Öldruck immer bei 3 Bar und erhöhter Leerlauf

Mercedes E-Klasse W124

Hallo Forum,

komme eigentlich aus der W202 Fraktion aber eine Bekannte von mit fährt einen W124 Bj. 93 als 230 Benziner. Als ich mit ihr heute Mittag unterwegs war fiel mir auf das der Öldruck ihres Autos immer bei 3 Bar stand und das auch im Leerlauf bzw. am warten an der Ampel. Aus meinen W201 Zeiten kann ich mich noch dran erinnern das der Öldruck im Leerlauf immer bis auf 2 - 2,5 Bar absank.

Dann viel mit auf das der Wagen beim starten eine Leerlaufdrehzahl von 1100 bis 1200 U/Min anzeigt. Dies bleibt auch so lange bis man einmal kurz das Gas berührt. Dann fällt die Drehzahl auf 750 U/Min ab und bleibt auch dort. Wie gesagt erst wenn man einmal kurz das Gas betätigt hat sinkt die Motordrehzahl. Dies beiden Sachen sind bei kalten sowie bei warmen Motor zu beobachten. Außerdem geht der Wagen sporadisch einfach aus und sie meint wenn es draußen feuchter ist passiert das öfter. Heute z:B. kam es gar nicht dazu.

Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen.

MFG

Ron

PS: Der Wagen hat jetzt 179 tkm auf der Uhr und war vor zwei Wochen beim Kundendienst wo die Motorlager gewechselt wurden.

Beste Antwort im Thema

hab da noch was gefunden zum thema öldruck, beantwortet jetzt natürlich nicht alle fragen ist aber trotzdem mal generell interessant.

Der Öldruck
Bis zum W124 leistete sich Mercedes in der Mittelklasse den Luxus eines Öldruckmessers. Beim Nachfolger W210 wurde dieses Teil bereits eingespart.

Der Öldruckmesser zeigt von 0 bis 3 bar an, die Nadel läuft bei 3 bar gegen einen mechanischen Anschlag. Bei 5 bar öffnet das Überdruckventil in der Ölpumpe komplett und läßt das Öl mit dem zu hohen Druck wieder in die Ölwanne ab, so daß höhere Drücke als 5 bar nicht auftreten dürften.

Während beim W123 die Öldruckanzeige direkt über eine kleine Öldruckleitung (vom Ölfilter kommend) "angetrieben" wurde, ist die Anzeige beim W124 elektrisch. Bei den anderen Typen wurde zeitgleich mit der Einführung des W124 im Herbst 1984 auf elektrisches Anzeigeinstrument umgestellt.

Am Ölfilter sitzt nun ein Drucksensor, dessen Widerstand mit steigendem Öldruck zunimmt, entsprechend steigt auch die Nadel der Anzeige:
Widerstandswerte des Öldruckgebers
Öldruck 0 bar 1 bar 2 bar 3 bar
Widerstand ? 10 ? ? 69 ? ?129 ? ?184 ?

Bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor muß die Anzeige bei 0 bar stehen, springt sie bei Einschalten der Zündung direkt auf 3 bar, liegt eine Leitungsunterbrechung vor oder der Geber ist defekt. Man sollte unbedingt darauf achten, daß der Zeiger vor dem Starten bei 0 bar steht, da ansonsten auch bei fallendem Öldruck weiterhin 3 bar angezeigt werden und man diese Informationsquelle fahrlässig verschenkt.

Startet man die kalte Maschine (kalt kann auch 20° C heißen), so muß der Öldruck bei Leerlaufdrehzahl innerhalb weniger (1 - 2) Sekunden auf 3 bar steigen. Dies ist kein Qualitätskriterium des Motors, sondern "normal". Das kalte Öl ist (insbesondere bei Minusgraden) so zäh, so daß ein hoher Druck aufgebaut wird. Als ich mein erstes Auto kaufen wollte, versuchte jemand, mir einen Mini 800ccm anzudrehen, ein niedliches Auto, wirklich. "Sieh hier, der kalte Motor hat schon vollen Öldruck!" erläuterte mir der Verkäufer. Dafür rasselte es vernehmlich, je wärmer die Kiste wurde.

