Motorlüfter spielt verrückt

Mercedes E-Klasse W212

Hallo,

mein W207 macht seit einiger Zeit Probleme. Ja, es ist das 212er Forum, aber die Technik ist ja die gleiche und ich denke hier ist die Zielgruppe größer.

Es handelt sich um einen W207 E350 CDI aus 2009. OM642 mit 231PS.

Folgendes Problem:
Der Lüfter vorne läuft fast durchgehend auf Vollgas. Manchmal pendelt er immer wieder hoch und runter. Zwischen Vollgas und normalem Lauf.

- Mit der SD habe ich den Wagen ausgelesen, jedoch "leider" keine Fehler gehabt.

- Der Lüfter lässt sich auch in Echtzeit auslesen. Dabei ist zu sehen, dass er mit 90% läuft (das ist laut
Diagnose schon Vollast) und manchmal zwischen 40% und 90% pendelt.

- Der Motor fordert laut Diagnose 0%, also scheint die Ansteuerung schonmal zu passen.

- Ich kann den Lüfter per SD auch zwischen 10% und 90% ansteuern, somit kann nach meinem
Verständnis die Steuerleitung nicht defekt sein. Denn eine defekte Steuerleitung würde den Lüfter auch
auf 90% laufen lassen.

- Leider lässt sich die Forderung der Klimaanlage an den Lüfter nicht auslesen (zumindest habe ich es nicht
gefunden).

- