Neuwagen mit Super oder E10 betanken?
Das Thema kam im Kreis der Familie auf. Es geht um einen neuen Mitsubishi Space Star und ob dieser von Anfang an mit Super oder E10 betankt werden sollte.
Ich konnte auf die schnelle keine Antwort darauf geben.
Was sagen die Spezialisten hier?
79 Antworten
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 3. Juni 2023 um 17:31:42 Uhr:
Hat TÜV Rheinland anders gemessen.
Ist auch rechnerisch plausibel.Übrigens hat Oktanzahl keinen direkten Zusammenhang zum Verbrauch.
Die Werte sind von 2011, als man E10 eingeführt hat und kräftig Werbung dafür gemacht hat.
Warum sollte das rechnerisch plausibler sein? Im oben verlinkten Video wird doch erklärt wie die Oktanzahl zustande kommt. Wenn der Ethanolgehalt erhöht wird, wird einfach mehr n-heptan beigemischt um die hohe Klopffestigkeit des Ethanol zu "verdünnen" und so wieder auf 95 Oktan zu kommen. Das wird Shell vermutlich mit der "Optimierung im Prozess" meinen.
Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, dass die Ölkonzerne deutlich höherwertigeren Sprit verkaufen als sie müssten. Wenn die Zahlen im von dir verlinkten Artikel tatsächlich stimmen würden, würde das bedeuten, dass sie fast schon Super Plus verkaufen, aber zum Preis von E10. Das ergibt wenig Sinn.
Da sitzt ja auch nicht jemand in der Raffiniere und kippt "Pi mal Daumen" Isooktan, Ethanol und n-heptan zusammen. Das ist ein präziser Prozess, sodass da auch keine Schwankungen entstehen werden.
Man kann es aber drehen und wenden wie man will: sowohl E5 als auch E10 haben beide mindestens 95 Oktan und eine höhere Oktanzahl würde sich in einem Mitsubishi Space Star nicht bemerkbar machen..... Selbst wenn das Motorsteuergerät deutlich höherwertigere Kraftstoffe erkennen könnte.
Dir ist klar, dass in DE der Basis-Sprit in der nächsten Raffinerie hergestellt wird und dann an ALLE Tanken regional geht. Was sich ändert ist bei der Abfüllung das Additivpaket. Ausnahme: Die 100 Oktan Treibstoffe, die werden AFAIK mangels Masse zentral gemacht und dann verteilt.
Das andere ist, niemand kippt "N-Heptan" rein um Oktan zu vernichten. Relativ reines N-Heptan ist schlicht zu teuer und Paraffine landen eh eher im Diesel. Du hast verschiedene Fraktionen aus der Ölraffinierung sowie dem FCC Cracker, diese werden nach Bedarf verschnitten. Es kommt nun auf die Raffinerie an, ob diese primär einen 95er E5 Mix macht und dann schlicht weiteres Ethanol dazukippt (Oktanzahl steigt) ODER eben zwei getrennte Pools hat, die beide auf 95 Oktan zielen, eben E10 mit einer etwas niederoktanigeren Basis. Aber das bedeutet auch zwei unabhängige Misch-Stationen sowie mehr Aufwand bei der Qualitätskontrolle.
Blödsinn, sorry. Belege? Keine? Danke für den glaubhaften Nachweis dass dem so sei.
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Zitat:
@-VenDeTTa- schrieb am 3. Juni 2023 um 18:32:18 Uhr:
Wer Lust auf verkokte Einspritzdüsen/Injektoren hat, immer brav E10 tanken!
Verkokungen hatte ich auch mit Super Plus. Das hat nichts mit dem Kraftstoff zutun, sondern mit anderen Faktoren.
Zitat:
@-VenDeTTa- schrieb am 3. Juni 2023 um 18:32:18 Uhr:
Wer Lust auf verkokte Einspritzdüsen/Injektoren hat, immer brav E10 tanken!
Der E10 Sprit aus der Tanksäule hat in der Realität (mit Ethanolsensor schon selbst gemessen) ca E6-7.
Vielleicht mal eine E8 wenn es gutes Zeug ist.
Als ob der Motor, Dichtungen, Einspritzanlage und Schläuche einen Unterschied zwischen E5 und E8 machen würden. 🙄
Zitat:
@-VenDeTTa- schrieb am 3. Juni 2023 um 18:32:18 Uhr:
Wer Lust auf verkokte Einspritzdüsen/Injektoren hat, immer brav E10 tanken!
So ein käse. Benzin ist eine Mischung aus mehreren Bestandteilen, welche letztendlich viel eher rückstände bilden als reines Ethanol.
Ich tanke e85, das System ist mittlerweile deutlich sauberer, als beim Kauf des Fahrzeugs. (War gebraucht)
Edit:// wer gegen E10 oder eXX wettert, hat bisher nur die Bild gelesen oder das Boulevardblatt von BP.
