Nagelndes Geräusch in kaltem Zustand
Hallo zusammen,
vergangenen Herbst hat mein 1303 AB Motor sehr plötzlich ein unangenhmes Geräusch produziert, so als ob ein kleiner Kobold im Motorblock sitzt und mit dem Hämmerchen um das Rauslassen bittet. Ohne Spaltung könne keine Diagnose getroffen werden, hat mein Mechaniker gemeint. Ein erfahrener Motorbauer. Viele Teile waren über der Verschleißgrenze und so wurde eine komplette Motorrevision angegangen: neue Kolben und Zylinder (1600ccm mit erhöhter Verdichtung), Zylinderköpfe, Ventile, Nockenwellen, Ölpumpe und neue Pleullager. Über zu wenig Leistung kann ich mich jetzt nicht gerade beschweren: ca. 60 PS dürften das jetzt sein. Nur, das Geräusch war nie ganz weg und kommt jetzt verstärkt wieder! Man könnte den Eindruck gewinnen, da läuft ein Selbstzünder!?? Darf ich jetzt noch in die Innenstadt??
Eine MP3 Datei im Anhang. Wer hat eine Idee? Ventiltrieb, Kipphebel, Nockenwelle?? Was ganz anderes?
29 Antworten
Pleuellager ?!
Zitat:
@HJULM schrieb am 27. April 2018 um 21:08:33 Uhr:
Beim Ventilspiel einstellen hätte doch dann was auffallen müssen. Eigentlich. Komisch ist auch, dass das Geräusch sich ändert, wenn man den ZZP verändert. Wenn ich auf 5 Grad vor OT gehe, höre ich an den Ventildeckel nichts mehr. Nur noch zentral, aber leiser. Der ganze Motor läuft vibrationsärmer und leiser in dieser Stellung. Können Nockenwellen auch solche Geräusche machen?
Klingt für mich auch nach Pleuellager...
Jetzt habe ich mal zum Vergleich eine Video/Audiodatei meines T2 und meines 1303 aufgenommen. Das Nageln wird jetzt auch deutlich lauter. In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass ein ähnliches Geräusch durch eine gelockerte Kipphebelwelle verursacht wurde. Mal angenommen, bei mir wäre es ähnlich: was nimmt dann Schaden und darf man damit noch fahren? Hätte sowas beim Ventilspiel einstellen auch übersehen werden können?
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Hallo HJULM,
das hört sich nach einem unausweichlichem Rechtstreit an!
Nimm dir einen Anwalt und bespreche mit ihm die weitere Vorgehensweise!
Fachlich werden wir dich hier weiter unterstützen!
Gruss.
Zitat:
@rubberduck0_1 schrieb am 29. April 2018 um 21:25:07 Uhr:
Hallo HJULM,das hört sich nach einem unausweichlichem Rechtstreit an!
Nimm dir einen Anwalt und bespreche mit ihm die weitere Vorgehensweise!
Fachlich werden wir dich hier weiter unterstützen!
Gruss.
Ja, inzwischen bin ich etwas weiter und es dürfte tatsächlich Ärger geben: vergangenen Donnerstag war ich mit Fahrzeug und Geräusch bei besagter Schnäppchenwerkstatt, nachdem mir vorher auch ein anderer erfahrener Schrauber bestätigt hat, dass das doch sehr zentral zu vernehmende Geräusch nur durch erneutes Zerlegen diagnostiziert werden kann.
Habe den Dieselkäfer dann dort stehen lassen und bakam heute folgende Nachricht:
Beim zerlegen hat sich gezeigt dass der alte Vergaser mehrfach übergelaufen ist. Daher stammte auch die Ölfahne beim starten. Es war Benzin im Saugrohr, Benzin im Öl und der Zylinderkopf auf Zylinder 1. komplett naß ( Fotodokumentation vorhanden ) dies wiederum hatte zur Folge dass die Zylinderbuchse entsprechend Abrieb hatte durch fehlenden Schmierfilm.
OK, wenn tatsächlich das Öl mit Benzin verdünnt war, wieso geht dann nur an einem Zylinder die Schmierung verloren? Kam das Geräusch von einem Kolbenkipper? Kann der Zylinder nach 1000 bis 2000km so verschlissen sein? Reicht ein schlappes Schwimmernadelventil aus, dass so viel Benzin über die Köpfe ins Öl kommt? Und dürfte das Problem nicht schon länger bestehen, weswegen dann auch mein alter Motor sein Nagelgeräusch bekam? Hätte dies nicht schon beim ersten Motorschaden auffallen müssen? Und hätte nach der Motorrevision beim ersten Ölwechsel nicht etwas auffallen müssen?
Bleibe ich jetzt, wenn es dumm läuft auch auf den Kosten der 2. Revision sitzen?
Jetzt wird das alles wirklich etwas schwierig.
Die wollen die Kosten ja scheinbar auch nicht tragen weil sie nun deinem Gaser die Schuld geben.
Aber die hätten auch feststellen können das der Motor fast im Benzin ertrinkt. Eine Fachwerkstatt hat einen Abgastester. Die zeigen aber auch den HC Wert an im Abgas.Da sieht man dann doch bestimmt das der Wert x fach zu hoch ist. Und bei einem Käfermotor ist für die Kraftstoffzuteilung nunmal der eine zentrale Vergaser zuständig. Das hätte doch beim einstellen danach auffallen können das dann da was nicht stimmt.
