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Oldtimer-Nutzfahrzeug "Reenactment"

Themenstarteram 13. August 2014 um 13:55

Hallo,

mein Großvater hatte in den 50er-Ende 70er Jahre ein Bauunternehmen und seit langem Träume ich davon, einen kleinen LKW nach Fotovorlage wieder so herzurichten (Farbe, Beschriftung), wie er damals in seiner Frima genutzt wurde.

Zunächst dachte ich an einen T2 Doka, finde ich aber relativ teuer, Hanomag F-Serie bzw. Mercedes hatte er auch und die sind in brauchbarem Zustand günstiger zu bekommen.

Optischen "Neuwagencharakter" sollte er aber nicht bekommen, ich finde zu einem Baustellenfahrzeug gehört eine gewisse Patina, der Geruch von feuchtem Zement und Ausrüstung auf der Ladefläche.

Gibt es noch mehr Leute, die sowas machen oder komme ich in Gefahr, von anderen Oldtimerfans schief angesehen zu werden?

Grüße

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11 Antworten

naja wenn du nach vorlage die farbe / beschriftung usw. aufbringst wird er wohl einen neuwagencharakter bekommen und finde es auch nicht schlimm. patina ist schön aber wenn als andenken an großvaters unternehmen sein soll und zur freizeit dient finde ich dann den baustellenflair nicht so toll

Wenn eine bestimmte Farbe und Beschriftung nach Vorbild gewünscht ist, wird es meist schwierig. Ansonsten gibt es viele schöne Beispiele für schonend restaurierte Oldtimer, gerade Nutzfahrzeuge, mit größtenteils Originallack, ausgebesserten Stellen, z.T. noch alten Autogenschweißnähten aus den 70ern usw., und das ohne Gammel in den Hohlräumen und im technisch einwandfreien Zustand.

Es hilft allerdings auch schon, beim Lackieren statt Hochglanz seidenmatt zu nehmen und nicht jede kleine Beule wegzuspachteln. Überrestauriert ist einfach nicht authentisch, kuck Dir mal neue Sprinter an, da findet man auch fast keinen, der nach 2 Jahren noch keine Beulen hat. Ist einfach so, wenn die Fahrzeuge beansprucht werden. Die Kunst ist, die Grenze zwischen Patina und Verfall nicht zu überschreiten. Billiger oder weniger Aufwand ist es allerdings nicht unbedingt. Aber lohnt sich.

Themenstarteram 13. August 2014 um 14:45

Genau das Flair gehört für mich zum Andenken. Die Teile hatte Beulen, Schrammen, wurden max. mit dem Schlauch sauber gespritzt und rochen aus der Fahrerkabine 5m gegen den Wind nach Tabak in allen Variationen und Bier (damals üblich am Bau).

So sieht für mich das Andenken an diese Zeit und diese Wagen aus, die aufpolierte Version paßt irgendwie da nicht rein, zumindest in meinen Augen. Das waren Arbeitsfahrzeuge und keine zum liebhaben.

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von Hitman77

....

Gibt es noch mehr Leute, die sowas machen oder komme ich in Gefahr, von anderen Oldtimerfans schief angesehen zu werden?

....

Es ist doch Dein Auto, ich finde die Idee gut.

Zitat:

Original geschrieben von Koester

Zitat:

Original geschrieben von Hitman77

....

Gibt es noch mehr Leute, die sowas machen oder komme ich in Gefahr, von anderen Oldtimerfans schief angesehen zu werden?

....

Es ist doch Dein Auto, ich finde die Idee gut.

Stimmt - es ist Dein Auto - Dein Projekt.

Finde ich klasse, wenn man Kindheitserinnerungen wieder aufleben lassen möchte.

Mache das so, wie Du es für richtig hältst.

Du wirst von einigen schief angeschaut werden, weil die Patina und die Beulen vorhanden sind - mal abgesehen von denen von Dir beschriebenen Gerüchen...

Du wirst aber auch schief angeschaut werden, wenn Du einen glänzenden Neuwagen als Oldtimer präsentierst.

Große Frage: was willst Du mit dem Fahrzeug anschließend anfangen?

Möchtest Du ihn in eine Glasvitrine stellen?

Gruß von einem, der mit seinem Kapitän auch fährt.

am 13. August 2014 um 17:57

Ich kenne keinen, der deswegen schief guckt.. Aber, viele die sich solche Projekte nach Fertigstellung auf Olditreffen mit grossen Augen gern ganz genau ansehen..

Dellen und Patina gehören dazu, mancher Oldi trägt kleine oder größere Kampfspuren seines langen Lebens davon.

Ein Oldi, der überrerstauriert, wie ein Neuwagen aussieht, hat auf mMn Treffen nichts zu suchen, an dem sind oft nur noch Motor, Getriebe, das Dach, Scheiben und ein paar Bleche original.

Wirtschaftlicher Totalschaden, wie ein frisch geputzter und polierter Zinnbecher aus dem 16. Jahrhundert, der von einem neuen für 25 Euro nicht mehr zu unterscheiden ist.

