Neu gekaufte Starterbatterie laut Testgerät: "austauschen"
Hallo!
Heute habe ich eine neue Batterie geliefert bekommen.
Da ich von einem Bekannten wegen der stark schwächelnden alten Batterie ein Testgerät geliehen und noch hier liegen hatte, habe ich die neue direkt nach dem Auspacken interessehalber auch mal getestet:
Die Ladespannung liegt bei 12,67 V, was ja sehr gut sein dürfte.
Der "Gesundheitstest" liegt allerdings bei nur 42%, also von den auf der Batterie angegebenen 510 Ampere (EN) Kaltstartstrom werden nur rund 330 Ampere gemessen.
Das Testgerät sagt "Replace".
Wie ist das zu bewerten? Ist die Batterie trotz der guten Ladespannung tatsächlich defekt? Oder "misst das (recht günstige) Testgerät Mist"? 😉
Ich brauche die neue Batterie dringend, möchte aber natürlich keine defekte einbauen.
71 Antworten
Blei ist beghert auf dem Metallmarkt. Nicht nur für Batterieherstellung. Eher haufenweise in der Stahlindustrie. Da sind Altbatterieen sehr Gefragt.
Zitat:
@kasemattenede schrieb am 10. Dezember 2022 um 13:07:55 Uhr:
Ich sehe das ähnlich wie @navec .
Es geht doch im Ergebnis darum zu verhindern das man überraschend nicht mehr starten kann.
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Zur Prüfung nochmal…erhöht eine Prüfung bei einem belasteten Akku die Zuverlässigkeit des Ergebnisses nicht weiter?
Gemeint ist: Am Fahrzeug einen größeren Verbraucher (zb. Fahrlicht) als „Grundlast“ einschalten um den Akku schon mal ein Grundlast zu geben und dann den Startvorgang nach Anweisung durchführen.
Kann sein das die Tester damit dann nicht klarkommen, weil es vermutlich nicht dem vorgegebenen Testablauf entspricht, hab aber so ein Teil nicht um das mal gegen zu prüfen.Für die klassische aufwendige und ungenaue Prüfmethode per Multimeter, also errechnen des Ri über den Spannungseinbruch der Klemmenspannung bei Belastung des Akku scheint mir dieses vorgehen zu etwas genaueren Ergebnissen zu führen.
Die üblichen CCA-Tester würde ich nicht an eine mit relevanter Grundlast beaufschlagten Batterie anschließen.
Was soll das bringen?
Die Tester belasten die Batterie, wenn auch in anderer Weise. als z.B. ein Tester mit Leistungswiderstand, ja letztendlich auch.
Wenn man die Batterie daher beim Test mit dem kompletten Fahrlicht o.ä. zusätzlich belastet, wird der Ausgangsspannungswert geringer und es wird (Parallelschaltung) der gemessene Innenwiderstand verändert.
Der Tester ist dafür nicht ausgelegt und daher kann das Ergebnis/die Batteriebeurteilung nicht stimmen.
Die klassische Methode zur Bestimmung des Innenwiderstands einer Batterie ist ganz sicher keine schlechte Methode, hat aber 2 Haken:
1. gibt es meist keinen Vergleichswert der Batterie an dem man sich orientieren kann und
2. ist die genormte Bestimmung des Innenwiderstandes einer Bleibatterie leider nicht ganz so einfach, wie du es dargestellt hast.
Zitat:
Die üblichen CCA-Tester würde ich nicht an eine mit relevanter Grundlast beaufschlagten Batterie anschließen.
Was soll das bringen?
Naja….mein Ansatz für diese Annahme ist der, das sich der „Innenwiderstand“ eines Akkus aus mehreren Komponenten als Kette innerhalb des Akkus zusammensetzt. Genannt seien da erst einmal die mechanischen Kontaktierungen der notwendigen elektr. Verbindungen, die Leitfähigkeiten der verbauten Materialien, Zustand der Elektroden/Gitteroberflächen (Sulfatierung) und eben auch die Leitfähigkeit des Elektrolyten, wohl als größter „Teilwiderstand“ in dieser Kette.
