Opel im Jahre 2009 - Diskussion

Opel Corsa D

Hallo Leute,

das Autojahr 2009 ist nun abgelaufen.
Das Jahr war geprägt von der Abwrackprämie und dem Hickhack um Opel.

Was ist nun im letzten Jahr alles so passiert?

Der Opel Insignia ST kam im März auf den Markt.
Der Astra 5-Türer tat dies im Dezember.
Vom Vivaro kam die "verlängerte" Version "Life".

Und der Opel GT sowie der Opel Tigra sind nicht mehr bestellbar.
Zur Zeit gibt es keine Informationen ob es hierzu Nachfolger gibt.
Es schwirrte auch kurzzeitig die Meldung in den Medien das Opel alle Cabrios einstellen will.

Der Werbespruch "Entdecke Opel" wurde durch "Wir leben Autos" abgelöst.

Das leidige "Opel wird Verkauft"-Thema hat das gesamte Jahr die Nachrichten geprägt.
Keine Woche verging ohne eine Nachricht über den Verkauf von Opel.
Viele "möchtegern"-Experten haben sich zu Wort gemeldet. Die meisten geben Opel keine Zukunft. Generell wurde oft nur "draufgehaun". Das ist jedenfalls meine Meinung.
Sicher es gab auch einige Wahrheiten die Wehtan, aber ich hatte das Gefühl das viele negativer berichteten als die Lage wirklich war.

Erst war es Fiat, dann BIAC und Ripplewood und zuguterletzt Magna. Opel sollte, mit Hilfe von Milliardenunterstützung vom Staat, verkauft und "gerettet" werden.
Heute wissen wir es besser, Opel bleibt bei GM, Carl-Peter Forster nicht. Gestern wurde vermeldet das Hans Demant nun auch seinen Posten verliert.
Der neue Chef ist Nick Reilly. Wie es nun weitergeht werden wir Ende Januar, Anfang Februar wissen. Sicher ist nur eins.
Es müssen Einsparungen vorgenommen werden, es müssen Leute gehen und vielleicht muss ein oder 2 Werke stillgelegt/geschlossen werden.

Nun jetzt kommen wir zu Frage wie die Produkte im Jahre 2009 angekommen sind. Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten weil der gesamte Automarkt
durch die Abwrackprämie verzerrt wurde. Hohe Rabatte prägten die Verkäufe.

Corsa: 4.500 Euro (inkl. AWP)
Astra: 5.000 Euro (inkl. AWP)
Zafira: 6.500 Euro (inkl. AWP)

Der, im vergleich zur Hauptkonkurenz alte Corsa und der alternde Astra konnten jeweils über 100.000 Zulassungen verzeichnen. Beide sind Platz 2 ihrer Segmente.
Diese Segmente wurden am heftigsten beeinflusst, daher ist es schwer zu analysieren wie sich die Produkte gegenüber der Konkurenz geschlagen haben.
Die Zahlen der AWP werde ich noch gesondert posten.

Der bald auslaufende Meriva musste zwar leichte Verluste hinnehmen, aber im Segment der Mini-SUV schlägt er sich noch ganz wacker. Der Abstand zum Spitzenreiter (MB B-Klasse) wurde aber verkürzt.
Allerdings muss man auch dazusagen das das Segment insgesamt gewachsen ist. Mit der Vorstellung des neuen Merivas werden wieder Hoffnungen geweckt ein innovatives, flexibles und cooles neues Fahrzeug für alle Altersklassen auf den Markt zu bringen.

Auch der Zafira wird in 2-3 Jahren abgelöst vom Nachfolger Zafira-C. Man munkelt das die Studie "Flextreme" einen Vorgeschmack auf den Zafira-C bietet.
Wir werden es in 2 Jahren sehen.
Der Zafira hat sich vom Jahre 2009 in einem schrumpfenden Segment mit einem leichten Zulassungsplus verabschiedet.

In der Mittelklasse wurde der Vectra vom Insignia abgelöst. Opel rechnete mit 30.000 Zulassungen. Am Ende sind es über 36.000 Zulassungen geworden.
In einem Segment was dominiert wird von Audi, BMW, Mercedes Benz und VW hat es Opel Imagemäßig nicht leicht, aber konnte sich im ersten 3/4 Verkaufsjahr recht gut schlagen.
Zur Information, das Segment ist um 10,9% gesunken.

Die Nutzfahrzeuge von Opel sind regelrecht "abgestürzt".
Das Segment der Utilities wuchs um 10% die Opel-Utilities allerdings brachen um 35-45% ein.
Wird Zeit das der Combo, Vivaro und Movano erneuert werden. Kein gutes Ergebnis für Opel!

Zum Segment der SUV´s sag ich lieber nichts...
Das SUV-Segment ist um 3% gewachsen. Der Antara musste Verluste um die 40% einfahren.
Sicher, das Segment lebt vom Image, und da muss Opel nachbessern!

