Neuwagen mit Super oder E10 betanken?

Das Thema kam im Kreis der Familie auf. Es geht um einen neuen Mitsubishi Space Star und ob dieser von Anfang an mit Super oder E10 betankt werden sollte.
Ich konnte auf die schnelle keine Antwort darauf geben.

Was sagen die Spezialisten hier?

79 Antworten

Zitat:

@surfkiller20 schrieb am 5. Juni 2023 um 20:27:34 Uhr:


Vielleicht verstehe ich deinen Beitrag auch falsch. ;?-?)

Shell, und auch die anderen Öl-Konzerne würden niemals zugeben, das ausgerechnet der viel gescholtene Ethanol Kraftstoff, eine hohe Oktanzahl besitzt, sowie andere durchaus Positive Eigenschaften hat.
Stattdessen versucht man dieses Politische Zwangsprodukt schlecht zu machen und
macht eben kräftig Werbung mit Premium Kraftstoffen, welche kein böses Bio Zeug beinhalten und allgemein deutlich besser für den Motor sind.
Das lässt man sich dann auch noch fürstlich bezahlen.

Die Raffinerien stellen einen gewissen Blend her. Die LKW beziehen diesen, zusammen mit den Markenspezifischen Additiven und eben der passenden Dosis Ethanol.
Hier in der Gegend kenne ich 3 kleine, freie Tankstellen, welche kein E10 anbieten. Eine kleine Avia hat dagegen nur Diesel, E5 +E10 aber kein SP, obwohl diese Tankstelle erst vor kurzem komplett saniert wurde

Nichts desto trotz wird das Zeug verkauft und der Absatz ist da. Deiner Logik zufolge gäbe es dann auch keine Werbung für Super Plus.
Ich bezweifel, dass die Speditionen das Ethanol selbst hinzu kippen. Dies passiert im Herstellungsprozess.

So oder so habe ich das Gefühl, dass hier keiner so wirklich Bescheid weiß. Du nicht, ich nicht und die anderen auch nicht. Andernfalls bitte stichhaltige Belege zu euren Aussagen.
Ehrlich beantworten kann dir das halt nur ein Mitarbeiter in den Raffinierien.

Irgendwie driften wir auch massiv vom Thema ab.

Gemischt wird beim Einfüllen in den Laster je nach Bestellung.

Warum sollte man nicht für SuperPlus werben? Auch wenn da auch 6% Ethanol nötig sind, wird es teuer genug verkauft und dient der Einhaltung Bioquote, statt Strafzahlung.

Bezüglich zumischung beim befüllen des Tankwagens hatte sich in einem anderen E10 Thread jemand genauso geäußert der Tankwagen fährt.
Es gibt einen Blend, Additive und Ethanol werden beim Abfüllen dazu gemischt.
Leider finde ich auf die schnelle den Beitrag nicht.

Zum Thema Werbung bei Kraftstoffen:
Bisher kommt mir da nur die große Aral Piranha Kampagne in den Sinn (für alle Kraftstoffe) ansonsten gibt es massiv Werbung für Edelsprit.

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juni 2023 um 19:07:21 Uhr:



Zitat:

@Cottbusa schrieb am 5. Juni 2023 um 16:47:02 Uhr:


Genau das Video meine ich.
Es geht um deine Aussage, dass Super Plus in einem 95er Motor keinen Mehrwert hat. Das wird im Video widerlegt.

Und genau das ist dort NICHT zu sehen, sogar unter Volllast. Siehe Screenshot von etwa 16 min - es tut sich nichts.

... und er umschreibt den "Sack Reiß in China" und winkt eigentlich kräftig mit dem E10-Fähnchen für Standard-Werks-Motoren.

Ähnliche Themen

Zitat:

@Cottbusa schrieb am 5. Juni 2023 um 19:21:35 Uhr:



Schau mal weiter vorn im Video.... Da werden die Zündwinkelkorrekturen gezeigt. Da ist der Unterschied zwischen 95, 98 und 102 gut zu sehen.

