OM601 - 8 Minuten ohne Ölpumpe

Mercedes E-Klasse W124

So. Ich berichte erstmal wie alles angefangen hat:

Vater kam nach Hause mit dem 200td (das heißt, der ADAC Laster kam mit dem 200td) und meinte Öldruck ist keiner da. Er fuhr mit verändertem Motorgeräusch noch bis zur nächsten BAB Ausfahrt- , wann er nun merkte daß der Öldruck weg war konnte ich nicht aus ihm rauskriegen.

Monatelang war da so ein Rappeln im Motorlauf, und ich hatte zu ihm gesagt daß er auf den Öldruck achten soll, weil ich nicht sicher wußte daß es die Ölpumpe war.

Ölwanne ab, Kettenriss durch abgebrochene Spannschiene der Ölpumpe. Dabei gesehen daß der Ventildeckel an der Servopumpenhalterungen einen Riss hat.

Neue gebrauchte Ölpumpe aus dem 220e rein, neue Kette und das restliche Zeug, Deckel schweißen lassen vom Amatuerkollegen, dabei Deckel auch !OBEN! mit Dichtschmiere eingeschmiert.

Wochen später, 200td rappelt immer mehr bis der Keilriemen abfliegt. Riss gleiche Stelle, neuen Ventildeckel gekauft (75 euro ), kaputten Deckel mit eingebauter Ölwanne Abmontiert.

Die durch den Deckel verklebte Zkd reißt ab, der Teil der an den Deckel anliegt sozusagen.

Hin und her probiert das Stück wieder reinzubekommen, aufgegeben, alles eingeschmiert alles eingebaut alles festgezogen. Wagen angelassen, pisst Öl wie verrückt durch den Deckel raus.

Ich glaub Deckel Mit montierter Ölwanne und Montiertem Zk reinzubekommen ist gar nicht so leicht...

Der Deckel ist übrigens nochmal gerissen weil nicht durchgeschweißt worden ist, sondern nur obendrauf. Und gerissen ist er weil die untere Aufnahme der Servopumpe als erstes reißt, und dann die Kraft vom Keilriemen nur noch oben anliegt, und diese Ecke reißt dann ein.

Daß die Servopumpe unten kaputt ist merkt man erst wenn man da die m8 Schraube rausdreht.

Beschlossen das jetzt mal sein zu lassen und hier fängt das zweite Kapitel an.

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So,

ich habe nicht berichtet weil ich erstmal den Tüv und die Schweizreise abwarten wollte (1600 km).

Nach der 2. Überarbeitung durch den Motorenmann haben wir den Benz weider zusammengebaut, zum 2. mal.

Danach sprang er wieder nicht an, ich so Kompression gemessen

1. 29 Bar
2. 25 bar
3. 20 Bar
4. 24 Bar

Das ist ja erstmal nicht so schön, aber Motor war kalt, mit frischer Zkd und neuen Kolbenringen.

Nach ner Weile fand ich raus warum er nicht startete, die Sicherung vom Glührelais war hin. Das habe ich erneuert.

Weil der Anlasser manchmal nur laut "Klack" machte und scheinbar meine Batterien hinrichtete, habe ich ebenfalls das Dicke kabel zum Anlasser gegen ein gutes ausgetauscht - das hat sofort geholfen, und meine Batterien waren plötzlich wieder ganz. Das Kabel war am Anlasseranschluss völlig korrodiert.

Dann schließlich sprang die Kiste an:

https://www.youtube.com/watch?v=gjyT0SuhcaE

Die erste Enttäuschung war schon mal daß er genebelt hat wie die Sau, weiße Qualmschwaden ohne Ende.

Nach ein paar Fahrten auf dem Feldweg wurde es immer weniger, und jetzt qualmt er garnicht mehr, außer daß er beim starten eine minischwarze Wolke raushustet. Woran daß liegt, keine Ahnung, er hat auch ein bisschen blow by, daß heißt, der Öleinfülldeckel tanzt ein bisschen wenn man ihn los schraubt.