Mit steigender Motortemperatur fällt der Öldruck bei Leerlaufdrehzahl ab. Der Öldruck ist dann von verschiedenen Faktoren abhängig: Leerlaufdrehzahl, Ölsorte und Verschleißzustand des Motors.
1. Je höher die Leerlaufdrehzahl, desto höher der Öldruck. Schon kleine Abweichungen machen sich am Manometer bemerkbar, dies kann man überprüfen, indem man ganz leicht Gas gibt: der Öldruck steigt. Beim Automaticgetriebe wird die Leerlaufdrehzahl bei eingelegter Fahrstufe um ca. 50 Umdrehungen abgesenkt, so daß der Öldruck geringer ist, als bei einem handgeschalteten Fahrzeug im Leerlauf.
2. Bei einem reinen Winteröl, also z.B. einem Einbereichsöl SAE W10, ist der Öldruck bei warmer Maschine geringer, als bei einem Sommeröl, z.B. SAE 40. Nun werden solche Einbereichsöle heute praktisch nicht mehr angeboten, aber die Mehrbereichsöle haben eine "obere" Angabe wie z.B. "SAE xxW-40" oder "SAE yyW-50". Auch hier gilt (vereinfacht), he höher die "obere" Zahl, desto höher der Öldruck bei warmem Motor, wobei SAE xxW-40 auch im Sommer auf der Autobahn völlig ausreichend ist. Spezielle Additive haben ebenfalls Einfluß auf die Wärmestabilität des Öles, lassen sich jedoch ohne petrochemisches Labor schwerlich überprüfen.
3. Je verschlissener der Motor ist, desto größer sind die Druckverluste in den Lagern, so daß der Gesamtdruck sinkt.

Wenn alle Faktoren stimmen, liegt der Öldruck bei warmer Maschine im Leerlauf zwischen 1,0 und 1,5 bar. Dies ist gleichzeitig der Indikator dafür, daß die Maschine richtig durchgewärmt ist und voll belastet werden kann. Mercedes gibt als minimal zulässigen Öldruck 0,3 bar an, ein Motor mit diesem Öldruck dürfte jedoch bereits ziemlich "fertig" sein.

Gibt man aus dem Leerlauf heraus Gas, so muß der Öldruck hurtig steigen und bei ca. 1500 Umdrehungen - laut Mercedes spätestens bei 3000 Umdrehungen - die 3 bar erreichen.

Mercedes liefert die folgenden "Anhaltswerte" für den Öldruck des Motors M103 (260 und 300) bei verschiedenen Motordrehzahlen und Motoröltemperaturen. Die Öldrücke des M104 (280 und 320) liegen übrigens höher. Zur genauen Messung ist ein kalibriertes Manometer zu verwenden, zur Orientierung reicht die Genauigkeit des Bordinstrumentes sicherlich aus:
Drehzahl Motoröldruck in bar
in 1/Min bei 90° C bei 130° C
600 0,7 0,6
750 0,9 0,9
1000 2,0 1,3
2000 4,3 3,5
3000 4,6 4,4
4000 4,8 4,6
5000 5,0 4,7

Sinkt der Öldruck während der Fahrt, sollte man sofort anhalten und ebenfalls nach der Ursache forschen (lassen). Bei meinem alten M102 passierte dies einmal nach einem eigentlich behobenen Zylinderkopfdichtungsdefekt auf der Autobahn bei ca. 130km/h, plötzlich sackte die Nadel ab! Also sofort vom Gas gegangen, rechts 'rangefahren, der Öldruck stieg beim Gasgeben nicht mehr über 1,5 bar. Aus purer Verzweiflung habe ich dann den Ölfiltereinsatz herausgenommen (das ginge beim M102/M103 im W124 nicht mehr, da die eine Filterpatrone haben, zumindest die Vierventiler Otto haben jedoch wieder Filtereinsätze) und siehe da: der Öldruck war wieder in Ordnung. Also vorsichtig nach Hause geschlichen und einen neuen Ölfiltereinsatz verbaut, danach war wieder alles im grünen Bereich.

