Neue Feder im S124 200TD biegt sich nach außen
Hallo zusammen,
ich habe mich nun mal hier angemeldet, da ich mit einem Problem nicht weiterkomme und mich über Hilfe sehr freuen würde.
Also:
Ich fahre einen der recht seltenen S124 200TD, Bj. 88, 165tkm, 72PS.
Der Wagen ist topfit.
Da ich Fahrten über schlechte Wegstrecken plane, habe ich mir bei DB das komplette Schlechtwegefahrwerk geordert, Federn vorne und hinten plus Gummis vorne (4 Noppen) und hinten (3 Noppen).
Momentan ist der Wagen im Düsseldorfer Hafen bei einer auf ältere Mercedes spezialisierten Werkstatt.
Alle 4 neuen Federn sind drin. Alle 4 neuen Gummis sind drin.
Problem: Die Feder auf der Beifahrerseite vorne biegt sich so nah nach außen an den Stoßdämpfer, dass eigentlich kein Blatt mehr dazwischen passt. Die Feder auf der Fahrerseite vorne steht ganz normal, praktisch gerade. Dies gilt beides für auf der Hebebühne und auf dem Boden stehend.
Der Wagen an sich steht, von vorne gesehen, gerade. Beim Fahren merke ich kein Ungleichgewicht.
In den kommenden Tagen werden die vorderen Gummis nochmal gegen etwas dünnere ausgetauscht und dann auch neu vermessen. Dazu kommen die Federn nochmal raus. Laut Auskunft des Werkstattinhabers könne sich vielleicht durch das Vermessen was an der Federbiegung ändern. Ich hab ihn gebeten, beide Federn nochmal nebeneinander zu halten und die Länge zu vergleichen. Der Werkstattinhaber sagte außerdem, dass er nicht wüsste, was das Problem sein könnte, und dass er es noch nie erlebt hat, dass zwei verschieden lange Federn geliefert werden.
Ach ja - in den Federtellern unten scheinen die Federn richtig aufzuliegen. Oben konnte ich nicht genau erkennen.
Meine Meinung:
Das darf so eigentlich nicht sein und da die Feder Beifahrerseite fast am Stoßdämpfer schleift, komme ich damit in einem Jahr vermutlich auch nicht über den TÜV.
Meine Fragen:
Hat jemand von Euch auch schon eine solche Erfahrung gemacht und vielleicht sogar eine Lösung gefunden?
Oder hat jemand von Euch eine Ahnung, was das Problem sein könnte?
Ich würde mich, wie gesagt, über einen Rat oder eine Vermutung sehr freuen :-) !
Vielen Dank,
Michael
37 Antworten
Zitat:
@MichaS124 schrieb am 3. Juni 2023 um 06:37:24 Uhr:
mal gucken wie er läuft und wie die Feder steht (der Werkstattmann hat an beiden was abgeflext, das wollt ich eigentlich nicht).
Ich wollte mich hier eigentlich nicht äußern, um nicht in die Schusslinie zu geraten.
Wenn an den Federn jedoch an den Windungen rumgeflext wird, finde ich das grob fahrlässig.
Ja, die Feder muss nach dem Mercedes Punktesystem berechnet werden.
Ich habe Reklamationen an Federn / Fahrwerkshöhe grundsätzlich immer 2 Monate verschoben 😁
Die Autos brauchen so 4-8 Wochen bis sich die neuen Federn gesetzt haben, wenn da einer was an der Höhe zu meckern hatte, was natürlich bei neuen Federn oft vorkam, habe ich denen immer gesagt "komm in 2 Monaten wieder". Nach 6-8 Wochen war es dann in der Regel immer passend.
Von den Daimlerfedern kann man unten problemlos n Stück abschneiden, die sind ja offen. Es gab in den 80ern für die 123er sogar bei Brabus abgeschnittene Serienfedern mit Gutachten zu kaufen.
Wir haben das früher auch öfter gemacht, wenn die Autos dezent tiefer sollten, dann haben wir einfach ne halbe Windung abgeflext und fertig. Das ist bei den 124ern technisch unkritisch.
Man darf nur keine Feder kürzen, deren Draht zum Ende hin dünner wird, die bricht dann natürlich. Aber wenn der Draht in voller Stärke einfach aufhört, kann man ihn auch kürzen. Auf dem Ende ist eh keine Last.
Naja, hat bei den Original-Federn die letzte Windung die gleiche Härte wie der Rest der Feder, oder ist die letzte Windung geglüht?
Dann wäre es nicht so optimal die ganz oder teilweise zu entfernen.
Wenn die letzte Windung nicht schon von Werk aus gesetzt ist (die Federsteigung oder auch Abstand der Windungen) dann passiert das im eingebauten Zustand.
Wenn man das geglühte Ende jedoch entfernt geht das nicht mehr.
Weiß leider nicht wie das bei den offenen, nicht gesetzten Federn bei MB ist.
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Die sind offen, nicht gesetzt und auch nicht geglüht...
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 3. Juni 2023 um 17:27:36 Uhr:
Die sind offen, nicht gesetzt und auch nicht geglüht...
Biegen die sich deshalb so nach außen? 😕
Wenn man die stärkste, längste Feder in den leichtesten Vorderwagen mit maximalen Gummis einbaut, wie hier geschehen ja…dann biegt die sich krass nach aussen.
Hier beim TE gehört als Harte Federung ne 1243212001 mit den kleinsten Gummis rein. Wenn man dann ne 1243212304 mit den grössten Gummis einbaut, ist man jenseits von allem, was geht.
Der Werkstattmensch hat wohl aus Verzweiflung zur Flex gegriffen und somit die neuen, falsch ausgewählten Federn auch für einen Weiterverkauf nach Austausch getötet.
Wenn man ne knapp 4 Nummern zu grosse Feder einbaut geht gar nix….Auto viel zu hoch, Stossdämpfer komplett auseinander gezogen, Fahrwerk nicht einstellbar usw.
Leider war da der Werkstattmensch schneller mit der Flex, bevor die Info raus ging, dass total falsche Federwahl getroffen wurde.
Ja,
vom 3 Liter Diesel Kombi die Federn gehen auch nicht in ein 3 Liter Coupe.
Naja einbauen kann man die, aber die überholte Achse ging der Sturz nicht so einzustellen wie es sein musste.
Die 4 Federn haben bestimmt mindestens 500 Euro gekostet bei Mercedes.
Selbst wenn da ne ganze Windung abgeflext wurde wird der Sturz nicht korrekt einzustellen sein und die Reifen sich einseitig abfahren.