Neues Pflicht-Zubehör: ECALL

Volvo

Ab 2009 wird es in jedem Neuwagen Pflicht: Ecall. Ich kann mir vorstellen, dass die Jungelche des Jahres 2006 schon in drei Jahren nur noch mit zusätzlichen Abschlägen verkäuflich sind, wenn dieser plappernde, elektronische Notrufer nicht an Bord ist.

Die Gurke

http://ftd.de/forschung/68419.html

38 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70


Dann muß irgendwie der Standort mit übermittelt werden, ggf. könnte man ja eine Sprachsoftware einbauen, die vorliest

ich kann dir nur eines sagen: es wird NIEMALS ein gerät für otto-normalnutzer geben, dass automatisch notrufe direkt an die notrufzentralen schickt.

selbst die nun schon lange verwendeten und ziemlich sicheren geräte für den häuslichen gebrauch (hausnotruf) rufen eine spezielle zentrale an (ohne priorität btw - und es funktioniert) und erst da wird entschieden ob jemand hingeschickt wird von den eigenen leuten oder (sehr selten) sofort der notruf abgeht.

die einzige möglichkeit ist die spezielle anpassung der rettungsleitstellen auf eben diese geräte. aber dann wird es wohl eher spezielle zentralen geben, um den leuten auch besser helfen zu können. oder was meinst du wieviele leute da drücken werden, um mal zu fragen wo ein stau ist oder wohin man denn fahren muss?

Die Hausnotrufe gehen über das Festnetz zu einer Zentrale, das ist richtig. Aber sie bauen eine Sprachverbindung auf, die gegenüber SMS (Peugeot) den Vorteil hat:

a) echtzeitfähig
b) garantierte Eintreffzeit
c) der Betroffene merkt, das was passiert
d) sofortiger Informationsaustausch
e) sie ist im "Heimnetz" priorisiert, d.h. andere Telefonate werden beendet.

Du hast recht, daß die Nummer jeweils bei eigenen Leitstellen aufläuft und daß die Nummer im Festnetz nicht priorisiert ist. Aber das Festnetz ist im Gegensatz zu Mobilnetzen überall verfügbar und die Wahrscheinlichkeit, daß eine Vermittlungstelle "belegt" ist, ist deutlich geringer als beim TDMA-Verfahren des Mobilfunks.

Und Du hast auch Recht, daß tatsächlich viele versehentliche Notrufe über Hausnotruf eingehen, allerdings sind das typisch keine mutwilligen Fehlanfragen ("Gähh, wo ist's Essen"😉, sondern versehentliches Auslösen beim Entkleiden oder aber auflaufende 24 Stunden Alarme, da Hausnotrufteilnehmer sich regelmäßig als noch lebend einmelden müssen.

Ich gehe auch davon aus, daß Autofahrer verantwortungsbewußt mit solchen Knopfen umgehen. Mißbrauch von Notrufeinrichtungen ist AFAIK relativ selten und für diejenigen, die ihn treiben, typisch äußerst lästig, weil mit richtig Ärger verbunden. Den letzten, den ich miterlebt habe, haben die Jungs in grün vorläufig in Gewahrsam genommen, nachdem sie einmal das volle Programm Drogen- / Alk etc. "zur Sicherheit" durchlaufen lassen haben. Könnte den Täter ja entlasten ;-)

Notruf per SMS - wie bei Peuchaot - ist jedenfalls völlig ungeeignet. Für Sprechbehinderte gibt's daher extra Schreib-Telefone bzw. Mobilfaxe.

das ist ja auch nicht falsch was du schreibst

aber man darf nicht vergessen, dass das system kostenlos ist (auch der vertrag wenn die pug-hp stimmt). außerdem wird scheinbar ein fallback-modus aktiviert, wenn beispielsweise die SIM fehlt oder der vertrag nicht geschlossen ist, in dem direkt die 112 angerufen wird. kann man für ein (kostenloses) system nicht meckern.

abgesehen davon sind die chancen, dass eine sms nicht ankommt sehr gering. eine absolute sicherheit wird es nie geben. wenn das navi beim unfall kaputt geht hat man auch gelitten 😉

Egal wie es nun gemacht wird, damit man eine Kommunikation aufbauen kann (auf welchem level auch immer) braucht man Strom. Die batterie ist schnell abgehängt. Man bräuchte also ein paar fette Elkos und das ganze dann so sicher, dass es auch einen harten Unfall übersteht. Das fehlt wohl auch noch. Und da sieht man auch eine weitere schwachstelle. beim Abflug über die Böschung in den Wald kann es eben auch sein, dass das ding kaputt geht. Absolute Sicherheit gibt es eben ned.