Manchem stellt sich die Frage, wozu überhaupt ein Öldruck von drei bar und darüber benötigt wird und ob es gefährlich sei, mit geringerem Öldruck zu fahren. Die Diskussionen fanden z.B. hier und auch hier statt.

Kennen Sie das Gefühl, bei zu wenig Wasserdruck duschen zu dürfen? Es kommt zwar Wasser an, aber so wenig, daß man sich unwohl fühlt.

Ähnlich geht es den Schmierstellen im Motor, wenn der Druck zu gering ist! Insbesondere die Nockenwellen, deren Ölversorgung ziemlich weit "hinten" im Ölkreislauf angesiedelt ist, bekommen das zu spüren. Im Gegensatz zum Beispiel mit der Dusche oben muß das Öl nicht nur heraustropfen - es muß auch in die recht engen Spalte in den Lagern gelangen und dabei einen Gegendruck überwinden. Ist der Öldruck zu gering, kommt zu wenig oder gar kein frisches Öl in die Lager, irgendwann ist der Schmierfilm weg, es kommt zu Materialabtrag, somit Verschleiß und Schäden.

Weiterhin ist das Öl wichtig für die innere Kühlung des Motors. Es gelangt an Bauteile, die vom Kühlwasser (oder der Kühlluft) nicht berührt werden (sollten) und führt von dort Wärme ab. Zu wenig Öldruck, zu wenig Öl unterwegs, zu wenig Wärmeabtransport, Überhitzung. Das ist alles ungesund für den Motor.

Bei thermisch hochbelasteten Kolben (z.B. im Turbodiesel) wird gerne Spritzöl von unten zur Kühlung eingesetzt. Dabei schießt ein Ölstrahl aus einer Bohrung im Pleuelfuß oder an der Zylinderwand gegen die Kolbenunterseite und führt von dort Wärme ab. Zu geringer Öldruck bedeutet, daß statt des Strahles nur Gepiesel produziert wird, der Kolben überhitzt. Das kann dann zum Durchbrennen des Kolbens oder zum Klemmer/Fresser führen und zieht eine saftige Rechnung für die dann notwendige Motorrevision nach sich.

Turbolader werden durch Motoröl geschmiert und (neben der manchmal vorhandenen Wasserkühlung) eben auch gekühlt. Die Bauteile liegen im Abgasstrahl, der schon mal über 1000°C hat, und werden im Betrieb kirschrot. Wenn hier die benötigte Schmierung und Kühlung ausfällt: gute Nacht!

Insbesondere der plötzliche Leerlauf nach Vollgasfahrt auf der Autobahn ist kritisch, da die Bauteile alle noch "gut warm" sind, aber der Öldruck und die Fördermenge nur noch auf Minimum laufen, wenn der Motor eben im Leerlauf tuckert.

Nach Auto- und Motorradrennen gibt es immer eine Auslaufrunde, die ist nicht nur dazu da, daß der Sieger den Zuschauern zuwinken kann, sie dient insbesondere dem kontrollierten Abkühlen der Aggregate. Gönnen Sie also Ihrem Motor vor der Tankpause eine Abkühlrunde von ein paar Kilometern oder halten Sie den Motor im plötzlich auftauchenden Stau noch zwei bis drei Minuten auf leicht erhöhter Drehzahl, bis er "innerlich" abgekühlt ist.

