Noch Hoffnung für die deutsche Automobilindustrie?
In letzter Zeit wird ja oft das Ende der deutschen Automobilindustrie verratsgesagt, zumindest habe ich es jetzt schon an mehreren Stellen gehört. Und wenn ich mir ansehe, was Tesla momentan anbietet, kann ich die Ruhe in der Industrie nicht verstehen.
Tesla verkauft in sehr vielen wichtigen Märkten (inkl. USA, Schweiz) jetzt schon mehr Oberklasseautos als BMW, Mercedes und Co. Und der technische Vorsprung ist schon krass, ich bin letztens in einem Tesla gefahren und konnte es kaum fassen, es geht hier nicht nur um die Batterie oder den Antrieb, sondern um alles:
-Infotainment:
Ein riesiger Bildschirm, mit weitaus besserer Software als die aller deutschen Hersteller. Die Software wird regelmäßig upgedated und aufgerüstet und auch die älteren Model S bekommen alle Features die machbar sind. Bei den deutschen gibt es nie neue Updates (z.B. neues iDrive Design bei BMW)
Geschwindigkeit etc. ist auch komplett Digital mit vielen nützlichen Zusatzinfos
Das Auto ist einfach unfassbar vernetzt, geht man hin, klappen sich die Türgriffe von selber aus, das Auto kann automatisch die Federung verstellen nach GPS, Internet Browser im Screen, Verkehrsinfos von Google, Eine App mit der Man das Auto sogar anmachen kann, alles mögliche, es ist wirklich fast deprimierend zu sehen als deutscher Auto-Fan.
-Antrieb:
Der Unterschied ist kaum zu beschreiben, sowohl Reichweite, Ladegeschwindigkeit als auch Leistung sind von einem anderen Stern, nicht mal Verbrenner können da mithalten (ausser bei Reichweite aber da bei hoher Leistung auch nur knapp). Wie ist das möglich?
Woran liegen die Deutschen vor allem zurück? Ich glaube PS-starke Elektromotoren zu bauen währe kein Problem (sieht man ja z.B. beim elektrischen SLS) und die Batterien könnte man ja auch einfach mehr von z.B. der i3 Batterie einbauen.
Was hält z.B. BMW davon ab, den neuen 5er oder 7er mit 3 i3 Batterien und 500PS Elektromotor herauszubringen? Was fehlt?
-Fahren
In 3 Monaten gibt es dann bei Tesla den Autopilot mit dem man autonom auf dem Highway fahren kann, soweit ich weiß auch als erster Hersteller, dabei kommt die Technik sogar von Daimler... Warum geht das bei den Deutschen, vor allem Mercedes, immer noch nicht?
Tut mir Leid, aber ich habe hier im Forum und auch im Internet schon sehr viel recherchiert aber keine so richtig überzeigende Antwort gefunden, die Batterien vom Tesla haben mehr KwH, ja aber doch nur weil es mehrere sind, nicht weil sie eine größere Leistungsdichte haben...
PS: 8 Jahre Garantie und genau 3 fair gepreiste Sonderoptionen (kein 250 Ablagepacket oder 400 Euro USB Anschluss) :-O
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@CheapAndClean schrieb am 21. März 2015 um 05:54:45 Uhr:
Wenn man sich die Bilanz Teslas betrachtet, muss man sich eher fragen:
Noch Hoffnung für Tesla?
So, für dich noch mal zum MITSCHREIBEN
TESLA verkauft in der Schweiz mehr Autos als Audi, BMW und Mercedes Oberklasse und nur knapp weniger als Porsche. Hat du´s jetzt kapiert? Wie bewerte man eine Firma, deren Umsätze in einem Markt rückläufig sind, die aber dabei auch ohnehin schon keine oder kaum Gewinne macht?
Wie bewertet man einen Newcomer, der in einem Markt bereits 3 Premiumhersteller hinter sich gelassen hat mit enormen und vor allem robusten Umsatzzuwächse sowie eine Menge Alleinstellungsmerkmale ?