Um etwa 1 Grad ab und zu wenn ich die Graphen richtig lese. Eine Korrektur, die nicht mal einen Einfluss auf Drehmoment und Leistung hat. Prima wenn du dir selbst mit deinen eigenen Quellen widersprichst bzw. diese inhaltlich nicht ansatzweise verstehst. Ich würde als Wissenschaftler sogar fragen, wie hoch die Schwankungen zwischen zwei Läufen sind und dann mit einem Konfidenzintervall anfangen.

Wobei die Läufe ohne Chiptuning so dicht beisammen sind, dass das sehr nahe am Zufall ist. Was schlicht zeigt, dass sich nichts wirklich verändert, Hauptsache "genug" Oktan.

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juni 2023 um 21:02:46 Uhr:



Zitat:

@Cottbusa schrieb am 5. Juni 2023 um 19:21:35 Uhr:



Schau mal weiter vorn im Video.... Da werden die Zündwinkelkorrekturen gezeigt. Da ist der Unterschied zwischen 95, 98 und 102 gut zu sehen.

Um etwa 1 Grad ab und zu wenn ich die Graphen richtig lese. Eine Korrektur, die nicht mal einen Einfluss auf Drehmoment und Leistung hat. Prima wenn du dir selbst mit deinen eigenen Quellen widersprichst bzw. diese inhaltlich nicht ansatzweise verstehst. Ich würde als Wissenschaftler sogar fragen, wie hoch die Schwankungen zwischen zwei Läufen sind und dann mit einem Konfidenzintervall anfangen.

Wobei die Läufe ohne Chiptuning so dicht beisammen sind, dass das sehr nahe am Zufall ist. Was schlicht zeigt, dass sich nichts wirklich verändert, Hauptsache "genug" Oktan.

Vielleicht solltest du einfach mal zum Optiker gehen, wenn du die Graphen auf deinem selbst erstellten Screenshot nicht erkennst. Mal ganz davon abgesehen, dass in dem Video für Menschen wie dich die Graphen sogar noch in Form von Zahlen dargestellt werden.
Es hat niemand davon gesprochen, dass durch mehr Oktan ganze 20 PS mehr raus springen. Eine gezieltere Verbrennung möglichst nah am OT bedeutet aber auch gleichzeitig, dass der Motor weniger Kraftstoff verbraucht. Einfach deshalb, weil mehr aus der chemischen Energie in kinetische Energie umgewandelt werden kann. Um das zu verstehen muss man kein Wissenschaftler sein. Man könnte auch von einem höheren Wirkungsgrad sprechen.

Aber ja, wir haben verstanden das du schlauer als alle anderen bist. Manche beweisen ihre Thesen durch professionelle Tests und halten sie dann gratis in Form von Videos fest und dann gibt es halt Menschen die ihre selbst gebildete Meinung einfach ins Internet rotzen, geziert mit ein paar Fachbegriffen die sie irgendwo mal im Brockhaus aufgeschnappt haben. Fachliche Belege sind natürlich Nonsens.

Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juni 2023 um 10:44:02 Uhr:


Wenn ein Motor auf 98 Oktan ausgelegt ist und ein 95 Oktan Gemisch erkennt, dann wird die Zündung bei hoher Last (also hohem Fülldruck) geringfügig Richtung spät verschoben. Die "Flamme" beginnt also etwas später zu brennen als im Idealfall. Das verringert den Spitzendruck, verhindert homogene Selbstzündungen (Klingeln, Klopfen) und schiebt den Verbrennungsschwerpunkt in Summe etwas Richtung später. Was dich formal Leistung kostet.

Aber: Im Teillastbereich passiert quasi gar nichts. Weil du einen nur halb gefüllten Zylinder mechanisch in einem Otto gar nicht so weit verdichten kannst, dass es zu homogenen Selbstzündungen kommt. In diesen eher alltäglichen Lastzuständen passiert gar nichts, da wird auch das Zündkennfeld nicht verstellt.

Das mit dem Teillastbereich würde ich keineswegs unterschreiben!

Insbesondere nicht bei den zahlreichen Downsizing-Benzinern.