17 weitere Antworten
17 Antworten

das mit dem öldruck liegt natürlich mit der erhöhten drehzahl zusammen. so wie es bei deinem w201 war gehört es auch normal, natürlich auch beim 124er. das problem mit der drehzahl liegt meiner meinung nach an der drosselklappe. oft ist der drosselklappensteller defekt, dann stimmt die drehzahl nicht mehr richtig und er geht auch oft mal wenn man an eine ampel fährt einfach aus. hatte schon das gleiche problem. bei mir hat es geholfen die drosselklappe mit abschrauben das man von beiden seiten dran kommt und mit bremsenreiniger, zahnbürste und einem sauberen lappen zu reinigen. bei mir war alles schwarz, dreckig, ölig und verharzt. seitdem läuft er wieder wie eine eins. das würd ich zuerst mal probieren, denn der drosselklappensteller und die drosselklappe sind im prinzip ein bauteil und kostet bei mb neu ca. 600-700 eier. was aber auch noch sein kann, ist das das ÜSR (überspannungsschutzrelais) einen schuss hat, kommt auch öfter mal vor nach 15 jahren. das ding ist neben dem steuergerät an der spritzwand hinter einer schwarzen kunststoffverkleidung, hat eine 15Ampere sicherung mit drin. da ist gern mal die spule leicht defekt. es ist unter anderem und indirekt für die drehzahl mit zuständig, schau aber erst ob die sicherung ok ist.

das ÜSR sieht so aus.

http://cgi.ebay.de/...076QQcmdZViewItemQQptZAutoteile_Zubeh%C3%B6r?...

gruß stefan

Zitat:

Original geschrieben von Krusty0782


das mit dem öldruck liegt natürlich mit der erhöhten drehzahl zusammen. so wie es bei deinem w201 war gehört es auch normal, natürlich auch beim 124er. das problem mit der drehzahl liegt meiner meinung nach an der drosselklappe. oft ist der drosselklappensteller defekt, dann stimmt die drehzahl nicht mehr richtig und er geht auch oft mal wenn man an eine ampel fährt einfach aus. hatte schon das gleiche problem. bei mir hat es geholfen die drosselklappe mit abschrauben das man von beiden seiten dran kommt und mit bremsenreiniger, zahnbürste und einem sauberen lappen zu reinigen. bei mir war alles schwarz, dreckig, ölig und verharzt. seitdem läuft er wieder wie eine eins. das würd ich zuerst mal probieren, denn der drosselklappensteller und die drosselklappe sind im prinzip ein bauteil und kostet bei mb neu ca. 600-700 eier. was aber auch noch sein kann, ist das das ÜSR (überspannungsschutzrelais) einen schuss hat, kommt auch öfter mal vor nach 15 jahren. das ding ist neben dem steuergerät an der spritzwand hinter einer schwarzen kunststoffverkleidung, hat eine 15Ampere sicherung mit drin. da ist gern mal die spule leicht defekt. es ist unter anderem und indirekt für die drehzahl mit zuständig, schau aber erst ob die sicherung ok ist.

das ÜSR sieht so aus.

http://cgi.ebay.de/...076QQcmdZViewItemQQptZAutoteile_Zubeh%C3%B6r?...

gruß stefan

Hallo,

alles richtig, aber der der 230er ist ein 102er motor mit ke-einspritzung... also kein drosselklappensteller.

Stauscheibe reinigen, relay nachprüfen und feder am gasgestänge unter dem luftfilter sowie alle schläuche prüfen.

Bei problemen bei feuchten wetter verteilerkappe und zündkabel prüfen. Kann mit blumensprüher und wasser am besten im dunkeln simuliert werden.

Gruß Stefan

beide tips haben aber mit der erhöhten drehzal zu tun,oder ?
beimeinem wagen geht der druck auch wie üblich auf 3 bar hoch,sackt aber bei 90 gra nur minimalst ab...das ist bei mir erst seit kurzem.die drehzahl auch ab und an bei 1000,110 oder aber 800.egal wie hoch,bar bleibt weit oben... vorher immer auf bis zu 1800 runter gegangen im stand...hhmm...

