Neue S-Klasse besichtigt

Mercedes S-Klasse W221

Hallo S-KLasse Fahrer

Sicher bin ich einer der Letzten, welcher die neue S-Klasse erst jetzt so richtig live und in Farbe gesehen hat.
Am Wochendende war ich endlich mal bei meinem Mercedes Händler zur Vorstellung der neuen S-Klasse.

Wirklich tolles Auto. Die Verarbeitung und die Materialanmutung, das Design...einfach Schön und zum verlieben, sag ich nur...

Bin auch überrascht, dass Jeder, der zur Veranstaltung kam, ebenfalls kritiklos beeindruckt war.
Keiner hat Negatives zur S-Klasse geäussert und das Auto scheint genau den Nerv seiner Bewunderer getroffen zu haben.

Naja, bin dann wieder in meinen W140 eingestiegen, aber dennoch stolz auf meine S-Klasse, denn einst wurde er auch mal so bewundert, so, wie die neue S-Klasse jetzt...

74 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Camlot


Auch wenn es niemand (hier) glaubt:

Es gibt gültige Richtlinien für gutes Design.

Sie ALLE wurden beim neuen "S" konsequent mißachtet!

Vielleicht das Geheimnis des Erfolgs?

Man darf wohl davon ausgehen, wenn man die vielen positiven Reaktionen hier im Forum liest.

Vermutlich gefällt all jenen der CLS nicht - DER hat nämlich ein konsequentes und stimmiges Design.
Einziger Makel: Die Scheinwerfer.

Aber über d i e braucht man ja bei der neuen S-Klasse schon gar nicht zu reden.
Sie sind per se schon grundhäßlich und werden noch kontercariert von den Neblern in der Frontschürze, die nocheinmal eine willkürlich andere, völlig unstimmige Linienkurve aufweisen....

macht nix, dafür ist Omas Retro-Wecker mitten am Armaturenbrett eckig!

Gruß,
CAMLOT

war schon immer so das jeder am Anfang meckert. Spätestens nach 3 Monaten liebt jeder das Design. Ich war auch bei der Präsentation und mir hat sie sehr gut gefallen. Man muss einfach offen für das neues sein.

Die COMMANDposition gefällt mir zwar nicht so gut aber alles hat seine Gründe. Jetzt lenkt das command halt nicht mehr so stark vom Straßenverkehr ab da man immer die Sicht zur Straße hat. Es hat alles seine Gründe warum die das so machen. Ich denke das sind keine Idioten bei MB. Die überlegen sich _SEHR_ genau bei der s klasse was wie gebaut wird.

Moin,

Amen Camlot 😉 Aber zu sagen der Wagen wäre "hässlich" halte Ich für gewagt. Er ist einfach nicht stimmig.

@DrBenz ... genau das ist es, was der Wagen NICHT ist. Er ist NICHT zeitlos. Am Design hast du dich, bedingt durch diesen Mischmasch extrem schnell sattgesehen ... und dann ist es einfach banal. Wie schonmal erwähnt, hinter dem gesamten Design steckt KEIN fesselndes übergreifendes Konzept. Das Design erzählt einfach keine Geschichte. Man mag z.B. die Form des Armaturenbretts, oder die Form des Grills, oder die Form der Scheinwerfer. Aber hat man dieses Element mal "auf", dann gibt es einfach nix neues mehr.

Und ... ähnlich wie der 7er ... wird mir die S-Klasse so auch in 2 Jahren nicht gefallen. Ich meine ... beim 5er habe Ich gesagt ... Uhh ...schockierendes Design ... weil es extrem aggressiv war/ist. Aber der 5er BMW hat schlicht und einfach vom Standpunkt des Designs her ... alles was ein Design "geil" macht. Die Designstrategie zieht sich einfach von vorne bis hinten DURCH. Deshalb darf man das Design trotzdem hässlich finden, auch ungelungenes Design kann man als "schön" empfinden, aber der Begriff des "Schönseins" kommt in einem solchen Fall halt aus EINZELNEN Elementen, aber nicht aus der Gesamtheit.

MFG Kester

Vielleicht manifestiert sich unsere häßliche Gesellschaft
mittlerweile ja sogar im Design ? Food for thought.

Und wohin das nach diesem "Votum des Stillstands"
noch führen wird, möchte ich mir lieber gar nicht ausmalen.

