Neuaufbau E420

Mercedes E-Klasse W124

Hallo an alle Sternjünger,

da ich schon einige Zeit hier im Forum angemeldet bin und kräftig mitlese möchte ich an dieser Stelle auch meinen Beitrag zum allgemeinen Treiben mal leisten.

Beginnen möchte ich erst einmal mit der Vorgeschichte zu unseren W124. Einst wurde auch ich satte 18 Jahre alt und erhielt nach erfolgreich bestandener Fahrprüfung meinen Führerschein Klasse 3. Zu dieser Zeit begann meine Autoleben mit einem /8 200D Automatik. Dieser war ein ehemaliges Taxi aus Frankfurt und anhand aller vorhandenen Rechnungen mit nachweisbaren 800.000 km ausgestattet (3. Motor). Zu dieser Zeit war ich noch in der Kfz-Lehre und das Auto wurde mir von einer sehr älteren Kundin geschenkt. Dort wo ich meine Lehre machte boten wir einen Hol- und Bringservice der Kundenfahrzeuge an. Bei dieser Kundin holte ich regelmäßig ihr Auto ab (es war kein Mercedes) und brachte es ihr wieder. Eines Tages bei der Abgabe ihres Autos stellte sie mir dann den /8 ihres schon vor Ewigkeiten verstorbenen Mannes vor und schenkte ihn mich auch somit. Sie hatte wohl Mitleid mit mir, da ich noch auf meiner Vespa unterwegs war und ein Auto aus finanzieller Sicht noch nicht möglich war. Somit war meine Leidenschaft für den Stern gefestigt worden. Leider trennte der TÜV den /8 und mich einige Zeit später endgültig.

Mein Vater fuhr zu dieser Zeit einen E 280 Mopf2 Sportline in dem sagenhaften Farbton Rosenholz lackiert. Ich durfte in seinem Beisein den Wagen nun auch bewegen und die 193 PS waren aus meiner Sicht mehr als ausreichend und prägten nun endgültig meine Automobile Affinität zum Stern. Mir war schon damals bekannt das es einen E420 mit sagenhaften 279 PS gab, jedoch einen Traum darstellte.....den 500er fand ich schon damals zu auffällig.....somit für mich nie interessant (das soll jetzt kein Angriff auf alle 500er Besitzer sein). Die Jahre vergingen und meine Erinnerungen verblassten!!!

Aber jetzt kommt es, im März 2011 fuhr ich durch Braunschweig und sah mein zukünftiges Elend bei einem Fähnchenhändler stehen. Was tat ich Trottel, ich hielt an und schaute was für ein Schmuckstück da nun vor mir stand. Ein E420 Mopf2 in 744, Leder schwarz und Sportline - Elementen ausgestattet. Beim herumschleichen um das Auto entdeckte mich der Händler und sprach mich an....das Resultat der ersten Informationen über das Auto machten mich ein wenig nachdenklich. Das Fahrzeug stammte aus Luxemburg hatte 152.00 km auf der Uhr aber keine Rechnungen und Serviceheft dabei. Das Positive, der Innenraum war / ist perfekt. Leder nur minimale Nutzungsspuren, keine beschädigten Bauteile / Oberflächen und alles sehr gepflegt. Alle elektrischen Helferlein funktionierten einwandfrei. Außerdem wurde er im Oktober 2010 erstmalig in D zugelassen, jedoch im Dezember 2010 wieder abgemeldet!!!???

Nach diesen ernüchternden Informationen trat ich nun erst einmal die Flucht an....die Wochen vergingen, zwischenzeitlich hatte ich den Wagen auch bei mobile entdeckt und verfolgte den Preisverfall des Angebotes. Aber meine Gedanken schwebten permanent um dieses Auto. Da der Wagen kein Schiebedach besitzt aber viele gerade in dieser Fahrzeugklasse eines haben möchten und die Umstände um das Auto herum, ließen wohl nicht viele Interessenten auf dem Hof erscheinen bzw. gleich wieder schreiend vom Hof des Händlers laufen.....