Selbst bei meinem Saab 9-5 Baujahr 2002 reichen 360mg/c Luftmasse bereits aus um keine MBT-Ignition mehr zu erreichen auf 95 Oktan. Das reicht meist noch nicht für ein richtiges Knock-Ereignis. Da wird aber permanent schon 0,5-1° gezogen. Ab 420mg/c ist man dann aber richtig dick drinne. Selbst 98 Oktan kann da bereits Klopfen.
(Volllast liegt bei der 3-3,5fachen Luftmasse)

Diese Lastbereiche erreicht man leicht und oft. Selbst wenn man fährt wie ein 100-jähriger. Da reicht ne flache Kanalbrücke um drüber zu kommen. Ist übrigens ein Motor dessen Zündkennfeld auf 98 Oktan ausgelegt wurde, Tanken darf man aber auch runter bis 91 Oktan.

Das Zündkennfeld wird da sehr wohl verstellt. Wenn man mit Tempomat 100 im flachen Norden über die Autobahn cruist, dann natürlich nicht. Bei der leichtesten Beschleunigung oder Kanalbrücke aber sehr wohl.

Und je moderner die Fahrzeuge sind, desto mehr wird da auch von der Verdichtung am Limit gefahren da natürlich das ganze Setup vor allem knallhart auch auf Normverbrauchzyklen optimiert wird.

95 Oktan in einem 98-Oktan-Motor macht da definitiv einen Unterschied.
Bei einigen Saugbenzinern sicherlich eher nicht, bei Turbomotoren sehr wohl.

Unten habe ich mal ein Bild angehangen aus meinem 9-5, das ist auf 400 Kilometer.
Ich bin die Tankfüllung gefahren wie der letzte Rentner mit 7,2 Liter Durchschnittsverbrauch.
Normverbrauch bei dem Fahrzeug: 9 Liter
Also wirklich sehr gediegene Fahrweise. Trotzdem ist das sehr deutlich.

Realität ist selbstverständlich aber auch... diese Unterschiede sind unterm Strich trotzdem nicht praxisrelevant. Ob bei Teillast mal 2-3° Zündung gezogen wird spürt man nicht, merkt man nicht und wird auch am Verbrauch nicht erkennen zu sein (da jede Messtoleranz den Verbrauchsunterschied um ein mehrfaches übersteigen wird) da man trotzdem am Ende locker 80% seiner Strecke in einem Bereich fährt wo die Luftmasse so gering ist, dass man tatsächlich bei MBT fährt.

Viele Leute vertun sich da immer wenn sie von Teilllast sprechen.
Teillast ist ein sehr dehnbarer Begriff. Klopflimitierte Bereiche fangen wenn man sich jetzt rein das Zündkennfeld anschaut nicht sooo früh an. Praxis ist aber, dass man selbst mit der langsamsten Fahrweise trotzdem oft höhere Lastbereiche erreicht als man glauben mag.

Und am Ende hängt es natürlich immer davon ab wie der Hersteller programmiert hat.
Bei einem modernen Motor wird man aber da in großen Teilen des Zündkennfeldes 1,5-2,5° Unterschied machen. Es sei denn man hat sehr gutes 95 Oktan erwischt oder der Hersteller hat seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht.

_____________
Was hier ja auch Thema war ob ein Motor auf 98 Oktan mehr Leistung haben könnte wenn auf 95 Oktan optimiert wurde. Die Frage lässt sich nicht beantworten. Kommt immer darauf an was der Hersteller programmiert hat.

____________

Was man teilweise zusätzlich nicht vergessen darf:
Sehr viele Steuergeräte arbeiten mittlerweile mit komplexeren Drehmomentmodellen.
Es gibt auch Motoren, wo auf 95 Oktan vielleicht 2° Zündung gezogen wird.
Dafür das Steuergerät aber halt wieder 2-3% Luftmasse obendrauf packt (geht natürlich nur bei aufgeladenen Motoren) damit unterm Strich trotzdem die gleiche Leistung rauskommt. Da gibt es teils sehr viele verschiedene Wege die Hersteller mittlerweile gehen.