Camy: 100% agreed upon CLS. Wenn die Leuchten
nicht so seltsam aussähen, ein hübsches, stimmiges Auto.

Gruss
von Einem, der den "S" auch nicht schön findet und niemand
braucht, der ihm sagt, daß "er sich erst mal d'ran gewöhnen muß".

Zitat:

Original geschrieben von fdir.kaiser


Bei soviel "Stil" kann man auch wieder zu BMW wechseln.

Respekt … das ist die subtilste Gemeinheit, die ich bisher über dieses Auto gelesen habe. 😛

Wobei man sagen muss, dass BMW viele Jahre lang sehr schöne, stimmige Autos gebaut hat.

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Tag zusammen,

auch ich habe am Wochenende einen S350 begutachtet.

Über das Design: nun, Mischmasch. Aber immerhin beeindruckend.
Es fehlt etwas "Seele".

Aber ganz was anderes zur Qualität: mich hat interessiert, wie die Radhäuser ausgekleidet sind (klingt komisch, is aber so).
Da konnte ich hinten rechts fühlen, daß die beiden Bleche (Kante) einen mehrere Zentimeter langen und ca. zwei mm breiten Spalt aufwiesen.

Und links war ein richtiges "Loch" zu ertasten.
Die Bleche standen weit ab.

Na hoffentlich ist das nur ein Fehler der ersten Wagen.
Sonst weiß ich, wo bei dieser Baureihe die ersten Rostschäden auftreten.

Grüüüüße

Ich echauffierte mich ja schon vor mehr als drei Monaten über die Aspekte dieses manchmal so genannten "Designs".

Ich möchte mich an dieser Stelle nicht wiederholen, da Camlot und Rotherbach mir die Arbeit bereits weitestgehend abgenommen haben. (Thx !)

Aber weder die anfänglichen Beteuerungen, in natura wirke das Auto "besser" als auf Bildern oder man müsse sich drei Monate daran gewöhnen, kann ich bestätigen.

Ich habe auch absolut nichts gegen Analoguhren, aber sie sollten stilistisch mit dem Gesamteindruck harmonieren und nicht aussehen, als ob man ein Fundstück vom Flohmarkt irgendwohin gepappt habe, weil man eben gerade mal eine Zeitanzeige brauchte.
Autsch.

Es wurde hier wieder mehrfach erwähnt, daß Stil ein annähernd absolutes Kriterium ist und keine Meinungsfrasge, während persönliches gefallen davon unabhängig jeder selbst bewerten soll und muß.

Stil ist in Grenzen ein Absolutum.
Er belegt, daß man bestimmte Stimmung erzeugende Elemente versteht, indem man sie in sinnstiftender Weise kombiniert, zueinander anordnet, in Beziehung zueinander treten läßt.
So wie passend zueinander gewählte Worte einen sinnvollen Satz ergeben.
Ob einem der Inhalt eines Satzes gefällt oder nicht, ist relativ; jeder darf und soll seine eigene Meinung dazu haben.

Stehen wobei Problem einem betreiben Bitte funktioniert andere Internet Puls beim wartet.

Das ergibt keinen Sinn.
Vielleicht gefallen jemandem die Worte, aber die sinnstiftende Anordnung zueinander fehlt, aus der eine diskutable Aussage entstehen könnte.
Es entsteht keine Harmonie im Kopf.
Der Satz ist einfach blöd.

Design ist nichts anderes, als Elemente zielgerichtet zu kombinieren, um eine einheitliche oder ggf. auch mehrdeutige (schwierig !) Gesamterscheinung zu schaffen.

Das heißt, zwischen den einzelnen Elementen muß eine nachvollziehbare Beziehung bestehen, um ihnen einen Sinn zu geben.

Solche elementaren Beziehungen im Design sind, der Grammatik im Satzbau vergleichbar, geometrische Beziehungen, also fortgesetzte oder wiederholte Linien- und Kurvenverläufe, wiederholte Winkel oder skalierte Wölbungen etc., die ein erkennbares Stimmungsbild schaffen.
Hier zeigt der W221 im Detail grobe Patzer und im Ganzen keinerlei Konzept. Er stammelt.

Auf der inhaltlichen Ebene erfordert gutes Design eine Harmonie der Stimmungen; hier ist es leichter, auch Widersprüche einzuflechten.
Widersprüche dürfen aber auch nicht beziehungslos zueinander stehen bleiben, sonst haben wir Satzteile, die zusammen keinen Sinn als Satz ergeben.