Wenn die Firmensubstanz stark zulegt, die Schulden aber nur gering, nennt man das positive Geschäftsentwicklung.
Wenn man bei RWE, Vattenfall und EON drastische Gewinneinbrüche zu verzeichnen hat oder wie jetzt sogar deutlich in die Verlustzone geraten ist und das bei enormen Schuldenberg (absolut und relativ) würd ich an deiner Stelle man mit der Taschenlampe in die Steckdose gucken, ob da noch genug Strom rauskommt. Das Verrückte: die "dumpen" ja auch noch die Strompreise selber nach unten! Beweis: Verkauf des Stroms unter dem Brennstoffpreis für Steinkohle - Klasse!
Ich denke natürlich, dass es TESLA einfach auch zu leicht gemacht wurde!!
Aber was ist die Ursache? Antwort: TESLA ist derzeit alternativlos!
Oder, ketzerisch gesprochen, unter den Blinden ist der mindestens Einäugige eben König.
Wenn aber die Blinden weiter erzählen, die Farben sehen alle Scheiße aus, brauche man eh nicht, dann mache ich mir für die Zukunft wenig Hoffnung.
Die deutsche Premium-Industrie ist somit der beste Sponsor von TESLA!!
Ich warte nur noch, bis Duddi, Reiti, Stadl & Co irgendwann raushauen, das Premiumsegment wäre eh nicht der Gewinnbringer der Firma. (Äsop: Der Fuchs und die Trauben)
249 Antworten
Zitat:
@Ringkolbenmaschine schrieb am 29. Mai 2015 um 14:24:19 Uhr:
Du zahlst in D keinen Cent für einen Tesla Fahrer - nicht für das Auto und nicht für die Infrastruktur der SuC und nicht für den Umsonststrom.
Die ZEV credits, die Tesla halblegal an andere Hersteller verkauft, werden von diesen bestimmt nicht nur auf die Käufer in USA umgelegt, sondern weltweit?
D.h. Mit dem Kauf z.B. eines Neuwagen auch in D subventionierst Du so indirekt Teslakäufer...
Meine Güte und die deutschen bekamen auch fett Geld vom Steuerzahler für Abwrackprämie und Co... also so ist es nicht...
Abwrackprämie war sinnvoll, um die Konjunktur in der Krise zu befeuern. Wir haben keine Krise, also benötigen wir auch kein Konjunkturpaket.
Zitat:
@CheapAndClean schrieb am 29. Mai 2015 um 16:29:59 Uhr:
Die ZEV credits, die Tesla halblegal an andere Hersteller verkauft, werden von diesen bestimmt nicht nur auf die Käufer in USA umgelegt, sondern weltweit?D.h. Mit dem Kauf z.B. eines Neuwagen auch in D subventionierst Du so indirekt Teslakäufer...
Was ist denn das für ein Schmarrn ?
Der Gesetzgeber in Kalifornien verlangt, dass mittlere und große Autohersteller eine gewisse Anzahl an emissionsarmen Fahrzeugen, sogenannte Zero Emissions Vehicles (ZEV), auf dem Markt bringen müssen. Je größer der Absatz der ZEV im Portfolie eines Hersteller, desto mehr ZEV Credit Points erhält er. Wer das nicht kann, muss sich aktuell Punkte kaufen um auf die vorgeschriebe Punktezahl zu kommen. Sonst darf er seine Produkte in Californien gar nicht mehr vermarkten. Es haben nicht alle deutschen / europäischen Hersteller dieses Problem, sondern nur Hersteller, die aktuell kein E-Mobil in ausreichender Stückzahl in Californien anbieten und verkaufen. Dieses Gesetz verschärft sich in den nächsten Jahren weiter, so das die Anzahl der angebotenen und verkauften ZEV eines Hersteller kontinuierlich ansteigen muss, damit er seine Verkäufe weiter tätigen darf.