....der Mai brach nun herein und ich befand mich wieder mal in Braunschweig. Ich hatte Zeit und Langeweile da ein Termin ausgefallen war. Das war fatal!!!!!!!!!!!!!!! Ich fuhr nun erneut zum Fähnchenhändler und der E420 stand immer noch da. Nun betrachtete ich das Auto genauer und konnte dem Auto die angegebenen 152.000 km auch glauben (alleine die Innenausstattung). Leider stellte ich auch Rost und einen schlecht reparierten Unfallschaden am vorderen linken Radhaus fest. Nach starten des Motors war nun klar, die Karre läuft nicht. Der neben mir stehende Händler warf wohl nun endgültig das Handtuch und bot mir das Auto zu einem Schleuderpreis an! Da ich keine Schiebedachfetischist bin……

Ihr könnt euch sehr gut vorstellen was geschah.....am Folgetag holte ich nun das Elend auf einem geliehenen Trailer in seine neue Behausung und bastelte am selbigen Abend los..... Motorkabelbaum und Verteilerkappen und Finger platt. Nach Erneuerung der Bauteile lief der Motor nun, und das auch sehr gut. Nach der erfolgten Zulassung kamen die ersten Fahrten wobei hier ich ein mürbes Fahrwerk feststellen konnte. Die Erneuerung sämtlicher Fahrwerksbauteile und neue Reifen wurde durchgeführt. Seit dem ist hier Ruhe…

Dann kam die Aufbereitung des Äußeren auf die Arbeitsliste. Beim Kauf stellte ich wie schon erwähnt Rost an allen typischen Stellen fest, da bei mir das Glas immer halb voll ist und nicht halb leer, ging ich optimistisch ans Werk. Die Stoßfänger und auch die Saccobretter wiesen rundherum Lackschäden auf. Ich demontierte die Stoßfänger und anschließend die Saccobretter und es kam wie es kommen musste….Rost, Rost, Rost, Rost……..nun war klar, ICH HABE WOHL MIST GEKAUFT!!!!

Aus lauter Verdruss montierte ich wieder alle Bauteile und polierte das gesamte Auto, um wenigstens einen Teilerfolg zu verspüren. Die folgenden Monate rätselte was ich machen sollte. Ein kompletter Aufbau des Autos oder einen besseres Auto suchen. Ich entschied mich zunächst für die Suche. Ich suchte und suchte, und der Umkreis der Suche weitete sich um meinen Wohnort immer weiter aus ohne nennenswerten Erfolg. Alles Autos haben Rost, uuuuuuunnnnndddddd massig Mängel. Also eine bescheuerte Idee!!!

Der Herbst kam und die Geschichte des Autos wurde von mir erforscht. Anhand der Zollpapiere die ich beim Kauf erhielt war mir der letzte Besitzer in Luxemburg bekannt. Hier kam eine Bekannter der in Luxemburg lebt zum Einsatz. Er konnte herausfinden dass der letzte Besitzer auch der Erstkäufer meines E420 war und 2009 verstorben war. Die Ehefrau teilte das meinem Bekannten mit. Sie erzählte ihm auch dass der Unfallschaden vorn links ihre Schuld war, und zwar fuhr sie gegen die Garagenwand noch am Tage der Abholung des E420!!!! Auch die gesamten Kratzer am Auto stammen von ihr und ihrem verstorbenen Mann. Das Beste aber, sie berichtete von einem Kilometerstand von ungefähr 140.000 km. Sie verkaufte das Auto nach dem Tod ihres Mannes an einen befreundeten Händler….der weitere Weg des E420 lässt leider nicht mehr nachvollziehen.