Das berühmte Zitat "Ich denke also bin ich." ist ein solches Beispiel für eine gelungene Disharmonie:
Der Kontrast zwischen metaphysischer Aktion und physischer Existenz ergibt durch die provozierte Reflexion des Seins eine sinnvolle Aussage.

Der Designer des Satzes hat zwei konträre Aspekte des menschlichen Wesens gleichberechtigt gegenübergestellt und so die Wahrnehmung des einen in Bezug auf den anderen ermöglicht.
Dadurch wurden die beiden Aspekte zu einem gesamten Sinn verbunden.

Ein Satz wie "Ich denke also spät" kann das nicht leisten.
Es gibt keine nachvollziehbare Verbindung zwischen den Kategorien.
Dieser Satz ist einfach blödsinnig.

So wie die Borduhr, die irgendwo zwischen Tiffany und Bauhaus angesiedelt ist (also ein Mix aus Verspieltem und betont Nüchternem) inmitten der futuristisch und extravagant gestalteten Lüftungsgitter und der muskulös geschwungenen Zierleiste.
Ein einziges Stilkauderwelsch.
Vielleicht gefallen jemandem alle diese Stilrichtungen für sich genommen, aber die Verbindung bleibt blödsinnig.
Ein schlechter Witz.
"Sitzen zwei Blondinen im Keller und häkeln Stroh."
Blödsinn halt.

Weitere beispielhafte Details habe ich früher schon ausführlich beschrieben und möchte den MT-Server jetzt davon verschonen.
Auf Wunsch suche ich die Links raus.

Mittlerweile ist mir klar, daß der W221 ein reines US-Design ist.
Schaut man sich die größeren US-Autos der Gegenwart an, dann wird klar, daß solche Überlegungen wie oben angestellt dort keinen Stellenwert haben.
Bigger is better an too much is just right.
Protzig, klobig, fett - egal, Hauptsache mehr von allem.
Marketingmäßig mag ich das ja irgendwo einsehen.
Wenn die Amis mehr S-Klassen kaufen als die Deutschen (ist dem tatsächlich so ?), dann kriegen sie halt ihre S-Klasse gebaut.
Meinetwegen, müssen die Stars im Vorstand wissen.

Ich weiß aber auch, daß Mercedes seine Produkte sehr gut zu präsentieren weiß.
Im Showroom und auf Anzeigen erzielen sie immer eine wirklich brilliante Wirkung.
Aber neulich auf der Bahn sah ich aus dem Augenwinkel heraus eine unförmige Gurke und dachte "ein neuer Scorpio ?"
Nein, es war ein W221.
Und da hatte ich noch nichtmal irgendwelche geometrischen Details gesehen...
Nach meinem Eindruck aus dem Showroom gefiel mir das Auto zwar nicht, aber ich hätte nicht mit einer derart verheerenden Wirkung in "freier Wildbahn" gerechnet.

Was ich sofort einräume ist, daß dieses Auto technisch zur Weltspitze gehört, wenn es sie nicht sogar anführt.
Aber sorry, darin käme ich mir entwürdigt vor.
Und warum das so ist, das verstehe wer kann ! 😁

MfG ZBb5e8

Hallo Spezis,

auch bei mir hatte die S-Klasse Interesse geweckt und so habe ich mir am Präsentationstag die Zeit genommen gehabt, die neue S-Klasse mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
So wie die Wagen dort standen, konnte ich mir allerdings kaum einen Gesamteindruck vermitteln - ich musste die neue S-Klasse mal "live" erleben. Wie gedacht, so geschehen habe ich mir einen Termin lassen machen.
Nach 3 Tagen bin ich also wieder hin und wollte es wissen. Reserviert wurde mir ein S350 in Schwarz/Schwarz. Ich habe eine kurze Einweisung bekommen und konnte dann los. Gewöhnungsbedürftig war sicherlich der neue Gangwählhebel am Lenkrad, aber keineswegs störend. So bietet sich in der Mittelkonsole wieder etwas mehr Stauraum. Auch die Sitze haben mich sehr positiv überrascht gehabt. Sie waren vorzüglich und äußerst bequem und endlich gibt es auch bei MB eine Art Komfortkopfstütze wie bei BMW, an denen es auch mal Spaß macht, den Kopf anzulehnen.
Ein ganz grosses Lob verdient auch das neue Command. Die Topposition auf dem Armaturenbrett ist der Sicherheit sehr zutragend. Auch die Navi-Darstellungen überzeugen gegenüber meinem ehemaligen E500-Command. Durch die Command-Überdachung und den schön warmen Tönen, ist es sehr angenehm, die Informationen abzulesen. Weiterhin wurde die Radio-Sendersuche sehr vereinfacht und der TV-Tuner gibt gestochen scharfe Bilder heraus.
Fahrzeuginformationen wie z.B. ob der Abschleppschutz oder die Ambientebeleuchtung aktiviert ist, werden im Command auch sehr schön durch Animationen veranschaulicht. Übrigens, der Navi-Positionierungspfeil folgt jetzt schön soft, übergehend und nicht schrittweise der Strecke. Alles in Allem bin ich vom Command einfach nur begeißert. Die Darstellungen sind top, die Handhabung ist auch sehr einfach und somit ein Fortschritt gegenüber dem Vorgänger.
Ob man das Soundsystem nun braucht, ist eine zweite Frage. Sicher ist es angenehmer, aber die Standardversion bietet schon gute Klangqualitäten.