Die Au hat er nach ein paar mal hochdrehen dann auch bestanden, den Tüv nicht. Die Mängelliste betrug 2 Seiten, inklusive 2 Löcher zuschweißen, eins davon unterm Scheinwerfer (das hatte ich 2012 ausgeschnitten, angemalt und alutape drüberkeklebt)

nach einer Woche und 300 euro haben wir dann den Tüv bestanden, der andere Tüvprüfer hatte Mitleid mit uns.

Übrigens hat uns die Nietenzange, die Schraubenaufnahmen ins Blech drückt, sehr geholfen:

https://www.amazon.de/.../B000ZECAHC

Manchmal sind ja manche Halteschrauben abgerostet, dann kommt das Teil zum Einsatz.

ich müßte jetzt mal warm die Kompression messen, das mache ich bei Gelegenheit.

Ich werde jetzt das Öl und den Filter nochmal wechseln, und ich hoffe daß wir erstmal genügend zeit und Geld reingesteckt haben daß er die nächsten 2 Jahre läuft. Er hat ziemlichen Wartungsstau gehabt, die Heizung hat auch wieder ne macke, sie heizt nur voll kalt oder voll heiß.

Aber naja, es könnte schlimmer sein.

Ich fange jetzt auch eine Ausbildung an, und das erste Lehrjahr ist komplett Metallbearbeitung, ich hoffe daß ich dann genügend lerne daß ich meine eigenen Benze schweißen kann.

So, das war der Bericht, ich hoffe daß er jetzt zuende ist.

mfg paul

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Ok, dass die Kommunikation so natürlich missverständlicher abläuft, wenn statt eines Werkstattkunden ein Hobbyschrauber dort steht, sehe ich ein. Der Instandsetzer muss sich dann wohl ein wenig mehr Zeit nehmen und sich mehr Gedanken machen um das wieder etwas zu kompensieren.
Dass ppuluio den Test mit der NW montiert nicht gemacht hat, Ok. Das macht er auch kein 2. mal, nehme ich an 😉

Gruß,
Lasse

Natürlich wußte ich nichts davon daß die ventile zu lang sein können! Den NW Test wird mit Knete und Benzin gemacht, ja.

Bis vor ein paar Monaten hatte ich ÜBERHAUPT keinen Plan von sehr vielen Dingen, und stellt mir schwierige Sachen einfach vor, und einfache Sachen schwierig.

Da bin ich wieder beim Lieblingsthema:

Man braucht Erfahrung, Wissen, Werkzeug, Geld für Ersatzteile, Zeit und einen Platz zum schrauben.

Wenn eins davon fehlt, wirds schon schwierig. Ohne Internet wäre ganz schön aufgeschmissen!

Zitat:

Bis vor ein paar Monaten hatte ich ÜBERHAUPT keinen Plan von sehr vielen Dingen, und stellt mir schwierige Sachen einfach vor, und einfache Sachen schwierig.

Macht ja nix, jeder fängt mal an, oder auch nicht. Wer nicht anfängt, lernt halt nie was ...

Zitat:

Wieviel da runter gekommen ist muss man auch nicht wissen

Idr. messe ich den Kopf, vorne und hinten, um auch zu sehen ob er schräg geplant wurde.

6 Zylinder Köpfe z.B. lasse ich außer haus Planen...

Wenn ich aber n Kopf abhole, und da steht nicht drauf, wie viel da runter ist, dann gibts mächtig Ärger...
Das passiert dem Inst. nur einmal...

Ventile kürzen hat nicht gereicht (was ich mir denken konnte, weil ich hab ja ne 0.65 Fühlerlehre reinbekommen, und die haben 0.4 gekürzt)

Es werden nun neue Hydrostößel bestellt.

Langsam wird der Kopp immer teurer.... aber wenn der Motor dann erst mal 250.000 km hält ist es ja okee

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Sag mal... wenn der Typ nen Kopf so massiv abträgt... kam dem das selbst nicht ein bisle viel vor?

Naja ich denk ma das war ein Fall von wir machen sonst nur LKWs und Traktoren, aber gib ma her deinen 4 Zylinderdiesel, ich bin so ziemlich der einzige Privatkunde den die haben, weil die halt 500 meter von mir ihre Werkstatt haben und ich mir dachte warum nicht.

Als Privatkunde mit 500 euro Budget ist man halt eher lästiges Beiwerk und das läuft dann halt unter "Nachbarschaftshilfe". Hat ja schon 6 Wochen gedauert bis ich den Kopf das erste mal wiederbekam.