Wie der Antara sind auch der Agila und der GT für mich keine echten Opel.
Es sind umgelabelte Nischenfahrzeuge.
Der Agila hatte ein kleines Miniplus, währenddessen die Konkurenzprodukte insgesamt bis zu 97% Steigerung verzeichnen konnten. Und der Agila wurde im Jahre 2008 neu vorgestellt.
Auch hier kann man von keinem guten Ergebnis sprechen.

Ich fasse mal zusammen:

Corsa, Astra und Insignia haben sich gut geschlafen.
Zafira und Meriva waren okay

Die Nutzfahrzeuge, Antara und Agila sind regelrecht "abgesoffen".

Das Image von Opel konnte durch die Verhandlungen nicht gerade positiv gesteigert werden.
Das Management wird umgebaut und Opel hat noch eine Menge Arbeit vor sich.

Das Jahr 2010 beginnt schon recht positiv mit einem Ausblick auf den neuen Meriva, eine überarbeitung des Corsas und der Einführung des Astra ST´s im Herbst.

Quelle der Zulassungen: kfz-betrieb Vogel

Beste Antwort im Thema

Es gibt auch hier sehr viele andere Threads, wo die Probleme des Jahres 2009 mehr als erschöpfend von verschiedenen Seiten erläutert wurden. Daher ist es schon erstaunlich, dass gerade jene hier zur Diskussion einladen und sich stark daran beteiligen, die sonst immer betonen, dass ihnen dieses Thema schon zum Hals raus hängt.
Wollt ihr wirklich nocheinmal eine nüchterne Aufarbeitung der Sachlage oder was ist die Motivation von so einem Thema?

Das Jahr 2009 ist jetzt ohnehin Geschichte, der Blick sollte daher nach vorne gerichtet sein.

Aus meiner Sicht steht Opel heute viel besser da als noch vor einem Jahr. Die Insolvenz von GM und das Pokerspiel um Subventionen hat dem Ruf aller GM-Marken weltweit allerdings nachhaltig geschadet. Sämtliche Bemühungen, die an den Insignia oder jetzt den Astra geknüpft wurden, haben sich völlig verlaufen und wurden aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt.
Mit zu verantworten haben das Leute wie Forster oder Demant, peinliche Internas zwischen GM und Opel sind regelmäßig in die Medien gelangt, es verging keine Woche ohne schlechte Nachrichten über GM und Opel. Soetwas darf einfach nicht passieren, das war Gift für das Unternehmen und sehr schlechter (Führungs-)stil und deswegen sind diese Manager jetzt auch freigesetzt worden.

Für 2010 bin ich etwas optimistischer. Opel und GM sind aus dem ganzen Hickhack jedenfalls insoweit gestärkt hervorgegangen, als dass beide heute noch existieren und nicht in der Konkursmasse untergegangen sind wie Quelle z.B.. Mit über 50 Milliarden US amerikanischen Steuergeldern im Rücken, sollte mittelfristig auch erstmal nicht soviel passieren. Es müssen jetzt allerdings die richtigen Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden, dann steht fast alles wieder bei Null. Hierfür stehen auch noch einschneidende Restrukturierungsmaßnahmen aus, wenn die Opel Modelle jetzt nicht noch wie eine Bombe am Markt einschlagen. Es heißt dann mit weniger Leuten mehr zu leisten.

Für die Opel-Leute hoffe ich, dass es in diesem Jahr trotzdem weiter aufwärts geht und wieder mehr Fahrzeuge abgesetzt werden können, dann klappt es irgendwann auch wieder mit der Qualität und dem Produktimage.

🙂

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Zitat:

Original geschrieben von vectoura


Wie man es auch "dreht", an Kapazitäten mangelt es GM/Opel auch in Krisenzeiten nicht und das Werk Eisenach produzierte nachweislich ab März 09 im 3-Schichtbetrieb (+ ein paar Zusatzschichten).

Die GM-/Opelwerke haben gewiss mehr als genug Kapazitäten. Allerdings werden in den Werken die Autos mehr oder weniger nur noch zusammengeschraubt, die Teile dafür kommen zum allergrössten Teil von ausser Haus. Und wenn ein Zulieferer nicht mehr als eine bestimmte Menge Teile liefern kann, können auch nicht mehr als diese Menge Autos gebaut werden. Die Kapazität des Werkes ist also nicht allein entscheidend für die Anzahl der produzierbaren Fahrzeuge.

Wenn du tausend Backöfen (=Werk) und auch genügend Mehl und Hefe (=übrige Teile) hast, aber nur einen halben Liter Wasser (=kapazitätsbestimmender Faktor), dann nützen dir die ganzen Backöfen und das Mehl nicht viel, du kannst nur so viele Brötchen backen bis das Wasser aufgebraucht ist.