Ohne konkretere Kenntnisse vom Steuergerät werden wir hier aber im Raum der Spekulation verbleiben.

B235l/r 9-5

Zitat:

@Leon596 schrieb am 5. Juni 2023 um 22:57:53 Uhr:



Zitat:

@GaryK schrieb am 5. Juni 2023 um 10:44:02 Uhr:


Wenn ein Motor auf 98 Oktan ausgelegt ist und ein 95 Oktan Gemisch erkennt, dann wird die Zündung bei hoher Last (also hohem Fülldruck) geringfügig Richtung spät verschoben. Die "Flamme" beginnt also etwas später zu brennen als im Idealfall. Das verringert den Spitzendruck, verhindert homogene Selbstzündungen (Klingeln, Klopfen) und schiebt den Verbrennungsschwerpunkt in Summe etwas Richtung später. Was dich formal Leistung kostet.

Aber: Im Teillastbereich passiert quasi gar nichts. Weil du einen nur halb gefüllten Zylinder mechanisch in einem Otto gar nicht so weit verdichten kannst, dass es zu homogenen Selbstzündungen kommt. In diesen eher alltäglichen Lastzuständen passiert gar nichts, da wird auch das Zündkennfeld nicht verstellt.


Das mit dem Teillastbereich würde ich keineswegs unterschreiben!
Insbesondere nicht bei den zahlreichen Downsizing-Benzinern.

Selbst bei meinem Saab 9-5 Baujahr 2002 reichen 360mg/c Luftmasse bereits aus um keine MBT-Ignition mehr zu erreichen auf 95 Oktan. Ab 420mg/c reicht nichtmal 98 Oktan.
(Volllast liegt bei der 3-3,5fachen Luftmasse)

Diese Lastbereiche erreicht man leicht und oft. Selbst wenn man fährt wie ein 100-jähriger. Da reicht ne flache Kanalbrücke um drüber zu kommen. Ist übrigens ein Motor dessen Zündkennfeld auf 98 Oktan ausgelegt wurde, Tanken darf man aber auch runter bis 91 Oktan.

Das Zündkennfeld wird da sehr wohl verstellt. Wenn man mit Tempomat 100 im flachen Norden über die Autobahn cruist, dann natürlich nicht. Bei der leichtesten Beschleunigung oder Kanalbrücke aber sehr wohl.

Und je moderner die Fahrzeuge sind, desto mehr wird da auch von der Verdichtung am Limit gefahren da natürlich das ganze Setup vor allem knallhart auch auf Normverbrauchzyklen optimiert wird.

95 Oktan in einem 98-Oktan-Motor macht da definitiv einen Unterschied.
Bei einigen Saugbenzinern sicherlich eher nicht, bei Turbomotoren sehr wohl.

Realität ist selbstverständlich aber auch... diese Unterschiede sind unterm Strich trotzdem nicht praxisrelevant. Ob bei Teillast mal 2-3° Zündung gezogen wird spürt man nicht, merkt man nicht und wird auch am Verbrauch nicht erkennen zu sein (da jede Messtoleranz den Verbrauchsunterschied um ein mehrfaches übersteigen wird) da man trotzdem am Ende locker 80% seiner Strecke in einem Bereich fährt wo die Luftmasse so gering ist, dass man tatsächlich bei MBT fährt.

Viele Leute vertun sich da immer wenn sie von Teilllast sprechen.
Teillast ist ein sehr dehnbarer Begriff. Klopflimitierte Bereiche fangen wenn man sich jetzt rein das Zündkennfeld anschaut nicht sooo früh an. Praxis ist aber, dass man selbst mit der langsamsten Fahrweise trotzdem oft höhere Lastbereiche erreicht als man glauben mag.

Und am Ende hängt es natürlich immer davon ab wie der Hersteller programmiert hat.
Bei einem modernen Motor wird man aber da in großen Teilen des Zündkennfeldes 1,5-2,5° Unterschied machen. Es sei denn man hat sehr gutes 95 Oktan erwischt oder der Hersteller hat seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht.

