Neuland - Oldtimerfan braucht jüngeres Auto
Hallo,
so langsam trage ich mich mit dem Gedanken, meine Oldies nicht mehr jeden Tag zu fahren. Ich fahre täglich 43 Kilometer zur Arbeit (eine Strecke) und bin nun auf der Suche nach einem halbwegs jüngeren Auto, da mich zügig und problemlos zur Arbeit bringt. Aber einen Polo will ich auch nicht :-o
Jetzt wurde mir für 1100 Euro ein 93er Opel Omega mit 179.ooo Kilometern angeboten. Limousine aber Hängerkupplung, und in einem schönen Buckeltaunus-Aubergine-Farbton!!!
Was haltet Ihr davon - ist das ein Auto an dem auch ein Oldtimerfreund Freude haben kann?? Bis 2000 Euro würde ich ja noch gehen. Ach ja, Tüv hat er im Feb. neu bekommen. Was kostet das Teil denn an Steuern (85 kW und 2 Liter) ich habe nur die Preise für ohne Kat im Kopf...
Habt Ihr vielleicht noch weitere Vorschläge??
Lieben Gruß
Buckeltaunus (nein! Nicht Omega-Frank)
48 Antworten
Hallo Stefan,
die Fahrzeuge der Dreißiger hatten wenig oder gar keine Hohlräume. Das Blech konnte man von beiden Seiten inspizieren und Korrosion frühzeitig bekämpfen. Ich fahre meine alten Fahrzeuge im Winter nur nicht, weil ich ein "Warmduscher" im Alter geworden bin. Nebenbei bemerkt: Mein Panhard Z 1 hat eine merkwürdige Benzinheizung, die ich bisher nicht in Gang bekommen habe. Sie soll aber sehr wirksam sein.
In Oldtimerinfo läuft gerade eine ziemlich abartige Diskussion darüber, wie man seine Lieblinge vor Korrosion schützt, jedes Prozent relative Luftfeuchtigkeit zählt bei diesen Zeitgenossen und wird lebhaft diskutiert. Ich wollte die Feuchtigkeits-Nazis befragen, wieviele Bücher ihre Kinder haben, ob die Kinder über einen Computer verfügen, wie groß das Kinderzimmer ist. Bestimmt kleiner als die feuchte Garage und auch nicht trockener. Auch ein Grund, warum ich dort Schreibverbot habe.
Soviel zum Them Korrosion der Gehirnzellen.
Gruß Helmut, den ab und zu auch Korrosionserscheinungen altershalber heimsuchen.
Hallo Helmut,
Autos aus den 30er Jahren haben meist nicht einmal einen Thermostat im Kühlsystem, von einer Heizung ganz zu schweigen. Auch Gebläse waren meist nur als Zubehör erhältlich. Ob Winterbetrieb den Holzgerippen der Karosse zuträglich ist, weiß ich nicht. Üblicherweise sind die Aufbauten auch nicht so dicht, daß es innen immer trocken bleibt.
Alles in allem ist es schon ein erhöhter Arbeitaufwand, sie im Winter alltäglich zu benutzen. Aber das muß jeder selbst wissen.
Die Diskussion um die Garagen-Luftfeuchtigkeit würde ich nicht so verbissen sehen. Heutzutage sind die Wohnungen in der Regel doch etwas trockener als irgendwelche Scheunen oder Garagen.
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
an den drei Austin Seven in unserem Bereich (immerhin 70 Jahre alte Fahrzeuge) mußte nur wenig Holz ersetzt werden. Wenn man mit Blech beplankte Holzskelett-Fahrzeuge regelmäßig pflegt, halten sie ewig. Wenn man sie Jahrzehnte im Freien auf einer Wiese verrotten läßt, sind sie unwiederbringlich verloren.
Doch, die Korrosionsdebatte sehe ich sehr verbissen. Wenn sich unsere Landsleute in ihren anderen Lebensbereichen nur halb so viele Gedanken machen würden, wäre in unserem Lande alles in Ordnung.