Aber der Chef hat mir neulich die Meßuhr geliehen und mit mir Kataloge gewälzt, das fand ich cool von ihm.

Das wird ja schlimmer als mein milliardengrab.....

So,

ich habe nicht berichtet weil ich erstmal den Tüv und die Schweizreise abwarten wollte (1600 km).

Nach der 2. Überarbeitung durch den Motorenmann haben wir den Benz weider zusammengebaut, zum 2. mal.

Danach sprang er wieder nicht an, ich so Kompression gemessen

1. 29 Bar
2. 25 bar
3. 20 Bar
4. 24 Bar

Das ist ja erstmal nicht so schön, aber Motor war kalt, mit frischer Zkd und neuen Kolbenringen.

Nach ner Weile fand ich raus warum er nicht startete, die Sicherung vom Glührelais war hin. Das habe ich erneuert.

Weil der Anlasser manchmal nur laut "Klack" machte und scheinbar meine Batterien hinrichtete, habe ich ebenfalls das Dicke kabel zum Anlasser gegen ein gutes ausgetauscht - das hat sofort geholfen, und meine Batterien waren plötzlich wieder ganz. Das Kabel war am Anlasseranschluss völlig korrodiert.

Dann schließlich sprang die Kiste an:

https://www.youtube.com/watch?v=gjyT0SuhcaE

Die erste Enttäuschung war schon mal daß er genebelt hat wie die Sau, weiße Qualmschwaden ohne Ende.

Nach ein paar Fahrten auf dem Feldweg wurde es immer weniger, und jetzt qualmt er garnicht mehr, außer daß er beim starten eine minischwarze Wolke raushustet. Woran daß liegt, keine Ahnung, er hat auch ein bisschen blow by, daß heißt, der Öleinfülldeckel tanzt ein bisschen wenn man ihn los schraubt.

Die Au hat er nach ein paar mal hochdrehen dann auch bestanden, den Tüv nicht. Die Mängelliste betrug 2 Seiten, inklusive 2 Löcher zuschweißen, eins davon unterm Scheinwerfer (das hatte ich 2012 ausgeschnitten, angemalt und alutape drüberkeklebt)

nach einer Woche und 300 euro haben wir dann den Tüv bestanden, der andere Tüvprüfer hatte Mitleid mit uns.

Übrigens hat uns die Nietenzange, die Schraubenaufnahmen ins Blech drückt, sehr geholfen:

https://www.amazon.de/.../B000ZECAHC

Manchmal sind ja manche Halteschrauben abgerostet, dann kommt das Teil zum Einsatz.

ich müßte jetzt mal warm die Kompression messen, das mache ich bei Gelegenheit.

Ich werde jetzt das Öl und den Filter nochmal wechseln, und ich hoffe daß wir erstmal genügend zeit und Geld reingesteckt haben daß er die nächsten 2 Jahre läuft. Er hat ziemlichen Wartungsstau gehabt, die Heizung hat auch wieder ne macke, sie heizt nur voll kalt oder voll heiß.

Aber naja, es könnte schlimmer sein.

Ich fange jetzt auch eine Ausbildung an, und das erste Lehrjahr ist komplett Metallbearbeitung, ich hoffe daß ich dann genügend lerne daß ich meine eigenen Benze schweißen kann.

So, das war der Bericht, ich hoffe daß er jetzt zuende ist.

mfg paul

Du hast es Dir nicht leicht gemacht.
Umso mehr verdienst Du meinen Glueckwunsch!

Ciao
Ratoncita

Sehr schön! BlowBy haben die irgendwann alle, würde ich behaupten. Mein Deckel tanzt auch...

Gruß,
Lasse

Die 140 hat er jedenfalls problemslos erreicht, und ist mit 4 Mann pluss Gepäck auch sehr schön gelaufen.

Prima,

viel Spaß noch.

LG

Sehr interessanter Bericht. Ich bewundere das Durchhaltevermögen. Die meisten anderen hätten aufgegeben.

Danke für das Lob!

Da kann man mal sehen, was man mit Geduld und Köpfchen alles erreichen kann.

Toller Bericht, allzeit gute Fahrt !

Viele Grüße aus Köln

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