@mercedesstrichacht, hast recht war grad im kopf mal wieder beim m111.

@balduin, was hast du für einen motor, m102?

Ähnliche Themen

hab da noch was gefunden zum thema öldruck, beantwortet jetzt natürlich nicht alle fragen ist aber trotzdem mal generell interessant.

Der Öldruck
Bis zum W124 leistete sich Mercedes in der Mittelklasse den Luxus eines Öldruckmessers. Beim Nachfolger W210 wurde dieses Teil bereits eingespart.

Der Öldruckmesser zeigt von 0 bis 3 bar an, die Nadel läuft bei 3 bar gegen einen mechanischen Anschlag. Bei 5 bar öffnet das Überdruckventil in der Ölpumpe komplett und läßt das Öl mit dem zu hohen Druck wieder in die Ölwanne ab, so daß höhere Drücke als 5 bar nicht auftreten dürften.

Während beim W123 die Öldruckanzeige direkt über eine kleine Öldruckleitung (vom Ölfilter kommend) "angetrieben" wurde, ist die Anzeige beim W124 elektrisch. Bei den anderen Typen wurde zeitgleich mit der Einführung des W124 im Herbst 1984 auf elektrisches Anzeigeinstrument umgestellt.

Am Ölfilter sitzt nun ein Drucksensor, dessen Widerstand mit steigendem Öldruck zunimmt, entsprechend steigt auch die Nadel der Anzeige:
Widerstandswerte des Öldruckgebers
Öldruck 0 bar 1 bar 2 bar 3 bar
Widerstand ? 10 ? ? 69 ? ?129 ? ?184 ?

Bei eingeschalteter Zündung und stehendem Motor muß die Anzeige bei 0 bar stehen, springt sie bei Einschalten der Zündung direkt auf 3 bar, liegt eine Leitungsunterbrechung vor oder der Geber ist defekt. Man sollte unbedingt darauf achten, daß der Zeiger vor dem Starten bei 0 bar steht, da ansonsten auch bei fallendem Öldruck weiterhin 3 bar angezeigt werden und man diese Informationsquelle fahrlässig verschenkt.

Startet man die kalte Maschine (kalt kann auch 20° C heißen), so muß der Öldruck bei Leerlaufdrehzahl innerhalb weniger (1 - 2) Sekunden auf 3 bar steigen. Dies ist kein Qualitätskriterium des Motors, sondern "normal". Das kalte Öl ist (insbesondere bei Minusgraden) so zäh, so daß ein hoher Druck aufgebaut wird. Als ich mein erstes Auto kaufen wollte, versuchte jemand, mir einen Mini 800ccm anzudrehen, ein niedliches Auto, wirklich. "Sieh hier, der kalte Motor hat schon vollen Öldruck!" erläuterte mir der Verkäufer. Dafür rasselte es vernehmlich, je wärmer die Kiste wurde.

Mit steigender Motortemperatur fällt der Öldruck bei Leerlaufdrehzahl ab. Der Öldruck ist dann von verschiedenen Faktoren abhängig: Leerlaufdrehzahl, Ölsorte und Verschleißzustand des Motors.
1. Je höher die Leerlaufdrehzahl, desto höher der Öldruck. Schon kleine Abweichungen machen sich am Manometer bemerkbar, dies kann man überprüfen, indem man ganz leicht Gas gibt: der Öldruck steigt. Beim Automaticgetriebe wird die Leerlaufdrehzahl bei eingelegter Fahrstufe um ca. 50 Umdrehungen abgesenkt, so daß der Öldruck geringer ist, als bei einem handgeschalteten Fahrzeug im Leerlauf.
2. Bei einem reinen Winteröl, also z.B. einem Einbereichsöl SAE W10, ist der Öldruck bei warmer Maschine geringer, als bei einem Sommeröl, z.B. SAE 40. Nun werden solche Einbereichsöle heute praktisch nicht mehr angeboten, aber die Mehrbereichsöle haben eine "obere" Angabe wie z.B. "SAE xxW-40" oder "SAE yyW-50". Auch hier gilt (vereinfacht), he höher die "obere" Zahl, desto höher der Öldruck bei warmem Motor, wobei SAE xxW-40 auch im Sommer auf der Autobahn völlig ausreichend ist. Spezielle Additive haben ebenfalls Einfluß auf die Wärmestabilität des Öles, lassen sich jedoch ohne petrochemisches Labor schwerlich überprüfen.
3. Je verschlissener der Motor ist, desto größer sind die Druckverluste in den Lagern, so daß der Gesamtdruck sinkt.

Wenn alle Faktoren stimmen, liegt der Öldruck bei warmer Maschine im Leerlauf zwischen 1,0 und 1,5 bar. Dies ist gleichzeitig der Indikator dafür, daß die Maschine richtig durchgewärmt ist und voll belastet werden kann. Mercedes gibt als minimal zulässigen Öldruck 0,3 bar an, ein Motor mit diesem Öldruck dürfte jedoch bereits ziemlich "fertig" sein.

Gibt man aus dem Leerlauf heraus Gas, so muß der Öldruck hurtig steigen und bei ca. 1500 Umdrehungen - laut Mercedes spätestens bei 3000 Umdrehungen - die 3 bar erreichen.

Mercedes liefert die folgenden "Anhaltswerte" für den Öldruck des Motors M103 (260 und 300) bei verschiedenen Motordrehzahlen und Motoröltemperaturen. Die Öldrücke des M104 (280 und 320) liegen übrigens höher. Zur genauen Messung ist ein kalibriertes Manometer zu verwenden, zur Orientierung reicht die Genauigkeit des Bordinstrumentes sicherlich aus:
Drehzahl Motoröldruck in bar
in 1/Min bei 90° C bei 130° C
600 0,7 0,6
750 0,9 0,9
1000 2,0 1,3
2000 4,3 3,5
3000 4,6 4,4
4000 4,8 4,6
5000 5,0 4,7

Sinkt der Öldruck während der Fahrt, sollte man sofort anhalten und ebenfalls nach der Ursache forschen (lassen). Bei meinem alten M102 passierte dies einmal nach einem eigentlich behobenen Zylinderkopfdichtungsdefekt auf der Autobahn bei ca. 130km/h, plötzlich sackte die Nadel ab! Also sofort vom Gas gegangen, rechts 'rangefahren, der Öldruck stieg beim Gasgeben nicht mehr über 1,5 bar. Aus purer Verzweiflung habe ich dann den Ölfiltereinsatz herausgenommen (das ginge beim M102/M103 im W124 nicht mehr, da die eine Filterpatrone haben, zumindest die Vierventiler Otto haben jedoch wieder Filtereinsätze) und siehe da: der Öldruck war wieder in Ordnung. Also vorsichtig nach Hause geschlichen und einen neuen Ölfiltereinsatz verbaut, danach war wieder alles im grünen Bereich.

Manchem stellt sich die Frage, wozu überhaupt ein Öldruck von drei bar und darüber benötigt wird und ob es gefährlich sei, mit geringerem Öldruck zu fahren. Die Diskussionen fanden z.B. hier und auch hier statt.

Kennen Sie das Gefühl, bei zu wenig Wasserdruck duschen zu dürfen? Es kommt zwar Wasser an, aber so wenig, daß man sich unwohl fühlt.