Gruß Helmut
Hallo,
ach Du miene Güte - da bin ich mal zwei Tage nicht da, und dann stapeln sich hier die Antworten - erst mal lieben Dank und jetzt werde ich in Ruhe lesen und die Vorschläge überdenken. Bis später
Gruß
Buckeltaunus
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Also, ich habe die Ganzjahrestauglichkeit meiner Oldies getestet. Die Autos habe ich zum Teil schon sehr lange. Mein erstes Auto, da war ich gerade 18 Jahre alt, war ein 1929er Austin Seven open Tourer. Keine Heizung, undichte Holzbretter auf dem Boden und im ersten Winter kein Verdeck - war also im Grunde genommen ein fahrbereiter Ersatzteilträger - das war 1985! In Winter 85/86 bin ich gemeinsam mit meiner Freundin nach Filzmoos in Österreich zum Skilaufen gefahren - von Köln aus!! Größtenteils Landstraße - eine Woche Urlaub setzten sich zusammen aus 3 Tagen Anfahrt, einen Tag Skilaufen, 3 Tage Rückfahrt - ein unvergessliches Erlebnis. Ach ja, und wie wir in den Bergen Seile um die Felgen gewickelt haben, und den nötigen Grip auf die Schneedecke zu bringen - dazu ein katalyt-Ofen im Innenraum vor dem zusammengekauert meine Freundin auf dem Boden hockte....
Selbst die Motorräder habe ich den Winter durch gefahren - aber in der Tat, man wird mit fast vierzig doch etwas bequemer - aber ich hätte kein Problem zum Beispiel einen Ford A täglich und ganzjährig zu fahren. Nur die Wege von der Eifel nach Köln im Winter möchte ich mir leicht gestalten - ausgeruht in der Redaktion ankommen und nicht mit blau gefrorenen fingern mit Öl unter den Nägeln. In der Tat, wir Autofahrer werden anspruchsvoller und möchten auch mal gerne reisen statt fahren ;-)
So, dann werde ich mir jetzt mal die Vorschlöge ergoogeln vom Lancia über Jaguar zu T124.....
Lieben Gruß
und Danke für Eure vielen Antworten
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Histomat 3
Mindestens seit den Dreißiger Jahren ist jedes Auto alltagstauglich. Was sich geändert hat, sind die Ansprüche des Autofahrers.
Naja, ich finde das muss man in Relation zum "Alltag" der jeweiligen Zeit sehen...
Früher war es schließlich "Alltag", daß die Leute beispielsweise mit dem Zug oder mit der Trambahn gefahren sind, um tägliche Besorgungen zu erledigen. Das Auto war, sofern überhaupt vorhanden, ja nur fürs Wochenende u.ä. reserviert.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß es in den dreißiger Jahren viele Leute gab, die jeden Tag 10-20km oder mehr mit dem Auto zum Arbeitsplatz pendelten. Und selbst wenn sie es taten waren die Straßen leer und im Winter salzfrei.
Mal abgesehen von der Tatsache, daß man früher z.B. auch noch Zeit hatte, sich zum Autofahren umzuziehen, bei schlechtem Wetter etwa.
Heute dagegen steht man unter Zeitdruck. Man muß täglich weite Strecken zurücklegen. Der Verkehr ist dicht und die Straßen im Winter strotzen nur so vor Salz. Und man braucht sein Auto für jede Kleinigkeit, zumindest auf dem Land, denn nicht nur der Arbeitsplatz ist weiter weg, meistens auch die Geschäfte.
Also ich zumindest hätte zum Beispiel gar keine Zeit, mich vor jeder Fahrt mit Lederjacke, Mütze, Schal, Brille und Handschuhen auszustatten...
Ich finde deswegen, dass das nur zum Teil was mit Verweichlichung der Fahrer zu tun hat... der Alltag hat sich eben auch geändert 😉
Gruß
Lars
In der Tat ein interessanter Ansatz! Ja, die älteren Mitarbeiter in meiner Lehrzeit wohnte nicht weit weg, kamen zu Fuß, mit dem Rad oder fuhren drei Stationen mit der Straßenbahn - unser Aktionsradius ist einfach größer geworden und somit die Laufleistung der Autos im Jahr. In den 50ern galt ein Auto mit 50.000 oder gar 60.000 Kilometern schon fast als ausgelutscht...