_____________
Was hier ja auch Thema war ob ein Motor auf 98 Oktan mehr Leistung haben könnte wenn auf 95 Oktan optimiert wurde. Die Frage lässt sich nicht beantworten. Kommt immer darauf an was der Hersteller programmiert hat.

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Was man teilweise zusätzlich nicht vergessen darf:
Sehr viele Steuergeräte arbeiten mittlerweile mit komplexeren Drehmomentmodellen.
Es gibt auch Motoren, wo auf 95 Oktan vielleicht 2° Zündung gezogen wird.
Dafür das Steuergerät aber halt wieder 2-3% Luftmasse obendrauf packt (geht natürlich nur bei aufgeladenen Motoren) damit unterm Strich trotzdem die gleiche Leistung rauskommt. Da gibt es teils sehr viele verschiedene Wege die Hersteller mittlerweile gehen.

Ohne konkretere Kenntnisse vom Steuergerät werden wir hier aber im Raum der Spekulation verbleiben.

Dem kann ich nur beipflichten.

Ohne Beleg und aus meinem Hinterkopf gegraben: Ich habe mal gelesen, dass mein Model beim Zündzeitpunkt +/- 25% vom Kennfeld abweichen kann, also da durchaus Spielraum ist. Da ich als e85 Fahrer definitv mehr Oktan (gesprochen wird von 104-114 Oktan) zur Verfügung habe, kann ich da auch aus Erfahrung sprechen....

Als ich meine Mischung langsam erhöht habe, bis ich schlussendlich beim pur tanken angelangt bin, dachte ich erst, dass mich der Placeboeffekt ereilt hat. Die Leistungssteigerung war phänomenal, gerade in mittleren Drehzahlen. Hatte ihn leider noch nicht auf einem Prüfstand, aber ich denke das "woooahh" von meiner Frau reicht da schon als objektive bestätigung. (Sie war vom e85 tanken eher nicht so überzeugt und skeptisch bis in die letzte Faser)

Man darf nicht vergessen, dass mein c180 mit Kompressoraufladung fährt, in den oberen Drehzahlen merkt man nicht mehr viel von der hohen Oktanzahl. Aber unten und in der Mitte, da ist sicher was zu spüren.

Ich würde dieses Ergebnis keinesfalls auf jedes Auto übertragen, allerdings glaube ich definitiv, dass viele Autos in der Lage sind sich sowohl nach unten als auch nach oben zu korrigieren.

Gruß freesi

Vergessen darfst du dabei aber nicht, dass E85 auch ohne eine Verstellung des Zündwinkels zu Mehrleistung führt.
Zum einen hast du mit E85 mehr Kraftstoffmasse und zum anderen verbrennt das Zeug natürlich auch schneller wodurch sich die Hauptlast der Verbrennung natürlich auch nach früh verlagert.

Modelle wo die Zündung relevant weiter nach früh verlagert werden kann als man unter dem vorgeschriebenen Kraftstoff im absoluten Optimum erwarten würde wären mir soweit erstmal nicht bekannt.

Daher wäre mein erster Ansatz zu kontrollieren welche Zündwinkelverstellung beim vorgeschriebenen Kraftstoff vorliegt. Nicht, dass durch einen technischen Defekt im System dort z.b permanent die Zündung nach spät verstellt wird, nur auf E85 nicht.

Wenn du von +-25% sprichst möchte ich nochmal ganz klar erwähnen, dass man bei E85 dort sehr schnell Bereiche erreichen könnte (je nach Motor) wo man durchaus zeitnah die Überreste des Motors von der Straße wieder aufsammeln müsste da bis zu einer möglichen Klopfgrenze auf E85 (wenn diese denn überhaupt erreichen werden kann) die Spitzendrücke im Brennraum wirklich exorbitant ansteigen können.
Kann mir eine Verstellung nach früh in einem Ausmaße in welchem die Schutzparameter auch nach spät verstellen können daher nicht wirklich vorstellen. Nicht bei einem aufgeladenen Motor.

