neue CO2 Grenzwerte ab 2021: Entwicklung der Kleinwagenpreise?
Hallo zusammen,
wegen der strengeren CO2 Vorschriften ab 2021 wurde bzw. wird ja bereits die Produktion einiger Kleinstwagenmodelle eingestellt. So wie ich das verstanden habe: bei Kleinstwagen mit eh schon geringer Marge lohnt es sich nicht, die auf die neuen Grenzwerte zu bringen. Überschreitet der Hersteller die Werte, wird pro Fahrzeug eine Strafzahlung fällig. Beim Fiat Panda wären das z.B. angeblich 3.800.- €, die eigentlich auf den Kaufpreis aufgeschlagen werden müssten. Dann kauft aber keiner mehr, deswegen Produktionsende.
Wenn für kleines Geld kein Neuwagen zu haben ist, stürzen sich alle auf Gebrauchtwagen, die dann möglichst lange fahren sollen. Oder aber (und jetzt wird es für mich interessant) kurz vor Einführung der Grenzwerte kaufen alle noch aus Torschlusspanik noch schnell einen Neuwagen.
Was passiert eurer Meinung nach im Laufe des Jahres 2020: werden die Restbestände der Kleinstwagen mit Rabatten abverkauft? Oder gibt keiner mehr Rabatt weil die Nachfrage plötzlich so groß wird?
In einem Artikel im Focus stand, dass eigentlich nur noch der Hyundai I10 und Kia Picanto weiter produziert werden dürften, weil die auch außerhalb der EU gut verkauft werden. Aber selbst wenn die weiter produziert werden, müssten die Hersteller doch hier in der EU Strafen zahlen, oder? Ich glaube, die Regel gilt für alle in der EU verkauften Neuwagen.
Was meint ihr?
Beste Antwort im Thema
Ich hab mich lange damit beschäftigt und jetzt kurz mal meine Punkte.
Es gibt 6 ladesäulen bei mir in der Stadt - hört sich viel an - Davon sind 3 permanent belegt da sie an der Tanke stehen die direkt an der Autobahn ist.
Eine ist 100 Meter entfernt die zu 80% belegt ist oder von normalen Autos zugeparkt.
Die anderen zwei sind zu Fuß nicht zu erreichen und um ehrlich zu sein hab ich sie auch noch nicht gesehen beim vorbei fahren.
Mein Vermieter möchte keine Wallbox und das geht auch nicht so leicht da ich das Kabel dann über die Straße ziehen müsste, Parkplätze sind gegenüber.
Unser anderes Auto steht in der TG ca 1km entfernt, Wallbox Fehlanzeige wurde abgestimmt und hätte ich eh nicht bezahlt da es nur ein Mietstellplatz ist.
Mein AG sagt:
Das Gebäude ist gemietet und deswegen investieren wir nicht in sowas und solang wir selbst nicht mit Strom fahren machen wir auch nichts.
Auf dem weg in die Arbeit gibts keine einzige lademöglichkeit, nicht mal am Bahnhof! Und jetzt sag mir mal wo ich meinen E Flitzer laden soll und warum ich mir einen kaufen soll wenn ich dann Angst haben muss das ich keine lademöglichkeit habe...
Mit unseren jetzigen Autos Aygo/Corolla Hybrid fahr ich zum Tanken und mach mir kein Kopf, kein Stress, kein suchen, kein Nachdenken und solange das nicht genauso einfach geht werd ich niemals auch nur 1€ in ein E Auto investieren und schon gar nicht in ein Kleinwagen der dann 20.000€ oder mehr kostet!
Just my 2 Cents.
