Nachbarschaftsauto - Wer hat Erfahrung?
Ich möchte einen Dacia spring zusammen mit mehreren Leuten fahren. Gern mit Nutzern aus der Nachbarschaft.
Ich überlege ob es praktischer ist das Auto mit mehreren Leuten zu kaufen - oder ob es einfacher ist ich kaufe es und verleihe ist.
Hat jemand auf dem Gebiet Erfahrungen gemacht ?
Würd mich freuen davon zu hören
Adieu
Martin.
50 Antworten
Meine rein praktische Erfahrung mit Autos, die regelmässig von mehreren benutzt werden: alle fahren es, keiner pflegt es. Ich würde es lassen.
Wenn du das Auto verleihst, sollte das mit der Versicherung sauber geklärt sein. Stichwort: Selbstfahrer-Vermietfahrzeug.
Keine Erfahrungen, aber ich würde die Finger davon lassen als Privatperson, wenn dich nicht sowieso der bürokratische Aufwand abschreckt.
Ein paar Schlagworte oder Sätze als Gedankenanstoß:
- Beim Kauf, wer ist Eigentümer, wer hat den Brief, wer bekommt Steuerbescheide, Strafzettel und Versicherungsrechnungen? Was passiert, wenn einer aussteigen will?
- Wenn du kaufst: Was ist bei Beschädigungen, Defekten, wo kein Verursacher feststellbar ist? Ist das über die Miete abgegolten oder gehst dann mit dem Hut rum?
- Wenn du kaufst und verleihst gegen Entgelt, ist das gewerblich. Mußt du ein Gewerbe anmelden mit allem, was da dran hängt?
- Versicherung: Du mußt das Fahrzeug als Mietwagen versichern. Erkundige dich mal, ob das für Privatleute überhaupt möglich ist und lass dir mal ausrechnen, was das kostet.
- Wer zahlt, wenn einer einen Schaden verursacht und die Hochstufung kommt?
- Wer ist bei Unfallflucht haftbar, wenn der Fahrer nicht ermittelt werden kann?
Das ist nur, was mir so spontan einfällt und daher mein ehrlicher Rat: Lass die Finger von.
Zitat:
@Orgemann schrieb am 7. Februar 2024 um 14:48:39 Uhr:
...
Hat jemand auf dem Gebiet Erfahrungen gemacht ?
Würd mich freuen davon zu hören
...
Martin.
Ich habe mit einem Auto das von mehreren Leuten gekauft wird noch keine Erfahrungen gemacht. Zum Glück.
Schau dir an was
@fehlzündunggeschrieben hat. Sicher noch nicht erschöpfend an Punkten. Aber nur die Überlegungen würden mir schon reichen um davon Abstand zu nehmen.
Ich habe aber schlechte Erfahrungen mit Verleihen von Werkzeugen, Büchern gemacht.
Für mich käme das nicht in Frage.
Aber wenn du das machst, dann wäre es schön, du würdest deine Erfahrungen hier für alle berichten.
Viel Glück.
Ähnliche Themen
Zusätzlich:
Was ist, wenn einer nicht bezahlt?
Wer ist für die Pflege zuständig und was passiert, wenn einer seiner Pflicht nicht nachkommt?
Was macht man, wenn einer eine bestimmte Reparatur für notwendig hält und einer anderer dafür nicht zahlen will, weil er die Reparatur für unnötig hält?
Welche Regelung gilt, wenn zwei Leute das Auto zum selben Zeitpunkt haben wollen?
Was ist, wenn einer der Beteiligten deutlich mehr fährt als die anderen? Wird er dann auch überproportional an den Wartungskosten und am Wertverlust beteiligt?
Ich rate auch davon ab.
Zitat:
@fehlzündung schrieb am 7. Februar 2024 um 17:03:51 Uhr:
Wenn du kaufst und verleihst gegen Entgelt, ist das gewerblich. Mußt du ein Gewerbe anmelden mit allem, was da dran hängt?
Zumindest da sehe ich keine Probleme. Wenn nur die Kosten geteilt werden sollen, dann besteht keine Gewinnerzielungsabsicht.
Nee, war keine abschließende Aufzählung, nur spontane Einfälle. Kann man sicher noch weiter fortführen.
Als Ergänzung: Wie ist es mit Tanken, bzw. Laden? Wer macht das? Bei dir zuhause? Du rechnest die Ladekosten dann mit deinen Mieteinnahmen gegen? Wenn nicht, wer muß es machen, wie läuft die Abrechnung?
Meine Erfahrung mit Mietgeräten ist auch so: Wird immer dann gern genommen, wenn man Arbeiten hat, für die man das eigene Gerät nicht malträtieren will...
@Rockville Das stimmt, aber wenn er es selber kauft von seinem eigenen Geld, dann will er doch damit möglichst auch was verdienen (so sehe ich das).
Warum investiere ich alleine und andere nutzen es und zahlen weder Anschaffung, noch Wertverlust? Ist für die anderen dann ein gutes Geschäft.
Bei gemeinsamem Kauf ist es was anderes, da kommen dann aber halt wieder andere Probleme ins Spiel (s.o.).
Zitat:
@Orgemann schrieb am 7. Februar 2024 um 14:48:39 Uhr:
Ich möchte einen Dacia spring zusammen mit mehreren Leuten fahren. Gern mit Nutzern aus der Nachbarschaft.
Bei uns werden gerade wie blöd kommunale Car-Sharing-Stationen aus dem Boden gestampft, die von irgendeiner Firma betrieben werden. Ist das bei euch nicht realistisch?
notting
Zitat:
@fehlzündung schrieb am 7. Februar 2024 um 17:27:20 Uhr:
@Rockville Das stimmt, aber wenn er es selber kauft von seinem eigenen Geld, dann will er doch damit möglichst auch was verdienen (so sehe ich das).
