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Neuer Stoßdämpfer klappert (MacPherson)

Themenstarteram 27. September 2020 um 0:09

Hallo zusammen,

ich hoffe das Thema passt hier rein.

Ich habe bei meinem Youngtimer neulich Stoßdämpfer und Feder gewechselt, da es sich um ein MacPherson-Federbein handelt, logischerweise beides zusammen.

Ich habe dabei nur für mein Fahrzeug passende Teile (von entsprechend spezialisierten Händlern) verwendet und mich beim Zusammenbau an die Anleitung aus dem Reparaturhandbuch (die zugegebenermaßen eher rudimentär ist) und die Explosionszeichnung aus dem Teilekatalog gehalten und dennoch habe ich das Problem, daß ich beim Fahren aus Richtung Federbein Geräusche habe (die vorher nicht da waren). Man hört fast durchgängig so ein tok-tok-tok und das ziemlich unabhängig von der Fahrbahnbeschaffenheit, ab einer gewissen Geschwindigkeit geht das Geräusch dann zwischen den anderen Fahrgeräuschen unter. Auch wenn ich im Stand die Karosserie im Bereich des Rades herunterdrücke, so daß es einfedert, hört man das Geräusch aus dem Radkasten.

Ich habe das Federbein (genau genommen beide Seiten) nun schon mehrfach kontrolliert, wieder ausgebaut, zerlegt, geprüft ob alle Teile noch da sind, wo sie hingehören usw., wieder zusammengebaut und konnte keinen Fehler finden. Da es für verschiedene Modelljahre bei dem Modell tw. verschiedene Varianten an Federbeinen gibt (verschiedene Distanzscheiben, Puffer und dergleichen), habe ich mir auch einige Teile von anderen Modelljahren besorgt und durchprobiert, aber das Klappern bleibt.

Bei einem dieser Versuche habe ich sogar einen der neuen Stoßdämpfer gekillt, weil sich aufgrund einer dünneren Distanzscheibe die obere Mutter am Dämpfer weiter herunter drehen ließ als sonst und die Feder so letztlich wohl zuviel Kraft auf den Sprengring, der den unteren Federteller hält, ausübte, so daß sich dieser aufgebogen hat und abgesprungen ist.

Dennoch vermute ich, daß ein zu geringes Anzugsdrehmoment der oberen Stoßdämpfermutter der einzig verbliebene, denkbare Grund ist, weswegen das neue Federbein klappert. Dummerweise finde ich nirgendwo eine Angabe, mit wieviel Drehmoment die Mutter angezogen werden soll. Darüber hinaus habe ich auch gar keinen passenden Drehmomentschlüssel, da die Kolbenstange viel zu weit oben heraus steht, ich bräuchte so eine Art Hahnenfussaufsatz für meinen Schlüssel, aber bisher habe ich noch gar keinen gefunden in Größe 17.

Gibt es vielleicht irgendeine Faustregel, anhand der man erkennt, wann die Mutter weit genug heruntergedreht ist? Bisher habe ich es so gehalten, daß ich die Mutter soweit gedreht habe, wie ich es mit meinen Handwerkzeugen konnte. Irgendwann sind die Schaumstoffpuffer nämlich wohl soweit komprimiert, daß alle Teile entlang der Kolbenstange stramm aneinander aufliegen und quasi nix mehr geht, auch nicht mit Gegenhalten.

Grüße

Olli

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39 Antworten
Themenstarteram 3. Oktober 2020 um 21:01

Ich habe mir das heute nochmal genauer angesehen und dazu das Rad abmontiert und den Querlenker mit einem hydraulischen Wagenheber angehoben. Auch hierbei kann ich das Geräusch reproduzieren. Und das Geräusch kommt eindeutig aus der oberen Region des Federbeins, also weder vom unteren Federteller, noch von der unteren Stoßdämpferbefestigung. Mein erster Gedanke war, daß die obere Dämpferbefestigung gegen die Karosserieaufnahme schlägt, aber das sitzt alles ordentlich fest

Im entspannten Zustand sieht das Federbein von unten so wie im Bild zu sehen aus, man sieht, daß die gelbe Buchse sauber in der oberen Dämpferbefestigung sitzt, der Puffer untendrunter sitzt aber recht locker, der ist kaum komprimiert.

Und glücklicherweise ist die Dämpferaufnahme an der Karosserie nach hinten offen, so daß ich mit der Kamera hineinfilmen konnte. Im Video sieht man, wie die Kolbenstange des Dämpfers beim Hochpumpen des Querlenkers (=Einfedern) nach oben geht und dabei den oberen Puffer entlastet, beim Ausfedern geht die Kolbenstange dann wieder nach unten und der Puffer wird wieder komprimiert. Für meinen Geschmack ist hier ein bisschen zu viel Spiel, kann das die Ursache des Geräuschs (im Video leider immer leicht vom Wagenheber überlagert) sein? Müsste ich die obere Schraube also doch fester anziehen?

Klopfgeräusche treten auch dann auf, wenn die Nutmutter sich beim Anziehen der Kontermutter wieder gelöst hat.

Das passiert dann, wenn man die Kolbenstange während des Anziehens der Kontermutter nicht mit einem Inbusschlüssel gegen Mitdrehen sichert, oder wenn man die Kontermutter mit dem Schlagschrauber anzieht.

DoMi

Edit:

Das vorstehend geschriebene bezieht sich auf die vorderen Stoßdämpfer vom Golf II

Ob dies such bei deinem Fahrzeug so auftreten kann, solltest du anhand der Explosionszeichnung und durch Nachfragen im entsprechenden Fahrzeugforum ermitteln.

