Ölbadzahnriemen
Hallo zusammen,
aus eigenem Interesse habe ich eine Frage an euch.
Bei vielen 1.0 Liter Turbomotoren verschiedenster Hersteller gibt es ja diesen Ölbadzahnriemen der zu Auflösung neigt wenn falsche Öle verwendet werden.
Gibt es eigentlich schon Riementechnologien auf dem Markt denen das Öl egal ist, also Riemen die widerstandsfähiger sind oder sich gar nicht auflösen - vielleicht von Tuningteileherstellern oder Zulieferen? Manche Hersteller z.B. Gates bietet ja verstärkte Zahnriemen an etc...
Würde gern hier mal wissen zusammentragen.
Grüße euer
TripleX
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Ölbadzahnriemen gibt es jetzt auch schon seit ca. 10 Jahren. Wenn die Historie des Fahrzeugs nicht einwandfrei nachgewiesen werden kann ist das Risiko beim Gebrauchtwagenkauf extrem groß einen zu erwischen dessen Riemen irgendwann durch falsches Öl vorzeitiger Alterung ausgesetzt ist und den Motor zerstört. Leider kündigen die Motoren das vorher nicht an, es ist dann einfach Exitus. Entweder scheren die Zähne ab, oder die Rückstände im Öl blockieren die Schmierung. Ein Öldeckel über dem Riementrieb würde wenigstens eine rudimentäre Kontrolle des Riemens erlauben.
Gerade bei den Ecoboost Motoren ist der Wechsel sehr aufwendig.
Mir käme ein Fahrzeug mit so einem Motor nur ins Haus mit einwandfreiem Leumund was Ölwechsel angeht.
Mir erschließt sich der Sinn einen Riemen im Öl laufen zu lassen auch nicht so richtig. Im Trockenen laufen die auch. Wenn ich Bauraum sparen will nehme ich eine Kette.
Beim Gebrauchtfahrzeug nützt die schönste Wartungshistorie nichts. Ein schönes Beispiel dafür ist in diesem Video zu sehen. Wer investiert schon nach einem Nachfüllen von falschen Öl prophylaktisch einen Batzen Geld um den Zahnriemen zu erneuern. Kraftfahrzeuge sind zur alltäglichen Benutzung durch Menschen gedacht. Menschen machen nun mal Fehler, das betrifft sowohl Fahrzeugnutzer als auch Werkstattpersonal. Diese Fehler werden natürlich nicht dokumentiert. Das System "Zahnriemen in Öl" verzeiht aber keinen Fehler, deshalb halte ich es beim gegenwärtigen Entwicklungsstand für nicht praxistauglich.
Zitat:
@player495 schrieb am 3. Dezember 2022 um 16:18:34 Uhr:
Das System "Zahnriemen in Öl" verzeiht aber keinen Fehler, deshalb halte ich es beim gegenwärtigen Entwicklungsstand für nicht praxistauglich.
Genauso wenig wie die ehemaligen NEFZ-Richtwerte und die Vorgaben der EU bzgl Verbrauchsvorgaben.
Früher gurkte man mit einem 1.6er Motor mit 100PS und 7l/100km durch die Gegend, heute tut man es bei gleichem Hubraum bei 150-200PS, nur dass die Autos gleichzeitig größer und schwerer geworden sind. Das Ende der Fahnenstange ist ohnehin erreicht.
Zahnriemen in ÖL ist so ne komplette Murkserfindung die keiner braucht. Die hat bis auf die paar Zentimeter Raumgewinn in keiner Weise irgendeinen Vorteil gegenüber normalen Zahnriemen oder Kette. So ein Auto bedeutet fast immer einen garantierten Motortod mit einem kurzen Auto leben.
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Klar hat das Vorteile. Ein Zahnriemen macht weniger Geräusche als eine Kette. Also Zahnriemen einbauen. Da der Zahnriemen im Trockenen läuft, braucht man je nach Konstruktion 1 bis 3 Wellendichtringe zusätzlich. Die kosten in der Produktion, sind manchmal undicht, kosten dann den Kunden und verursachen Reibung, was den Kraftstoffverbrauch nicht mindert.
Der Zahnriemen im Oelbad hat beide Nachteile nicht. Dafür ein Problem mit der Materialverträglichkeit. Das hat man aber in der Zwischenzeit im Griff.
Ford EcoBoost, Zahnriemenwechsel alle 160000km oder 8 Jahre. Wurde bei späteren Modellen auf 240000km erhöht. Gibt vereinzelt Motoren mit über 400000km. Probleme mit dem Zahnriemen gibt es eigentlicht nicht.
Ist nicht allein die Tatsache, dass man jährlich das Öl wechseln muss, eine Versündigung an der Umwelt?
Das mit dem im Ölbad laufendem Riementrieb halte ich für eine fragwürdige Entwicklung. Das hängt mit dem ganzen Co2 Wahn zusammen, Reibungsverluste zu minimieren um das letzte 1/10 Sprit zu sparen. Die ECO Boost Motoren dürfen nur mit einer ÖL Sorte gefahren werden.
Das Risiko das sich der Riemen auflöst oder ein abgescherter Zahn die Ölpumpe verstopft kann man nicht 100% ausschließen auch beim einhalten vom vorgeschriebenen Öl samt den Wechselintervallen.
Das die Kette reißt auch nicht und beim trockenen Zahnriemen?? Die gehen auch vor dem Wechsel kaputt. Und wenn da ein Stein reinfliegt. Zahnsalat.
Passieren kann immer was.