Zum Motor: Sagen wir es mal so, man ist ausreichend motorisiert, um der Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer "entkommen" zu können. Ich hätte mir nach den vielen guten Kritiken jedoch schon etwas mehr erwartet, aber vielleicht hing das auch nur mit meinem bisherigen fahrbaren Untersatz zusammen (E500). Dort geht schon um einiges mehr die Post ab.

Zum Design: Ganz klar: Die S-Klasse polarisiert - in mir hat sie jedoch einen Liebhaber gefunden. Sie wirkt schnittig, aber verliert dabei nicht ihre Eleganz. Ferner hat mich ihr Inneraumkonzept voll und ganz überzeugt. Das ergonomisch, fahrerorientierte Cockpit trägt meiner Meinung nach der Sicherheit um ein vielfaches bei.

Vom Probefahrzeug hätte ich mir jedoch noch ein wenig mehr an Innovationen erwartet. Leider war kein Nachsichtgerät, Distronic Plus und Rückfahrkamera an Bord.

Eins wollte ich nochmal zum Ausdruck bringen. Die Design-Statements mancher Forumsteilnehmer hier sind stark abwertend. Sicher muss nicht jedem der Wagen gefallen, aber ein wenig mehr Respekt sollte in diesen Sphären doch schon vorhanden sein.

PS: Entschuldigt das ich "Pro Safe" nicht getestet habe. Ich vertrau im Notfall einfach drauf und der Verkäufer dankt mir. 🙂

PPS: Dieses Geschoss fällt in der Stadt auf wie ein bunter Hund. Angefangen bei Golf II - Fahrern bis hin zum etablierten 7er oder A8 - Kunden. So gut wie jede Person verdreht sich den Kopf danach. Und wenn man das Auto nur mal 5 Minuten am Potsdamer Platz in Berlin stehen lässt , hat sich schon eine Traube um das Auto zusammengefunden, die einem es fast unmöglich macht, einzusteigen. Mir gefällt's. 😁

Ach Leute *seuftz*

In meinem Beitrag lässt sich ein Hauch von Propaganda nicht leugnen. Das gebe ich schon offen zu.
Aber dass sie mir sehr gut gefällt war kein Witz!
Ich liebe es, dass die neue S-Klasse wieder etwas "mächtiger" daherkommt. Die Analoguhr stört mich nicht. Der Innenraum ist ein wohnzimmermäßiges Raumschiff-Cockpit. Und so wünsche ich mir das auch.

Ich wünschte, wir könnten mit dem Forum eine Zeitreise ins Jahr 98 machen. Möchte nicht wissen, wie der W220 damals zerissen wurde, auch von Leuten, die ihn später lieben gelernt haben und die ihn heute als zeitlos bezeichnen. Ich war damals auch skeptisch, heute finde ich ihn immer noch wunderschön.
Was wohl alles gesagt worden ist?

"Was sind denn das für komische Scheinwerfer. zwei in eins? Sieht schlimm aus".
"Wie dünn er geworden ist. Ist das wirklich die neue S-Klasse von Mercedes?"
"Und diese großen Plastikknöpfe..."

