Neu vs Gebraucht?

Der auffälligste Unterschied ist natürlich der Kaufpreis.
Diverse Gebrauchte, die gerade mal 1 Jahr/10k KM alt sind, kosten bei vergleichbarer Ausstattung teilweise bis zu 25% weniger als das gleiche Modell in neu.

So gesehen eigentlich ein ziemlicher no-brainer wenns um den Kauf geht aber da sind ja noch andere Faktoren wie Verschleiß (Reifen, Bremsen, Kette, Kupplung, Ritzel etc.) und natürlich die Natur des Gebrauchs vom Motorrad selbst:
Hat man es anständig eingefahren, Umfall + Unfallfrei, wann/wo/ob es gewartet wurde etc.

Welche dieser Umstände sollten beim Kauf besonders beachtet werden?

Lieber zum Privatverkäufer oder Händler?

Persönliche Erfahrungen, die ihr zu diesem Thema gemacht habt?

Beste Antwort im Thema

Wenn die Maschine in den letzten 10 Jahren, jeweils nur 1.000km gefahren wurde, sollte man auch genau prüfen welche Wartung sie genossen hat.
Nicht selten nämlich fast gar keine...

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....

Danke, Vulkanistor.

http://www.msn.com/.../ar-BBySlUt?li=AA8sb5&%3Bocid=spartandhp

http://moppedsammler.de/.../02-Augen-auf-beim-Moppedkauf.pdf

Der ADAC-Beitrag ist neu, der von mir 5 Jahre alt.

Vergammelte Vergaser sind das kleinste Problem, wenn man Ahnung hat, oder jemanden kennt, der Ahnung hat ist das mit einem Ultraschallbad und evtl. ein paar Kleinteilen recht günstig erledigt.

Wenn aber wegen zu alter BFK erstmal das ABS-System seinen Dienst verweigert, gibt's mitunter lange Gesichter.
Dein "Reifen, Öl, BFK für 200€" ist ohnehin schon sehr optimistisch, vorallem wenn man bedenkt dass ein Satz Reifen in gängiger Größe allein schon 200-230€ kostet.

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Kommt auf die Reifen an. Eine Reiseenduro lässt sich mit 150€ und ein bis zwei Stunden Arbeit sehr ordentlich bereifen.

edit:
Hat sich erledigt. Habe mich verguckt.

....

Zitat:

@ScorpaenaLoppei schrieb am 29. März 2017 um 12:45:43 Uhr:


Kommt auf die Reifen an. Eine Reiseenduro lässt sich mit 150€ und ein bis zwei Stunden Arbeit sehr ordentlich bereifen.

sehr optimistisch.

Für meine Reiseenduro BMW F 800 GS kostet der preiswerteste Reifensatz, der Heidenau K 60 scout 156 Euro bei mopedreifen.de. Dazu kommen noch zwei Schläuche für rund 30 Euro.

Für meine XRV 750 Africa Twin ist das nicht anders.

Zumal ich nichts gelesen habe, das sich auf Reiseenduros bezieht. Die Reifen für meine K 1300 GT kosten fast 300.

Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Leute selbst montieren und wuchten können, sonst kommen nochmal 12 Euro pro Rad hinzu.

Ich arbeite häufiger Motorräder auf, die lange Standzeiten hinter sich haben. Der größere Anteil sind Motorräder mit Vergasern. Die müssen ausgebaut, zerlegt, im Ultraschall gereinigt, zusammengebaut, neu justiert und wieder eingebaut werden.

Mit dem Tausch der Bremsflüssigkeit ist es lange nicht getan, Bremsflüssigkeit bildet beim Altern Kristalle, die sich in Bremszylindern auch unter den Dichtringen absetzen und Kolben schwergängig machen, im schlimmsten Fall durch Verstopfen der Bohrungen bei Festsätteln zum Bremseninfarkt führen können. Von den ABS-Modulen ganz zu schweigen. Also werden auch die Bremssättel zerlegt, im Ultraschall gereinigt und korrekt remontiert.

Das erfordert Fachkenntnis und das richtige Werkzeug.

Weiter geht das mit Teleskopgabeln und den Gleitbuchsen darin, Schwingenumlenkungen und -lagern, Lenkkopflagern, die auch nach 5 Jahren und nur 7000 km schon Schrott sein können (Aprilia Pegaso) und getauscht werden müssen, Kontrolle und Einstellung des Ventilspiels (viel Spaß bei K 1300 GT) sowie einem Komplettcheck, z.B. bei den BMW - Motorrädern (G-Kat !) mit dem Diagnosegerät GS-911, Entlüftung des ABS-Moduls, Reset der Drosselklappen, des Wartungsintervalls usw. usf.