Lieben Gruß
Frank
@ Buckeltaunus
Genau so ist es... 🙂
Deswegen bekam man ja in den 50er Jahren von Volkswagen auch noch eine goldene Uhr und eine Urkunde geschenkt, wenn man es geschafft hatte, mit dem Käfer ganze 100.000 Kilometer zurückzulegen. 🙂
Und mein DKW F12 zum Beispiel wurde 1963 von einem Zimmermeister als Neufahrzeug erworben. Bis zur Stillegung 1978 hat er mit dem Auto ganze 58.000 Kilometer zurückgelegt.
Das sind nichtmal 4.000 Kilometer Fahrleistung im Jahr.
Da erscheint es plötzlich in einem anderen Licht, daß zum Beispiel alle paar tausend Kilometer abgeschmiert werden musste. Die haben das eben einmal oder zweimal im Jahr machen müssen.
Die Anforderungen im Auto-Alltag waren eben ganz andere...
Gruß 🙂
Lars
Auch wenn ich mir jetzt den Zorn von so manch einem britischen oder deutschen Oldiefan auf mich ziehe...
Warum nicht einen über 30 jährigen Ami?
Fahre selber täglich eine '66 Chevelle. Verschleissteile sind problemlos zu bekommen (Baukastenprinzip sei dank!) und wenn es mal ein nicht Alltägliches Ersatzteil sein muss bekommt man es problemlos aus den usa.
Und Wintertauglich ist er allemal.
Hallo Gresem,
nun, einen 50-jährigen Ami habe ich - der hat auch eine Heizung, aber für die täglichen insgesamt fast 80 Kilometer schluckt er mir doch ein wenig zu viel. Versicherung habe ich nur 80 Euro im Jahr und H-Kennzeichen macht auch eine Menge aus, aber für jeden Tag - weiß nicht...
Hatte auch schon an einen Granada Kombi gedacht - aber auch Spritproblem, und wieder ein sooo altes Auto.
Vielleicht gibt es ja etwas aus den frühen 90er (der Lancia könnte mir auch schon gefallen!) was einfach nur zum Fahren und nicht zum Liebhaben da ist...
Liebe Grüße und Danke für Eure Denkansätze
Frank
Meiner Meinung nach ein klasse Auto aus den späten Achtzigern / frühen Neunzigern ist der BMW 5er E34...
Designmäßig ist er ja definitiv mit den Anlagen eines Klassikers ausgestattet... der letzte Vertreter des eigentlichen BMW Designs mit Doppelscheinwerfern und (leider schon geglättetem) Haifisch-Maul. Gepflegte Fahrzeuge in schönen Farbtönen stechen heute schon aus dem Verkehrsbild heraus.
Ich fahre selber einen 518i Baujahr 1995 und bin rundum zufrieden.
Wenig bis kein Rost, hervorragende Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit, verschwenderisches Platzangebot. Bequemes Cruisen ist genauso drin wie Eilfahrten auf der BAB, allerdings im Rahmen des Sprit-Budgets 😉.
Derzeit sind die E34 immer noch als günstige, oft sehr gepflegte Gebrauchtwagen im Markt. "Kommender-Klassiker"-Aufpreis kosten im Moment nur sehr gepflegte Exemplare des M5.
Dazu kommt, dass der E34 relativ leicht mit sehr schönen Ausstattungen zu finden ist. ABS war serienmäßig, ASC in den späteren Baujahren verfügbar und auch der Airbag kein seltenes Luxus-Extra mehr.
Auch was die Komfort-Ausstattung betrifft kann man sich fast jeden Wunsch erfüllen. 🙂
Zu den Preisen: Ein schön gepflegter, aber relativ nackter 518i oder 520i müsste genau im Rahmen Deines Budgets liegen.
Für ein wenig mehr bekommt man schon echte Sahnestücke. Kürzlich habe ich für einen Freund den Kauf eines 530i vermittelt - mit seidenweichem V8 und Vollausstattung - für gerademal 3.200 Euro bei 112.000 km und Scheckheft-Pflege! 🙂
Gruß
Lars
Zitat:
Original geschrieben von Buckeltaunus
... was einfach nur zum Fahren und nicht zum Liebhaben da ist...
Liebe Grüße und Danke für Eure Denkansätze
Frank
Lada, Skoda... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Asphaltpilot
...