Damit erst einmal der Zweck der Übung in Californien klar wird.
Hersteller, die nicht in der Lage sind, eigene ZEV Credit Punkte in ausreichender Menge zu generieren, dürfen sich welche kaufen. Tesla hat als reiner Elektromobilhersteller davon genug, so das der Rest vermarktet werden kann und verkauft die überschüssigen an Hersteller, die nicht auf die vorgeschriebene Punktezahl kommen.
Das ganze entspricht eher einer Strafzahlung mit direkter Belohnung derer Hersteller, die vorzeitig die hoch gesetzten Ziele des Gesetzes erreichen. Der Staat zahlt dabei keine Cent dazu.
Und wenn ein Hersteller eine der größten Wirtschaftsregionen der Welt nicht mit den Produkten beliefern kann, die gesetzlich gefordert werden, sollte man dies nicht einem anderem Hersteller ankreiden. Er kann sich doch selbst konkurenzfähige ZAV in die Ausstellungshalle stellen und verkaufen. Dann hat er kein, oder ein geringeres Problem. Es gibt in Californien nicht nur einen Tesla zu kaufen. Es gibt auch deutsche Hersteller mit ZAV dort am Markt 😉 Man munkelt zum Beispiel, das der größte Absatzmarkt des BMW i3 Californien sein soll.....
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Zitat:
@Blow_by schrieb am 29. Mai 2015 um 16:46:42 Uhr:
Abwrackprämie war sinnvoll, um die Konjunktur in der Krise zu befeuern. Wir haben keine Krise, also benötigen wir auch kein Konjunkturpaket.
Sollen doch lieber die Hersteller, die die fetten Gewinne jedes Jahr erwirtschaften, subventionieren anstatt dem Steuerzahler sein Geld aus der Tasche zu bekommen.
Zitat:
@driver191 schrieb am 29. Mai 2015 um 14:59:03 Uhr:
Das muß dann verdammt geheim sein, davon habe ich noch nie was gehört oder gesehen, war gerade vor 2 Wochen noch bei HEB in Texas, der größten Kette dort ?Zitat:
@Reachstacker schrieb am 29. Mai 2015 um 14:39:06 Uhr:
Gibts bei uns alles, aber mit echten Preisnachlass von >50%
Dann geht es auch weg. Dumme Amis halt... 😉
Pete
Das ist nicht "Geheim" die Waren sind klar markiert meist mit: "Manager Special" in Gelb oder Roten Sticker zu etwa 50% weniger. Grade bei Felischwaren, Milchprodukten und Obst viel zu sehen. Nach dem Verfalldatum wird NICHTS verkauft, dann gehts in die Tonne.
Mensch, das hat meine Mutter schon in ihren Edeka Laden vor 40 Jahren gemacht das sie Preise kurz vor dem Verfalldatum drastisch reduziert hat damit sie es nicht wegschmeissen musste und das Geld ganz und gar verlieren. Hat sich Deutschland wirklich sooo geaendert??? 😕
Pete
Zitat:
Es gibt auch deutsche Hersteller mit ZAV dort am Markt 😉 Man munkelt zum Beispiel, das der größte Absatzmarkt des BMW i3 Californien sein soll.....
Soweit bekannt stimmt das auch. Nicht nur das California Law ist auch der Grund warum der Benzintank fuer den i# RE so klein ist. Das wurde gemacht damit man nicht den ZEV Credit verliert.
Pete
Pete,
es gibt hier auf Lebensmitteln kein Verfalldatum.
Es gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum. Deshalb darf auch nach Erreichen verkauft werden.
Obwohl ich gerade erst dort war weiß ich nicht wie es in den USA ist.
Wenn du Produkte nach Ablauf des MHD in Verkehr bringst, stehst du und nur dafür gerade, dass die noch genießbar sind. Kein Hersteller, kein Großhändler, kein Endkunde. Nur du als Verkäufer des Produktes. 2 bis 3 Leute, die sich damit die Lebensmittelvergiftung ihres Lebens holen reichen, um dich und deinen Laden finanziell und auch in Sachen Rur zu ruinieren.