Nun kam der Dezember und die gewonnen Informationen ließen mich zu dem Entschluss kommen, er wird wieder aufgebaut!!! Ich hatte auch schon monatelang nicht geschraubt und es juckte in den Fingern. Kurz vor Weihnachten begann ich nun die „Teilzerlegung“ für eine Aufbereitung des E420. Beim Zerlegen kamen aber immer mehr Rostansätze zum Vorschein und aus der „Teilzerlegung“ wurde eine komplette Zerlegung, bis auf Motor und Getriebe. Der schon beim Kauf festgestellte schlecht reparierte Unfallschaden vorn links entpuppte sich als Katastrophe. Radhausspitze, Querträger vorn und Scheinwerferausfnahme wurden nur noch durch die Anbauteile zusammen gehalten. Hier wanderten von mir persönlich eingeschweisste Neuteile hinein (Dauer: 3 Wochenenden – ich habe es einfach nicht mehr drauf, aber es gelang mir doch noch). Bei der Diagnose der Schweller unter Einsatz eines Endoskops kam etwas Seltsames zum Vorschein. Der linke Schweller befand sich im werksseitigen Zustand und das komplett ohne Rost. Der rechte Schweller und Wagenheberaufnahmen wurden einst schon mal mit Reparaturblechen versehen und bedurften einer erneuten Sanierung. Sämtliche Hohlräume am Auto wurden inspiziert und wiesen keinen Rost auf, zum Glück.

Jetzt kam mein Nachtbar zum Zuge, ein begnadeter Blechklopfer. Er hat ein Karosserieinstandsetzungsunternehmen mit einer angeschlossenen Lackiererei. Nach zähen Preisverhandlungen konnten wir uns aber einigen. Über fünf Ecken konnte ich noch zwei vordere, komplett rostfrei Türen besorgen, die hinteren haben nur ganz geringen Rostansatz gehabt und konnten weiter verwendet werden. Ich verbrachte nun den E420 in seine Firma und dort wurden unter meinem ständigen Kontrolle und Gemecker alle erforderlichen Maßnahmen der Rostbekämpfung bzw. der Erneuerung von Blechen, und eine Komplettlackierung durchgeführt.

In der Zwischenzeit habe ich fleißig Teile gereinigt und Clipse, Halter etc. die ich für den Zusammenbau benötige eingekauft. Hier ging ein kleines Vermögen drauf…..

Gestern Vormittag bekam ich mein „Schätzchen“ nun zurück, Türen und Anbauteile kommen heute Abend. Nach der ersten Inspektion des Autos konnte ich eine erstklassige Lackierung feststellen. Ich hoffe mal dass die restlichen Teile genauso sind…am Wochenende geht es los mit dem Zusammenbau, ich freu mich!!!

Jetzt aber genug des Geschwafels. Hier ein paar Bilder vom momentanen Zustand und ich verspreche regelmäßige Updates mit Bildern einzustellen, sofern überhaupt Interesse an meinem Aufbau besteht?????

Beste Antwort im Thema

Hallo an alle Sternjünger,

da ich schon einige Zeit hier im Forum angemeldet bin und kräftig mitlese möchte ich an dieser Stelle auch meinen Beitrag zum allgemeinen Treiben mal leisten.

Beginnen möchte ich erst einmal mit der Vorgeschichte zu unseren W124. Einst wurde auch ich satte 18 Jahre alt und erhielt nach erfolgreich bestandener Fahrprüfung meinen Führerschein Klasse 3. Zu dieser Zeit begann meine Autoleben mit einem /8 200D Automatik. Dieser war ein ehemaliges Taxi aus Frankfurt und anhand aller vorhandenen Rechnungen mit nachweisbaren 800.000 km ausgestattet (3. Motor). Zu dieser Zeit war ich noch in der Kfz-Lehre und das Auto wurde mir von einer sehr älteren Kundin geschenkt. Dort wo ich meine Lehre machte boten wir einen Hol- und Bringservice der Kundenfahrzeuge an. Bei dieser Kundin holte ich regelmäßig ihr Auto ab (es war kein Mercedes) und brachte es ihr wieder. Eines Tages bei der Abgabe ihres Autos stellte sie mir dann den /8 ihres schon vor Ewigkeiten verstorbenen Mannes vor und schenkte ihn mich auch somit. Sie hatte wohl Mitleid mit mir, da ich noch auf meiner Vespa unterwegs war und ein Auto aus finanzieller Sicht noch nicht möglich war. Somit war meine Leidenschaft für den Stern gefestigt worden. Leider trennte der TÜV den /8 und mich einige Zeit später endgültig.