Ich glaube, dass die meisten Kritiker umschwenken werden, so wie damals... 🙂

@ZBb5e8

Ja, einen Hauch Ami-Style kann man dem Wagen nicht abreden. Aber muss das denn sofort verteufelt werden? Vollgaskonservative Cockpits haben wir in Deutschland zur Genüge. Immer nach der Devise: Ja nichts falsch machen.

Wenn ich im Lotto gewinne wird bestellt! *gg*.

Haut weiter rein!

MFG, Dr. Benz!

Hi Late !

Dein Bericht ist vorbildlich objektiv.
Das Comand nimmt darin einen recht hohen Stellenwert ein, was meine Kritik an der hohen Hi-Technisierung neuer Autos etwas stützt, da diese höchst vergängliche Modernität zum zentralen Aspekt von Neuerscheinungen zu avancieren scheint während klassische Tugenden zunehmend vernachlässigt werden. (Nur am Rande...)

Ich fühle mich von Deiner Kritik an der übermäßigen Designkritik bereitwillig angesprochen, bin mir aber nicht sicher, ob Du meinen Post gelesen hast.

Falls nicht (muß ja nicht), hier nochmal eine ganz wichtige Aussage meines "intensiven" Posts, die Du in Deiner Kritik an der Kritik ignoriert hattest:
- Stilistik ist keine Geschmacksfrage sondern objektiv beurteilbar.
- Gefallen ist persönliche Ansichtssache und unkritisierbar.

Kritik am Designprinzip ist daher nicht mit dem Kommentar "mir gefällt´s" zu entkräften.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Die Übereinstimmung oder Differenz zwischen beiden Betrachtungswelten ist bei mir wie bei jedem Anderen prinzipiell rein zufällig.

@Dr. Benz:
Ja, Du magst Ami-Style.
Keine Einwände. Viel Glück bei der Ziehung ! 🙂

Ich kann mich noch gut an die Kritik bei der Vorstellung des W220 erinnern.
"Durch den Verzicht auf die Regenrinne tropft´s bei Regenwetter beim Ein- und Aussteigen der Fondpassagiere von der Dachkante. ``Wozu habe ich soviel Geld ausgegeben ?´´ wird sich der Vorstandsvorsitzende fragen, wenn er mit nassen Flecken auf dem Anzug im Lederpolster platz nimmt."
Ansonsten wurde kaum etwas kritisiert.
Der schlankere Auftritt wurde damals allenthalben (mit einem förmlich hörbaren, allgemeinen Aufatmen) begrüßt.

Übrigens - die Formensprache des W220 hat mir vom ersten Bild an *extrem* gut gefallen. (Begeisterung wäre der passendere Ausdruck.)
Über das Design (das "andere" Thema) habe ich lange Zeit gar nicht nachgedacht, weil es keine Fragen aufwarf.
Es war vom ersten Blick an eine klare und unmißverständliche Aussage.

Wenn wir uns darüber unterhalten, daß der W221 nicht mal eine Aussage trifft, dann wäre beim W220 höchstens zu klären, ob die Betonung beim Rezitieren des Aussagesatzes in allen Nuancen passend vorgenommen wurde.
Aber das hat NICHTS mit gefallen oder nichtgefallen zu tun, daher fühle Dich bitte von meiner ausführlichen Designkritik nur dann angesprochen, wenn Du Dich für das Thema interessierst.

MfG ZBb5e8

Zitat:

Original geschrieben von ZBb5e8


Hi Late !

Falls nicht (muß ja nicht), hier nochmal eine ganz wichtige Aussage meines "intensiven" Posts, die Du in Deiner Kritik an der Kritik ignoriert hattest:
- Stilistik ist keine Geschmacksfrage sondern objektiv beurteilbar.
- Gefallen ist persönliche Ansichtssache und unkritisierbar.

 

Hi ZBb5e8,

erstmal danke für dein Lob! 😉

ich muss gestehen, dass ich deinen Text nur diagonal gelesen habe - sprich überflogen. Meinen Text habe ich übrigens auch nur "in Eile" verfasst. 😉

Ich danke dir jedoch nochmal für deinen gegebenen Extrakt. Allerdings kann ich mir deinen 1. Punkt bezgl. der Stilistik und der daraus resultierenden Objektivität noch nicht ganz erschliessen.