Deswegen wird in Deutschland kein Einzelhändler der Welt Dinge nach Ablauf des MHD noch verkaufen. Denn wenn da was passiert, ist er Schuld und nicht der Endkunde.
Zitat:
@CheapAndClean schrieb am 29. Mai 2015 um 16:29:59 Uhr:
Die ZEV credits, die Tesla halblegal an andere Hersteller verkauft, werden von diesen bestimmt nicht nur auf die Käufer in USA umgelegt, sondern weltweit?Zitat:
@Ringkolbenmaschine schrieb am 29. Mai 2015 um 14:24:19 Uhr:
Du zahlst in D keinen Cent für einen Tesla Fahrer - nicht für das Auto und nicht für die Infrastruktur der SuC und nicht für den Umsonststrom.D.h. Mit dem Kauf z.B. eines Neuwagen auch in D subventionierst Du so indirekt Teslakäufer...
Ob das jetzt genau so stimmt weiß ich nicht, aber ich lehne diese ganzen staatlichen Eingriffe in den Markt ab. Das Verzerrt den Wettbewerb total. Anstatt dass alle gleich behandelt werden und kaufen können was sie möchten, muss der Staat wieder durch dubiose Rabatte und einen noch dubioseren Testzyklus Leute zum Kauf von Autos bringen, die sie sonst nicht kaufen würden.
eine Farce.
Die guten Verkaufszahlen von Tesla in Norwegen und Kalifornien sind ja auch nur durch eine starke Bevorteilung begründet. Gerade in Norwegen grenzt es an Planwirtschaft.
Ich mag den Tesla wirklich sehr gerne, aber es muss endlich mal wieder fairer Wettbewerb herrschen.
Zitat:
@Rnldbmw schrieb am 31. Mai 2015 um 05:22:17 Uhr:
Ich mag den Tesla wirklich sehr gerne, aber es muss endlich mal wieder fairer Wettbewerb herrschen.
Gerne.
Also erst mal alle Förderungen der etablierten Autohersteller abstellen, dann haben wir auch genug Geld für die Sarnierung unserer Straßen.
Tesla und alle E-Autos bekommen ja keine Förderung. Und wer die 74€ Kfzsteuer als Förderung ansieht, wie war das nochmal mit der Steuerbefreiung von Euro5 Autos?
Zitat:
Ich mag den Tesla wirklich sehr gerne, aber es muss endlich mal wieder fairer Wettbewerb herrschen.
Am besten also sofort alle Subventionen für Benzinproduktion einstellen. Sprich Ölbohrungen etc.
Und den Umweltschutz oben anstellen.
Dann ist alles etwas Fairer, aber Benzin eher unbezahlbar.
Im Ernst, die Regierung hat die Aufgabe die Wirtschaft zum Wohle des Volkes und der Zukunft des selbigen zu regulieren. Wenn man die Wirtschaft komplett frei lassen würde, dann wäre der Planet in 5 Jahren unbewohnbar 😉
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 31. Mai 2015 um 05:28:41 Uhr:
Tesla und alle E-Autos bekommen ja keine Förderung.
Tesla nimmt 3stellige Millionenbeträge per anno durch den Verkauf von ZEV credits ein, unter anderem schon seit Jahren für einen battery swap, der in der Praxis nicht durchgeführt wird...
Zitat:
@FoVITIS schrieb am 31. Mai 2015 um 14:16:56 Uhr:
Am besten also sofort alle Subventionen für Benzinproduktion einstellen.
Auf welche Subventionen beziehst Du Dich?
Da gibts so einige. Aber zum Beispiel die
http://www.spiegel.de/.../...ntionen-fuer-oel-erkundung-a-1002252.html
"Die führenden Industrie- und Schwellenländer subventionieren die Erkundung von Ölvorkommen mit 71 Milliarden Euro pro Jahr"