Zitat:

@Leon596 schrieb am 5. Juni 2023 um 23:20:49 Uhr:


Vergessen darfst du dabei aber nicht, dass E85 auch ohne eine Verstellung des Zündwinkels zu Mehrleistung führt.
Zum einen hast du mit E85 mehr Kraftstoffmasse und zum anderen verbrennt das Zeug natürlich auch schneller wodurch sich die Hauptlast der Verbrennung natürlich auch nach früh verlagert.

Modelle wo die Zündung relevant weiter nach früh verlagert werden kann als man unter dem vorgeschriebenen Kraftstoff im absoluten Optimum erwarten würde wären mir soweit erstmal nicht bekannt.

Daher wäre mein erster Ansatz zu kontrollieren welche Zündwinkelverstellung beim vorgeschriebenen Kraftstoff vorliegt. Nicht, dass durch einen technischen Defekt im System dort z.b permanent die Zündung nach spät verstellt wird.

Wenn du von +-25% sprichst möchte ich nochmal ganz klar erwähnen, dass man bei E85 dort sehr schnell Bereiche erreichen würde wo man durchaus zeitnah die Überreste des Motors von der Straße wieder aufsammeln müsste da bis zu einer möglichen Klopfgrenze auf E85 (wenn diese denn überhaupt erreichen werden kann) die Spitzendrücke im Brennraum wirklich exorbitant ansteigen können.

Dem kann ich so nicht beipflichten... Klar hast du mehr kraftsroffmasse, aber nur weil du weniger Heizwert hast. Die Kiste muss also mehr einspritzen um nicht abzumagern.... Ums chemisch zu betrachten -> Ethanol hat ein Sauerstoffatom in seinen Molekülen, deshalb braucht's weniger Luft um auf lambda 1 zu kommen. Allerdings bedeutet das nur, dass du generell mehr Kraftstoff und weniger zugeführte Luft brauchst um die selbe Leistung zu erhalten...

Ich denke nicht, dass man auf Ethanol die klopfgrenze erreichen könnte, es könnte auch gut sein, dass es "nur" 15% gewesen sind... Wie gesagt, diese Aussage von mir ist sehr vage, aber selbst wenn der Motor bis an seine maximale Grenze auf spät stellt, sollte man sicherlich eine Mehrleistung spüren. Da geht's aber nicht um die reine "Mehrmasse" des Kraftstoffs.

Zitat:

@freespace49 schrieb am 5. Juni 2023 um 23:29:04 Uhr:


Ums chemisch zu betrachten -> Ethanol hat ein Sauerstoffatom in seinen Molekülen, deshalb braucht's weniger Luft um auf lambda 1 zu kommen. Allerdings bedeutet das nur, dass du generell mehr Kraftstoff und weniger zugeführte Luft brauchst um die selbe Leistung zu erhalten...

Wo Lambda1-AFR liegt musst du mir nicht erklären.
Da ich E85-Steuergeräte abstimme weiß ich das sogar tatsächlich. 🙂

Generell mehr Kraftstoff UND weniger Luft würde ich bei einem Seriensteuergerät aber nicht unterstreichen.
Unter Last magst du mit E85 zwar mehr Kraftstoff und weniger zugeführte Luft als auf Benzin für die gleiche Leistung benötigen da der Motor in den Bereichen mbt-limited ist und E85 durch den schnelleren Abbrand die Hauptbrandlast nach früh verlegt und allein dies für Mehrleistung sorgt. Ohne den Zündwinkel auch nur anzufassen.

Bei sehr wenig Last... wirst du aber mehr Kraftstoff UND mehr Luft benötigen für die gleiche Leistung da MBT-Ignition auf E85 später ist als auf Benzin und der Benzinzündwinkel der dann oft Benzin-MBT-Ignition entspricht für E85 schlichtweg zu früh sein wird. Die Kraftstoffe verhalten sich halt unterschiedlich.

Zitat:

@freespace49 schrieb am 5. Juni 2023 um 23:29:04 Uhr:


aber selbst wenn der Motor bis an seine maximale Grenze auf spät stellt, sollte man sicherlich eine Mehrleistung spüren.

