Neuwagenkauf vom Markenhändler mit 1+ Ruf: Bezahlung per Vorabüberweisung?
Hallo,
Wahrscheinlich ist meine Frage überflüssig, aber ...
Ich habe einen Neuwagen (als Erstbesitzer, keine Tageszulassung o.ä.) von einem Marken(groß)händler in Deutschland gekauft. Das Autohaus hat eine hervorragende Reputation und über 40-jährige Geschichte.
Der Wagen steht abholbereit etwa 400 km von mir entfernt. Ich habe den Fahrzeugbrief bzw. Unterlagen für die Zulassung per Post, ohne irgendwelche Anzahlung bekommen. Somit kann ich den Wagen auf mich zulassen, mit den endgültigen Kennzeichen hinfahren, Auto abholen und nach Hause fahren. Alle Daten im Kaufvertrag "doublegecheckt", passt alles.
Der Händler (der Verkäufer) schlägt vor den Gesamtbetrag vorab per Überweisung zu begleichen, damit die Übergabe / Abwicklung reibungslos und schnell abläuft.
Überweisen, ohne das Fahrzeug gesehen zu haben? Nur anteilig und den Rest in Bar? Den Gesamtbetrag in Bar erst bei Abholung?
Die Abholung würde in einigen Tagen stattfinden.
Danke im Voraus!
Kappa13
P.S. Im Insolvenzregister steht das Autohaus nicht ... 😁
Es geht um einen Betrag um 17.000€
Beste Antwort im Thema
Halten wir doch mal die Quintessenz dieses Threads fest:
Es gibt keine Möglichkeit ein gekauftes Auto mit erträglich geringem Risiko zu bezahlen. Bezahlt man irgendwie vorher, ist das Geld weg, da der Händler entweder in den nächsten zwei Tagen pleite geht oder mit dem Geld nach Südamerika verschwindet. Bringt man das Geld erst beim Kauf in bar mit, wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem Weg überfallen und abgestochen.
Denkbare Konstellationen, bei denen man das Geld erst auf den Weg bringt, wenn man mit dem neuen Auto schon in Sicherheit ist, scheitern meist an der fehlenden Bereitschaft der Händler/Verkäufer für die Paranoia der Kunden Verständnis aufzubringen.
Das ist vermutlich der Grund warum so viele Autos finanziert oder geleast werden. Nur so kann halbwegs sicher davon ausgegangen werden, dass der Kunde sein Auto und der Händler sein Geld bekommt.
Vielen Dank für die Klärung, liebes Forum.
106 Antworten
Ich würde auch bar zahlen. 17000 € in großen Scheinen ist jetzt kein so riesiges Geldbündel. Ich denke, bei den Autohäusern ist Barzahlung nicht ungewöhnlich, die ganzen Exportautos werden mit Sicherheit bar bezahlt.
Vor Jahren stand auf der Auftragsbestätigung noch "Zahlung in bar bei Lieferung" - da hat der Verkäufer blöde aus der Wäsche geschaut, als ich das wörtlich genommen habe.
Den Smart für meine Tochter habe ich allerdings vorab überwiesen. Da war mein Vertragspartner allerdings nicht der Händler, sondern die Daimler AG.
Ein ganz klitzekleines Risiko bist Du da aber auch eingegangen! Auch die Daimler AG kann plötzlich insolvent sein!😁
Zitat:
@grilli9 schrieb am 9. Juli 2017 um 20:43:03 Uhr:
Ein ganz klitzekleines Risiko bist Du da aber auch eingegangen! Auch die Daimler AG kann plötzlich insolvent sein!😁
Bargeld bietet auch Restrisiken, wenn auch andere ... sprich 100% Sicherheit existiert nun mal nicht.
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Zitat:
Eigentlich ist es ein Unding, dass eine Insolvenz bei sowas als Risiko für den Endkunden im Raum steht. Da müsste dringend ein Gesetz kommen, das bezahlte Ware eben nicht in die Insolvenzmasse fällt. So daß es allenfalls zu einer Verzögerung der Übergabe, dann durch den Insolvenzverwalter, kommen kann.
eigentlich gibt es vom gesetzgeber bereits den endverbraucher schutz. schimpft sich "rechnung". nur machen das händler merkwürdigerweise ^^ nicht so gerne bei privatkunden, weil die kunden klar bevorteilt werden und die händler ggf mehraufwand betreiben müssen.
bei firmen geht ohne rechnung im grunde gar nichts. unsere firma kauft nichts, wirklich rein gar nichts, ohne rechnung.
Zitat:
@benprettig schrieb am 8. Juli 2017 um 06:53:16 Uhr:
Eigentlich ist es ein Unding, dass eine Insolvenz bei sowas als Risiko für den Endkunden im Raum steht. Da müsste dringend ein Gesetz kommen, das bezahlte Ware eben nicht in die Insolvenzmasse fällt.
Bei einer Insolvenz ist alles bereits bezahlt, nur die Gegenleistung fehlt eben noch.
Warum man da einen Gläubiger dem anderen bevorzugen sollte und wo man da die Grenze zieht, das erschließt sich mir nicht.
Anders gesagt, wer soll es am Ende denn bitte zahlen, wenn nichts zu holen ist?