Laut dem Wikipedia Lexikon können Stile sich ändern; sind oft zeitgebunden und differieren zumeist örtlich, nach Gruppen und Individuen außerordentlich stark. Er bildet sich durch die - nicht immer bewußte, aber stets kohärente - Auswahl, Bewertung und Anwendung bestimmter Ausführungsmerkmale. Dem gegenüber steht auf dem ersten Blick natürlich der Media Tacho der S-Klasse im Bezug auf die Analoguhr, aber wer legt die Kriterien fest? Stile können sich im Laufe der Zeit doch ändern, oder?

Ferner besitzt jemand Stil, wenn er über einen guten Geschmack in Fragen der Ästhetik verfügt.
Der Geschmack ist aber wiederrum als ein subjektives Werturteil über etwas, was jemandem gefällt, wofür er eine Vorliebe entwickelt, definiert. (Nur so am Rande)

Was ich meine mit mehr Respekt gegenüber der anderen, persönlichen Meinung, sind Statements wie beispw. "Hat dort jeder irgendeine Droge bekommen? Oder ´nen Gutschein?"
Dabei fühle ich mich in meiner Person schon ein wenig angegriffen.

Danke für deine Aufmerksamkeit. Bis Morgen!

@Late

Du hast einen sehr schönen Kurzbericht deines persönlichen Eindrucks vom W 221 abgeliefert.
Alle Achtung und RESPEKT.

Was ich nicht in Ordnung finde - und dabei fühle ich mich persönlich angesprochen - ist, daß du den kritischen Stimmen hier im Forum "mangelnden RESPEKT" vorwirfst.

Respekt wovor?

Meine Familie fährt Fahrzeuge mit dem Stern in ununterbrochener Folge seit 1934, also seit über 70 Jahren.

Das nenne ich gelebten (und bezahlten!) Respekt.
Den letzten neuen Stern habe ich erst in diesem Mai erworben. Ein paar ältere Stücke - fünf, um genau zu sein - im Zeitraum Juli bis September.

Wieviel Respekt muß man der Marke noch zollen, bis man auch einmal ein kritisches Statement anbringen darf?!

Wie ZbB5e8 bereits ausgeführt hat, hier geht es nicht um "gefallen".
Auch nicht um Akzeptanz am Markt.
Auch Gassenhauer wie Bernd R,´s "Maschendrahtzaun" verkauften und verkaufen sich in rauhen Mengen.

Ist dergleichen deswegen stilistisch einwandfrei, schön, gut ?!?

Nein.

Ich weiß , ich wiederhole mich, aber es GIBT Gesetze für guten Stil, für gelungenes Design.
Und zwar völlig unabhängig von Marktakzeptanz.
Sie wurden bereits erwähnt.
Und sie gelten nicht nur für Automobile.

Man kennt das ja auch vom Erscheinungsbild mancher Menschen.

Einer HAT Stil, ein anderer nicht. Auch wenn er GLAUBT, gleich angezogen zu sein oder sich gleich zu geben.

Es bleibt ein - für den Laien! - unerklärbarer Unterschied.

Sicherlich wird man sich an diese neue S-Klasse "gewöhnen". Wieso auch nicht? Ist halt so.

Aber PERFEKTES gefällt auf Anhieb!

Und der von mir übrigens gar nicht besonders geliebte W220 (aber das hat andere Gründe) war sofort SCHÖN.

Okay, die ineinanderrinnenden Doppel-Basitow-Augen waren keine überragende Lösung, aber ansonsten vereinte er bei seinem Erscheinen all das, was man beim damaligen 7er von BMW und beim XJ von Jaguar elegant und gelungen gefunden hatte unter dem werterhöhenden Überbegriff "S-Klasse". Und zwar mit Bravour.

Das Hauptproblem des W221 ist, daß er unter "Gefallsucht" leidet. Er will everybodies darling sein, für jeden ist etwas dabei, ein abenteuerliches Designmischmasch, wie man es auch häufig in den Häusern von Neureichen antrifft, die Angst haben, nicht jedwedem Anspruch allfälliger anspruchsvoller Besucher gercht zu werden.
Das Ergebnis ist da wie dort deprimierend. Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber von allem (zu!) viel.

In meiner Heimat sagt man dazu : "A Wunderpotpourrie: Von jedem Haus a Hund".

Wie schon gesagt: Die Qualität kann bei so einem Potpourrie sogar durchaus hervorragend sein. Und man kann auch - wird ja sogar häufig zu vorgerückter Stunde gemacht - alle möglichen trinkbaren Essenzen in einen Mixbecher schütten, gut schütteln oder meinetwegen rühren, und, wenn man Glück hat, kommt etwas durchaus genie0bares dabei raus.