Ja.
In dem Falle bezieht sich die Mehrleistung aber nur auf die Bilanz der verkaufenden Tankstelle.

Zitat:

@Leon596 schrieb am 6. Juni 2023 um 00:04:26 Uhr:



Zitat:

@freespace49 schrieb am 5. Juni 2023 um 23:29:04 Uhr:


Ums chemisch zu betrachten -> Ethanol hat ein Sauerstoffatom in seinen Molekülen, deshalb braucht's weniger Luft um auf lambda 1 zu kommen. Allerdings bedeutet das nur, dass du generell mehr Kraftstoff und weniger zugeführte Luft brauchst um die selbe Leistung zu erhalten...

Wo Lambda1-AFR liegt musst du mir nicht erklären.
Da ich E85-Steuergeräte abstimme weiß ich das sogar tatsächlich. 🙂

Generell mehr Kraftstoff UND weniger Luft würde ich bei einem Seriensteuergerät aber nicht unterstreichen.
Unter Last magst du mit E85 zwar mehr Kraftstoff und weniger zugeführte Luft als auf Benzin für die gleiche Leistung benötigen da der Motor in den Bereichen mbt-limited ist und E85 durch den schnelleren Abbrand die Hauptbrandlast nach früh verlegt und allein dies für Mehrleistung sorgt. Ohne den Zündwinkel auch nur anzufassen.

Bei sehr wenig Last... wirst du aber mehr Kraftstoff UND mehr Luft benötigen für die gleiche Leistung da MBT-Ignition auf E85 später ist als auf Benzin und der Benzinzündwinkel der dann oft Benzin-MBT-Ignition entspricht für E85 schlichtweg zu früh sein wird. Die Kraftstoffe verhalten sich halt unterschiedlich.

Zitat:

@Leon596 schrieb am 6. Juni 2023 um 00:04:26 Uhr:



Zitat:

@freespace49 schrieb am 5. Juni 2023 um 23:29:04 Uhr:


aber selbst wenn der Motor bis an seine maximale Grenze auf spät stellt, sollte man sicherlich eine Mehrleistung spüren.

Ja.
In dem Falle bezieht sich die Mehrleistung aber nur auf die Bilanz der verkaufenden Tankstelle.

Jetzt kommen wir der Sache näher... Du sprichst vom generellen abbrennverhalten des Kraftstoffs. So tief in der Materie war ich bisher noch nicht, kann mir die Theorie allerdings gut vorstellen,...

Ne generelle Logikfrage,... Wenn das Ethanol schneller abbrennt, dann verschiebt sich doch aber nicht der zündpunkt, sondern das Ende der Verbrennung, der Verbrennungszeitraum wird also kürzer. Wie soll sich da aber bitte der zündzeitpunkt ändern? Ich cutte ja nicht vorne was ab sondern hinten.... Da wird doch dann eine leistungserhöhende Verbrennung erst recht erst erreicht wenn der Motor den zündzeitpunkt später wählt, sonst hört die Verbrennung ja einfach auf, obwohl noch Zeit für mehr Leistung wäre....

Deine Theorie zu niedrigen Drehzahlen kann ich aus der Praxis bestätigen, die fueltrims sind in niedrigen Drehzahlen und Lastbereichen deutlich höher als in höheren.

Bitte versteh mich nicht falsch, ich spreche hier nur meinen bisherigen Stand meiner Erfahrung und belesener Theorie aus... Wie auch schon in anderen Foren erwähnt, bin ich froh um jede Erfahrung oder wissen, was ich erweitern kann. Danke dir also schonmal, für deine informationen!

Edit:// mehr Kraftstoff bei "der selben" Luftmenge kann ich nicht nur theoretisch sagen, sondern sogar praktisch belegen.... Meine fueltrims sind auf e85 mit Seriensteuergerät immer im + und das nicht zu wenig. Da diese fueltrims immer in Relation zur Luftmasse stehen, wird also definitiv mehr Sprit mit gleicher Luftmenge nach Kennfeld eingespritzt als vorher. Woher die "Mehrluft" kommen soll ohne den Lader schneller drehen zu lassen, erschließt sich mir nicht. Der Motor kann sich ja nicht mehr Luft ziehen, als er das tut. Deshalb wird der Sprit ja auf die Luft eingestellt und nicht andersrum. Oder?