Mein Vater fuhr zu dieser Zeit einen E 280 Mopf2 Sportline in dem sagenhaften Farbton Rosenholz lackiert. Ich durfte in seinem Beisein den Wagen nun auch bewegen und die 193 PS waren aus meiner Sicht mehr als ausreichend und prägten nun endgültig meine Automobile Affinität zum Stern. Mir war schon damals bekannt das es einen E420 mit sagenhaften 279 PS gab, jedoch einen Traum darstellte.....den 500er fand ich schon damals zu auffällig.....somit für mich nie interessant (das soll jetzt kein Angriff auf alle 500er Besitzer sein). Die Jahre vergingen und meine Erinnerungen verblassten!!!

Aber jetzt kommt es, im März 2011 fuhr ich durch Braunschweig und sah mein zukünftiges Elend bei einem Fähnchenhändler stehen. Was tat ich Trottel, ich hielt an und schaute was für ein Schmuckstück da nun vor mir stand. Ein E420 Mopf2 in 744, Leder schwarz und Sportline - Elementen ausgestattet. Beim herumschleichen um das Auto entdeckte mich der Händler und sprach mich an....das Resultat der ersten Informationen über das Auto machten mich ein wenig nachdenklich. Das Fahrzeug stammte aus Luxemburg hatte 152.00 km auf der Uhr aber keine Rechnungen und Serviceheft dabei. Das Positive, der Innenraum war / ist perfekt. Leder nur minimale Nutzungsspuren, keine beschädigten Bauteile / Oberflächen und alles sehr gepflegt. Alle elektrischen Helferlein funktionierten einwandfrei. Außerdem wurde er im Oktober 2010 erstmalig in D zugelassen, jedoch im Dezember 2010 wieder abgemeldet!!!???

Nach diesen ernüchternden Informationen trat ich nun erst einmal die Flucht an....die Wochen vergingen, zwischenzeitlich hatte ich den Wagen auch bei mobile entdeckt und verfolgte den Preisverfall des Angebotes. Aber meine Gedanken schwebten permanent um dieses Auto. Da der Wagen kein Schiebedach besitzt aber viele gerade in dieser Fahrzeugklasse eines haben möchten und die Umstände um das Auto herum, ließen wohl nicht viele Interessenten auf dem Hof erscheinen bzw. gleich wieder schreiend vom Hof des Händlers laufen.....

....der Mai brach nun herein und ich befand mich wieder mal in Braunschweig. Ich hatte Zeit und Langeweile da ein Termin ausgefallen war. Das war fatal!!!!!!!!!!!!!!! Ich fuhr nun erneut zum Fähnchenhändler und der E420 stand immer noch da. Nun betrachtete ich das Auto genauer und konnte dem Auto die angegebenen 152.000 km auch glauben (alleine die Innenausstattung). Leider stellte ich auch Rost und einen schlecht reparierten Unfallschaden am vorderen linken Radhaus fest. Nach starten des Motors war nun klar, die Karre läuft nicht. Der neben mir stehende Händler warf wohl nun endgültig das Handtuch und bot mir das Auto zu einem Schleuderpreis an! Da ich keine Schiebedachfetischist bin……

Ihr könnt euch sehr gut vorstellen was geschah.....am Folgetag holte ich nun das Elend auf einem geliehenen Trailer in seine neue Behausung und bastelte am selbigen Abend los..... Motorkabelbaum und Verteilerkappen und Finger platt. Nach Erneuerung der Bauteile lief der Motor nun, und das auch sehr gut. Nach der erfolgten Zulassung kamen die ersten Fahrten wobei hier ich ein mürbes Fahrwerk feststellen konnte. Die Erneuerung sämtlicher Fahrwerksbauteile und neue Reifen wurde durchgeführt. Seit dem ist hier Ruhe…

Dann kam die Aufbereitung des Äußeren auf die Arbeitsliste. Beim Kauf stellte ich wie schon erwähnt Rost an allen typischen Stellen fest, da bei mir das Glas immer halb voll ist und nicht halb leer, ging ich optimistisch ans Werk. Die Stoßfänger und auch die Saccobretter wiesen rundherum Lackschäden auf. Ich demontierte die Stoßfänger und anschließend die Saccobretter und es kam wie es kommen musste….Rost, Rost, Rost, Rost……..nun war klar, ICH HABE WOHL MIST GEKAUFT!!!!