Für den Nutzer ist nur die Frage, ob bei ordnungsgemäßer Nutzung und Einhaltung der Wechselintervall der Im Oel laufende Zahnriemen mehr oder weniger Kosten verursacht oder Ausfälle hat. Und anscheinend laufen die ziemlich problemlos.
Was ist denn mit den Gebrauchtfahrzeugen, die über ein Jahr beim Händler stehen? Alles ab 18 Monaten kann man dann entsorgen oder wie?
Zitat:
@EG_XXX schrieb am 2. Dezember 2022 um 17:26:07 Uhr:
Hallo zusammen,aus eigenem Interesse habe ich eine Frage an euch.
Bei vielen 1.0 Liter Turbomotoren verschiedenster Hersteller gibt es ja diesen Ölbadzahnriemen der zu Auflösung neigt wenn falsche Öle verwendet werden.
Gibt es eigentlich schon Riementechnologien auf dem Markt denen das Öl egal ist, also Riemen die widerstandsfähiger sind oder sich gar nicht auflösen - vielleicht von Tuningteileherstellern oder Zulieferen? Manche Hersteller z.B. Gates bietet ja verstärkte Zahnriemen an etc...
Würde gern hier mal wissen zusammentragen.
Grüße euer
TripleX
Wer baut überhaupt 1.0l Turbomotoren? Ford und VW. Nur Ford hat die im Ölbad. Man muss ich nunmal im klaren darüber sein, dass Gummi/Kunststoffe prinzipbedingt immer in Öl gelöst werden können. Daher muss man die richtigen Öle verwenden. Universell einsetzbare Zahnriemen kann es nicht geben.
Andere Fahrzeuge benötigen auch spezielle Oele. PD Motoren zum Beispiel. Diese mögen auch kein anderes Oel. Alte Oldtimer können mit den heutigen Oelen auch nicht überleben. Die Konstruktion ist auf eine gewisse Spezifikation von Oel ausgelegt. Und diese ist zu verwenden. In heutiger Zeit ist z.B. der CO2 Ausstoß auch oelabhängig. Irgendwann muß man dan 5 W20 fahren sonst ist das Steuerhinterziehung. Der 3L Lupo durfte auch keine anderen Reifen fahren, ohne sein 3L Steuerbegünstigung zu verlieren.
So schreibt jeder Hersteller sein Oel vor. Einfach reinkippen geht schon seit Jahren nicht mehr. So muß halt der Oelbadzahnriemen auch mit einem speziellen Oel betrieben werden. In Oel laufende Kunststoffteile gibt es viele. Gleitschienen, Spritzabdeckungen, O-Ringe und Wellendichtringe. Die lösen sich auch nicht nach 3 Jahren auf. Die Praxis zeigt, das es funktioniert. Auch wenn Gummi und Kunststoffe vom Oel angegriffen werden. Klar geben diese im Laufe der Zeit irgendwann nach, verhärten oder werden weich. De vorletzte Motor, den ich zerlegt habe ist über 40 Jahre alt gewesen. Die Gleitschienen waren noch i.O, die O-Ringe und Wellendichtringe hatten ihre Elastizität ziemlich verloren. Über 40 Jahre ist auch deutlich über der vorgegeben Lebensdauer von 8 Jahren für den Zahnriemen im Oelbad.
Zitat:
@Amen schrieb am 3. Dezember 2022 um 22:13:21 Uhr:
Wer baut überhaupt 1.0l Turbomotoren? Ford und VW. Nur Ford hat die im Ölbad. Man muss ich nunmal im klaren darüber sein, dass Gummi/Kunststoffe prinzipbedingt immer in Öl gelöst werden können. Daher muss man die richtigen Öle verwenden. Universell einsetzbare Zahnriemen kann es nicht geben.
Honda und Hyundai machen auch 1.0L, Opel hat auch welche gemacht.
PSA, Stellantis, Honda setzen auf den Ölsardinenriemen VW hat Zahnriemen im Öl zur Ölpumpe.
Continental und die Firma FAV sind federführend bei dieser Entwicklung.
Sinn ist es Spritverbrauch durch verringerte Reibung zu senken, Haltbarkeit, Kosten für den Kunden scheinen nicht Priorität zu sein.
Zitat:
PSA, Stellantis, Honda setzen auf den Ölsardinenriemen VW hat Zahnriemen im Öl zur Ölpumpe.
Der Vw Ing. hat sich da wohl was gedacht: Wenn wir nur den Ölzahnriemen über die Ölpumpe legen, dann bleibt die Kiste nicht gleich stehen wie beim zahnriemenriss, sondern der Kunde fährt weiter und ruiniert den Motor ohne Öldruck komplett^^
Kompletter Motor rentiert sich mehr als nur ein paar Krumme Ventile..
VW Vorstand:
https://fotos.rennrad-news.de/.../...1-nkimh6d7vnvv-dagobert-large.jpg
Das Problem mit der Zahnriemenzersetzung bzw. Alterung bei falschem Öl haben andere Hersteller wie zB. Citroen auch...
Wenn man das Motoröl IMMER in der richtigen Viskosität und Norm der Herstellerfreigabe fährt halten die Ölbadzahnriemen auch !
Wir fahren u.A. einen Fiesta 1.0 74kW mit besagtem "Problemmotor". Gekauft mit 120TKM von einem Pflegedienst, aber auch mit Scheckheft FORD.... momentan hat er 185TKm auf der Uhr - ohne Reparaturen die außergewöhnlich wären.
Bei dem Pflegedienst war er alle 20TKM zum Service, bei uns bekommt er alle 10TKM neues Öl = 5W20 mit Werksfreigabe für den Ecoboost = läuft.