DoMi

Themenstarteram 4. Oktober 2020 um 8:47

Ist die Nutmutter im Stoßdämpfer drin und gibt es die bei jedem Stoßdämpfertyp? Woran erkenne ich, daß die fest ist?

Ich musste die Kolbenstange die ganze Zeit über Kontern, sonst hätte die sich mitgedreht und somit das Anziehen der Kontermutter verhindert und wie gesagt, ich habe das ganze ausschließlich mit Handwerkzeug angezogen. Leider ist das Werkstatthandbuch in den Details etwas dünn, im Wesentlichen steht da nur die Reihenfolge in der die Teile zu (De-)Montieren sind, das Wie wird da nur in Ausnahmefällen behandelt.

Themenstarteram 5. Oktober 2020 um 19:29

Habe nochmal recherchiert, sowas wie eine Nutmutter scheint es bei meinem nicht zu geben, es gibt nur die eine Mutter, die oben alles zusammenhält (Nr. 17). Wie der Stoßdämpfer innen aufgebaut ist, weiß ich im Detail nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, daß die Kolbenstange dort mit einer Mutter gekontert wird, man sie also folglich 'lose' oder 'fest' drehen könnte. Üblicherweise sitze die Stange ja direkt auf dem Kolben und wird mit diesem fest verbunden sein, wenn sich die Kolbenstange beim Lösen oder Anziehen der 17 mal ein Stückchen mitdreht (z.B. weil man beim Kontern abgerutscht ist), sollte das imho nix ausmachen.

Mein Verdacht war ja zuletzt auch, daß sich die Hülse (Nr. 12) beim Einfedern bewegt und gegen die 10 und/oder die 16 klopft, wenn man im ausgebauten Zustand die Teile mal aneinander hält und sich vorstellt, daß die Puffer 13 und 15 stramm komprimiert sind, dürfte die 12 aber wenig bis gar keinen Spielraum zwischen 10 und 16 haben. Wenn ich das Federbein im ausgebauten Zustand schüttele, oder mit einem Gummihammer von oben oder unten dagegen schlage, klappert da auch nix.

Leider habe ich keine Apparatur, um das Federbein mal im kompletten Zustand zu komprimieren, wenn sich so das Geräusch reproduzieren ließe, ließe sich der Fehler wenigstens eingrenzen. Wenn dann immer noch kein Geräusch aufträte, könnte es eigentlich nur an der oberen oder unteren Befestigung liegen oder tatsächlich am Querlenker bzw. dessen Buchsen.

Wenn ich das Federbein so zusammenbaue, wie ich das alte ausgebaut habe und lediglich die Feder und den zerbröselten Puffer (15) ersetze, habe ich das Klappern übrigens auch. Konnte anhand von Bildern, die ich beim Ausbau gemacht hatte, auch noch mal verifizieren, ob ich die Mutter fest genug angezogen habe, der Abstand der Kolbenstange bzw. die Anzahl der Windungen oberhalb der Mutter waren genau identisch, ein zu loses oder festes Anziehen kann ich also auch ausschließen.

Hatte die alte Feder einen Gummischlauch an den Stellen wo sie in den Federtellern aufliegt?

Themenstarteram 6. Oktober 2020 um 9:43

Da gibt es so Plastikringe (Nr. 2 in der Explosionszeichnung) die jeweils unter und auf der Feder platziert werden. Die habe ich natürlich wieder verbaut.

Themenstarteram 6. Oktober 2020 um 14:39

Heureka, ich hab's! Habe jetzt auf beiden Seiten wieder den alten Dämpfer ohne die Buchse (Nr. 14) eingebaut und siehe da, das Klappern ist weg. Also kann es jetzt nur noch entweder am Stoßdämpfer oder an der Buchse bzw. dem ganzen Federbein-Design mit der Buchse gelegen haben.

Wenn ich den Dämpfer ohne Feder zusammendrücke, gibt es keine Geräusche, von daher geht meine Tendenz eindeutig in Richtung Buchse. Wenn man sich nochmal das letzte Video anschaut, kann ich mir auch denken wie, da die beiden Puffer unter- und oberhalb ein Spiel um die Dämpferbefestigung herum erlauben, das bei den ersten Zentimetern Federweg aufgebaut wird, ermöglicht es dieses Spiel der gelben Buchse wohl gegen die Dämpferbefestigung zu schlagen und das Geräusch zu erzeugen, dazu genügt schon eine kleine Bodenunebenheit oder ein Hub mit dem Wagenheber.

Wenn sich mal den Teilekatalog von den Nachfolgemodellen ansieht (X300, X308, XK8), gibt es das Design mit der gelben Buchse auch gar nicht mehr. Kann mir nun auch denken, warum:mad:.

Danke für die Rückmeldung. :)

Ist ein bisschen freestyle der Zusammenbau. :)

Themenstarteram 6. Oktober 2020 um 17:15

Ich dachte, als ich das alte Federbein damals auseinander gebaut und mit der Zeichnung aus dem Teilekatalog verglichen hatte, daß da was nicht stimmt, denn das ist eigentlich das Layout für Fahrzeuge mit Niveauregulierung - nur ohne Niveauregulierung. Rückblickend muss ich sagen, waren diejenigen die letztmals die Dämpfer gewechselt haben, vielleicht doch nicht nur zu geizig um das korrekt nach Teilekatalog umzurüsten, sondern haben es mit Bedacht so gemacht, wie sie es gemacht haben.

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