Das Gerät kostet je nach Ausführung zwischen 300 und 800 Euro und das hat auch nicht jeder im Regal.

Da Motto "Hauptsache springt an und läuft rund" mache ich mir nicht zu eigen. Das ist schlicht Murks.
So ein Motorrad würde meine Werkstatt nicht verlassen.

Und kaufen will ein unbedarfter Laie so einen Hobel auch nicht.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:


Für meine Reiseenduro BMW F 800 GS kostet der preiswerteste Reifensatz, der Heidenau K 60 scout 156 Euro bei mopedreifen.de. Dazu kommen noch zwei Schläuche für rund 30 Euro.

Für meine XRV 750 Africa Twin ist das nicht anders.

Zumal ich nichts gelesen habe, das sich auf Reiseenduros bezieht. Die Reifen für meine K 1300 GT kosten fast 300.

Du wechselst mit jedem Reifensatz auch die Schläuche? Würde ich schon fast verschwendung nennen....
Auch für die 1300er gibt es gute Dunlops und Michelins für 200!

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:


Ich arbeite häufiger Motorräder auf, die lange Standzeiten hinter sich haben. Der größere Anteil sind Motorräder mit Vergasern. Die müssen ausgebaut, zerlegt, im Ultraschall gereinigt, zusammengebaut, neu justiert und wieder eingebaut werden.

Wenn die Möhre startet, kann man einen Vergaser auch mit E10, bzw. besser E20 und einigen hundert km fahren reinigen. Aber wie gesagt, Vergaser war zu Oppas Zeiten.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:



Mit dem Tausch der Bremsflüssigkeit ist es lange nicht getan, Bremsflüssigkeit bildet beim Altern Kristalle, die sich in Bremszylindern auch unter den Dichtringen absetzen und Kolben schwergängig machen, im schlimmsten Fall durch Verstopfen der Bohrungen bei Festsätteln zum Bremseninfarkt führen können. Von den ABS-Modulen ganz zu schweigen. Also werden auch die Bremssättel zerlegt, im Ultraschall gereinigt und korrekt remontiert.

Das erfordert Fachkenntnis und das richtige Werkzeug.

Stimmt, kann passieren. Etwas Risiko ist beim Gebrauchtkauf dabei....

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:


Weiter geht das mit Teleskopgabeln und den Gleitbuchsen darin, Schwingenumlenkungen und -lagern, Lenkkopflagern, die auch nach 5 Jahren und nur 7000 km schon Schrott sein können (Aprilia Pegaso)

Wohl eher selten.... ein LKL lässt sich erkennen und vergammelte Schwingen nach 7tkm? Da hast Du mit der Pegaso / F650 wohl eher Spezialfälle gewählt. Aber selbst die brauchen viel Regen um nur 7tkm zu halten.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:


Kontrolle und Einstellung des Ventilspiels (viel Spaß bei K 1300 GT) sowie einem Komplettcheck, z.B. bei den BMW - Motorrädern (G-Kat !) mit dem Diagnosegerät GS-911, Entlüftung des ABS-Moduls, Reset der Drosselklappen, des Wartungsintervalls usw. usf.

Ventile haben mittlerweile auch 20tkm intervall (oder sogar mehr)...
G-Kat, respektive Lambda lässt sich auch ohen GS-911 testen
Drosselklappenreset ist bei vielen Bikes innerhalb von 5 Minuten und ohne Werkzeug erledigt

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 29. März 2017 um 13:36:11 Uhr:


Da Motto "Hauptsache springt an und läuft rund" mache ich mir nicht zu eigen. Das ist schlicht Murks.
So ein Motorrad würde meine Werkstatt nicht verlassen.

Und kaufen will ein unbedarfter Laie so einen Hobel auch nicht.

Finde ich gut! Ich habe aber keine Werkstatt und will auch nichts verkaufen. Ich brauche nur alle paar Jahre ein haltbares Bike und bin mit meinem Vorgehen eigentlich noch nie auf die Nase gefallen.

Sehr sehr guter Beitrag von "Moppedsammler" !!!
Deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen.

