Muss man den Motor heutzutage noch einfahren ?

Audi S5 8T & 8F

Hallo liebes Forum,

ich hole meinen A5 (2.0 TFSI 180 PS) in der 15. KW von meinem Audihändler ab und habe nun folgende Frage:
Muss der Motor, so wie früher, die ersten 1.000 km noch eingefahren werden, also nicht über 4.000 U/min etc. ?

Grüße aus Berlin

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Twinni


Ich habe zweimal drauf verzichtet. Dadurch hatte ich lange mit deutlich höherem Ölverbrauch zu kämpfen und keine weiteren Vorteile.

Andreas

Genau das kann die Konsequenz vom Verzicht sein. Daher JA zum Einfahren!

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Zitat:

Original geschrieben von Fred.S.


Wie sehen denn eure Empfehlungen für das Einfahren des Motors aus ?
Die 1.000 km nicht über 4.000 U/min drehen ist ja nur eine Möglichkeit, wie sieht die Einfahrphase bei euch so aus ?

Gruß - ebenfalls aus Berlin,
FRED.

500 km sanft.

500 km mit steigenden Anforderungen (schnelleres Beschleunigen, höhertourig fahren)

500 km schnell

Motorölwechsel und Fehlerspeicher Auslesen (prinzipiell eine Inspektion) beim Freundlichen

Fertig ist das Einfahren. und der Spaß kann beginnen.

Das Einfahren soll dazu dienen, daß eventuell im Fahrzeug verbleibende Partikel ausgewaschen bzw. entfernt werden. Weiterhin werden hierbei die eventuell negativen Toleranzen (z.B. Zylinderlaufbuchsen, Lager, etc.) eliminiert.

Zitat:

Original geschrieben von RGV250LS


Ich denke mal es kann generell nicht schaden einen Motor die ersten 500 Km warm zu fahren und nicht voll Stoff zu geben...

das mach ich jeden morgen so 😁

Allgemein stellt sich mir eher die Frage wann der V8 des S5 seine maximale Leistung hat, denn bekanntermassen dauert das je nach Motor relativ lange bis er seine Nennleistung voll erreicht....

Zitat:

Motoren werden im Werk Budapest gefertigt. Alle Motoren erfahren einen 15 Min Einlauf und Leistungstest .

Gruß Fireblad

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Hallo zusammen,

ich bin auch einer aus dem Lager der vorsichtigen Einfahrer. Ich habe den Eindruck, dass scheinbar widersprüchliche Ansichten hier in vielen Fällen gar nicht so widersprüchlich sind, wie sie auf den ersten Blick wirken. Denn einige der hier postenden verfolgen ganz unterschiedliche Ziele mit ihrem einfahren.

Ich will gerne glauben, dass die Notwendigkeit des Einfahrens, um Kolbenstecker zu vermeiden, so wie bei früheren (also ich meine viel früheren) Motoren, dass diese heut zu Tage nicht mehr besteht. Gleichwohl gibt es im Maschinenbau Effekte, die höchstwahrscheinlich auch für die Zustände während des Motorbetriebs gelten und denen man eine positive Wirkung des "schonenden" Einfahrens zuschreiben kann.

Für die 15 Minuten auf dem Motorenprüfstand gibt es viele qualitätssichernde (und Rauhigkeitsspitzen-abtragende) Gründe. Aber nach den 15 Minuten ist der Motor ja noch längst nicht "eingefahren" (wie die hier vielfach beschriebenen Beobachtungen zum Thema "frei werden" und anfänglicher Ölverbrauch etc. auch belegen).

Die, die möglichst schnell die volle Leistung ihres Boliden spüren wollen und die möglichst früh im Lebenszyklus ihres Motors die Phase seiner höchsten Leistungsfähigkeit haben wollen, die treten halt schon früh ordentlich auf den Pinsel. Und dürften ihr Ziel damit wohl auch erreichen. Wenn aber nur ein Teil der nachfolgenden Betrachtungen zutrifft, setzen verschleißbedingte Alterungserscheinungen eines Motors aber auch bereits bei geringerer Laufleistung ein (Ölverbrauch, Kompressionsverlust etc.)

Die, die ihr gutes Stück länger als 100 Tkm bei besten Fahrleistungen fahren wollen tun sehr wahrscheinlich gut daran, ihr Herzstück schonend für den Lebensmarathon vorzubereiten. Und hier sind nach meinem Dafürhalten einige der wichtigsten Gründe:

- Oszillierende Kräfte (allen voran die Explosionskräfte im Zylinder und die Beschleunigungskräfte bewegter Massen) sind beim schonenden Einfahren gering und erlauben so, dass sich in den kraftübertragenden Gleitflächen (z.B. Kolben-Zyl.) Formungenauigkeiten und Rauhigkeitsspitzen mit teils anderen Mechanismen einander angleichen (Bohrungen sind mikroskopisch betrachtet z. B. nie wirklich rund. Feinwerktechniker können anhand einer Rundheitsmessung sogar sagen, mit wieviel Schneiden ein Bohrwerkzeug ausgerüstet war - dazu passt die "Rundheits-Geometrie" des Kolbens (und seiner Ringe) nie). Daher starten die beiden Bewegungspartner (die ja nach dem Einsetzen des Kolbens sich quasi in ihrer Zwangslage (!) auf ewig das Ja-Wort gegeben haben) ihr gemeinsames Dasein nur mit soetwas wie Linien und/oder Punkt-Berührungen

- Hohe Anpreßkräfte reiben in den Kontaktlinien das Material in höherem Maße ab, als niedrige.

- Je länger am Anfang der Zustand kleiner Kontaktflächen bestehen bleibt, um so mehr kann der Effekt der Kaltumformung zur Materialverfestigung führen (auch weniger Rißneigung (bedeutet Verschleißfestigkeit im mikroskopischen "Reibmechanismus"😉). (Schmieden (Prozeß der Druckumformung) unterhalb der Rekristallisationstemperatur bezeichnet man als Kaltumformung des Materials)

- Tendenziell reibt sich der Kolben bei schonender Einfahrweise also nicht sein Bett sondern es ist eine Mischung aus Reiben und "schmieden" mit vergleichsweise höheren Anteilen beim Schmieden (und den zuvor beschriebenen, positiven Einflüssen).

- Da die Kurbelwelle in Abhängigkeit von Drehzahl und Lastzustand immer wieder andere Bahnen in ihren Lagerschalen beschreibt, ergeben sich daraus auch immer wieder geometrisch andere Kontaktbedingungen. Dieser und andere Effekte verlangen nach den wechselnden Drehzahlen.

- kleine Kontaktflächen zu Beginn der Einfahrphase ermöglichen nur einen geringeren Wärmeübergang von einem Kontaktpartner auf den anderen. Bei eingeschliffenen (und damit größeren) Flächen geht dies Besser (Bsp. Kolbenringe etc.)

- Analog kann man sich viele allgemein gültige Zusammenhänge für Zahnflanken der Getrieberäder überlegen oder Laufabahnen von Kugeln in hoch belasteten Kugellagern usw.

Am Ende des Tages bedeutet das schonende Einfahren ja "nur" etwas Selbstbeherrschung und "Motormitgefühl" am Anfang 😉

... und schaden kanns wohl auf keinen Fall (für die immer noch Zweifler) 😉

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von fireblad



Zitat:

Motoren werden im Werk Budapest gefertigt. Alle Motoren erfahren einen 15 Min Einlauf und Leistungstest .

Gruß Fireblad

Hallo Fireblad,

die Fertigung der Motore ist nicht in Budapest sondern in Györ.

http://www.audi.de/.../audi_in_ungarn.html

mfg

Manfred

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