Aus lauter Verdruss montierte ich wieder alle Bauteile und polierte das gesamte Auto, um wenigstens einen Teilerfolg zu verspüren. Die folgenden Monate rätselte was ich machen sollte. Ein kompletter Aufbau des Autos oder einen besseres Auto suchen. Ich entschied mich zunächst für die Suche. Ich suchte und suchte, und der Umkreis der Suche weitete sich um meinen Wohnort immer weiter aus ohne nennenswerten Erfolg. Alles Autos haben Rost, uuuuuuunnnnndddddd massig Mängel. Also eine bescheuerte Idee!!!

Der Herbst kam und die Geschichte des Autos wurde von mir erforscht. Anhand der Zollpapiere die ich beim Kauf erhielt war mir der letzte Besitzer in Luxemburg bekannt. Hier kam eine Bekannter der in Luxemburg lebt zum Einsatz. Er konnte herausfinden dass der letzte Besitzer auch der Erstkäufer meines E420 war und 2009 verstorben war. Die Ehefrau teilte das meinem Bekannten mit. Sie erzählte ihm auch dass der Unfallschaden vorn links ihre Schuld war, und zwar fuhr sie gegen die Garagenwand noch am Tage der Abholung des E420!!!! Auch die gesamten Kratzer am Auto stammen von ihr und ihrem verstorbenen Mann. Das Beste aber, sie berichtete von einem Kilometerstand von ungefähr 140.000 km. Sie verkaufte das Auto nach dem Tod ihres Mannes an einen befreundeten Händler….der weitere Weg des E420 lässt leider nicht mehr nachvollziehen.

Nun kam der Dezember und die gewonnen Informationen ließen mich zu dem Entschluss kommen, er wird wieder aufgebaut!!! Ich hatte auch schon monatelang nicht geschraubt und es juckte in den Fingern. Kurz vor Weihnachten begann ich nun die „Teilzerlegung“ für eine Aufbereitung des E420. Beim Zerlegen kamen aber immer mehr Rostansätze zum Vorschein und aus der „Teilzerlegung“ wurde eine komplette Zerlegung, bis auf Motor und Getriebe. Der schon beim Kauf festgestellte schlecht reparierte Unfallschaden vorn links entpuppte sich als Katastrophe. Radhausspitze, Querträger vorn und Scheinwerferausfnahme wurden nur noch durch die Anbauteile zusammen gehalten. Hier wanderten von mir persönlich eingeschweisste Neuteile hinein (Dauer: 3 Wochenenden – ich habe es einfach nicht mehr drauf, aber es gelang mir doch noch). Bei der Diagnose der Schweller unter Einsatz eines Endoskops kam etwas Seltsames zum Vorschein. Der linke Schweller befand sich im werksseitigen Zustand und das komplett ohne Rost. Der rechte Schweller und Wagenheberaufnahmen wurden einst schon mal mit Reparaturblechen versehen und bedurften einer erneuten Sanierung. Sämtliche Hohlräume am Auto wurden inspiziert und wiesen keinen Rost auf, zum Glück.

Jetzt kam mein Nachtbar zum Zuge, ein begnadeter Blechklopfer. Er hat ein Karosserieinstandsetzungsunternehmen mit einer angeschlossenen Lackiererei. Nach zähen Preisverhandlungen konnten wir uns aber einigen. Über fünf Ecken konnte ich noch zwei vordere, komplett rostfrei Türen besorgen, die hinteren haben nur ganz geringen Rostansatz gehabt und konnten weiter verwendet werden. Ich verbrachte nun den E420 in seine Firma und dort wurden unter meinem ständigen Kontrolle und Gemecker alle erforderlichen Maßnahmen der Rostbekämpfung bzw. der Erneuerung von Blechen, und eine Komplettlackierung durchgeführt.