Für ein wenig mehr bekommt man schon echte Sahnestücke. Kürzlich habe ich für einen Freund den Kauf eines 530i vermittelt - mit seidenweichem V8 und Vollausstattung - für gerademal 3.200 Euro bei 112.000 km und Scheckheft-Pflege!Gruß
Lars
Das liegt wohl daran, das sich die Marke langsam in der türkischen Szene etabliert hat. 😉
Nichts gegen BMW, schon gar nichts gegen den E 34. Ist eines der letzten meiner BMWlieblingsmodelle. Aber dennoch muß ich lachen, wenn ich an damals denke, als ich noch Taunus gefahren bin. In unserer Clique erntete ich speziell von den damaligen BMW-Fahrern öfters Spot, daß ich eine "Türkenkutsche" fahren würde. Und heute... ?! 😉
Gruß,
Mario
PS.: (An die türkischen Mitleser/User: nichts gegen euch. Und ich entschludige mich an dieser Stelle, falls es abwertend klingen mag. Aber damals war es eben genau dieses Klischee, welches ich nicht erfunden habe. 😉)
Zitat:
Original geschrieben von MC.Lux
Das liegt wohl daran, das sich die Marke langsam in der türkischen Szene etabliert hat. 😉
Hallo Mario 😉
Zum einen hast Du natürlich recht... mit nem runtergerutschten, tiefergelegten und scheibengetönten 5er bewegt man sich recht schnell in Richtung "Ghetto-Karre" 😁
Deswegen achte ich bei solchen Fahrzeugen auf guten Pflegezustand und absolute Serienmäßigkeit. Schon "coole" weiße Blinker können den Eindruck eines Oberklasse-Fahrzeugs ins genaue Gegenteil verkehren.
Ist das Fahrzeug dagegen gepflegt und serienmäßig, haftet ihm selten das "falsche Image" an, finde ich zumindest.
Das gilt jetzt für den 5er E34 genauso wie zum Beispiel für die W126er S-Klasse oder den alten SL.
Wurde an den Wagen nix "getunt", behalten sie meistens noch ihre "originale" Eleganz. 🙂
Gruß
Lars
Wie schauts denn mit einem BMW der E21er Serie aus? Die kleineren Motoren waren relativ sparsam und wenn einen der ersten nimmst ist auch wieder die H-Nummer drin!
Wenn es noch moderner und komfortabler sein soll kann ich den 735 der E32er Serie sehr empfehlen. Bin ihn während meiner Bundeswehrzeit in der Eifel gefahren. Mindestens einmal in der Woche von Düsseldorf aus nach Daun und wieder zurück. 4Jahre lang ohne auch nur ein Problem, und mit 11l auf 100 bei einer Schnittgeschwindigkeit von 180 A-Bahn und 120 Land auch noch relativ sparsam.
Zudem hat er dann so Annehmlichkeiten wie Beheizbare Front- als auch Heckscheibe und Waschdüsen. Und die Sitze sind es auch! Zudem gibt es da noch ABS was im Winter manchmal vom nutzen sein kann.
Nabend allerseits,
ich hatte hier ja auch schon den E34 als Alternative vorgeschlagen und muß sagen, daß ich auch schon öfter darauf hingewiesen wurde, eine sogenannte "Türkenschleuder" zu fahren. Das stört mich wenig, ich finde es eigentlich ganz witzig, einen Typ zu fahren, der ein nicht ganz astreines Image besitzt. Ich habe dann mal darauf geachtet und festgestellt, daß tatsächlich dieser Wagen auch häufiger von türkischen Mitbürgern gefahren und gelegentlich auch entsprechend "veredelt" wird. Z. B. von einem Arbeitskollegen, der seinen aber im Werkszustand beläßt. Das kann jeder so machen, wie er/sie es für richtig hält, aber für mich ist er im Original am schönsten, unverspoilert, ohne Tieferlegung und dunklere Scheiben und Heckleuchten mit unverkennbarem BMW-Gesicht und ebenso verwechslungssicherem Motorsound. So, ich hör auch schon wieder auf, sonst bekomme ich noch den Hinweis vor den Bug geknallt, daß ich meine Lobeshymnen doch lieber im E34-Forum ablassen soll ;o)
MfG Turbine- stolzer Besitzer einer "Pornokarre"