Motorradfahrer Nachwuchs ?
hallo liebe freunde des kolbenhubs. ich habe mich erst vor kurzem hier angemeldet, jedoch lese ich hier schon eine weile in eurem informativen forum, daher man doch auf viele fragen eine antwort findet. eine sache geht mir jedoch andauernd durch den kopf und ich finde einfach keine antwort drauf. ich hab mal in der "mopped" gelesen das der motorradfahrer nachwuchs ausbleibt. aber wenn ich hier im forum lese wieviele ihren A - führerschein machen, oder ihn machen wollen, bzw sich jetzt ein bike kaufen, dann stell ich diese behauptung doch in frage. auch viele bekannte von mir sind biker. und einige die jetzt noch keine 18 sind wollen sich auch später ne R6 etc. zulegen und halt ihren lappen machen. naja, ich bin selber begeisterter biker und muss sagen das ich mir kein faszinierenderes hobbie vorstellen kann. die sache ist halt die: ich denke das durch zunehmend jugendliche biker vor allem das grüssen und auch das gemeinschaftsgefühl nachlässt ... also viele hier grüssen ja alles und jeden (ausser roller) das liest man ja oft, aber ansonsten denke ich, das durch zuviele biker auf unseren strassen alles ein wenig abflachen wird. in österreich ist es ja meines wissens so, das motorradhändler über umsatzeinbusen klagen und dort motorradfahrer seltener werden... ist dies auch auf deutschland übertragbar ?
ich würd mich über konkrete aussagen freuen, ich habe lange im internet gesucht, und auch in eurem forum finde ich dazu bisher nichts.
freue mich über konstruktive beiträge
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Dann melde ich mich auch mal als 22-jähriger "Jungbiker"
Ich habe brav mit 18 meinen Autoführerschein gemacht. Zu der Zeit hatte ich noch gar nicht an ein Motorrad gedacht. Praktisch seit Erwerb meines Führerscheines arbeite ich in dieversen Botenjobs. Das Interesse am Motorrad kam dann so mit 20. Das Größte Hindernis auf dem Weg zum Bike war die Schar der Leute, die mit das Motorrad als zu gefährlich und unnütz ausreden wollte. Das Geld für Lappen, Bike und Unterhalt beziehe ich komplett aus diesen Botenjobs.
Nun, gut. Ich habe mich durchgesetzt und es bis heute nicht bereut. So teuer, wie manche Behaupten ist es übrigens auch nicht.
Wenn ich mich bei uns an der Uni umsehe (Ruhr Uni Bochum), wo der Parkplatz täglich aus allesn Nähten quillt, dann sehe ich zwar auch einige Bikes dort stehen, aber gemessen an der Zahl der Autos sind es eigentlich verdammt wenige.
Meine These, warum es so wenige junge Biker gibt:
-Man kann nichts trinken (traurig, aber wahr)
-Die Klamotten, die man mitschleppen muss
-Der Helm (Frisur)
-Die Gefahr
-nicht vorhandener Komfort
-die "coolen" Bikes sind zu teuer (komischerweise wollen wirklich sehr viele nichtbiker nur eine Supersportler, oder gar nix)
Die Spritpreise sehe ich eher als förderlich an. Wenn ich mich entscheiden muss, ob ich mit dem Auto wohin fahre, oder für die Hälfte an Sprit mit dem Bike. Steuern und Versicherung is ja auch noch billiger. Früher sind die Leute ja auch auf ihren 250er bei Wind und Wetter gefahren, weil Autos einfach zu teuer waren. Wenn die Leute mal nicht so bequem sind, dann könnten wir wieder da hin kommen.
Da melde ich mich doch auch mal zu Wort:
In meinerm Abschlussjahrgang waren wir eigentlich schon weit überdurchschnittlich viele Motorradfahrer (5 "Aktive Fahrer" und 2 die zumindest den Schein hatten von 40 Abiturienten)
Die Hürden waren allerdings wirklich in erster Linie finanzieller Natur:
Während bei einem meiner Kumpels der Vater Motorradnarr ist und selber mehrere Bikes besass von denen eben eins erstmal auf 34PS gedrosselt wurde musste ich beispielsweise Motorradschein und Moped selber bezahlen. Da hatte man also für fast 3000€ 2 Führerscheine gemacht (Auf der Alb geht halt ohne Auto im Winter gar nix mehr), den Eltern erklärt sie hätten ja 2 Autos, von denen Abends meist nur eins gebraucht wird, das andere kann ich ja dann nehmen, für 500€ Textilausrüstung gekauft, um auch bei etwas schlechterem Wetter Fahren zu können und stand erstmal ohne Geld da. Ein Motorrad konnte ich mir erst leisten, nachdem meine Mutter eingewilligt hatte dass sie vorfinanziert und ich letztes und dieses Jahr jeweils die Hälfte abbezahle. das Rrestgeld vom Ferienjob floss dann in Sprit, Öl und das ein oder andere Ersatzteil.
