Motorrad Vorderrad-Bremse schleift stark
Guten Tag zusammen,
Ich habe seit einiger Zeit das Problem an meiner Suzuki gsx600f von 1994, dass die vordere Bremse sehr stark schleift und ebenso sehr schwach bremst.
Die Bremssättel haben jeweils 4 zylinder, 2pro Seite.
was ich bisher zur Problembekämpfung unternommen habe:
-Hauptbremszylinder erneuert
-Bremsleitung erneuert (gebraucht)
-Bremssättel komplett zerlegt, ultraschall gereinigt neue Gummis rein und mit ordentlich Kupferpaste montiert
-Gabel Spannungsfrei montiert
alles in allem habe ich das gesamte System überarbeitet und die Kolben sind leichtgängig wie eh und je und das System ist dicht.
Ebenfalls war eindeutig eine Kolbenrückstellung zu beobachten, bei Betätigung des Bremssystems im ausgebauten Zustand, also das System als ganzes scheint zu funktionieren.
Mittlerweile bin ich mit meinem Latein am Ende und habe nur noch eine Idee.
Wäre es möglich dass ich beim Entlüften der Bremsanlage nicht alle Luftbläschen rausbekommen habe, so dass bei Betätigung des Bremshebels ein Druck entsteht der dann die Luftbläschen komprimiert und sich beim loslassen dann die Luft wieder auf das normale Niveau ausdehnt statt dass die Koben zurück fahren?
Das könnte wohl auch eine Erklärung dafür sein, dass ich zwar einen Druckpunkt habe der direkt am Anfang ist, ich aber fast bis zum Lenker ziehen muss für eine Vollbremsung.
Ich hoffe mein Problem ist gut geschildert und ich freue mich über ein paar Rückmeldungen die mir ein wenig helfen können.
mfg Benni
20 Antworten
Wenn's am Kolben und den Leitungen nicht liegt bleibt eigentlich nur noch die Scheibe übrig.
Mal den Rundlauf überprüfen.
Wenn die sich verzogen hat dann schleift sie auch
Danke für die Antworten bisher, also Bremshebel ist der Originale und die Bremse funktionierte bis vor einem Jahr noch einwandfrei. alle Zugehörigen Bauteile sind verbaut z.B. Sicherungssplinte etc.
Irgendwann fing sie aber dann an zu Schleifen, möglicherweise nach einem Flüssigkeitswechsel, bin mir aber nicht Sicher, es kann auch sein dass es immer schon so war ich aber nicht bemerkt habe.
daraufhin bekamen meine Schwimmenden Bremsscheiben so viel Spiel, dass ich sie austauschen musste, vermutlich wegen der ständigen Hitze durch das Schleifen also auch die Scheiben sind neu. Jedoch war die Bremswirkung nach dem Scheibenwechsel sehr viel schlechter.
Bremsbeläge waren auch erst 3 Wochen alt vor dem wechsel der Scheibe und die Scheibe ist auch die richtige für mein Modell.
Jetzt Frage ich mich wegen der schwachen Bremswirkung, könnte es vielleicht am Material der Scheibe liegen?
Und das mit der nicht vorhandenen Kolbenrückstellung war voher auch schon so.
Als letzte Instanz würde ich natürlich mal zu einer Werkstatt fahren, aber da ich eigentlich so gut wie alles am Motorrad Fachgerecht selber mache, würde ich mir das Geld gerne Sparen und hoffe hier einige Ideen zu bekommen.
Ich habe bei meiner gsx-f 1100 ´93letztes jahr die beläge gewechselt und mußte neue stifte kaufen weil die sehr eingelaufen waren-dadurch hingen die neuen organischen/originalen schräg in den schächten und verkanteten.....
da du schon die kolben raus hattest und neue dichtungen eingebaut hattest und sich nichts verändert hat, finde ich das die eine oder andere leitung vielleicht zu sitzt und kein rückfluß mehr stattfindet der die beläge die zehntel zurückstellt für den freien lauf.
Die Dichtungen an den Bremskolben kann man auch verkehrt herum einbauen. Der Kolben in der Bremspumpe könnte auch festgegammelt sein, geht nicht mehr in die Ausgangsstellung zurück. Da ist ein Gummibalg über dem Kolben der Bremspumpe, auf den der Bremshebel drückt. Der wird gern mal porös/rissig, dann kommt Nässe/Dreck in die Pumpe und der Kolben wird schwergängig.
Ähnliche Themen
Bremsen können in der Tat ein leidiges Thema sein. Leider kann ich auch nur eine weitere mögliche Ursache (von vielen möglichen) nennen. Dass die Bremsen vorne etwas arg schleifen, habe ich immer wieder mal. Bei mir ist das aber auch immer schnell behoben.
