Gruß

Stefan

 

Zitat:

Original geschrieben von kat2

Zitat:

hier gibt ein diplomierter restaurator (wahrscheinlich im drogenrausch) ...

Hi,

ich widerspreche nicht, hätte es aber etwas diplomatischer formuliert ....

das war auch noch nie meine stärke ;)

@chuck

wen ich dir jetzt bilder von meinen "tiefergelegten oldtimern zeige bekommst n herzhasper"^^ aber is n anderes thema. fakt ist nunmal das es meiner meinung nach keinen sinn ergibt sich z.b. über die originalität eines lacks auszulassen. ich wette wen man einen wirklich originalen lack hat im zustand 1 (den gibts meiner meinung nach nicht) und daneben einen neu lackiert in der gleichen farbe hinstellt merkt das nur ein einziger in ganz deutschland. ;) oder wer weis den schon was da vorne rechts für ein kotflügel dran ist? oder ob hinten links die endspitzen noch original sind? wens eine fachkraft gemacht hat sieht man das nicht und kann es auch nicht "nachmessen" ausser mit nem massenspektrometer oder ner radilogischen untersuchung was etwas übertrieben wäre^^

also wo bitte ist der witz? bzw wer kann zu 100% sagen das sein wagen noch den erstlack hat? nur weils der vorbersitzer stein und bein geschworen hat? oder weil man erstbesitzer ist -> da kann ja vielleicht der sohnemann als man im urlaub war ne delle reingefahren haben und schnell ausbessern lassen vor zig jahren (zwar weit hergeholt aber nicht aus dem leben gegriffen)....

Hi,

wie gesagt, für Fahrzeuge im Museum finde ich es legitim wenn man versucht originales Material der Nachwelt zu erhalten und der Nachweis das es original ist, kann dort sehr wohl geführt werden.

Fahrzeuge, über die hier immer geredet wird, sind meist schon verändert worden und durch die weitere Nutzung landen sie zu 90% früher oder später eh auf dem Schrott. Also kann jeder tun und lassen was er will.

 

Gruß Chuck

moin

 

vieleicht sollte man ja mal einen unterschied zwischen restauration und konservierung machen.

beide methoden haben ihren sinn und sind auch völlig legitim.

was mich nur stutzig macht ist das man anscheinend heutzutage schon studiert haben muß um eine originalgetreue restauration zu machen.

leider machen sich hier wie auch anderswo immer mehr theoretiker breit die von der praktischen materie keine ahnung haben.

 

mfg

Hi, genau, die Museumsrestaurierer sollen die Substanz retten und konservieren oder restaurieren nur die sind zu blöd dafür erst einmal zu erkennen was sie da überhaupt konservieren oder aber vielleicht restauieren wollen.

Welchen Zweck soll ein bereits "vergammeltes" Auto erfüllen wenn man es in diesem Zustand konserviert? Wollen sie die Vergänglichkeit erhalten?

Wenn ich etwas erhalten möchte dann fange ich sofort nach der Herstellung damit an. Ich konserviere das Fahrzeug so, dass es möglich lange im Ursprungszustand erhalten bleibt.

Jetzt stellt sich mal einer vor, die Mona Lisa würde zerschnitten werden.

Würden dann diese "Museumsspezialisten" das Bild mit den Schäden konservieren?

Unfug.

PS Wenn sie ferig studiert haben, werden sie uns versuchen zu erklären wie man den 17-er in der Hand halten soll!

Grüße

am 11. Dezember 2008 um 19:27

Die Diskussion finde ich etwas merkwürdig.

Mein Fahrzeug wurde z.B. von der Freundin des Erstbesitzers kurz nach dem Kauf mit dem Kotflügel an die Leitplanke gesetzt (na ja, ohne Servolenkung ist das nix für eher zarte Damenhände).

Deshalb fand das Fahrzeug sehr schnell seinen Weg in den Gebrauchtmarkt, und wurde zeitgenössisch aber perfekt repariert. Das ehemalige zarte Babyblau wich dabei einem eher angemessenem Rot. Und ?!

Nach einigen Haltern kriegt der alte Herr jetzt bei mir sein Gnadenbrot. Wenn was kaputt geht wirds möglichst original repariert, das ja, aber ich werd ihn sicher nicht stehen lassen, falls mal ein Teil nicht mehr original zu beschaffen ist. Dann wird eben nachgefertigt oder ein Neues Teil gleicher Funktion verbaut.

Muß ein Radlager Original sein, oder darfs auch einen Rollenkäfig aus Nylon statt Messing haben ?

Müssen die Bremsbeläge Asbest enthalten ?

Darfs auf der Beifahreseite statt des Statikgurtes auch ein Automatikgurt sein ?

Darf der Auspuff statt aus Normalstahl aus Edelstahl sein ?

Darf ich alle soffiten in den Armaturenbeleuchtungen durch LEDs ersetzen oder müssen es Glühlampen sein ?

Dürfen verschleißende Nockenwellen durch Hartmetallbeschichtung verschleißärmer gemacht werden ?

Darf ich pannensichere Reifen fahren ?

Darf ich den Kühlerventilator durch einen stärkeren ersetzen und diesen von Hand schaltbar machen, damit mir der Kühler im Stau nicht überkocht ?

Muß es ein Kurzwellenradio der ersten Generation sein oder darf der Becker Monza Nachbau mit CD sein ?

.............etc. etc.

Oh je, oh je, ich fahr garkeinen Oldi :eek:

Zum Glück hats der Prüfer beim TÜV bei der Erteilung des H´s nicht gemerkt....

.......dessen einziger Kommentar (am Auspuff schnüffelnd): "das riecht ja noch nach Auto!" (keine Kunst, bei 7% CO nach Werkseinstellung :D)

Gruß SRAM

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