Ähnlich geht es den Schmierstellen im Motor, wenn der Druck zu gering ist! Insbesondere die Nockenwellen, deren Ölversorgung ziemlich weit "hinten" im Ölkreislauf angesiedelt ist, bekommen das zu spüren. Im Gegensatz zum Beispiel mit der Dusche oben muß das Öl nicht nur heraustropfen - es muß auch in die recht engen Spalte in den Lagern gelangen und dabei einen Gegendruck überwinden. Ist der Öldruck zu gering, kommt zu wenig oder gar kein frisches Öl in die Lager, irgendwann ist der Schmierfilm weg, es kommt zu Materialabtrag, somit Verschleiß und Schäden.

Weiterhin ist das Öl wichtig für die innere Kühlung des Motors. Es gelangt an Bauteile, die vom Kühlwasser (oder der Kühlluft) nicht berührt werden (sollten) und führt von dort Wärme ab. Zu wenig Öldruck, zu wenig Öl unterwegs, zu wenig Wärmeabtransport, Überhitzung. Das ist alles ungesund für den Motor.

Bei thermisch hochbelasteten Kolben (z.B. im Turbodiesel) wird gerne Spritzöl von unten zur Kühlung eingesetzt. Dabei schießt ein Ölstrahl aus einer Bohrung im Pleuelfuß oder an der Zylinderwand gegen die Kolbenunterseite und führt von dort Wärme ab. Zu geringer Öldruck bedeutet, daß statt des Strahles nur Gepiesel produziert wird, der Kolben überhitzt. Das kann dann zum Durchbrennen des Kolbens oder zum Klemmer/Fresser führen und zieht eine saftige Rechnung für die dann notwendige Motorrevision nach sich.

Turbolader werden durch Motoröl geschmiert und (neben der manchmal vorhandenen Wasserkühlung) eben auch gekühlt. Die Bauteile liegen im Abgasstrahl, der schon mal über 1000°C hat, und werden im Betrieb kirschrot. Wenn hier die benötigte Schmierung und Kühlung ausfällt: gute Nacht!

Insbesondere der plötzliche Leerlauf nach Vollgasfahrt auf der Autobahn ist kritisch, da die Bauteile alle noch "gut warm" sind, aber der Öldruck und die Fördermenge nur noch auf Minimum laufen, wenn der Motor eben im Leerlauf tuckert.

Nach Auto- und Motorradrennen gibt es immer eine Auslaufrunde, die ist nicht nur dazu da, daß der Sieger den Zuschauern zuwinken kann, sie dient insbesondere dem kontrollierten Abkühlen der Aggregate. Gönnen Sie also Ihrem Motor vor der Tankpause eine Abkühlrunde von ein paar Kilometern oder halten Sie den Motor im plötzlich auftauchenden Stau noch zwei bis drei Minuten auf leicht erhöhter Drehzahl, bis er "innerlich" abgekühlt ist.

So lange der Öldruck an der Anzeige bei "Zündung an" und "Motor aus" auf 0 zurück geht, würde ich mir da keine sorgen machen.

Ich würde wie mercedesstrichacht schon erwähnte die Stauscheibe reinigen. zusätzlich die Drosselklappe reinigen, die Leerlaufschalter an der Drosselklappe und den Gaszug überprüfen.

Da es bei feuchten Wetter schlimmer wird, mal alle Kontakte und Stecker checken.

da er eine erhöhte leerlaufdrehzahl hat ist klar das der öldruck bei 3bar ist. seine drehzahl ist das problem. ich würd jetzt mal ganz banale sachen prüfen. einfach mal mit dem fuß hinters gaspedal und leicht nach hinten ziehen. wenns dann die leerlaufdrehzahl wieder normal ist, ist es nur das pedal bzw. wohl der gaszug.

Schon mal vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Ich muss aber noch mal ausdrücklich erwähnen das das Standgas auf 750 U/Min zurück geht wenn man einmal kurz das Gaspedal betätigt. Der Öldruck bleibt auch bei 750 U/Min bei 3 Bar.