In der Zwischenzeit habe ich fleißig Teile gereinigt und Clipse, Halter etc. die ich für den Zusammenbau benötige eingekauft. Hier ging ein kleines Vermögen drauf…..

Gestern Vormittag bekam ich mein „Schätzchen“ nun zurück, Türen und Anbauteile kommen heute Abend. Nach der ersten Inspektion des Autos konnte ich eine erstklassige Lackierung feststellen. Ich hoffe mal dass die restlichen Teile genauso sind…am Wochenende geht es los mit dem Zusammenbau, ich freu mich!!!

Jetzt aber genug des Geschwafels. Hier ein paar Bilder vom momentanen Zustand und ich verspreche regelmäßige Updates mit Bildern einzustellen, sofern überhaupt Interesse an meinem Aufbau besteht?????

47 weitere Antworten
47 Antworten

Hallo,

selbstverständlich sind wir interessiert.
Ist immer schön anzusehen, wenn einer so viel Zeit und Geld im Erhalt eines 124er steckt.
Sieht echt top aus.
Freu mich auf die nächsten Tage.
Beste Grüße
Bernd

Gratuliere zum Kauf und zum Restaurationsentschluss ! An diesem Jugendtraum wirst du noch lange Freude hhaben !

Wow, Respekt, das sieht wirklich nach Neuaufbau aus. Für mich ist es richtig interessant zu sehen, wie es hinter den Anbauteilen und im demontierten Zustand aussieht. Da ich selbst nur an Kleinigkeiten rumschraube, würde mich eine Fotodokumentation des weiteren Aufbaus interessieren.
Wenn es vorbei ist, kannst du dann auch zu den Kosten etwas sagen?
Viel Glück jedenfalls weiterhin.

Kompliment, ich finds ne echt tolle Geschichte und Hut ab vor soviel Arbeit. Sowas würde ich wahrscheinlich nie wagen schon aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten. Wirklich toll. 🙂

Eine Frage, die sich mir bei solchen Geschichten aber immer wieder stellt, ist die der Kosten. Ok du hast ein komlett neu aufgebautes Auto, kennst alle Ecken und Einzelheiten am Fahrzeug genau und es hält 100 Jahre und es enthält dein Herzblut. Aber was ist einem das wert? Steht die Freude an der eigenen Arbeit im Vordergrund oder das Ziel ein preiswerteres Auto "herzustellen" als wenn man eines vom Markt kaufen würde.

In die meisten Geschichten, die ich so gelesen oder gehört habe, sind die Leute "reingschliddert", weil Sie dachten ein gutes Auto preiswert zu kaufen. Und dann ergaben sich hier und da Probleme und plötzlich war das ganze Auto zerlegt und musste wieder aufgebaut werden. Dagegen steht der Kauf eines "Schätzchens" das gemeinhin am Markt als viel zu teuer eingestuft wird, weil niemand die kompletten Kosten im vorhinein abschätzen kann.

Also nochmal ich finde es toll, dass Menschen sich der Arbeit unterziehen, insbesondere bei den Brot-und Butterautos, wie kleine VW's oder Opel oder Ford und sich gleichzeitig - wie du - auch noch für die Historie des Fahrzeuges interessieren, aber wie ist das mit den echten Beweggründen??

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Respekt 😰😁

Viele Grüße von der Saar ..... Frank

Die Freude über das rege Interesse freut mich. Somit war meine Idee euch an der "Auferstehung" teilhaben zu lassen wohl richtig.