Trotzdem konnte ich dieses Jahr Ende August nicht mehr fahren, weil ich kein Geld mehr hatte. Inzwischen ist das Geld vom Ferienjob da, es geht wieder.
Zitat:
Original geschrieben von Fishbed
Inzwischen ist das Geld vom Ferienjob da, es geht wieder.
Ich glaube es ist immer die Frage, ob man nen festen Nebenjob hat, der jeden Monat was abwirft, oder ob man nur "Saisonarbeiter" ist.
hmm, naja nochwas: bei den kiddies die ich kenne herrscht auch immer eine gewisse "ich hab das tollere motorrad als du" einstellung, was ich persönlich auch als sehr affig empfinde ... und ich hab die einstellung bisher nur bei jugendlichen erlebt. disktuieren mit diesen blinsen bringt übrigens auch nicht besonders viel.
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Mopped aufmotzen und damit am Biker-Treff rumposen ist aber auch unter "Erwachsenen" nicht völlig unbekannt ... 😉
... das zu fahren was man kann ist ja auch ok, verurteilt ja auch niemand diejenigen die teure Motorräder fahren, nur die jenige die nur Motorrad fahren wenn sie mit nem Luxusmopped unterwegs sein können und denen das sonst zu unqool ist. Denen liegt es nämlich nicht am Motorradfahren an sich sondern an der Qoolheit.
Meine GS ist auch nicht mehr so wirklich original, und meine zukünftigen werden es auch nicht sein, vorausgesetzt ich hab das Geld fürn umbau, ansonsten schäm ich mich auch nicht mit ner original GS oder meiner alten SR 125 rum zu eiern.
Und daran haperts bei vielen meines alters halt.
Achso nen wichtigen Punkt hab ich noch vergessen,
Motorradfahrer sind qool, aber Mädchen bequem und somit ziehen sie dann doch den mitm Auto vor, für ideale Chancen müssen die zumindest wissen das du auchn Auto hast, davon erzählen ist aber zu prollig...
Nebenbei, was die gutaussehenden Motorradklamotten angeht, warum ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen chucks Wasserdicht zu impregnieren und mit umknickschutz etc. auszustatten? Die ideale Form hätten sie ja eigentlich, möchte fast sagen das sich damit besser fahren läßt als mit den meisten Motorradstiefeln, nur schutz ist halt gleich null leider. Ebenso Jacke und Hose, lassen sich nicht protektoren auch in Klamotten einbauen denen man von aussen ihren zweck nicht ansieht? Wer doch mal ne überlegung wert, dann wäre ich nicht genötigt die halbe Schultasche mit wechselklamotten vollzupacken und die hälfte der Jungbiker die mit T-shirt auf ner R6 unterwegs sind würden sicherlich auch kleiner werden.
Falls das irgendwer ließt der am überlegen ist ob er den Lappen machen soll aber sich z.B. wegen seiner Haare nicht sicher ist, ich persönlich mache es so das ich das Haargehl einfach mit in die Schule/Kneipe/Kino nehme und mich einfach direkt für 5 Min auf die Toilette verziehe. Und wenns erstmal richtig getrocknet ist hälts ne kurze tour auch eigentlich einiegermaßen durch.
P.S. Zu den Klamotten muss ich noch sagen das die Entwicklung bei Jacken ja schon so in die Richtung geht, bzw. es gibt immermehr Modejacken die aussehen wie Motorradjacken, warum nicht umgekehrt?
* Qool ist meine ganz eigene Schreibweise um mich von der Masse abzuheben, weißt ihr mich nicht auch noch darauf hin dass das falsch ist.
@nibbler: was solln diese modescheiße??? wenn ich motorradfahrer bin, dann steh ich mit stolz dazu und vertrete es mit ganzem herzen.
ansonsten kann jeder tun was er will, ich fahr auch nur mit ner "normalen" jederlacke, ohne protektoren ('back to the roots'😉.
