Nullmengenkalibrierung - Werte: Kann jemand damit etwas anfangen?

Mercedes E-Klasse S211

Hallo,

kann jemand mit den Werten / Einheiten etwas anfangen? Sehen die gut oder schlecht aus? Was sagen hohe oder niedrige Werte aus? Muss das vom Fachmann begutachtet werden? Habe leider keine Vergleichswerte noch Angaben für Toleranzbereiche.

Vielleicht noch als Seiteninfo. Kallibrierungswerte vor einigen Wochen zurückgesetzt. Sehen jetzt komplett anders aus. Keine Fehler hinterlegt, keine Auffälligkeiten. Das einzige was nennenswert wäre ist ein kurzes Schabeln/Nageln, wenn ich aus dem Teillastbereich (Gleitfahrt) beschleunige (Überholen). Meine Frau hört es nicht, aber ich kenne den Dicken jetzt schon ziemlich lang 😉 Es geht nach 2-3 Sekunden wieder weg. Das hatte er früher nicht, da war es mehr ein seidiges Schnurren. Mit Delphi heute ausgelesen.

E280 CDI, BJ2006, OM642.920

Nullmengenkalibrierung: Kalibrierpunkt 250 bar
Zylinder 1 6,0 US
Zylinder 2 30,0 US
Zylinder 3 7,0 US
Zylinder 4 0,0 US
Zylinder 5 -7,0 US
Zylinder 6 -6,0 US
Einlernen Zykluszähler 1

Nullmengenkalibrierung: Kalibrierpunkt 800 bar
Zylinder 1 33,0 US
Zylinder 2 25,0 US
Zylinder 3 9,0 US
Zylinder 4 -1,0 US
Zylinder 5 12,0 US
Zylinder 6 8,0 US
Einlernen Zykluszähler 1

Nullmengenkalibrierung: Kalibrierpunkt 1200 bar
Zylinder 1 31,0 US
Zylinder 2 25,0 US
Zylinder 3 15,0 US
Zylinder 4 8,0 US
Zylinder 5 8,0 US
Zylinder 6 2,0 US
Einlernen Zykluszähler 1

Gruß,
jpebert

Beste Antwort im Thema

Vielleicht interessiert es jemanden. Ich habe mich etwas belesen ...

- Die Einheit US hinter den Nullmengenkalibrierungswerten (Delphi Diagnose) steht wahrscheinlich für Mikrosekunde. Eine SD oder andere Diagnosen sollten ja die gleichen Werte ausgeben, hoffentlich mit verständlichen Einheiten 😕

- Die Nullmengenkalibrierungswerte geben an, wie viel länger (+) oder kürzer (-) die Injektordüse sich öffnen muss, um eine vorgegebene Menge Kraftstoff einzuspritzen.

- große Abweichungen nach oben bedeuten (+), dass der Injektor zugesetzt ist (verkokt, verschmutzt, ...). In diesem Fall ist eine Reinigung der Injektoren im eingebauten oder ausgebauten Zustand ratsam.

- große Abweichungen nach unten bedeuten (-), also eine Verkürzung der Düsenöffnungszeiten, dass der Injektor verschlissen ist. In diesem Fall ist ein Tausch des betroffenen Injektors ratsam.

- Bei niedrigen Einspritzdrücken (~250bar) kann die Toleranz ruhig etwas größer sein. Für VWs/Audis habe ich im Netz z.B. Korrekturwerte bis -45us gefunden, ab der die Düse als verschlissen gilt.

- Bei höheren Einspritzdrücken sollten die Korrekturwerte eher kleiner sein.

- Wo die Grenzwerte für den OM 642 bei den unterschiedlichen Einspritzdrücken liegen weiß ich nicht. Ich vermute, dass bei Korrekturwerten von etwa kleiner-gleich +-12us bei 1200 Bar keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind. Vielleicht hat jemand hierzu genauere Informationen? In irgendeinem MT-Thread habe ich +-5us gelesen, aber dann sind die Injektoren wahrscheinlich neu 😉

Da Urlaub/Sommer etc. ansteht, also eine Verschiebung der Freizeitaktivitäten in andere Richtungen 😉, werde ich - wegen der obigen Werte - bei den nächsten 2-3 Tankfüllungen zum "Hausmittel" LM Dieselspülung greifen und die Korrekturwerte danach noch einmal beurteilen. BTW, 2-Taktöl hat so gut wie nichts nach 2 Tankfüllungen gebracht. Fachleute raten auch eher ab, wegen Verschmutzung / Verölung des Ansaugtraktes, davon abgesehen, dass Lader & KGE zumeist mehr als genug ölen. Sollte sich keine substantielle Besserung ergeben, dann werde ich die 6 Injektoren Ende des Sommers ausbauen und bei einem Motorenservice reinigen, abdrücken bzw. beurteilen lassen + ggf. ersetzen.