Mit ein bißchen Kleinkram, 2-3 Stunden Zeit und 200€ ist es in den allermeisten Fällen längst nicht getan

Fies ist halt wenn bei der Probefahrt nix auffällt und ein paar Tage später gehts los. In meinem Falle kam dann das Benzin der DR 750 Big aus dem Luftfilter geströmt -> Vergaserwartung mit 0 Vorkenntnis. So macht Gebrauchtkauf spaß. Später noch Kuplungskorb zerlegt und neue Reibscheiben rein.

4 Jahre später nach durchgebrannter Statorspule, ausgeleierten Federn vorn und hinten, kompletten Motortausch weil sich mit mahlendem Geräusch das Kurbelwellenlager ankündigte hatte ich sowas von keinen Bock mehr auf gebrauchte Möhren... Ich will FAHREN.

Seitdem Keine mehr angefasst. Danke fürs Gespräch, ihr dürfts aber gerne weiter basteln.

An einer modernen BMW macht man ohne das Diagnosegerät GS 911 so gut wie nichts mehr, schon gar nicht korrekt. Nicht mal mehr einen Bremssattel zum Reinigen abschrauben, weil da die Bremsleitung weg und hinterher das ABS-Modul entlüftet werden muss, ohne das 911 nicht machbar.

Die Drosselklappen der K 1300 GT werden ebenfalls über die zum 911 gehörende software synchronisiert.

Ich kann nicht ausschließen, dass es da noch irgendwelche Marken und Modelle mit elektronischer Drosselklappensteuerung gibt, die man ohne entsprechende Diagnose - Hard- und software synchen kann , dazu wurde aber keine konkrete Aussage getroffen, sondern nur in den Raum gestellt, dass das ohne Werkzeug innerhalb von 5 Minuten ginge.

Ohne nähere Erläuterungen glaube ich das schlicht nicht.

Das GS-911 ist speziell für BMW - Motorräder. Ich habe es mir gekauft, weil ich drei BMW - Motorräder hatte (jetzt noch zwei) bei denen ich das benötige, wenn ich nicht damit in den teuren Glaspalast will.
Eine korrekte Wartung dieser Motorräder ist ohne Laptop bzw. smartphone, wenn man die WiFi - Variante hat, nicht möglich.

Einen verdreckten Vergaser mit E10/20 durch fahren "reinigen" funktioniert nicht. Das ist Wunschdenken. Nicht umsonst habe ich schon über 100 Vergaser instand gesetzt und weiß sehr wohl, wie die z.T. innen aussehen.

Das Problem hier ist häufig, dass man schwer erkennen kann, ob jemand einfach mal was schreibt, was er "glaubt" oder irgendwo aufgegabelt hat, oder eigene praktische Erfahrung mit der Wartung und Instandsetzung von Motorrädern hat.

Wenn jemand zu mir kommt (ich bin auch nur Hobbyschrauber, aber gut ausgestattet) um meine Hilfe bei der Wartung/Instandsetzung seiner Maschine in Anspruch zu nehmen, leiste ich saubere Arbeit und keinen oberflächlichen Pfusch. Und zwar ohne dafür etwas zu verlangen. (Material muss mitgebracht/bezahlt werden, das ist klar)

Ich rate auch dringend von solchen Experimenten wie sie da teilweise beschrieben wurden, ab. Im besten Fall steht man nachher nur am Straßenrand und holt den ADAC. Aber an einem Motorrad gibt es zu viele sicherheitsrelevante Teile, deren Wartung und Instandsetzung man Leuten überlassen sollte, die das auch können.

Diese Reifengeschichte passt für mich gar nicht zum Thema, deshalb gehe ich da nicht weiter drauf ein.

Aber nochmal, besonders für Leute, die sich nicht bestens auskennen:
Vorsicht bei Gebrauchtmotorrädern von Murksern, die einem irgendeinen Mist erzählen.

Ich kaufe hin und wieder eins, um es mir aus Spaß an der Freud wieder aufzubauen. Ich habe dabei Sachen gesehen, da stehen einem die Haare zu Berge. Wer sich auf solche Hobel setzt ("sofort urlaubsklar"😉 riskiert Kopf und Kragen.

Hier ist nur eines von zahlreichen Beispielen, die ich dazu aus der eigenen Praxis liefern kann.

edit:

Man muss sich -gerade nach dem Beitrag von Marodeur - die verlinkte Story dieser TDM wirklich auf der Zunge zergehen lassen und sich fragen, was man selbst gemacht hätte, wenn man so ein Motorrad gekauft hätte.

Was ist "synchen"?
Finde im Duden nur "synchron".

Synchronisieren. Der Einstellvorgang.

Ein Ausdruck, den Alex immer genommen hat.

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