Meine Beweggründe hierfür sind recht einfach. Auf dem 1. Bild im Anhang kann man unter der grauen Plane die Radkappe von unserem 108 sehen. Das Auto ist eine USA Modell. Schön ausgestattet und null Rost. Ich musste bei diesem Auto Technik und die Lackierung machen und bin im Grunde immer noch nicht fertig. Das Leder ist brüchig und die Vorderachse ist jetzt fällig. Also wieder fleißig schrauben und Geld investieren.....das geht jetzt mittlerweile über drei Jahre und ein Abschluß ist nicht in Sicht. Deshalb habe ich den Entschluss beim E420 einer kompletten Sanierung gewählt, um auch fertig zu werden.

Der Beweggrund diesen E420 aufzubauen ist auch schnell erklärt. Leider bin ich bei den Autos ein super bescheuerter Perfektionist (höre ich ständig von meiner Frau !?) und habe im Verlauf sämtlicher Besichtigungen anderer E420 feststellen müssen, das sie alle noch in der einen oder anderen Art und Weise Arbeit benötigen. Bei TOP - Fahrzeugen mit einem schon hohen Einsandspreis und den noch zu erwartenden Folgekosten, sind die jetzt bei meinem Projekt entstehenden Kosten nicht übermäßig höher. Hinzukommend ist mein Auto defenitiv "durchgearbeitet". Bei einem anderen Fahrzeug mit ein "bißchen hier und da", können immer wieder Überraschungen auftauchen.

Die Kosten erklären sich recht einfach, zumindest auf mich bzw. das Auto bezogen. Der E420 ist ein Firmenwagen, ich bin selbstständig, und somit halbieren sich meine Kosten um ca. die Hälfte der ursprünglich gezahlten Bruttobeträge. Ich rechne mit Endkosten (vor Steuer) von ca. 15.000,00 € inkl. Anschaffung und allen Reparaturen der Technik und des jetzigen Aufbaus.

Der E420 wird von mir auch tatsächlich beruflich genutzt, natürlich nur bei schönem Wetter. Nachteil als Frimenwagen, die Versteuerung der Privatnutzung. Ich führe ein Fahrtenbuch was sehr nervig sein kann. Leider muss aber so sein und sterben werde ich deswegen auch nicht.....

Und noch eine Betrachtungsweise, mein Vater ist der Initiator dieses Gedankengutes, weshalb haben wir noch so viele alte Autos auf den Straßen? Weil einst solche "Spinner" wie ich Autos pflegten und restaurierten, die das Geld im Grunde nicht wert waren. Und wenn ich viel Glück habe und ich eventuell den Benz mal wieder in ferner Zukunft verkaufen will, bekomme ich mein Geld wieder raus! 😉 Eventuell....

Das ist für mich aber heute noch kein Thema.....

Zitat:

Und noch eine Betrachtungsweise, mein Vater ist der Initiator dieses Gedankengutes, weshalb haben wir noch so viele alte Autos auf den Straßen? Weil einst solche "Spinner" wie ich Autos pflegten und restaurierten, die das Geld im Grunde nicht wert waren. Und wenn ich viel Glück habe und ich eventuell den Benz mal wieder in ferner Zukunft verkaufen will, bekomme ich mein Geld wieder raus! 😉 Eventuell....

Super die Antwort, danke

Das mit dem Spinner hast du gesagt !!😁😁

15.000,-- vor Steuern zählen natürlich auch nur weil du offensichtlich ein begnadeter Schrauber bist 😁😁
Eins frag ich mich auch noch. Kann man auch wenn ein Auto komplett "durchgearbeitet" ist davon ausgehen dass wirklich Ruhe ist?? Es ist doch dann fast eine Manufakturarbeit und ist die so gut in der Qualität wie eine Serienproduktion? Hier mal ne abfallende Mutter, da ein abrutschender Schlauch, ein schlecht eingepasstes Fenster, ein gebrochenes Kabel, was ich fragen will: Wird das Auto wirklich einmal fertig??

Nicht falsch verstehen, das ist eine ernste mich wirklich interessierende Frage.

Habe ähnliche Neigungen, wie du, was den Perfektionismus betrifft. Deshalb warnt mich meine OH auch vor echten Oldtimern und inzwischen finde ich es sogar gut zu wissen, dass nochmal ne neue Heckscheibe reinmuss, oder die Blenden unter den Scheinwerfern noch lackiert werden müssen. Nächstes Jahr sind Kabelbaum und Gleitschienen dran. Es tut der Freude am Auto kein Abbruch, es ist halt kein Neuwagen.