Editedit:// mir ist durchaus klar, dass durch eine verkürzte Brenndauer im Zylinder, mehr Leistung hinten raus kommt, weil die Verbrennung eher effizient umgesetzt werden kann. Wenn aber der zündzeitpunkt nicht nach spät verlegt wird, sondern gleich bleibt, geht einfach nur mögliches Leistungspotenzial verloren, daher selbe Leistung. Erst dadurch dass das Steuergerät die Zündung überhaupt nach hinten verstellen kann, durch die verkürzte Brenndauer, kommt überhaupt mehr Leistung zu Stande...

Zitat:

@Cottbusa schrieb am 5. Juni 2023 um 21:24:05 Uhr:



Es hat niemand davon gesprochen, dass durch mehr Oktan ganze 20 PS mehr raus springen. Eine gezieltere Verbrennung möglichst nah am OT bedeutet aber auch gleichzeitig, dass der Motor weniger Kraftstoff verbraucht. Einfach deshalb, weil mehr aus der chemischen Energie in kinetische Energie umgewandelt werden kann. Um das zu verstehen muss man kein Wissenschaftler sein. Man könnte auch von einem höheren Wirkungsgrad sprechen.

Und genau der Wirkungsgrad ist im Video nicht gemessen worden. Heisst du machst nichts anderes als Beweis durch Behauptung.

Gibt dummerweise genug quellen wo Wirkungsgrade eines Motors bei verschiedenen Alkohol-Mischungen gemessen worden sind. Relativ neues Beispiel: "Motorentechnische Zeitschrift Jan 2020" und Messungen der RWTH Aachen, die haben ab etwa 20% Alkohol gemessen. Achte vor allem auf den 50% Umsatz unter Last (18 bar Mitteldruck) und wie "toll" in diesem Fall 98 Oktan eben nicht abschneidet. Hinweis der Autoren: Der Motor ist auf 98 Oktan abgestimmt, Einzylinder Turbo-DI mit 90 mm Hub und 13:1 Verdichtung bei 400 ccm des Zylinders. Also "branchenüblich" zu dem was heute verbaut wird.

Mir gehen solche "Youtube Quellen" einfach nur auf die Nerven, das ist wie ein Werbevideo über "ganz tolle Globuli".

Mtz

Also wenn ich die Beiträge so lese dann kommts mir vor als wäre E10 die neue Wunderwaffe gegen so ziemlich alles und lässt fast die Premiumkraftstoffe alt aussehen.

In mein Motorrad würde ich kein E10 tanken, das käm mir gar nicht in den Sinn. Mit E5 ist der Auspuff immer ziemlich schwarz mit V-Power quasi klinisch rein. Also meine Milchmädchenrechnung lautet wenns dahinten schon so aussieht wie dann im Motor. E10 hab ich noch nie probiert kann sein das es gut funktioniert aber sehe für mich keinen Sinn in 6ct Preisersparnis.

Auto nach ca 4-5 Tankfüllungen etwas weniger Verbrauch wie mit E5/10 und subjektiv ein etwas geschmeidiger Leerlauf und (genau wie beim Motorrad) sehr zündwillig die V-Power Suppe.

Brauch man sicherlich nicht aber vermittelt mir ein gutes Gefühl. Kleine Anekdote zum Schluß.....hatte mal einen Omega B 2.0 16V mit Automatik....Kraftentfaltung zäh wie Leder...damals gabs Shell Optimax neu an der Tankstelle. Getankt...auf dem Rückweg vom Nürburgring nach Hause stand die Tachonadel auf 6 Uhr....also schon im nicht mehr Kmh beschrifteten Bereich.....das war irre. Vorher hat die Karre kaum 200 geschafft

Hochoktanige Grüße an alle

E10 ist etwa so sauber wie Premium. Nur viel günstiger, mehr als SuperPlus wurde nie gesagt. Nur, dass es besser als E5 ist.

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