Was ich noch immer nicht begreife sind die 6000€ . Da baut dir jede Käfermotorenbude nen Motor zusammen aus überwiegend Neuteilen inkl perfekt überarbeitetem Vergaser.(Ich hätte da zu Jens Fild geraten zum Gaser machen)
Wie die auf diese Summe kommen müßte ja aus deiner Rechnung und der darin enthaltenen Kostenaufstellung zu sehen sein.
Aber wie auch immer.
Alles was hier nun geschrieben wird von dir könnte auch ein gegnerischer Anwalt lesen und gegen dich nutzen.
Mein Rat wäre nun hier erst wieder Infos zu geben wenn der Fall geklärt ist.
Für den richtigen Weg würde ich dir raten einen Rat vom Anwalt einzuholen.
Oder mal beim ADAC anfragen was die empfehlen wie am besten vorzugehen ist .
Vari
Also bis vor Gericht geht es jetzt wohl nicht: war heute in der Werkstatt und habe zusammen mit Schrauber und Chef den zerlegten Motor in Augenschein genommen. Vermutlich war schon der Vergaser das Hauptproblem, weil definitiv Benzin die Ventile und Zylinderköpfe geflutet hat. Besonders den 1. Zylinder, bei dem die Kolbenringe schon sehr am Ende waren. Durch den Abrieb hier und das verdünnte Öl sind natürlich die Lager stark beansprucht gewesen und ein Kurbelwellenlager hatte schon deutlich Spiel. Das war dann wohl letztendlich das Geräusch.
Ich gehe davon aus, dass genau der gleiche Vorgang dem alten Motor den Garaus gemacht hat. Und hier hätten die Erfahrung und das Können des Schraubers eigentlich den jetzigen Supergau verhindern müssen. Angeblich war beim Zusammenbauen und Probelauf alles in bester Ordnung mit dem Vergaser. Könnte stimmen ( ein hängender Schwimmer oder ein ab und zu verstopftes Schwimmernadelventil muss ja nicht sofort auffallen ) oder es wurde einfach nicht richtig überprüft. Lässt sich jetzt aber nicht mehr beweisen.
Da die Werkstatt natürlich auch eine Begründung für die hohen Kosten ( 2.700€ für hochwertige Materialien und 3000€ für 40 Stunden Arbeitszeit ) liefern musste - in dem Fall äußerste Sorgfalt und Qualität, will und kann sie sich jetzt nicht herausschummeln und mich auf den Kosten sitzen lassen. Zumindest nur zu einem geringen Teil. Für Aus- und Einbau, Zerlegen, neue Kolben und Zylinder, Kurbelwellenlagergasse spindeln, neue Lager, Zusammenbau und Vergaser überholen muss ich jetzt eben 1000€ berappen. Immer noch kein Schnäppchen, aber ich kann auch nicht beweisen, dass ein Werkstattfehler vorlag. Vor Gericht vermutlich auch nicht.
Shit happens.
Vielen Dank für die vielen Anregungen und Kommentare
Mir erscheint das alles sehr suspekt.
Mich würde mal die Werkstattrechnung interessieren.
Gruss.
Vermutlich gibt es in Deutschland schon ein gewisses Preisgefälle, aber bei einer anderen guten Werkstatt hier im Süden ( davon gibt es leider kaum mehr welche ) wäre das ähnlich teuer ausgefallen.
Aah..die haben den auch aus und eingebaut.Dazu noch einiges Drumrum erledigt was zu machen ist.
Klar das dabei auch Zeit drauf geht.
Ich hatte gedacht das du den ausgebauten Motor da abgegeben hast.
Ein "aber" habe ich schon wieder.
Die haben erkannt das der Block noch nie auf war seit 70/71 ,haben aber Std-Lager verbaut. Das bedeutet das die ein augelutschtes Gehäuse nicht gespindelt haben. Und wenn da alle Maße ok sein sollen ..... da kann ich nur lachen... glaubt kein Mensch ..... nun weißt du auch warum die neuen Lager schon wieder im Ar... sind. Die KW hat nie und nimmer gerade im Gehäuse gesessen.
Vari
Das ist langsam auch meine Vermutung. Vielleicht war von Seiten der Werkstatt geplant, in 20 bis 30tsnd km eine lukrative neue Revision durchzuführen. Durch die Ölgeschichte ging es jetzt ein bisschen zu schnell.
Ich habe mir mal die Rechnung angeschaut.
Das ist eine absolute Katastrophe:
Es fehlen nicht nur alle Arbeitszeiten für die einzeln durchgeführten Arbeiten! - Es sind sogar nicht mal die Einzelpreise der verbauten Teile aufgeführt (bis auf Zündkerzen, die doppelt berechnet wurden).
Jeder hat ein Recht auf eine Rechnung, die nachvollziehbar alle Arbeiten und Teile darstellt!
Ist dies nicht so, so muß die Rechnung nicht bezahlt werden bzw ist anfechtbar.
Such dir einen guten Anwalt! Nur aufgrund der "Nichtnachvollziehbarkeit" der Rechnung kann und wird die Werkstatt Probleme bekommen, insbesondere wenn Innung, Verbraucherschutz oder ähnliches eingeschaltet wird.
Dies bedarf aber eines guten Juristen, der erforderlichen "Druck ausübt", aber nicht mit "Kanonen auf Spatzen schießt".