... ok ok seh ich alles ein, aber Mit kompletter Textilkombie inner schule rum zu laufen ist speziel im Sommer doch etwas nervig. Meine Motorradjacke trage ich auch wenn ich mal nicht mitm Mopped unterwegs bin, hat auch keine Protektoren und gehörte (bis sie nicht mehr passte) meinem Vater ist mitlerweile knapp 30 Jahre alt. Mit Jeans zu fahren ist ja aber auch nicht das wahre also wechsel ich zwischen inner Schule, zumindest im Sommer (im Winter ists manchmal ganz angenehm).
Abgesehen davon steh ich ja garnich auf das was algemein als Modisch bezeichnet wird, sowohl jeans als auch Zimmermanshosen trag ich eigentlich in ner größe in der ich nicht noch meinen gesamten Freundeskreis mit unterbringen könnte. Und der Kragen von Polo-hemden wird sogar runter geklappt.
Der Unterschied ist halt wie man sein Motorrad nutzt, ich nutze es nicht nur (auch) aus spaß sondern hauptsächlich um zur Schule oder sonst wo zu kommen und da sind die Motorradklamotten nunmal einfach ungeeignet.
Achso die Idee mit den Chucks ist daraus geboren das ich grundsätzlich damit fahre weil ich mit meinen Mopped stiefeln sterben würde müsste ich den ganzen tag damit rum laufen müsste, das aber selber nicht für ideal halte.
Jetzt muss ich auch mal etwas dazu sagen, da ich auch erst 19 bin.
Ich möchte aber bemerken, dass das ein oder andere Geschriebene sicher provokant, vielleicht auch arrogant (das behauptet zumindest meine beste Freundin immer) klingt.
Mit 15 habe ich mit dem Mofa begonnen. Das war eine Hercules, die mein Onkel aus zwei Mofas zusammengeschraubt hat.
Mit 16/17 habe ich mir (von meinem eigenen Geld) eine gebrauchte Aprilia RS 125 gekauft. Den FS hat mein Vater bezahlt.
Mit 18 habe ich dann, auch auf Kosten meines Vaters, sowohl Auto- als auch Motorrad-FS gemacht und hatte/habe ein Auto (den Zweitwagen meiner Eltern; sie haben sich einen neuen gekauft, das Auto gehört jetzt mir) und ein neues Motorrad (wiederum beides hautpsächlich von meinem Vater gesponsored). Allerdings brauche ich das Motorrad nicht zum "Posen", sondern um damit (bei Wind und Wetter) meinen Spaß zu haben. Ich brauch' auch keinen Supersportler mit Goldfelgen, sondern ein Mopped zum Fahren (BMW F 650 CS - eben nichts zum Angeben, eher zum Blamieren, dafür macht's richtig viel Spaß).
Kommen wir zum Thema "Feminisierung einiger Jungs".
Zu diesen Jungs würden mich wohl einige hier zählen. Armani, Gucci und Boss gehören ebenso dazu wie hochwertige Maßhemden (natürlich nie selbst gezahlt, dafür ist meine Mama zuständig - verzeiht mir bitte die Provokation...und bitte keine Diskussion darüber, sodass der Thread geschlossen wird). In eine Schlägerei war ich noch nie verwickelt, Alkohol trinke ich nur sehr selten, achte sehr auf mein Äußeres (mehr als viele andere Jungs, auch mehr als so manches Mädel), ich darf mich wohl als wohlbehütet und (wahrscheinlich auch) verwöhnt bezeichnen. Ach ja, schwul bin ich übrigens nicht, auch wenn es mich nicht stören würde.
Na und - stört das beim Motorradfahren? Nein!! Dann zieht man eben Hosen an, die schon mal öfters getragen wurden (wenn sie kaputt sind, kann man sie ja ersetzen), Motorradhose und Stiefel eben nur dann, wenn man nicht nur in die Stadt fährt. Und wenn ich mal chic sein muss, kann ich ja immer noch Auto fahren...aber das vermeide ich, wenn möglich (ist ja auch teurer). Auf die Frisur kann man nun mal keine Rücksicht nehmen, aber was soll's. Der Typ, der ständig neue Mädels "abschleppen" muss, bin ich ohnehin nicht - da bevorzuge ich eine kleine, aber feine Auswahl. Und der Sicherheitsaspekt - hey, da bin ich wohl auf der anderen Seite ein "harter Kerl"...das Risiko gehe ich für den Spaß gerne ein.
Offensichtlich verbinde ich aus beiden Welten etwas. Warum? Weil ich mich finanziell (noch) auf meine Eltern verlassen kann, andererseits aber von meinem Vater rechtzeitig ans Motorrad herangeführt wurde...und das auch stärker betreibe, als sich das meine Eltern damals vorgestellt hätten.