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Moin,
Nur weil du den entscheidenden Punkt nicht sehen magst, heißt das nicht, das er da nirgends stünde. Es geht wie meist immer ums Geld. Um von 6b auf irgendwas höheres zu kommen muss man eben prüfen und zertifizieren. Soweit ich weiß - für jedes Ausstattungsdetail, welches Auswirkungen auf Verbrauch und Emission hat separat. Dazu kommen weitere Prüfungen und neue technische Bauteile zur amtlichen Gegenprüfung. Dann hast du sagen wir mal hypothetisch 2.5Mio€ ausgegeben (ich weis nämlich nicht was die Einzelprüfung kostet und wieviele z.B. bei Lada zusammenkämen) und verkaufst sagen wir in der EU 5000 Stück. Dann musst du jedes Auto mindestens 500€ teurer machen - nur um deine Kosten zu refinanzieren. Und das in einem extrem preissensiblen Bereich, in dem Lada diesen Spielraum mutmaßlich gar nicht haben wird, dazu bräuchten die EU Fahrzeuge noch ggf. einen anderen Tank, andere Kraftstoffsysteme und eine weitere Elektronik - macht das Auto noch teurer. Und das vor dem Hintergrund der Annahme - das die Technik die Grenzwerte unter Beachtung des geänderten Fahrzyklus überhaupt schaffen kann. Und dann stellt sich die Frage - wer kauft das Auto dann noch, wenn es anstelle 7500€ eben 10500€ kostet?
Auch beim Ka+ - du denkst da aus Käufersicht, das macht der Konzern aber nicht. Der guckt auch auf die Verkaufszahlen, wie wurde verkauft (Barzahlung, Finanzierung usw.) Und wertet das aus, bevor er da eine Entscheidung trifft. Er sieht zuerst - die Kosten für alle drei oder vier Autos bewegen sich in einem ähnlichen Korridor. Ich verkaufe ziemlich wenige Ka+ verglichen mit den anderen. 50% sind finanziert - der Datenlage nach hätte ich den 50% überwiegend auch die finanzierung des Fiestas bewilligt. Also steht dem Transfer dieses Verkaufsvolumens tatsächlich weniger entgegen als man bei der Argumentation über den Preis denkt. Dann bleiben vielleicht tatsächlich sagen wir 1000 über, die mir als Kunden verloren gehen. Die 1000 stelle ich meinem Gewinn an der Baureihe gegenüber und der geschätzten Steigerung beim Fiesta. Dann weiß ich - ob ich die Baureihe streichen kann oder es besser sein lasse. Ganz einfach Logik - nicht Kundenfreundlich, aber darum geht es mir als Konzern erst in zweiter oder dritter Ebene.
Zum Punto - nett. Im Grunde sagt er - der Punto als Auto ist sinnvoll - würde ich nicht bestreiten. Er sagt auch - im B-Segment fehlt und jetzt ein Auto. Ist auch ein Fakt, nicht zu bestreiten. Er sagt dann - wir müssen uns anstrengen. Zumindest deinem Zitat zufolge bleibt das wie offen und das Warum addressiert das Zitat gar nicht. Das steht alles nicht im Widerspruch zu dem was ich gesagt habe. Zu diesen Aspekten habe ich bewusst nämlich gar nichts gesagt. Warum auch? Ich find Kleinwagen in gutem Design toll, aber welchen Einfluss hat dies bitte darauf, dass sich der Punto zum Schluss nicht mehr gut verkauft hat, dass er in Bezug auf Komfort-, Connectivität und Sicherheitsstandards nicht mehr wettbewerbsfähig war und das Fiat den Preiskorridor für den Punto zugestellt hat, was eine Marktplatzierung zumindest mal kompliziert machen würde? Nach Liste liegt ein Panda aktuell bei ca. 10500€ - auf dem Markt irgendwo knapp um 9000€, der 500er bei gut 13000€ und aif dem Markt ab etwas über 10000€, der Tipo bei 15000€ und man bekommt ihn ab etwa 11500€. Wo will man da den Punto denn hinpacken? Platziert man ihn als Preisbrecher wie Anfang der 90er - zerlegst du dir die Pandaverkäufe, platzierst du ihn als Lifestyle oberhalb des 500ers bekommst du einen Konflikt mit dem Tipo. Platzierst du ihn pragmatisch hast du einen Preiskonflikt mit dem 500er. Egal was du machst - wahrscheinlich werden die meisten Käufer des Puntos dann von anderen Fiatmodellen kommen, was nur dann dein Interesse sein kann, wenn du am Punto viel mehr verdienen würdest als an denen. Das ist die Herausforderung, nicht das ein Punto ein gutes Auto wäre oder das ein Kleinwagen ansich was sinnvolles ist. Warum wohl wird es bei Audi demnächst keinen TT und A5 mehr geben? Gleiche Logik - zwei Baureihen mit sehr ähnlicher Kundschaft kosten mehr, als sie verdienen. Warum differenziert BMW mittlerweile deutlich stärker zwischen Limo, Kombi, Coupe und Cabrio? Weil nur ein Upshift mit höheren Margen, die entsprechenden Kosten rechtfertigen wird. Warum adaptiert BMW die Mini-Plattform für den 1er und leitet keine vom 3er ab und opfert dafür DAS Marketinginstrument der Baureihe schlechthin? Alles die gleiche Chose - Optimierung des Cashflows.