Rapace

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Es mag sein, daß es unmöglich ist, eine perfekte Lösung zu bauen, die alle Eventualitäten abdecket, aber ist das ein Argument, gleich überall Pfusch zu erlauben?

Sprich: Bloß weil das Navi beim Unfall auch beschädigt werden könnte, kann man gleich auf so ein unzuverlässiges Kommunikationsmedium wie SMS ausweichen?

naja was heißt unzuverlässig. ein anruf kann genauso nicht durchgestellt werden. die große frage ist halt: was macht das system, wenn auf die sms keine antwort kommt?

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70


Sprich: Bloß weil das Navi beim Unfall auch beschädigt werden könnte, kann man gleich auf so ein unzuverlässiges Kommunikationsmedium wie SMS ausweichen?

Nein. Aber Peugeot bietet nun eben etwas an was ein erster schritt ist. wird verbesseret werden, aber immerhin etwas. BMW operiert doch auch mit irgendwas am telefon. insofern finde ich das positiv auch wenn ich weiss, dass das nicht die endstufe sein kann. Wenn mal jedes auto mit Navi und telefon ausgerüstet wird kann man sicher auch anderes anbieten, ausgefeilteres. Das Problem striomversorgung hat man natürlich immer, egal ob SMS, Telefon oder funk.

Ob man nun systeme baut die einen fire-and-forget machen oder versucht eine automatische kommunikation aufzubauen (die logistikschwierigkeiten dürften enorm sein) wird sich zeigen.

nur eines ist sicher. sobald die systeme zuverlässig automatisch alarm geben wird kaum mehr einer in .de anhalten und erste hilfe leisten, denn "der arzt kommt ja gleich" 🙁

Rapace

Also ich halte ein System, daß erst per SMS versucht, dann eine Rückmeldung abwartet, und dann automatisch weitere Schritte versucht, für unnötig komplex - je komplexer, desto höher die Ausfallwahrscheinlichkeit bei externen Störungen, die ja bei einem Unfall gegeben sind.

Aus meiner Sicht ist das Peuchaot-System ein Marketing-Gag. Und das finde ich an dieser Stelle einfach völlig daneben.

Positionsangaben lassen sich ohne großes Logistikproblem automatisch per Sprache ausgeben - dann braucht keine Leitstelle besondere Software. Oder auf's Gehörlosenfax. Auch überall vorhanden.

Und warten bis der Arzt kommt - lieber nicht, wer weiß, was für einer das ist ;-))) (Aber das ist vermutlich ein Insider)

Hinlangen, helfen - wer weiß, ob die Technik geholfen hat. Aber ich teile Deine Befürchtung, Rapace.

Leute, macht Erste Hilfe Kurse - am richtigen Ort mit den richtigen Leuten kann das wirklich Spaß machen und es hilft, Euch und anderen. (Es muß ja nicht immer Mr. X sein, der in den Brückenpfeiler gebissen hat, sondern könnten ja auch Eure Frauen, Kinder, Eltern usw. sein, die Hilfe brauchen)

Sagt TobiV70, der auch bei High-Tech-Autos anhält und zugreift

Zitat:

Original geschrieben von TobiV70


BTW, zum anderen Beitrag, AFAIK ist die 112 überall (zumindest Europaweit) Kurzwahl in Mobilfunknetzen für Notruf.

Diese Nummer "112" wurde auch in Tschechien eingeführt und ist im Laufe 2006 landesweit erreichbar. Allerdings ist es eher ein "Call Center" bei dem man höfflich gefragt wird was man benötigt. Also Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen oder auch nur einen Abschleppdienst. (OHL passiert, aus versehen mal angerufen wie sie im laden ein neues Handy ausprobiert hat 🙂).

Landesweit ist die Nummer aber nicht flächendeckend erreichbar, gerade in vielen ländlichen Gebieten ist Mobilfunk nicht möglich. Wir wohnen mal gerade 15 km von einer Grosstadt entfernt, keine Mobilfunkabdeckung. Also gerade dort, wo es notwendig wäre.

Sofern ist die Mobilfunkangelegenheit, ob Meldung oder SMS, zwar ein Schritt in die Richtige Richtung aber nicht das gelbe vom Ei. Aber Hauptsache, es tut sich was.

Grüsse

Volvo 174

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