Bewiesene Probleme bei hohem Ethanolanteil:
Sehr alte Fahrzeuge (vor ca. 2000) haben manchmal Probleme mit den Dichtungen, Metalltanks können rosten. Der Rest ist Stammtischmist!
Hallo,
Die Autodoktoren sind strikt gegen E 10.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gerät beim Kaltlauf, besonders bei den Direkteinspritzern, viel Kraftstoff ins Motoröl. Dort schädigen die höheren Bio-Anteile des E 10 die Additive des Öls und es kommt zu erhöhtem Verschleiß des Motors.
Angeraten wird käufiger Ölwechsel oder Ultimate 102.
Die Autodoktoren sind leider oft maßlos am Übertreiben.
E10 macht nur Probleme ist genau wie deren Aussage, dass gefühlt jeder LPG-Motor n Motorschaden bekommt.
Argumente werden dazu aber leider oft keine konkreten geliefert. Und wenn doch mal Argumente kommen sind sie zu oft wiederlegbar. Ich habe darunter eine Studie explizit zu E5/E85 angesprochen. Mein Kommentar wurde gelöscht.
Fakt ist:
Ja, Ethanol sorgt für mehr Kraftstoffeintrag
Ja, es kann Wechselwirkungen mit Additiven geben
Ja, Ethanol sorgt z.b für höheren Steuerkettenverschleiß
Das ist alles der Fall WENN man sich Studien mit E85(!!!!!) anschaut wo extra absolute Kaltlauf-Horrorszenarien mit reinen Kurzstreckenprofilen konstruiert werden. Steuerkettenverschleiß +20%
Bei einem Kraftstoff der bei Kurzstrecke explizit ungeeignet ist.
Da sprechen wir aber von einem Kraftstoff mit statt dem doppelten den 17fachen Ethanolgehalt.
Und einem Kraftstoff der obendrauf zusätzlich zum 17fachen Ethanol Kaltlaufphänomene hat die man auf E10 niemals haben wird.
Die effektiven Unterschiede die da am Ende wirklich übrig bleiben sind schlichtweg im Bereich jeder Messtoleranz zu vernachlässigen.
Die Ölbelastung ist vermutlich im Bereich Ölwechsel besser nach 9.920km statt 10.000km
Steuerkette nach 299.500km statt 300.000km kaputt.
Häufiger Ölwechsel ist übrigens.... unabhängig von egal welchem Kraftstoff den man nutzt IMMER eine gute Idee.
Wenn man nicht gerade ein ideales Langstreckenprofil hat sind die Herstellerintervalle prinzipiell immer zu lang.
Selbst wenn man nur Ultimate tanken würde.
Das ist leider dann ganz oft der Klassiker der bei den Leute im Kopf hängen bleibt.
Geht der Motor kaputt wars E10. Geht der Motor auf E5 kaputt lags aber am Motor.
Geht der Motor auf LPG kaputt liegt es am Gas. Geht der Motor auf Benzin kaputt lag es am kaputten Luftmassenmesser der beim LPG-Motor aber auch kaputt war.
Dazu etwas Mund-zu-Mund Gerede und fertig ist die Angst der Leute. 🙂
Ich für meinen Teil kippe auf jeden Fall E85 in den Tank.
Da kann es auch zu Ablagerungen kommen. Heutzutage seltener. Früher häufiger.
Das lag aber nie am Ethanol sondern an minderwertigen Benzinanteilen.
Ich kann nur raten:
Gibt der Hersteller einen Kraftstoff frei, so kann man diesen auch tanken.
Und gibt der Hersteller E10 nicht frei..... funktioniert es zu 99,9% trotzdem 😁
Verkoke Einspritzventile.... liegen oft daran, dass diese halt rein mechanisch einfach mit der Zeit auch verschleißen können, sich Dreck reingesetzt hat weil wer beim Benzinfilterwechsel geschludert hat oder 25 Jahre der Filter vergessen wurde bis dieser sich aufgelöst hat. Alles schon gesehen. Andere Probleme vorliegen wie z.b Abgasrückführung.
Bei meinem Saab sahen die Einspritzventile böse aus. Der Vorbesitzer war überzeugter Ultimate-Tanker.
Nach der Ultraschallreinigung auf den Injektorenprüfstand war dann auch klar warum sich Ablagerungen gebildet haben. Die waren einfach verschlissen, da hat nix mehr gepasst. Passiert nach 300.000km.
Auch wenn es niemand hören möchte. Einspritzventile sind LEIDER heutzutage Verschleißteile.
Und Injektoren die mit höheren Einspritzdrücken arbeiten sind es erst recht.
Draußen fahren sicherlich Millionen Fahrzeuge mit Defekten am Einspritzsystem rum.
Unbemerkt. Die Leute wissen es nicht. Weil oft merkt man es leider auch nicht.
Die aktuellen Einspritzventile sind nach 25.000km auf E10/E85 jedenfalls perfekt sauber.
Nicht der kleinste Krümel während die alten gefühlt wie aus nem Horrorfilm waren.
hallo Leon596@
Danke für deinen sehr guten Diskussionsbeitrag zu sehr früher Stunde.