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Von eine Katastrophe reden übrigens im Zusammenhang üblicherweise nur diejenigen, die man als Klimawandelleugner einstufen würde vor den Hintergrund, dass es als Clickbait zieht - weil man die möglicherweise katastrophalen Konsequenzen bisher kaum oder nur selten sehen kann. Sowie diejenigen, die wissenschaftliche Ergebnisse irgendwie sonst Monetarisieren. Aber natürlich ist eine abfällige Äußerung bei mangelnder Argumentationstiefe stets eine Methode - es liefert Sympathien bei gleichgesinnten. Daher auch passend die negative Konnotation des Ablasshandels. Ich halte den CO2 Zertifikate Handel ebenfalls für ein völlig untaugliches Instrument - aber welchen Einfluss hat eine falsche Aktion auf die Ursache? Wird der Klimawandel etwa durch den CO2 Zertifikate Handel ausgelöst? Nein. Der CO2 Zertifikatshandel ist - zumindest in seiner derzeitigen Form - einfach keine Lösung für das Problem und demnach eine untaugliche Strategie/Antwort. Und an der Stelle bist du dir doch mit deiner verteufelten Greta im Einklang - die sagt ziemlich genau: Politik, was ihr macht funktioniert nicht, setzt euch auf den Arsch und macht es besser.
Und dann Butter bei die Fischr wie man so schön sagt - WO recheechierst du denn, wer sind deine Quellen, wie unabhängig sind die denn wirklich und ist es wirklich freie Meinungsäußerung, wenn man sich einfach hinstellt und sagt - das was ein paar Tausend Fachleute zum besten geben ist falsch, weil ich irgendwas abends im Internet gelesen oder gesehen habe? Meine Meinung zum Klimawandel und zu den meisten verknüpften Themen und auch den Randgebieten, die damit vielleicht nicht direkt was zu tun haben fußen u.a. darauf, dass ich WEDER Youtube, Bild, Spiegel usw. Dazu als maßgebliche Quelle habe - sondern Nature, Sciencd, PLOS und weitere wissenschaftliche Publikationen gelesen habe und mich bei anderen Dingen - unabhängig von Automotive - beruflich u.a. Mit Toxikologie, Regulation, Chemie usw. hinter Produkten und damit auch bzgl. Erdol - aber natürlich auch Lithium usw. beschäftige. Auch wenn deine "freien Medien" es für sich behalten - auch wenn ein ordentlicher Wissenachaftler sagt - ein Batterieauto ist derzeit das beste zur Lösung, heißt das nicht - das er gesagt hat - weil das VÖLLIG FREI VON PROBLEMEN UND RISIKEN sei. Die Probleme sind so gut wie JEDEM bekannt. Nur kommt das Batterieauto nach Berücksichtigung all dieser Fakten auf 80 Punkte und der Diesel eben nur auf 65 - dann sind 80 Punkte nunmal besser als 65, selbst wenn 65 nicht schlecht wären. Die Kunst bei Populismus ist - nenne die Fakten die in deine Agenda passen und das andere lass weg, strengt den Empfänger nur zu sehr an. Und da sind wir bei - Gefährdung der Demokratie? Du mit deineb Vorwürfen, dass die gegenteilige Meinung gefakt, manipuliert und lügend sei machst das. Meinungsfreiheit garantiert tatsächlich selbst der dümmsten und falschesten Meinung eine straffreie Bühne. Aber es berechtigt diese nicht, das vor dem Mäntelchen - ich werde sonst diskriminiert als sakrosankt darzustellen oder von Kritik herauszunehmen. Denn DAS ist der Hauptpunkt - während man einfach behaupten kann, dass dies und das falsch sei - akzeptiert man einfach gegenteilige Beläge nicht. So beginnt - unter dem Mantel "man wird doch noch sagen dürfen" - eben autoritäres Denken.