Die überrestaurierten Nutzfahrzeuge entstanden meist schon in den 80ern, von daher sollte man darüber hinwegsehen. Damals herrschte noch eine andere Restaurierungsphilosophie (genau wie die ersten Möbelrestaurateure vor 100 Jahren auch noch wegen ein paar Kratzern ganze Tischplatten überfurniert haben). Die Leute, die vor 30 JAhren alte LKWs gerettet und wieder zum Laufen gebracht haben (ja, und mit Hochglanzlack und Chromteilen verschönert, wo Lackiertes hingehört, usw.), haben auch ihren ganz großen Anteil für die Nutzfahrzeug-Oldtimerszene geleistet. Heute sieht man manches anders, aber das konnten die nun wirklich nicht vorhersehen. In den frühen 80ern hatte man sowieso noch ein Rechtfertigungsproblem, wenn man etwas erhalten wollte, was jünger als 1945 und/oder nicht schon als Liebhaberstück auf die Welt gekommen war.

Themenstarteram 14. August 2014 um 6:57

Hallo,

Danke für Eure Meinungen! Ich denke, ich ziehe das durch, besonders die seidenmatt-Lackierung ist eine prima Idee.

Überrestauration ist mir ein Graus. Möglichst noch mit Blumenväschen am Armaturenbrett...:-((

Zitat:

Große Frage: was willst Du mit dem Fahrzeug anschließend anfangen?

Möchtest Du ihn in eine Glasvitrine stellen?

Ich habe (dank Opa!!!) mehrere Immobilien, da braucht man immer mal eine Pritsche für Grünabfall und so.

Grüße

ich finde ja sowas hier toll (siehe Anhang).

Meeh, hat es mich doch genervt nicht zu wissen, was fuer ein Truck das ist. Ford steht ja drauf, aber sonst nichts.

Also ins Blinde "gegoogled" und sehr interessante Dinge gefunden.

Mit etwas Hilfe von mprimrose handelt es sich wohl um einen 1940 1 1 / 2 Ton Ford Flathead Truck. Also der heißt so...

http://tenwheel.com/.../19117-1940_1_1__2_ton_ford_flathead_truck.html

Von 1940 also. Ich habe allerdings Bilder von 1941 gesehen, wo einige Ford Trucks auch so aussahen. Folgende Seite ist das: http://www.autogallery.org.ru/gfordus.htm

Vorher bin ich irgendwie auf Marmon Herrington gestoßen und habe folgendes gefunden: http://www.hemmings.com/hcc/stories/2013/11/01/hmn_feature20.html

Hier steht was zu Marmon Herrington: https://www.marmon-herrington.com/about/history.php . Da findet man auch einen aehnlichen Truck auf einem Bild.

Und ueber http://www.oldwoodies.com/gallery-shootingbrakes4.htm sind wir dann beim Morris Minor Traveller gelandet...verrueckt :).

Sorry, dass ich off-topic wurde, aber es ueberkam mich.

8050505159-cc6252d7ab-k
am 14. August 2014 um 22:20

Den Vorkriegs/ Kriegs Ford (Ford mit Zusatz Deutsches Erzeugnis) kann ja kein Normalsterblicher bezahlen..

Aber schön ist er..

Schrottreife Vorkriegs- und Kriegsblitze gibt es schon nicht mehr für unter 9000 Euro, zudem die Wiederherstellung ein vielfaches kostet.

Fahrzeuge aus den 50er und 60er Jahren sind schon deutlich preiswerter, in der Anschaffung wie in der nicht zu lösenden Kostenfalle bis zur Wiederinbetriennahme.

Nicht zu lösen, wenn einen der Erhrgeiz gepackt hat, zu Ende zu bringen, was man angefangen hat, statt, weil die Lust verloren, einen teil- oder völlig zerlegten Bausatz zum Kauf anzubieten.

Pastelltöne und Seidenmattlackierungen, waren in den 50er Jahren üblich.

Hochglanzkunsharzlackierungen waren enorm teuer, da man sie nicht erst durchtrocknen lies, als man die Karossen poliert hat, um die Lacke auf Hochglanz zu bringen.

Jeder der das mal gemacht hat, weiss, was das für ein Aufwand ist, um den Lack nicht vom Fahrzeug in die Tücher zu übertragen.

Man hatte und hat später wenig Mühe den Glanz zu erhalten,

Pfusch wie heute, früher oder später, abblätternden Klarlack drüber zu jauchen, machte man damals nicht.

Auch die Schriftenmaler, die handschriftliche Werbung oder Werbung in Druckschriften anbrachten, zogen keinen Klarlack drüber zudem schufen sie keine Absätze zwischen Text und Karosserielack, wie heutige Folien Drucker und Schneider, die verlernt haben, wie man das richtig macht.

http://www.seriouswheels.com/pics-1940-1949/1948-Ford-F-5.jpg

Hauptsache billig, ob und wie lange das hält, bis die ersten Macken drin sind, bevor die Buchstaben in Fetzen verloren gehen ist doch egal.

 

schoenes Bild. Bezueglich deines Text erinnerte ich mich an meine Ausbildung. Auf die Heckscheibe des VW Caddy wurde das Firmenlogo und ein bisschen Text von einem Folierer aufgeklebt. Dann kam der Winter und die Scheibe war eingefroren; der neue Azubi ließ den Heckwischer solange wischen, bis das Eis weg war...die Buchstaben und Teile vom Logo waren leider auch weg :).

Jetzt muss ich wegen dir an diese klassischen Werbeschilder denken :/...

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