Grüsse
Tonto

Zitat:

Original geschrieben von Tonto



Die GM-/Opelwerke haben gewiss mehr als genug Kapazitäten. Allerdings werden in den Werken die Autos mehr oder weniger nur noch zusammengeschraubt, die Teile dafür kommen zum allergrössten Teil von ausser Haus.
(...)
Grüsse
Tonto

Meinst du etwa dass dies einzig bei GM/Opel so ist, oder betrifft dieses Just-in-time-System nicht doch vielleicht alle Hersteller? 🙄

Zitat:

Original geschrieben von Fliegentod


Meinst du etwa dass dies einzig bei GM/Opel so ist, oder betrifft dieses Just-in-time-System nicht doch vielleicht alle Hersteller? 🙄

Wo habe ich das denn geschrieben? Natürlich ist diese Produktionsweise in der gesamten Industrie Standard. Das einzige was ich mit meinem Beitrag aussagen wollte, war, dass aufgrund der Kapazität des Werks nicht so einfach auf das mögliche Produktionsvolumen geschlossen werden kann. Nicht mehr.

Grüsse
Tonto

Genau so ist es, die Teile müssen auch in bestimmten Mengen bestellt werden und da wird Opel sicher vor der Kurzarbeit das Volumen runtergenommen haben.
Es ist auch so, die Zulieferer waren meist auch alle schon auf Kurzarbeit und die stellen auch nicht nur für Opel her und andere Fahrzeughersteller haben da auch ihren Bedarf erhöht.

Ich denke mal schon das mein Opelmann mir keine Märchen erzählt hat, denn es war Wochenlang kein Corsa auf dem Hof zu sehen ( außer geb.) und selbst die Rent Fahrzeuge wurden alle mit verkauft.

Hans Werner

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Zitat:

Original geschrieben von TuningStylerMen


GM rechnet in diesem Jahr wieder mit schwarzen Zahlen. ....

Ja, aber nicht bei OPEL.

....Gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall werde Opel 2010 voraussichtlich in Europa bis zu fünf Prozent weniger Autos verkaufen, sagte GM-Europa-Chef Nick Reilly am Dienstag in Detroit. Im Vorjahr hatten Abwrackprämien in ganz Europa noch die Verkäufe gestützt. Der Rüsselsheimer Autobauer hatte daher 1,2 (2008: 1,4) Millionen Autos veräußert. Dennoch war Opel in die roten Zahlen gerutscht. "Wir haben 2009 Geld verloren, sehen aber die Chance, 2011 wieder schwarze Zahlen zu schreiben", bekräftigte Reilly....

http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE60B0C320100112

Ich glaube, das 2009 das Schicksalsjahr war, das das langfristige Ende von OPEL eingeläutet hat. Ein realistischer Blick auf das Modellprogramm und die langfristige Vision vom GM Chevrolet in Europa nach vorn zu bringen, zeigen dies deutlich. OPEL wurde 2009 verzichtbar.

Zitat:

Original geschrieben von Ente Erpel



Zitat:

Original geschrieben von TuningStylerMen


GM rechnet in diesem Jahr wieder mit schwarzen Zahlen. ....
Ja, aber nicht bei OPEL.

....

Ich glaube, das 2009 das Schicksalsjahr war, das das langfristige Ende von OPEL eingeläutet hat. Ein realistischer Blick auf das Modellprogramm und die langfristige Vision vom GM Chevrolet in Europa nach vorn zu bringen, zeigen dies deutlich. OPEL wurde 2009 verzichtbar.

____________

Zitat:

Original geschrieben von Ente Erpel



Zitat:

Original geschrieben von TuningStylerMen


GM rechnet in diesem Jahr wieder mit schwarzen Zahlen. ....
Ja, aber nicht bei OPEL.

Davon war auch gar nicht die Rede.

Zitat:

Original geschrieben von Ente Erpel


OPEL wurde 2009 verzichtbar.

Wenn Du sowas postest, dann bist DU der einzig Verzichtbare. --> Ignore 🙄.

Zitat:

Original geschrieben von Ente Erpel


Ein realistischer Blick auf das Modellprogramm zeigt dies deutlich.

Wenn man realistisch auf die Modelle schaut, müsste man merken, dass diese außerordentlichen Erfolg haben.

Julian

PS:

Zitat:

Original geschrieben von ThomsonGSI


ich verstehe eins immer noch nicht 🙄 was suche die vom vw forum hier im opel forum und thema war nicht ob opel verschwindet sondern : das traurige ende von saab... einfluß auf opel?

In diesem Falle: Opel im Jahre 2009 - Diskussion.

Für alle die es interessiert...

hier eine kleiner Film als Slideshow über das Opel-Hickhack

http://www.sueddeutsche.de/app/flash/wirtschaft/slideshow/opel/

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