Neuer Frontal Crash Test des IIHS - nur 2 von 11 Mittelklasse PKW überzeugen
Hallo zusammen,
das amerikanische IIHS hat einen neuen Frontal Crash Test mit 11 Mittelklasse PKW durchgeführt, bei dem nur 25 % Überlappung mit der Barriere vorlagen ("small overlap front test"😉. Dies entspricht eher den realen Unfallszenarien bei Frontalzusammenstößen, als die bisher (auch bei EuroNCAP) getesteten 40 % Überlappung.
Nur 2 Fahrzeuge erreichten die Bestnote "gut".
QuelleZitat:
The Acura TL and Volvo S60 earn good ratings, while the Infiniti G earns acceptable.
The Acura TSX, BMW 3 series, Lincoln MKZ and Volkswagen CC earn marginal ratings.
The Mercedes-Benz C-Class, Lexus IS 250/350, Audi A4 and Lexus ES 350 earn poor.
All of these cars are 2012 models.
Es gibt offensichtlich noch Optimierungsbedarf und -möglichkeiten bei der Fahrzeugkonstruktion.
Spielt die Crash-Sicherheit bei der Fahrzeugwahl für Euch eine wichtige oder nur eine untergeordnete Rolle?
Grüße, südwikinger
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Würdest du dich mal informieren würdest du rausfinden das Mercedes und Audi gar keine Chance hatten diesen Test in die Konstruktion einfliessen zu lassen, als 2006 begonnen wurde diesen Test zu diskutieren waren deren Autos quasi Marktreif und dann wird kein Hersteller mehr die Karosseriestruktur verändern.
Die Möglichkeit, daß ein Hersteller sein Fahrzeug nicht für irgendwelche Chrashtests optimiert, sondern aus eigenem Antrieb seinen Kunden die best mögliche SIcherheit bieten möchte, kannst Du Dir wohl nicht vorstellen. Ein verantwortungsvoller Hersteller hat durchaus die Chance seine Modelle nach dem neusten Stand der Technik zu entwickeln, ohne daß ihm durch Tests eine Richtung vorgegeben wird.
96 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Richtig, nur können Autos auch nicht über Nacht auf neue Tests angepasst werden.
Ein Fahrzeug mit optimalem Crashverhalten muß nicht auf irgendwelche Tests hin optimiert werden. Das ist so konstruiert, daß es den Insassen maximalen Schutz gewährt. Ein solches Fahrzeug wird bei realistischen Test immer hervorragend abschneiden. Leider ist für viele Hersteller die Sicherheit ihrer Kundschaft zweitrangig, solange die Tests bestanden werden. Ob es richtig ist, dieses Gebahren auch noch zu verteidigen, sollte man mal überdenken.
Ja, die Argumentation, man hatte keine Zeit sich auf einen solchen Test vorzubereiten ist eigentlich erschreckend.
Ändert aber nichts daran, daß Fahrzeuge immer auf die im avisierten Absatzmarkt geltenden Normen optimiert werden.
Europäische Fahrzeuge werden auf europäische Abgasnormen / Verbrauchsnormen / Chrashnormen getrimmt, amerikanische auf amerikanische und asiatische auf asiatische.
Natürlich gibt es gewisse länderspezifische Anpassungen, ein deutscher Hersteller möchte ja schliesslich auch Autos in Amerika verkaufen, genauso wie ein Japaner in Europa.
Nichtsdestotrotz bleiben das Kompromisse.
Ein Toyota wird niemals die Effizienz eines BMW im NEFZ erreichen (in der täglichen Praxis dagegen vielleicht durchaus 😉), genausowenig wie ein BMW vermutlich die Chrashtests in Japan so unbeschadet wie ein Toyota bestehen wird.
Ist so, war so und ich vermute da die Hersteller wirtschaftlich denkende Unternehmen sind wird sich daran auch nichts ändern.
Ein Fahrzeug mit "optimalem Crashverhalten" wie es hier jemand nannte gibts nicht, und ein solches würde vermutlich auch niemand bezahlen wollen.
Oder warum genau sollte sich der gemeine deutsche Golfkäufer dafür interessieren, ob sein Fahrzeug nach einer AMI - Norm besonders gut abschneidet, wo er doch den 5 Sternchen Beweis nach NCAP im Prospekt stehen hat?