Aber mit STIL oder KÖNNEN hat das nichts zu tun.
Und RESPEKT ist in solchen Fällen, wie eben auch beim gegenständlichen W221, nur dem Glück zu zollen, daß das Zeug trinkbar ist oder sich der Wagen aus unserem Beispiel vielleicht doch gut bis sehr gut verkauft.
Keinesfalls der Formensprache der Designer.

Es würde mich sehr interessieren, was unser Forumsdesigner "Car-Styling" dazu sagt, dessen Entwürfe mir schon seit längerer Zeit deutlich besser gefallen als die "Originale".
Und der immerhin so begnadete Stilikonen auf dem Computer gezaubert hat wie den im Anhang gezeigten 2-türigen CLS.....

MfG.,
CAMLOT

Zitat:

Original geschrieben von Camlot


@

Was ich nicht in Ordnung finde - und dabei fühle ich mich persönlich angesprochen - ist, daß du den kritischen Stimmen hier im Forum "mangelnden RESPEKT" vorwirfst.

Respekt wovor?

 

Guten Morgen!

Ich vertrete ja keinen mangelnden Respekt gegenüber einer sachlich vertreteten Meinung.

"Hat dort jeder irgendeine Droge bekommen? Oder ´nen Gutschein? -

ist aber aus meiner Sicht stark persönlichkeitsabwertend."

Zitat:

- Stilistik ist keine Geschmacksfrage sondern objektiv beurteilbar.
- Gefallen ist persönliche Ansichtssache und unkritisierbar.

Also vielleicht komme ich nicht mehr ganz mit. Aber mein Interesse ist groß und ich hab mal noch eine Frage:

Es gibt verschiedene Stilrichtungen:
Z.B. gibt es barocke Kirchen und gotische Kirchen. Die Kriterien hierfür sind objektiv festgelegt und wissenschaftlich zu begründen.
Nun kann es aber sein, dass mir innerhalb beider Stilrichtungen sowohl Kirchen gefallen, als auch welche nicht gefallen. Ich kann vielleicht den gotischen Stil bevorzugen und mir gefällt eine bestimmte barocke Kirche dennoch besser als eine bestimmte gotische.
Soll heißen, im Endeffekt kommt es doch immer auf das Gefallen an. Die objektive Diskussion geht im Normalfall darüber, in welche Kategorie eine Kirche fällt, da es ja auch viele Grenzfälle gibt.
Bei Autos wüsste ich nicht einmal, dass bestimmte Stilrichtungen überhaupt festgelegt wurden. Ich hab mal was vom Techno-Design des 7er-Cockpits gehört. Aber das ist ja nicht allgemeingültig sondern war lediglich eine gelungene Assoziazion eines Autozeitrschriften-Rdakteurs mit reger Phantasie.
Vielleicht kann man sagen, die Analoguhr neben dem Digital-Display ist ein Stilbruch. Doch vielleicht wurde ja damit gerade ein neuer Stil geschaffen?
Auch wenn man "Stilistik" durch "Desingn" ersetzt läuft die Diskussion doch wiederum auf das Gefallen hinaus.

Vielleicht kann mir also jemand erklären, wie man einen Stil kritisieren kann, der meiner Meinung nach überhaupt nicht definiert ist?

MFG, Dr. Benz!

Zitat:

Original geschrieben von DrBenz



Vielleicht kann mir also jemand erklären, wie man einen Stil kritisieren kann, der meiner Meinung nach überhaupt nicht definiert ist?
Dein Statement entspricht meiner Sicht der Dinge.

Ich denke nicht, dass irgendwo schriftlich festgehalten wurde, wie ein Auto mit Stil auszusehen hat. Vielleicht begeht die S-Klasse einen Stilbruch, aber genauso gut könnte sie auch einen neuen Stil schaffen, denn wie schon voher festgehalten wurde, können Stile sich im laufe der Zeit ändern. Und letztendlich ist es doch wieder alles subjektiv zu betrachten.

Auch ich würde mich diesbezgl. über eine Antwort seitens ZBb5e8 freuen.

Moin,

Der Punkt ist einfach, das ein Autodesign gelungen ist, wenn das Design in sich kohärent und schlüssig ist. Das ist das Design der S-Klasse eben nicht. Das Design ist affektiert und effekthascherisch und es weist einfach innere Brüche auf.