MFG

das ist natürlich etwas komisch...- hat mal jemand zuviel öl reingekippt?! was für ein öl ist drin, viskosität? was mir noch einfällt wäre der geber, der sitzt unter dem ölfilter. vielleicht hat auch der einen schuss..

ich misch mich auch mal zwischendrin ein.
also ich habe auch nen 230er te,102er motor.
lpg gas verbaut.
auf lpg gas geht er seit 2-3 tagen nicht mehr auf 800 drehzahl runter,bleibt so im stand auf etwa 1050 hängen und hat dann auch sher heiss immer um die 2,5-2,8 bar druck.
auf benzin umgeschaltet geht er minimal tiefer, auf so knapp unter 1000 runden,,dann geht der öldruck auch bei 100 grad warmgelaufen auf etwas über 2,3 bar,unter 2 bar hab ich die letzten tage nicht mehr geschafft , und das bei einer laufleistung von 330 000 km.
früher stand er im heissen zustand,bei 105 grad kanpp bei 1,6-1,8.
also wenn ich jetzt alles richtig gelesen und verstanden habe,ist mein öldruck ok,nur stimmt was am gas , bzw. den drehzahlen nicht.
nen austausch üsr hab ich im kofferraum.die feder kenn ich auch,weiss also wie ich das überprüfen kann.
die schläuche etc. waren eigentlich alle mehrfach geprüft die letzten tage.

öl ist billiges normales 10w 40 ,allerdings mit so nem mo2s liquimoly zusatz... aber das dürfte auf die drehzahl ja keine auswirkung haben und ist auch seit 2-3 monaten drin.

alles andere als 10W40 ist auch schwachsinn! kostet geld und bringt bei unseren motoren rein garnichts!

Punkt 1 trifft bei mir auch zu, also der hohe Öldruck. Der Leerlauf ist aber da wo er sein sollte.
Wenn mein Motor ganz ganz warm gefahren ist, dann habe ich im Stand glück, wenn der Öldruck auf 2,7 Bar fällt.

Wo genau sollte denn die Leerlaufdrehzahl sein bei einem E220?

Kann ein 230er Baujahr 93 nicht dennoch ein M111 sein? Ich habe einen 200er von 93 mit M111.

Öldruck ist doch OK, wenn er auch im Stand nicht unter 3 Bar fällt. Das macht meiner auch nur, wenn es so richtig lange unterwegs war.
Wie Joered schon schrieb, muss bei Zündung an der Druck auf Null stehen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann wird der wohl das Kabel vom KI zum Geber defekt sein. Sollte der Druck auf während der Fahrt zu wenig sein, kann es an einem defekten Geber liegen. Das war bei mir der Fall. Öldruck bei erhöhter Drehzahl unter zwei Bar, aber kein klackern der Ventile. Da war dann der Geber defekt. Beim Tausch des Gebers ist mir dann aufgefallen, dass das Kabel genau so porös war, wie der Motorkabelbaum vor dem Austausch. Dieses Kabel habe ich dann auch sofort neu gemacht. Nun alles wieder paletti.

Welchen Motor hat deine Freundin denn?
Das mit der Drehzahl hatte ich auch mal. Sobald ich das Pedal ein wenig angtippt hatte, war diese wieder normal. Es lag bei mir an einem schwergängigen Gasgestänge an der DK. Habe dort ein wenig Rostlöser dran gesprüht. Das ist jetzt über 80tkm her und nicht wieder aufgetreten.

Viele Grüße

Timo

bei mir war ünbrigens für die erhöhte drehzahl ein undichter mengenteiler schuld.das lief unterm mengenteil runter das benzin richtung drosselklappe und hat so im stand den leerlauf hochgezogen.seitdem ich nen neuen mengenteiler drinn habe und dadurch der leerlauf auf sauberen 800 umdrehungen läuft ist der öldruck je nach temperatur auch wieder zwischen 1,4 und 2 bar.

Deine Antwort
Ähnliche Themen