Optimal kann ein Crashverhalten daneben immer nur im Hinblick auf eine bestimmte Situation sein. Was beim Crash auf ein starres Hindernis gut ist, bewirkt beim Unfall mit verformbarem Gegner möglicherweise das Gegenteil.
Wer wohl beim Anprall an eine Betonwand die höheren Überlebenschancen gehabt hätte?
Zitat:
Original geschrieben von Matsches
Europäische Fahrzeuge werden auf europäische Abgasnormen / Verbrauchsnormen / Chrashnormen getrimmt, amerikanische auf amerikanische und asiatische auf asiatische.
Der Unterschied zwischen Chrashnormen auf der einen Seite und Abgas- und Verbrauchsnormen auf der anderen Seite ist Dir schon klar, oder? Beim Abgas und beim Verbrauch muß das Auto die Normen erfüllen, weil sich daraus die Zulassungsfähigkeit bzw die Steuerlast ergibt. Wenn das Auto bei kleinen Abweichungen von der Norm völlig versagt, ist mir das doch egal. Das ist eben beim Crash doch etwas anderes.
Zitat:
Oder warum genau sollte sich der gemeine deutsche Golfkäufer dafür interessieren, ob sein Fahrzeug nach einer AMI - Norm besonders gut abschneidet, wo er doch den 5 Sternchen Beweis nach NCAP im Prospekt stehen hat
Vielleicht weil er sowas ähnliches wie ein Gehin im Kopf hat und dieses manchmal zum Denken nutzt?
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Zitat:
Original geschrieben von Vampirella
Der Unterschied zwischen Chrashnormen auf der einen Seite und Abgas- und Verbrauchsnormen auf der anderen Seite ist Dir schon klar, oder?
Natürlich, das ändert jedoch nichts an der Aussage.
Zitat:
Original geschrieben von Vampirella
Vielleicht weil er sowas ähnliches wie ein Gehin im Kopf hat und dieses manchmal zum Denken nutzt?
Im Bezug auf sein gerade gekauftes neues Auto?
Nicht wirklich jetzt, oder?
DA hat Vernunft oder gar logisches Denken - zumindest in Deutschland - noch nie eine Rolle gespielt.
Du erkennst das übrigens sehr schön an einigen Reaktionen in diesem Faden hier.
Da wird dann doch eher die Sinnhaftigkeit des Tests "der Amis" in Frage gestellt, als Zweifel an der Sicherheit deutscher Autos zugelassen.😉
Das hat man vom "Elchtest" früher auch mal behauptet als ein Auto eines deutschen Herstellers durchgefallen ist.
Keine Bedeutung, obskurer Test, kommt doch kaum vor... 😁
Zitat:
Original geschrieben von Archduchess
Das hat man vom "Elchtest" früher auch mal behauptet als ein Auto eines deutschen Herstellers durchgefallen ist.Keine Bedeutung, obskurer Test, kommt doch kaum vor... 😁
Technisch keine Bedeutung, stimmte ja auch. Marketingtechnisch eine ganz andere Frage wenn sowas im Sommerloch in der Presse schön hochgekocht wird. 😉
Der Elchtest ist IMHO vollkommen sinnfrei. Welcher Fahrer hält bei einem solchen Ausweichmanöver - wenn er es überhaupt hinbekommt - auch noch genau die Gaspedalstellung?
Ein Auto kann nicht in jedem Unfallgeschehen optimal sein, Sicherheit ist auch immer ein Kompromiss der sich an den statistisch häufigsten Unfallabläufen orientieren muss. Daher sehen die Tests in Europa und Amerika auch anders aus. In Amerika gibt es auf den Highways z.B. sehr häufig noch die Pfahlaufpralle gegen Strom und Telefonmasten in ländlichen Regionen. Etwas das hierzulande vergleichsweise selten vorkommt. Daher gab es den Pfahltest schon seit Ewigkeiten in Amerika, hier lange nicht. Genauso selten ist ein versetzter Frontaufprall gegen ein starres (!) Hindernis, so ein Test hat kaum was mit realem Unfallgeschehen zu tun. Im Gegensatz dazu bilden die Frontcrashs gegen verformbare Barrieren schon recht gut das typische Fahrzeug-Fahrzeug- Unfallgeschehen ab.
Zitat:
Original geschrieben von Vampirella
Ein Fahrzeug mit optimalem Crashverhalten muß nicht auf irgendwelche Tests hin optimiert werden. Das ist so konstruiert, daß es den Insassen maximalen Schutz gewährt. Ein solches Fahrzeug wird bei realistischen Test immer hervorragend abschneiden.