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 9. Juli 2017 um 20:47:04 Uhr:
Zitat:
@grilli9 schrieb am 9. Juli 2017 um 20:43:03 Uhr:
Ein ganz klitzekleines Risiko bist Du da aber auch eingegangen! Auch die Daimler AG kann plötzlich insolvent sein!😁Bargeld bietet auch Restrisiken, wenn auch andere ... sprich 100% Sicherheit existiert nun mal nicht.
Meine Anmerkung war eher "scherzhaft gemeint. Die unterschiedl. Risiken wurden ja bereits ausgiebig erwähnt. (Ich hab hier schon mitgelesen)
Zitat:
@grilli9 schrieb am 9. Juli 2017 um 20:43:03 Uhr:
Ein ganz klitzekleines Risiko bist Du da aber auch eingegangen! Auch die Daimler AG kann plötzlich insolvent sein!😁
Hab auch sechs Tage lang gezittert, ob da alles klar geht 😛.
Halten wir doch mal die Quintessenz dieses Threads fest:
Es gibt keine Möglichkeit ein gekauftes Auto mit erträglich geringem Risiko zu bezahlen. Bezahlt man irgendwie vorher, ist das Geld weg, da der Händler entweder in den nächsten zwei Tagen pleite geht oder mit dem Geld nach Südamerika verschwindet. Bringt man das Geld erst beim Kauf in bar mit, wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem Weg überfallen und abgestochen.
Denkbare Konstellationen, bei denen man das Geld erst auf den Weg bringt, wenn man mit dem neuen Auto schon in Sicherheit ist, scheitern meist an der fehlenden Bereitschaft der Händler/Verkäufer für die Paranoia der Kunden Verständnis aufzubringen.
Das ist vermutlich der Grund warum so viele Autos finanziert oder geleast werden. Nur so kann halbwegs sicher davon ausgegangen werden, dass der Kunde sein Auto und der Händler sein Geld bekommt.
Vielen Dank für die Klärung, liebes Forum.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 9. Juli 2017 um 22:37:03 Uhr:
Zitat:
@grilli9 schrieb am 9. Juli 2017 um 20:43:03 Uhr:
Ein ganz klitzekleines Risiko bist Du da aber auch eingegangen! Auch die Daimler AG kann plötzlich insolvent sein!😁Hab auch sechs Tage lang gezittert, ob da alles klar geht 😛.
Nochmal Glück gehabt!😁
Wie ist das eigentlich bei Finanzierung? Wann bekommt der Händler sein Geld von der Partnerbank?
Erst nach Auslieferung oder auch ein paar Tage vorher?
Aber von einem Kredit und dann kein Auto habe ich noch nie gehört.
Vom umgekehrten Fall, dass sich die Händler absichern, indem der Wagen erst nach 2 Wochen (der Widerrufsfrist) übergeben werden kann schon.
Wenn man einen Kredit fürs Auto aufnimmt (meist bei der Hausbank od. irgendeiner anderen günstigen), dann tritt man beim Händler meist als Barzahler auf. (Bonität vorrausgesetzt) Nicht jeder nimmt einen Kredit weil er nichts hat!
Von wo ich das Geld habe interessiert den meist nicht!
Also kann es da auch passieren wenn man Überweist - der Händler Konkurs geht - das Geld beim Händler/Insolvenzverwalter ist, die Bank aber den Kredit zurückbezahlt haben will.
Zitat:
@Bloedbaer schrieb am 10. Juli 2017 um 07:27:01 Uhr:
Halten wir doch mal die Quintessenz dieses Threads fest:Es gibt [...]
Danke Bloedbaer - Deine nette Zusammenfassung hat mir sehr gut gefallen! 😁
So wie ich es sehe, hat meine Frage eine ziemlich vertiefte, juristische Diskussion ausgelöst, die mir viellecht ein bisschen hilft eine Entscheidung zu treffen. So wie Bloedbaer schrieb, bestehen für mich folgende Möglichkeiten:
1. Geld vorab komplett zu überweisen, dann sehe ich weder das Geld, noch das Auto mehr, wenn weil das Autohaus pleite geht
2. Bargeld mitnehmen, dann werde ich überfallen, beraubt, lande eventuell im Krankenhaus und werde weder das Geld, noch das Auto sehen
3. Eine Anzhalung (50%?) überweisen, den Rest (50%?) in Bar mitnehmen: ich werde die erste 50% nicht mehr sehen (Autohaus pleite) und die zweite 50% wird mir mit Gewalt entnommen - also doppelte Schaden 🙁
Vielleicht nehme ich einen Bankscheck mit und zahle damit vor Ort bei der Abholung?
Wäre das eine Idee?
Gruß
Kappa13
P.S. Könnte man das Raubrisiko bei Variante 2. und 3. eventuell nicht reduzieren, wenn man ein Schild "KEIN Bargeld für Auto-Neukauf dabei!" auf der Brust tragen würde?
@grilli9:
Was bringt es, beim Händler als Barzahler aufzutreten? Die Zeiten des Barrabatts sind leider lange her. Heutzutage verdient der Händler über Provisionen mehr beim Finanzieren/ Leasen/ etc., ist ihm der Barzahler sogar unrecht, weil er dann das Geld selber auf Echtheit prüfen und zur Bank bringen muss.
Nur wenn der Händler das Auto über den Hersteller finanzieren lässt, mit den Superkonditionen, "darf" er sich an diesen oft beteiligten und das lässt seine Bereitschaft, am Preis nach unten zu drehen, spürbar sinken.