Motorrad „springt“ beim bremsen

[Spannungsprüfer132970]

Moin,

zu mir erstmal, bin relativ neu in der Motorrad-Szene und entschuldige mich erstmal, wenn die Frage „dumm“ oder sowas in der Art ist, kenne mich dementsprechend noch sehr sehr wenig aus.

Ich habe mir vor ca. 1 Monat eine Kawasaki ZX6R 2007 zugelegt mit aktuell 13.300 Kilometern.

Hatte die Kawasaki auch direkt in die Garage gefahren und die Batterie ausgebaut.

Da heute (19.12.2019) gutes Wetter war, habe ich die Batterie wieder eingebaut und bin etwas rumgefahren.

Beim fahren habe ich gemerkt, dass

1. die Vorderradbremse leicht quietscht

2. beim bremsen auf unter 20 km/h so ein komisches Geräusch kommt, als würde man zwei Plastikteile aneinanderreiben

Und 3. das Motorrad beim bremsen (Vorderradbremse) nicht gleichmäßig bremst, sondern teilweise nach vorne springt, also also würde die Bremswirkung für einen kurzen Moment auslassen.

Die Bremsen sind zudem nicht neu.

Über jede hilfreiche Antwort bin ich dankbar. :)

Mit freundlichen Grüßen

[Multimeter186]

Und dann hat sich das Problem mit der Bremse erledigt, wenn er den passenden FS hat?

Du meinst also der evtl.nicht legale A2 Lappen verursacht das Bremsenrubbeln...

LoL. :)

[huedefueh]

Du weißt, was ich meine.

[Multimeter186]

Ja, klar.

Aber mal ehrlich: Selbst wenn es so wäre, würde er es hier kaum zugeben,

Könnte 99 auch für 99 Luftballons stehen?

Ein Nenafan also oder NDW Freak. :)

[huedefueh]

Ok, zum Thema.

 

Reinige erstmal die Scheiben. Fahre/bremse sie danach mal richtig heiß.

Wenn es dann immer noch rubbelt, besorge Dir eine Schlaguhr und schau nach, ob die Scheiben einen Schlag haben.

Wenn ja, würde ich mir bei 125PS lieber neue kaufen.

[SchwarzMetallerHH]

Schlaguhr :rolleyes:

Du meinst es Messuhr.

Was dir aber nichts nützt, da die Scheibe eh nicht auf das 100stel gerade läuft, wegen besagter Floater.

Beim Auto ist das anders. Die Scheiben sind fest montiert.

Entscheidend ist die Dicke. Und die ist nicht überall gleich, das verursacht das rubbeln. Und das macht man mit einer Messschraube.

Gruß

Volkmar

[Forster007]

Auch beim Auto haben die einen Schlag. Der ist sehr klein. ABER im passenden Handbuch stehen die Werte und Grenzen drin. Auch was die Floater haben dürfen.

So verkehrt ist der Tipp an sich also nicht. Dennoch sollte es einer machen, der es schonmal gemacht hat oder einfach damit in eine richtige Werkstatt....

[nordsee523]

Das ist zu tun um mit dem Bike wieder echten Spass beim bremsen zu haben:

1.:

-Bremssättel auseinanderbauen

-Bremskolben raus, alles reinigen

-neue Dichtungen und die gereinigten Zylinder mit Bremszylinderpaste einsetzen

-Bremsflüssigkeit erneuern

-alte Beläge in die gereinigten Sättel mit etwas Plastilube einsetzen

-alte Scheiben ordentlich mit Bremsenreiniger saubermachen

-Vorderrad/Gabelklemmung lösen und wieder spannungsfrei anziehen

-ausschließen, dass Reifen verschlissen sind

-Probefahrt durchführen, aber nur um zu merken dass sich das Problem nicht durch einfache Reinigung erledigt hat

2.:

-Vorderrad ausbauen

-Bremsscheiben? Ins Altmettall!

-Beläge? Weg damit in den Müll!

-neue gereinigte Scheiben von z.B. TRW einbauen (450.-€)

-neue Beläge passend zur Scheibe mit etwas Plastilube (6.-€) montieren (60.-€)

-Vorderrad spannungsfrei einbauen

-Probefahrt durchführen, dieses Mal wird das Gefühl zu bremsen ein ganz anderes, ein sehr gutes Gefühl sein. Bremsen die erste halbe Tankfüllung nicht mit Absicht heiss bremsen. Ganz normal fahren. Danach dann wieder ordentlich reinlangen.

Leider wirst Du das Geld und die Arbeit investieren müssen. Rubbelnde bremsen sind und bleiben einfach suboptimal. Gefährlich sind sie noch dazu. Das ist keine Lösung sich damit abzuquälen. Bremsen müssen sich bei ner Sportmaschine absolut gleichmässig anfühlen.

 

Vielleicht kannst Du diese Sachen noch nicht allein erledigen. Das ist nicht schlimm, aber dann solltest Du es in kundige Hände geben. Wenn Du es doch selber machen möchtest, dann besorge Dir das Werkstatthandbuch.

Du brauchst gutes Werkzeug, Bremsflüssigkeit, ein Entlüftungsgerät, Druckluft, Schraubensicherung, Plastilube, Bremsenreiniger, Lappen und Tücher, Bremszylinderpaste, Fett für die Achse, Drehmomentschlüssel, die passenden Ersatzteile, einen Motorradständer oder Flaschenzug, bestimmt 2-3 Nachmittage für das Schrauben und 2 Abende im Vorfeld für das studieren des entsprechenden Kapitels im Werkstatthandbuch.

Vielleicht brauchst Du auch trotzdem jemandem mit dem Du das zusammen machen kannst. Wenn Du Dir das nicht wirklich zutraust, dann schaue Dich nach einer Werkstatt um und gebe eine komplette Revision (Scheiben, Beläge, Dichtungen des Sattel, Bremsflüssigkeit) der vorderen Bremssattel in Auftrag. Das kostet bestimmt 950.-€

Viel Spass mit dem neuen Bremsgefühl.

[Spannungsprüfer132970]

@huedefueh Hey, der @Forster007 hat schon recht, hab im August 2017 meinen A2 gemacht und dieses Jahr im August meinen A und bin aktuell 20 Jahre alt. :)

Mit freundlichen Grüßen

[Spannungsprüfer132970]

@nordsee523 Hey,

vielen Dank erstmal für die ausführliche und sehr sehr informative Antwort!

Ich werde es mir alles mal aufschreiben und mich nach und nach mit dem Werkstatthandbuch auseinandersetzen und bald mit Ihrer Hilfe selbst an dem Bike schrauben.

Da ich selber noch nie am Bike selber rumgeschraubt habe, lasse ich anfangs lieber die Finger von den Bremsen und werde es bei einer Werkstatt abgeben, mit den Informationen die Sie mir gegeben haben.

Also ich werde den Meister mal drauf ansprechen, ob das nicht besser wäre Ihre Methode auszuprobieren, denn ich denke mal wenn man Komplett fachmännisch neue Bremsscheiben und Beläge einbaut, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Probleme mehr geben wird.

Nochmals vielen Dank dafür!

Mit freundlichen Grüßen :)

[Forster007]

Lass die werkstatt das entscheiden. Ne gute sollte genau das schon von alleine machen.

Dann weißt du auch, ob du es dort machst oder lieber bei einem anderen...