Eher wird das Gegenteil eintreten. Ein Auto das optimal auf reale Unfälle optimiert wurde wird in Crashtests gnadenlos durchfallen da ziemlich abweichende Szenarien berücksichtigt werden.
Aber ich würde gerne von dir hören wie Ingenieure eine Test in die Konstruktion mit einfliessen lassen sollen den es in der Form noch gar nicht gibt.
Sicher kann man was Ähnliches berücksichtigen, aber Ähnlich ist nicht gleich.
Ist wie beim Normverbrauch, kleine Abweichungen von den Vorgaben und es kommt ein deutlicher Unterschied ans Tageslicht.
Abgas und Verbrauch ist einfacher auf einzelne Märkte anzupassen da Viel nur Softwareabstimmung ist. Beim Crash geht es aber um Blechstrukturen deren Berechnung so aufwendig ist das man eine Computersimulation selbst heute noch real mit einem von Hand gedengelten Prototypen überprüfen muß. Geht dabei was schief heisst es zurück auf Null und den Fehler suchen und beheben.
Da schon der Kipper, ähhh die A-Klasse erwähnt wurde. Dessen wenig vertrauenserweckendes Fahrverhalten kommt auch davon das das Fahrwerk seinerzeit komplette am Computer entwickelt wurde und Testfahrten Simulationen wichen. Das Ergebnis kennt man ja.
Das kann ich so gar nicht unterschreiben.
Wie will man denn ein Fahrzeug auf reale Unfälle trimmen wenn nicht durch Crahstests?
Natürlich wird man sich dann nicht auf nur einen Test beschränken, wie NCAP in Europa. In diesem Test können andere, die nur diesen einen Test fahren natürlich dann schon bessere Noten erzielen. Gnadenlos durchfallen wird und soll damit aber niemand. So realitätsfern sind die bisher bekannten Tests nun wirklich nicht. Sie stellen halt nur eine begrenzte Auswahl der möglichen Szenarien dar.
Habe auf dem Schrottplatz auch schon Wagen gesehen, die eine ähnliches Konfigurarion wie im aktuellen Fall real mitmachen mussten.
Die Deformationen waren enorm.
Die Tatsache, daß bislang keine genormter Test, so einen Crash vorgeschrieben hat, kann das Versäumnis der Hersteller nicht entschuldigen. Wer reale Unfälle betrachtet, kann solche geringen Überdeckungen bis hin zum Schrägaufprall direkt auf die A-Säule nicht übersehen. Als Anfang der 90er öffentliche Crashtests aufkamen haben sich auch die Gurkenhersteller darauf berufen, daß ihre Fahrzeuge vorschriftsgerecht wären.
So gesehen halte ich diesen Test für eine sinnvolle und nötige Ergänzung der bisherigen Tests.
Wir sollten froh sein, das es crash test in verschiedenen Nationen in diesem Umfang gibt. Dadurch werden ALLE Autos sicherer. Kein Autohersteller kann es sich heute erlauben, einzelne Markte zuvernachlassigen. EU, Pacific Rim die Americanas oder den US / Canadian Markt.
Das dabei in wenigen Fallen das "private" Nationale Ego etwas geschadigt wird kann passieren.
Die Autohersteller werden diese Test in den current und zukunftigen Modellen berucksichtigen.
Rudiger
Zitat:
Original geschrieben von HTC
Also ich bin aus meinem A4 ohne Verletzungen und relativ bequem ausgestiegen. Von Sicherheitsmängel bei geringer Überlappung kann ich nichts berichten.
An Deiner A-Säule ist aber auch deutlich zu sehen, dass die Aufprallgeschwindigkeit deutlich geringer als im Test war oder (wahrscheinlicher!) der Aufprall etwas schräg und somit an der A-Säule vorbei war. Ansonsten wäre die stark eingeknickt gewesen.
Du hast da einfach Glück gehabt.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
Hallo zusammen,das amerikanische IIHS hat einen neuen Frontal Crash Test mit 11 Mittelklasse PKW durchgeführt, bei dem nur 25 % Überlappung mit der Barriere vorlagen ("small overlap front test"😉. Dies entspricht eher den realen Unfallszenarien bei Frontalzusammenstößen, als die bisher (auch bei EuroNCAP) getesteten 40 % Überlappung.
Nur 2 Fahrzeuge erreichten die Bestnote "gut".