Ich habe das nicht so verstanden, zumal der TE auch "mit mehreren Leuten kaufen" als Variante angab. Aber ja, wenn er es selbst kauft, wird es sehr schwer sein, den Wertverlust zu berechnen und den anderen Nutzern diesen Betrag auch zu "verklickern". Bekanntlich berücksichtigen viele Autobesitzer diesen Punkt gar nicht und verschätzen sich bei den tatsächlichen Fahrzeugkosten über die ganze Laufzeit erheblich.
Man kann ja fast alles vertraglich regeln, aber hier könnten aus den guten Freunden in der Nachbarschaft schnell Feinde werden.
Man muß nciht unbedingt verdienen (Gewinn machen) wollen. Intension können imho vielfältig sein.
Kauft man es alleine muß zumindest die Kostedeckungsseite gut kalkuliert sein. Totalverlust droht jederzeit, VK-Versicherungen sind mehr oder weniger zeitlich limitiert und für alle Nutzer muß lückenlos über monate die Nutzung nachvollziehbar sein.
Etwas Lektüre das einem ja schonmal auf "Ideen" bringen kann: https://de.wikipedia.org/wiki/Privates_Carsharing
Naja, er kauft es mit mehreren Leuten, das heißt, jeder zahlt Betrag X und es gehört jedem zu gleichen Teilen (wobei irgendwer ja auch den Kaufverttrag unterschreiben muß).
In dem Fall fällt dann die Leihgebühr weg, das ist mit dem anteiligen Kaufpreis abgegolten und jeder muß nur noch anteilig die Unterhaltskosten tragen.
Oder (so schreibt er jedenfalls), er kauft es und verleiht es. Daraus schließe ich, er kauft von seinem Geld und verleiht es gegen Entgelt.
Aber egal wie, am Ende rennt man hinter dem Geld hinterher. Ich mußte neue Reifne kaufen, kostet für dich anteilig 100 EUR. Oh das ist gerade schlecht, ist gerade knapp bei mir, kann ich dir das in Raten zahlen oder wenn ich mal Geld habe.....
Mich erinnert das an eine Geschichte aus einem anderen Forum. Da wollte jemand ein paar hochwertige Motorsägen kaufen und vermieten. Hat er auch gemacht, entgegen allen Ratschlägen.
Am Ende war es so, dass zwei Kategorien von Leuten die Maschinen gemietet haben:
Die einen, die sich auskannten, selber gute Sägen hatten, aber Arbeiten vorhatten, für die sie die eigenen Maschinen nicht schinden wollten.
Und die, die keine Säge und keine Ahnung hatten, aber ein Vorhaben.
Die einen haben die Sägen zugrunde gerichtet, weil sie sie überlastet haben, die anderen, weil sie keine Ahnung hatten. Da waren dann die Schwerter und Ketten hin, weil sie ohne Öl liefen oder mehrfach in die Erde gesägt wurde, es wurde Benzin getankt statt Gemisch, usw.
Jedenfalls hat er das Vorhaben nach einem Jahr wieder beerdigt, die Sägen waren durch, hatten keinen gewinn, aber Reparaturkosten gebracht und waren nach einem Jahr ohnehin durch und austauschreif.
Wo wohnst Du? In größeren Städten gibt es zumeist gemeinnützige Organisationen, die solche Autos haben, verleihen und professionell betreuen. z.B. Staatauto in München. Buchung über Internet, stundenweise Bezahlung. Du brauchst Dich um nichts zu kümmern, für Wartung, Reifen Tüv, neues Auto usw. wird gesorgt und wenn nötig kannst du auch mal einen Transporter nehmen.
In größeren Wohnanlagen stellen die auch mal Autos in die dortige Tiefgarage.
Alle Bedenken teile ich uneingeschränkt, wenn es trotzdem alternativlos ist, das Vorhaben umzusetzen, dann würde ich dazu einen Verein gründen und alles über Mitgliedsbeiträge abdecken wollen oder eine Genossenschaft. Beide Konstellationen schützen rechtlich den EINEN und nehmen finanziell alle mit ins Boot, bei der Genossenschaft sicherer als bei einem Verein.
Viel Erfolg bei dem Vorhaben und viel "Glück" bei der Entscheidungsfindung. Mich würde es freuen, wenn von @Orgemann Feedback zum weiteren Verlauf kommen würde. Die Idee ist (im Grundsatz pro Ressourcenschonung) keine schlechte. Und nicht immer ist (vielleicht wie in diesem Fall aus Gründen die nur diese Gemeinschaft kennt) eine große Carsharingcompany die Ideallösung.
Ich hatte mal ein Gemeinschaftsauto zu dritt, teilweise zu viert.
Aber hier gab es einen Besitzer der das Fahrzeug bei sich parkte und "privat" nutzen konnte.
Kaufpreis und Reparaturen wurden immer geteilt.
Beim Hobby welches ca. 2-3 mal die Woche ausgeübt wurde, fuhr der "Besitzer" das Fahrzeug und holte die anderen Personen ab. Hier wurde immer "Spritgeld" von 10 Euro pro Fahrt von jedem Mitfahrer kassiert. Somit waren Steuer und Versicherung auch gleich bezahlt.
Aber "gerecht" wird sowas nie sein. Kommt auf den Einsatzzweck an.
Wenn das Fahrzeug mehrere Personen nutzen sollen sehe ich Probleme.
Das ist wie bei einem Anhänger. Den wollen auch immer alle am Samstag bei schönem Wetter.
Fahrzeugwert vor Corona 2000 € und optisch schlechter Zustand.