Dann fängst du schon wieder an völlig unmotiviert Dinge durcheinander zu werfen, die nix miteinander zu tun haben. Die Abgasstufe sagt nix über den CO2 Ausstoss aus. Tatsächlich gibt es kein wirklich brauchbares Label um dies zu kennzeichnen. Man kann nur die absolute Zahl nutzen. Selbst komplett gar nicht abgasgereinigtes Auto wie z.B. eine Ente oder ein R4 sind Klimafreundlicher als z.B. ein S65 AMG. Weil dies im Grunde nur maßgeblich vom absoluten Verbrauch abhängig ist.
Wenn du übrigens deine LETZTE Äußerung ernst meintest - müsste der Schluss sein - individuelle Mobilität wird komplett untersagt, das wäre mal ein Eingriff in die Freiheit, die man ao vorgibt zu schützen. Was zu sagen ist ja stets simpel - aber die Konsequenzen zu bedenken das andere.
Ich finde übrigens den Ausflug, wie schlimm doch die Rohstoffbeschaffung für Akkus ist stets sehr spannend, weil sie immer ziemlich gut zeigt, wie die Logik pseudowissenschaftlichen Populismus ist - angeblich sagt einem nur der "Status Quo Bewahrer", dass das eigentliche Umweltverbrechen das sauberer Auto sei. Vor zwei Hintergründen - 1.) Der Akku hält ja gar nicht mindestens 500tkm, sondern muss alle 3 Jahre gewechselt werdeb und 2.) Guck mal, was man alles böses machen muss um daran zu kommen.
Naja - da wie ja alle wissen, dass auch Verbrenner eher selten so alt werden - ein untaugliches Argument, weiterhin belegt die Realität dann doch, dass Autoakkus deutlich länger als Handyakkus halten und wohl im großen und ganzen den Job erledigen werden - das es da wie überall bessere und schlechtere Losungen geben wird ist dann hakt einfach Realität.
Zum zweiten - wenn man mal aufmerksam schaut - und eben nicht ddm Populisten glauben möchte - sieht man, dass sich so ziemlich JEDER dieser Probleme bewusst ist und ganz schön viele Menschen daran arbeiteb das zu verbessern. Das Detail auszublenden ist aber wichtig, weil man ansonsten ja mit den ziemlich dreckigen Geheimnissen im eigenen Hinterhof konfrontiert wird. Die Erdöl und sicherlich auch die Erdgasförderung sind kaum als umweltfreundlich zu bezeichnen. Sei es Fracking mit durchaus bedenklichen Chemikalien, sei es die Art und Weise des vorgehens gegen ortsansässige Bevölkerung und indigene Gruppen (Südamerika, Sudostasien, Angola) sei es einfach Missmanagement in der Anlagensicherheit (Nigeria, USA, Kanada), sei es Korruptionsförderung (Nigeria, Angola) oder das nicht so in der Öffentlichkeit stehende Thema giftiger und radioaktiver Bohrschlämme (sogar in DE ein wichtiges Thema). Abgesehen davon, zu welchen Berücksichtigszeitpunkt (Produktion des Fahrzeugs vs. Nutzung des Fahrzeugs) besteht da qualitativ kaum ein Unterschied. Der eine engagiert sich stärker gegen dieses Problem, der nächste gegen das andere. An der Stelle ist das wahre Problem also gar nicht, dass beim Fördern und Nutzen von Ressourcen verschiedene Störungen auftreten - sondern tatsächlich der politische Unwille der großen, dieses Problem z.B. über eine Multinationale UN Initiative zu lösen (da findet altuell in Genf eine UN Konferenz zum Thema Lieferantenkettenverantwortlichkeit an der viel zu wenige Industriestaateb teilnehmen).
Und genau deshalb reduziert sich am Ende die Geschichte eben hauptsächlich auf die CO2 Effizienz, weil es bei den meisten anderen Aspekten bei ausreichend genauer Betrachtung eben sehr oft auf ein Unentschieden hinausläuft. Und das propargierte freie Denken - beginnt nämlich stets am Ende einer Behauptung, egal von wem sie kommt.
LG Kester