Allerdings ist es leider so, dass in meinem engen Freundeskreis auch keiner Motorrad fährt...und das scheitert nicht am Geld, sondern an Bequemlichkeit und mangelnder Sicherheit. Und an der Erziehung der Eltern. Ich musste mich zu Mofa- und 125er-Zeiten ja auch immer verteidigen, weshalb ich das mache...aber ich hab's durchgezogen.
Die eine wollten, können aber nicht; die anderen könnten, wollen aber nicht.
Ich wollte meine Geschichte nur mal als kleines (und vielleicht seltenes), aber prägnantes Gegenbeispiel einiger als absolut angesehener Thesen darbringen. Verwöhnt und trotzdem ein Biker (der sogar grüßt) - eine Ausnahme?
Gruß
aggex
PS: Ich freue mich auf Manöverkritik - nur sachlich und konstruktiv muss sie sein.
Hab mit femininisierung nur versucht das zu beschreiben, ich nehm mich selber da auch nicht aus, trage zwar etwas alternative Sachen achte aber trotzdem so einiegermaßen darauf wie ich aussehe. (bin auch nicht schwul obwohl ich nicht ganz verstehe warum das angebracht wurde weil das damit relativ wenig zu tun hat).
Fakt ist das bei Jugendlichen das aussehen doch nicht ganz unwichtig ist, war früher sicherlich genauso, aber zumindest wenn ich meinen Vater da so zum vergleich ran ziehe waren seine Klamotten und Haare um einieges besser dazu geeignet als die heute Modernen.
Da ich zur Schule, Tanzschule, Proberaum, usw. aber immer um die 30 km unterwegs bin tu ich das nur ungern ohne Schutzkleidung.
Es ist auch kein zwangsläufiger Grund nicht Motorrad zu fahren aber nen Hindernis über das man hinwegsehen muss um trotzdem Motorradfahrer zu werden, und das machen halt relativ wenige, meistens die die von ihren Eltern schon früh zum Motorradfahren erzogen wurden (im Kindergarten war es für mich das größte wenn mein Vater mich mitm Motorrad abgeholt hat (ca 5-600 Meter)).
Also nicht alles was ich da geschrieben hab als schlecht auffassen.
Aber hey das wichtigste ist immernoch das wir alle Motorradfahrer sind, ob wir uns ansonsten nach der Mode, Zweckmäßig oder einfach so wies uns gefällt anziehen ist jawohl ziemlich egal.
aehm naja, ich denke das dies ein grund ist warum viele junge biker ausschliesslich mit jeans und motorradjacke fahren ... ne komplette lederkombi kann man eben nur anziehen wenn man mal eben einfach nur ne tour mit seinem motorrad macht, alles andere macht sich schlecht.
@Erka
Da sprichst du mir aus der Seele.
Die Motorradjacke kann man problemlos ausziehen, aber die Hoswe ist immer ein Problem. Leider ias das auch genau der Bereich, auf den man drauf fällt.
Eine vernünftige Motorradhose, die nicht so ätzend warm ist, das wäre eine tolle Sache.
@aggex: schöner Beitrag, mir ging's da vor mittlerweile paar Jährchen recht ähnlich - und irgendwo auch heute noch (was die Frisur betrifft 😁), zeigt aber halt auch nur das es neben den "vielen" auch ein paar "normale" gibt.
Man kann auch unmöglich das was hier im Forum passiert als einen Schnitt der Allgemeinheit sehen. Viele die die Kosten für's biken mit 18 auf sich nehmen, machen das aus Spass am biken. Kaum jemand hat die Kohle sich nen Supersportler zu kaufen und dann aber auch noch ein Auto zu haben. Daher hat's bei mir einfach bis 25 gedauert bis dann endlich beides geklappt hat. Und vorher bin ich halt alles mögliche von Kumpels gefahren um zumindest mal wieder drauf gesessen zu haben. Aber auch für mich gibt's eigentlich nur nen Supersportler, macht mir einfach am meisten Spass. Oder ne Harley, aber dann nur als zweit Bike um auch mal cruisen zu können 😁
In meinem Freundeskreis fährt eigentlich kein kleiner Teil Motorrad. Die die's tun, aus voller Überzeugung am biken, und da is alles dabei von der Enduro, Harley, über Tourer wie GS usw. bis zu den Supersportlern. Und zu jedem passt sein Bike.
Der Rest der kein Bike hat, macht's aus Bequemlichkeit und Sicherheitsgründen nicht.