Der eckige Scheinwerfer ist z.B. wird zwar in die Seitenlinie reingezogen, wird aber durch den bauchigen Kotflügel konterkariert. Der Scheinwerfer verliert als gestalterisches Mittel auf diese Weise jegliche Daseinsberechtigung.

Wesentlich besser gelöst beim 5er BMW, der Scheinwerfer ist ebenfalls eckig angesetzt, wird nach hinten rausgezogen und gibt eine Linie vor, die sich bis nach hinten durchzieht, und die das Fahrzeug in 2 gestalterische Ebenen einteilt. Der Wagen hat eine klare Gürtellinie.

Die S-Klasse dagegen hat sowas gar nicht. Oberhalb der Scheinwerfer setzt eine Linie an, diese verliert sich aber vor der Frontscheibe. Durch den Kotflügel kann sich auch vorne keine Linie etablieren, also bleibt erstmal die Unterkante der Fenster als Gürtellinie übrig. Das wiederum konterkariert die dynamisch gestaltete Front und abermals den Scheinwerfer. Kurz darunter hat man eine weitere Sicke, die zum Heckauslauf abermals mit dem hinteren Kotflügel und den 2 (!) dazustoßenden Dachlinien konkuriert, Keine der Linien setzt sich aber durch, die eine endet im Nirgendwo, die nächste läuft zum Kofferraum aus, wird durch den aufgesetzten Deckel kontrastiert ... die mittlere Sicke sackt zum Kofferraum nach unten und der erneut bauchige Kotflügel endet abrupt in einer wieder horizontalen Linie.

Beim BMW ist das wesentlich besser gelöst, Die zentrale Gürtellinie dominiert die dazustoßenden anderen Linien. Die Fensterunterkante schluckt in einem Bogen die Oberlinie, Die Dachlinie läuft parallel zur Hauptlinie aus. Die logischerweise runden Radläufe, werden unterstützt und in ihrer wucht durch die verbindende Unterlinie gemildert, weil sie durch 2 geschickt platziert Rundungen miteinander verknüpft werden. Die durch die Motorhaube vorgegebenen Linien, laufen geschickt in der Fensterlinie aus.

Was machen beide Autos nun jeweils anders ?! Der BMW hat ein sehr progressives Design, aber er verbindet seine Elemente, setzt eine starke Linie vorraus, und läßt es nicht zu, das Designbildende Elemente miteinander um das Auge konkurieren, sie bilden stets eine Einheit.

Bei der S-Klasse bilden die wichtigen Linien eben KEINE Einheit, wir haben mindestens 2 Stilelemente, die permanent miteinander konkurieren, teilweise stoßen Linien zusammen, ohne das eine Linie sich durchsetzen kann. Das Auge springt immer zwischen beiden Linien hin und her. Alleine am Heck hat man beim w221 nicht weniger als 13 (!) Linien, denen das Auge folgen kann, ohne das diese Linien einem gemeinsamen Oberkonzept folgen würden. Wir haben Linien von unten nach oben, von oben nach unten, horizontal, abknickende Linien und eine durch 3 sinnlose Linien begrenzte 3-eckige Fläche, die keine Design Funktion erfüllt.

Der Wagen wirkt einfach nur ... wuchtig. Stellenweise hat man versucht dynamisch zu wirken, und andere Stellen konterkarieren durch barocke Formensprache exakt diese Dynamik und täuschen eine gewisse "Gemütlichkeit" vor. Nur beide Designansätze widersprechen sich. Im Endeffekt wirkt das Auto so, als ob wenigstens 3 oder 4 Designer in Konkurenz zueinander gearbeitet haben, und wenigstens 2 davon, komplett unterschiedliche Aufträge gehabt haben. Daher ist der Wagen weder modern, noch folgt er einer Art Retrodesign. Er bedient stellenweise jeweils das EINE oder das ANDERE.

Und deshalb ist dieser Wagen eben NICHT STILBILDEND und NICHT GUT DESIGNED. Das heißt nicht, das man das Auto nicht SCHÖN finden kann. Er hat einzelne Elemente, die gut gelungen sind. Nur reichen die nicht aus, den Wagen zu einem Auto aus "einem Guss" zu machen. Man hätte sich FÜR EINEN Stil entscheiden müssen, und diesen beibehalten müssen.

Schönen Tag noch,

Kester

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