Einmal habe ich bei meiner damaligen Gixxer auch mehr machen müssen, damit das Vorderrad wieder einen sauberen Rundlauf hatte (ohne gleich ausgebremst zu werden). Glücklicher Weise reichte bei mir eben doch die Demontage der Bremssatteln, Reinigung der Kolben (ohne sie auszubauen), sie mit Bremszylinderpaste einzuschmieren und alles wieder zu montieren. Eine Vertragswerkstatt wollte mir da schon eine Generalüberholung der Bremssatteln für 750 Euro andrehen.
Welche Kleinigkeit mir aber bei der Sache dann auch aufgefallen ist: Viele bauen das Vorderrad sowie die Bremsen nicht nicht exakt nach Werkstatthandbuch wieder ein. Okay, nach Werkstatthandbuch ist auch nicht unbedingt immer die einzige Möglichkeit, stimmt schon. Laut Werkstatthandbuch setzt man das Vorderrad an und schiebt die Achse hinein. Die Achsenmutter wird zunächst handfest gedreht. Dann werden die Bremssatteln montiert und die Beläge werden angepumpt. Erst dann wird die Achsenmutter mit Drehmoment festgezogen und diese kleine zwei Schrauben unter der Achsenschraube. Dann soll zumindest ich nach Handbuch meines Motorrads die Gabel ein Paar Male ein und ausfedern lassen. Erst dann soll ich die kleinen zwei Schrauben auf der anderen Seite mit Drehmoment festziehen. So hat es dann seitdem auch immer geklappt.
Habe aber eben auch schon gemerkt, dass manche Mechaniker alles gleich festschrauben und dann erst die Bremsen montieren sowie die Beläge anpumpen. Ich sage jetzt nicht, dass das generell falsch ist. Denn ich bin kein Experte. Aber oftmals hat das Vorderrad dann eben doch wieder stark geschliffen. Als ich dann mal zu einer Schraubergruppe mit Privatwerkstatt dazu kam, erlebte ich das gleiche. Der Kollege und Besitzer der Privatwerkstatt bot auch Reifenwechsel an. Ein Bekannter ließ sich dort die Reifen wechseln, samt Demontage und Montage (manch einer baute vor Ort aus, drückte es dem Besitzer in die Hand zwecks Reifenwechsel und montierte anschließend alles wieder selbst).
Auch hier wurde das Rad eingebaut, alles sofort festgezogen und anschließend erst die Bremsen. Ergebnis: Radlauf war auffällig schwergängig. Der Bekannte mit dem betroffenen Motorrad meinte auch gleich "Keule was hast du da gemacht? Das war vorher noch nicht so." Der Werkstattbesitzer machte rum, demontierte, fummelte hier und da, baute wieder zusammen - ohne Erfolg. Meine Idee mit dem "korrektem" Einbau nach WHB wurde ignoriert. Er schraubt seit zig Jahren und wüsste es ja wohl. Als nichts half, ließ er dann doch mal mich ran. Ich habe alles nochmal ausgebaut und eben nach WHB wie oben beschrieben montiert. Ergebnis: Das Rad drehte sich wieder normal! Irgendwann kam nochmal ein anderer Kollege mit seiner BMW zum Reifenwechsel und es war die gleiche Geschichte.
Das muss jetzt aber nicht unbedingt die Lösung für dich sein. Denn du hattest ja das Problem schon bevor da rumgeschraubt wurde. Vermutlich werden jetzt auch einige sagen "ich schraube auch immer gleich alles fest und hatte nie Probleme!". Daher führt wohl kein Weg an einer Werkstatt vorbei. Höchstens du probierst das vorher doch mal aus. Bei meiner Hayabusa habe ich das auch gelegentlich, dass es vorne mehr schleift als es soll. Das merke ich dann daran, dass es sich schwer schieben lässt - vor allem wenn die Straße auch nur eine sehr geringe Steigung hat. Da bocke ich aber hinten und vorne auf, nehme ein Tuch mit Bremsenreiniger, setze es an die Bremsscheibe an und drehe das Rad ein Paar Mal. Auch wenn die Bremsscheibe an sich schön silber und "sauber" aussieht, habe ich dann doch sichtlich Schmutz im Tuch und ich merke, dass das Rad sich wieder leichter dreht. Gleiches Spiel mit der anderen Bremsscheibe und alles ist dann wieder gut.
Vor 2 Jahren kamen bei mir Stahlflexbremsleitungen rein. Radlager sind laut Werkstatt vom letzten Reifenwechsel (welches jedes Jahr erfolgt) einwandfrei. Wüsste also sonst keinen bestimmten Grund, warum ich das Problem auch jedes Jahr zwei bis drei Mal habe. Zum Saisonbeginn schraube ich auch immer die Satteln ab, hole die Bremsbeläge heraus, reinige soweit alles, schmiere die Kolben (was davon raussteht) mit Bremszylinderpaste ein, die Beläge erneut mit Kupferpaste/Keramikpaste und montiere alles wieder. Bei einem Bremsbelagwechsel dann das Gleiche nochmal.