Wahrscheinlich ist das eher ein Thema für den Biertisch als für dieses Forum, aber dein ausführlicher Artikel hat mich animiert. Sorry 😉

Lieben Gruß

Zitat:

Das mit dem Spinner hast du gesagt !!😁😁

@echsenreiter

Äh, ja....kennst Du sonst eine treffendere Betrachtungsweise für mein abselut unnatürliches Verhalten!? 🙂

Also begnadeter Schrauber würde ich mich nicht nennen, eher jemand der von der Natur eine Ausprägung für handwerkliche Tätigkeiten bekam. Wie schon geschrieben habe ich den Beruf erlernt und den Meister gemacht, und muss mich heute Aufgrund meines Berufes mit den unmöglichsten technischen Dingen am Auto beschäftigen. Dann entwickelt man solche Neurosen.... 😉

Meine Schätzung von 15.000,00 € der Gesamtkosten bezieht sich selbstregend ohne Zurechnung meiner Arbeitskraft. Ich betrachte das aus einer praktischen Sicht. Mit jedem Problem am Auto lerne ich hinzu beiten, mein Wissen wächst und die "Ursprungstechnik" erlerne ich bzw. frische mein Wissen auf.

Und Du hast recht, ein Auto / Projekt wird nie fertig.....aber raub mir bitte nicht die Illusion!!!!!!! 😉 🙂

Sers

Vielen Dank für diesen Thread- ich weiß jetzt das ich nicht alleine in meiner Welt lebe...

Ich empfehle dir eine Hohlraumkonservierung mit Mike Sanders Heissfett, den Unterboden wuerde ich mit transparentem Fertan - Wachs konservieren , hier werden Fett und Dreck sonst zu einer sehr una nsehnlichen Masse verbacken . Achsteile sind am besten pulverzubeschichten , dann hast du karosseriemaessig
erstmsl 15-20 Jahre Ruhe .

Zitat:

Original geschrieben von miezie666


Vielen Dank für diesen Thread- ich weiß jetzt das ich nicht alleine in meiner Welt lebe...

Die Bekundungen die hier gemacht werden, geben mir das Wisssen nicht allein zu sein....allein die Resonanz auf den Thread. Toll!!!!!

Mike hat sich schon in sämtlichen Hohlräumen verbreitet, und den Unterboden werde ich erst später reinigen und konservieren. Erstmal alle "dreckiegen Arbeiten" erledigen......

Sers

Das ist eine sehr schön, anrührende Geschichte. Viel Spaß mit Deinem guten Stück.

und ich freu mich immer wenn ich mal diese scheiße nich machen muß... 😁 sondern mal zusehen darf... das nämlich immer scheiße viel arbeit und schweine teuer....

HI daimlerduc,

Uff, das ist ja ein toller Bericht, Ich bin auch grad dabei meinen Alten wieder herzurichten, aber ich habe leider keine Ahnung vom Auto schrauben. Habe zwar auch eine ganze Portion handwerkliches Geschick, bin auch Handwerksmeister, allerdings im Beruf des Modellbauers. Ich kann die also nen Zylinderkopf oder ein Getriebegehäuse machen, aber wirklich auskennen beim Autoschrauben tu ich mich nicht.

Leider,

Ich muss wegen jedem Scheiss, erstmal wochenlang raumschauen wer mir helfen könnte, denn wirklich viel Geld habe ich nicht, um alles machen zu lassen.

Naja ich versuche jedes Jahr ein kleines Stückchen weiter zu kommen, und hoffe das ich schneller fertig bin, als der verfall das Auto tötet.

Ich könnte aber auch mein Auto zu dir stellen, und du kannst viele viele Stunden an meinem Basteln, wenn es dir Langweilig ist.

darfst dann auch mal ne runde fahren damit 😁😁😁😁😁😁

Gruß Jogi

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