Zur Klarstellung wäre wichtig zu ergänzen:
"Fakt ist:
Ja, Ethanol sorgt für mehr Kraftstoffeintrag .... im Motoröl ....
Ja, es .. gibt ... Wechselwirkungen mit Additiven ... im Motoröl ... und zerstört die Motoröladditive. Deshalb bei Kurzstreckennutzung frühzeitigen Motorölwechsel.
Ja, Ethanol sorgt z.b für höheren Steuerkettenverschleiß ... ,wenn nicht frühzeitig das verkorkstete Motoröl gewechselt wird."
Übrigens haben die "Autodoktoren" immer daraufhin gewiesen, dass Gasanlagen häufig unsachgemäß eingebaut werden und es dadurch oft zu Schäden an den Ventilen kommen kann.
Die haben nie behauptet, dass Gas immer schlecht ist. Im Gegenteil.
Für mich steht fest, dass die Autdoktoren mit ihrer Aussage richtig liegen.
Treibstoff E 10 schadet dem Motoröl
Für mich steht fest, dass die Autdoktoren mit ihrer Aussage richtig liegen.
Zitat:
@Ich_13 schrieb am 3. Juni 2023 um 23:25:19 Uhr:
Die Autodoktoren sind strikt gegen E 10.
Die Autodoktoren sind was solche Sachen angeht - sorry es so deutlich zu sagen - einfach IDIOTEN. Die haben z.B. nen Werbebeitrag für E-Fuels gemacht und verstehen nicht mal ansatzweise über was die eigentlich rumbrabbeln. Hauptsache es gibt Klicks. Wozu sich z.B. in der Fachliteratur informieren, wenn die Meinung bereits feststeht.
Die Aussage, dass im Kaltstart "Benzin ins Öl" kommt ist nur so halb richtig und in der Konsequenz sogar falsch. Fall A: Saugrohreinspitzer. Ja, rate wieso der kalt deutlich anfettet. Weil Sprit an dem kalten Zylinderkopf kondensiert und partiell ins Öl gewaschen wird. Dummerweise steigt der Dampfdruck von Benzin an, wenn man diesem Ethanol beimengt. Etwa bis 30% hoch ist der Effekt nachgewiesen. Heisst: Mit Ethanol kondensiert weniger als ohne. Fall B - Direkteinspritzer. Wenn beim DI was substanziell an Kraftstoff ins Öl kondensiert, dann ist das Spritzbild leider sowas von kaputt. Aber auch hier: hoher Dampfdruck gleich schnelleres verdampfen gleich weniger Eintrag.
In den USA ist eher E10 bis E15 üblich - https://afdc.energy.gov/fuels/ethanol_fuel_basics.html und da passiert nichts.
Lieber Verdampfer GaryK@!
Deine Aussage, dass die Autodoktoren IDIOTEN sind, disqualifiziert dich.
Es scheint, dass du leider nicht verstanden hast, um was es hier geht: Wer mit E 10 Kurzstrecken fährt sollte rechtzeitig das Motoröl wechseln um unnötige Schäden zu vermeiden. Um nichts anderes geht es hier.
Zum Thema E-Fuels:
Die Autodoktoren haben ein Video bereitgestellt, idem zwei namhafte Spezialisten interviewt wurden. Bitte auch hier keine Hassreden halten.
Trotzdem noch einen schönen Tag und immer den Ball schön flach halten.
Zitat:
Es scheint, dass du leider nicht verstanden hast, um was es hier geht: Wer Kurzstrecken fährt sollte rechtzeitig das Motoröl wechseln um unnötige Schäden zu vermeiden. Um nichts anderes geht es hier.
Falsch! Hier geht es um das Thema Kraftstoffe und nicht um das Thema Ölwechselintervalle.
Dass das Öl regelmäßig gewechselt werden muss steht außer Frage und hat nichts mit dem verwendeten Kraftstoff zutun. Die Wechselintervalle sind mit E10 genauso wichtig wie mit Ultimate.
Wenn du Kraftstoff im Öl hast, dann solltest du das auch riechen. Und wenn dem so ist hast du ganz andere Probleme als die Auswahl des Kraftstoffes. Willst mir doch nicht erzählen, dass du plötzlich Kraftstoff im Öl hast nur aus dem Grund weil im Kraftstoff lächerliche 5% mehr Ethanol enthalten ist?! Da wird dann wohl irgendwas anderes defekt sein.
Eben, hier aus Mücke einen Elefanten machen, dann teils falsch. Und die Diskussion damit von den gewichtigen positiven Argumenten abzulenken hat sein Geschmäckle.
Und Autodoktoren als Referenz zu nehmen ist halt nicht die beste Variante. Die glänzen bei so manchen Themen nur mit Halbwissen. Arbeiten nach dem Motto, sag ich viel, kann nicht überall falsch liegen.
Zudem die gerne viele Klicks haben wollen… und ein gewisses Klientel plakativ ansprechen.