Best, JPEbert

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Wie macht man eine Motorrundlaufprüfung? Wie geht das?
Nur mit SD?
Auch mit Delphi?

Zitat:

@pejot90 schrieb am 16. November 2016 um 19:33:12 Uhr:


+- 66 us ist die Grenze nach oben und unten. Aber richtig dadurch zeigt sich nicht unbedingt dass einer kaputt ist. Dafür macht man eine motorrundlaufprüfung

Ich kann nur für sd sprechen. Da geht es.
Voraussetzung ist immer dass Kompression io ist.

Und wie macht man es mit der SD und was passiert dabei?

Sagt die SD dann eindeutig, ob ein Injektor erneuert werden muss, oder bleibt der große Interpretationsspielraum?

Nicht eindeutig. Das ist nicht so einfach. Leckölmenge messen und quertauschen sind weitere Möglichkeiten.

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Eine SD sagt nicht viel zu Injektoren. Um einen Injektor zu prüfen, muss er zwingend ausgebaut werden. Alles andere ist nur ein Indiz bzw. wenn Fehler, dann ist der Injektor mit Sicherheit hinüber. Mit dem ausgebauten Injektor zu einem Bosch Dieselzentrum fahren. Dort prüfen lassen. Bekommt er eine IMA-Nummer oder behält die alte Nummer ist alles gut. Wenn nicht, dann neuer Injektor.

Allerdings können auch die Bosch Dieselzentren das Sprühbild nicht beurteilen. Absolute Sicherheit hast Du nur mit neuen Injektoren bzw. von Bosch (!!!) generalüberholten. Je nachdem, wieviele Kilometer Dein Wagen runter hat, hat es Sinn alle Injektoren komplett neu zu machen.

Die Vorreinigung und Prüfung kostet bei Bosch 30€ / Injektor. Aus- und Einbau nicht mit gerechnet. Also recht günstig, wenn man es selbst macht.

p.s. Es ticken nicht nur die Injektoren, Hydrostößel verursachen ähnliche Geräusche. Das wäre anhand der Position im Motor, abhören, ggf. zu überprüfen. Bevor Du Dich sinnlos mit den Injektoren beschäftigst ...

Hallo zusammen,

der Thread ist lange her, aber das Thema passt genau. Ich habe einen W639 Vito mit OM646 (2.2 CDI) und ein Problem mit Abgasgeruch und Rauchentwicklung nach längerem Leerlauf.

Ich habe folgende Messwerte für die Injektoren:

Kalibrierpunkt 0 - 250bar

  • Zylinder 1: -45 us
  • Zylinder 2: -44 us
  • Zylinder 3: +1 us
  • Zylinder 4: -16 us

Kalibrierpunkt 1 - 800bar

  • Zylinder 1: -11 us
  • Zylinder 2: -15 us
  • Zylinder 3: -11 us
  • Zylinder 4: -11 us

Kalibrierpunkt 2 - 1200bar

  • Zylinder 1: -24 us
  • Zylinder 2: -24 us
  • Zylinder 3: -12 us
  • Zylinder 4: -18 us

Die Interpretation der Werte fällt mir schwer - was ist eure Meinung zu den Werten?

Danke!

Zitat:

@BjoernL89 schrieb am 3. August 2021 um 10:31:18 Uhr:


Hallo zusammen,

der Thread ist lange her, aber das Thema passt genau. Ich habe einen W639 Vito mit OM646 (2.2 CDI) und ein Problem mit Abgasgeruch und Rauchentwicklung nach längerem Leerlauf.

Ich habe folgende Messwerte für die Injektoren:

Kalibrierpunkt 0 - 250bar
  • Zylinder 1: -45 us
  • Zylinder 2: -44 us
  • Zylinder 3: +1 us
  • Zylinder 4: -16 us

Kalibrierpunkt 1 - 800bar
  • Zylinder 1: -11 us
  • Zylinder 2: -15 us
  • Zylinder 3: -11 us
  • Zylinder 4: -11 us

Kalibrierpunkt 2 - 1200bar
  • Zylinder 1: -24 us
  • Zylinder 2: -24 us
  • Zylinder 3: -12 us
  • Zylinder 4: -18 us

Die Interpretation der Werte fällt mir schwer - was ist eure Meinung zu den Werten?

Danke!

Und ?

Ui lange her :-)

Letztlich waren die Injektoren 1 und 2 die Übeltäter. Im Leerlauf haben sie massive falsch gearbeitet und es hat sich Diesel im Abgasstrang angesammelt (beispielsweise im Stau).

Bei anschließender Fahrt kam dann große weiße Wolken aus dem Auspuff.

Ich habe alle 4 Injektoren getauscht - das Problem war dann weg. Wenn man sparen will, dann die Injektoren zum prüfen geben und nur die wirklich kaputten wechseln.

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