Der Elektrolyt enthält durch chemische Prozesse je nach Lade/Alterungszustand bspw.mehr oder weniger Wassermoleküle was sich auf die Leitfähigkeit und damit auch auf den Innenwiderstand auswirken dürfte. Selbstverständlich ist das ganze dann auch Temperatursensitiv.
Um hier bspw. durch eine Grundlast und den daraus resultierenden Basisstrom (Elektronenfluss) eine Vergleichmäßigung des Stromfluss innerhalb der Zellen oder an Materialoberflächen des Akkus vor der Spannungs und Strommmessung zu initiieren.
„Platt gesagt“ eine Durchmischung der Elektronen und Aktivierung von Oberflächen innerhalb des Akkus vor der Messung.
Als Beispiel sei hier mal die vorgehensweise Erfahrener Bewohner in extrem kalten Regionen, vor Startversuchen den Akku durch kurzzeitiges einschalten des Lichts o.ä. erst einmal zu belasten um einerseits etwas Temperatur in den Akku zu bringen und die „Chemie“ innerhalb des Akkus nach den „Kaltschlaf“ zu aktivieren.
Ob also die CCA Tester mit dieser Vorgehensweise zurechtkommen würden und dann belastbarere Ergebnisse liefern…steht im Raum…Ich bin da allerdings ähnlich skeptisch ohne es probiert zu haben. Die Frage ob sich dadurch die Ri Bestimmung verbessern würde wird aber erlaubt sein.
Und das eine belastbare Bestimmung des Ri eines Starterakkus einfach wäre, stelle ich mir keinesfalls vor. ( z.Teil aus o.a. Gründen) Dafür wird aufwendige Messtechnik und kontrollierte Bedingungen benötigt, damit das Ergebnis reproduzierbar wird. Einhaltung der Normen und Vorschriften dürfte ein übriges dazu beitragen.
Aber „Erbsen zählen“ wollten wir ja auch nicht, da waren wir uns ja schon einig. Für die Bestimmung „gut“ o. „schlecht“ als private Beurteilungsgrundlage sollte es aber mit ein wenig Sorgfalt reichen.
Bei Midtronics Batterietestern die nicht gerade ''Günstig'' sind und ebenfalls nach dieser Testmethode funktionieren (CCA) wird man vom Testgerät bei bestimmten Bedingungen aufgefordert das Fernlicht einzuschalten, dieses ungefähr so 5 Sekunden, danach wird man aufgefordert Fernlicht ausschalten und ein erneuter Prüfzyklus wird durchgefahren.
Es ist also nicht so ganz Abwägig was da zuvor geschrieben wurde.
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Zitat:
@camelffm-2 schrieb am 11. Dezember 2022 um 07:16:30 Uhr:
Bei Midtronics Batterietestern die nicht gerade ''Günstig'' sind und ebenfalls nach dieser Testmethode funktionieren (CCA) wird man vom Testgerät bei bestimmten Bedingungen aufgefordert das Fernlicht einzuschalten, dieses ungefähr so 5 Sekunden, danach wird man aufgefordert Fernlicht ausschalten und ein erneuter Prüfzyklus wird durchgefahren.Es ist also nicht so ganz Abwägig was da zuvor geschrieben wurde.
Betonung auf "danach"..... und unter "bestimmten Bedingungen", also nicht "parallel" und nicht "grundsätzlich"....
Wer schon mal mit CCA-Testern unter verschiedenen Bedingungen probiert hat, weiß z.B., dass die CCA-Messung, bei gerade vorher voll geladener Batterie i.d.R. einen geringeren Wert liefert.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 10. Dezember 2022 um 12:43:12 Uhr:
Gang rein, Kupplung los, Voltmeter ran, starten und gucken, wieweit die Spannung zusammenbricht geht auch.