Zitat:
Original geschrieben von suedwikinger
QuelleZitat:
The Acura TL and Volvo S60 earn good ratings, while the Infiniti G earns acceptable.
The Acura TSX, BMW 3 series, Lincoln MKZ and Volkswagen CC earn marginal ratings.
The Mercedes-Benz C-Class, Lexus IS 250/350, Audi A4 and Lexus ES 350 earn poor.
All of these cars are 2012 models.Es gibt offensichtlich noch Optimierungsbedarf und -möglichkeiten bei der Fahrzeugkonstruktion.
Spielt die Crash-Sicherheit bei der Fahrzeugwahl für Euch eine wichtige oder nur eine untergeordnete Rolle?Grüße, südwikinger
Wollte mir am 28 August den neuen BMW 320d bestellen - meine Konfiguration 41000 Euro
Aufgrund dieser Ergebnisse alles von vorne - andere Marke neue Probefahrten etc. - wahrscheinlich wird es ein VOLVO werden
Zitat:
Original geschrieben von martinm12
Wollte mir am 28 August den neuen BMW 320d bestellen - meine Konfiguration 41000 EuroAufgrund dieser Ergebnisse alles von vorne - andere Marke neue Probefahrten etc. - wahrscheinlich wird es ein VOLVO werden
Wenn solche Reaktionen sich mehren, wird Volvo seinen Marktanteil in den nächsten Monaten wohl steigern. 😉 Es ist gut, wenn durch den Test Leute animiert werden, auch mal über den Tellerrand der 3 großen Deutschen zu schauen, aber "panische" Reaktionen sind auch keine Lösung. Es kann allerdings jeder für sich persönlich abwägen, welchen Stellenwert das schlechte Abschneiden in einer von unzähligen Unfallmöglichkeiten hat. Absolute Sicherheit gibt es nicht und das ist letztendlich auch eine Frage des Preises. Hätte ich es ganz dicke, müßte ich sofort unseren 12 Jahre alten Golf durch einen Volvo V60 und das 20 Jahre alte Saab Cabrio durch einen Volvo C70 ersetzen.
@Martinm12, für 41.000 € bekommst Du einen netten S60 D4 mit vielen aktiven und passiven Sicherheitssystemen, sehr guter Qualität, einem sympathischen 5-Zylinder und dem Vorteil, ihn auf einem großen Parkplatz leichter wiederzufinden als einen 3er-BMW. 😁 😉
Zitat:
Original geschrieben von Südschwede
Wenn solche Reaktionen sich mehren, wird Volvo seinen Marktanteil in den nächsten Monaten wohl steigern. 😉 Es ist gut, wenn durch den Test Leute animiert werden, auch mal über den Tellerrand der 3 großen Deutschen zu schauen, aber "panische" Reaktionen sind auch keine Lösung. Es kann allerdings jeder für sich persönlich abwägen, welchen Stellenwert das schlechte Abschneiden in einer von unzähligen Unfallmöglichkeiten hat. Absolute Sicherheit gibt es nicht und das ist letztendlich auch eine Frage des Preises. Hätte ich es ganz dicke, müßte ich sofort unseren 12 Jahre alten Golf durch einen Volvo V60 und das 20 Jahre alte Saab Cabrio durch einen Volvo C70 ersetzen.Zitat:
Original geschrieben von martinm12
Wollte mir am 28 August den neuen BMW 320d bestellen - meine Konfiguration 41000 EuroAufgrund dieser Ergebnisse alles von vorne - andere Marke neue Probefahrten etc. - wahrscheinlich wird es ein VOLVO werden
@Martinm12, für 41.000 € bekommst Du einen netten S60 D4 mit vielen aktiven und passiven Sicherheitssystemen, sehr guter Qualität, einem sympathischen 5-Zylinder und dem Vorteil, ihn auf einem großen Parkplatz leichter wiederzufinden als einen 3er-BMW. 😁 😉
Danke Südschwede!
Wahrscheinlich wird es ein S60 D4 werden. Ist jetzt von mir keine panische Reaktion, da ich schon öfters mit dem Gedanken Volvo gespielt habe! Aber da ich im Jahr relativ viel (ca. 40000km) unterwegs bin, möchte ich so viel Sicherheit wie möglich, vorallem in dieser Preisklasse! Daher ist dieser Test in meinem Fall jetzt tatsächlich dafür verantwortlich von BMW auf VOLVO zu wechseln.