Oder einfach mal die Beleuchtung einschalten und Spannungseinbruch messen. Da Leistung bekannt (keine Tür dabei aufmachen, sondern durchs offene Fenster einschalten), kann man damit sogar genau den Innenwiderstand bestimmen. 😉
PS. Das funktioniert sowohl bei neuen, als auch bei alten Batterien.
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 12. Dezember 2022 um 09:10:29 Uhr:
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 10. Dezember 2022 um 12:43:12 Uhr:
Gang rein, Kupplung los, Voltmeter ran, starten und gucken, wieweit die Spannung zusammenbricht geht auch.
Oder einfach mal die Beleuchtung einschalten und Spannungseinbruch messen. Da Leistung bekannt (keine Tür dabei aufmachen, sondern durchs offene Fenster einschalten), kann man damit sogar genau den Innenwiderstand bestimmen.
zumindest einen Innenwiderstand, den man selbst definiert hat...
Zitat:
@navec schrieb am 12. Dezember 2022 um 16:34:46 Uhr:
zumindest einen Innenwiderstand, den man selbst definiert hat...
Quatsch, wieso selbst definiert (der gilt für die gewählte Stromstärke und steigt natürlich wenn die größer wird bzw. die Batterie leerer)??
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 12. Dezember 2022 um 16:53:42 Uhr:
Zitat:
@navec schrieb am 12. Dezember 2022 um 16:34:46 Uhr:
zumindest einen Innenwiderstand, den man selbst definiert hat...
Quatsch, wieso selbst definiert
Ganz einfach:
Weil deine geschilderte Art der Innenwiderstandsbestimmung keiner Norm entspricht.
Für die Innenwiderstandsbestimmung einer Bleibatterie gibt es eine Norm und demzufolge ist die Innenwiderstandsbestimmung komplizierter, als dein Ansatz aus dem Physikunterricht.
Man könnte z.B. auch noch seinen persönlich definierten Kalstartstrom bestimmen.....
Zitat:
@navec schrieb am 13. Dezember 2022 um 18:14:36 Uhr:
Weil deine geschilderte Art der Innenwiderstandsbestimmung keiner Norm entspricht.
Und? Damit kannst trotzdem einen Verlauf beurteilen.
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 13. Dezember 2022 um 20:57:18 Uhr:
Zitat:
@navec schrieb am 13. Dezember 2022 um 18:14:36 Uhr:
Weil deine geschilderte Art der Innenwiderstandsbestimmung keiner Norm entspricht.
Und? Damit kannst trotzdem einen Verlauf beurteilen.Gruß Metalhead
Ja, klar.
man kann sich alle möglichen Tests ausdenken um irgendwelche Batterieeckwerte zu bestimmen und man kann für sich selbst dann auch Vergleiche anstellen.
Ändert aber nichts daran, dass man nur normierte Tests allgemein vergleichen kann und deswegen gibt es die halt......dein Innenwiderstandstest ergibt z.B. standardmässig schlechtere Werte, als der normierte Innenwiderstandstest für Bleibatterien. Vergleichbar kann das also nicht sein.
Deswegen die Kaltstartstromprüfer, bei denen es mehr oder weniger gut erreicht wird, dass ihre angezeigten Werte tatsächlich allgemein vergleichbar sind.
Zudem braucht man für deren Anwendung nahezu keine Erfahrung.
Zitat:
@golfmanhattan schrieb am 9. Dezember 2022 um 13:38:44 Uhr:
Zitat:
@toyotahelferlein schrieb am 9. Dezember 2022 um 13:29:59 Uhr:
Sehe das genau so, wobei es da Billig-Tester geben könnte die nicht so gut funktionieren, verfälschte Werte anzeigen könnten. Bei meinem "TopDon" nehme ich das nicht an, wie schon mal erläutert (Bloch).
Wer ist denn dieser Bloch?
Von "Auto Motor Sport", der Chefredakteur und auf YT sehr gut vertreten.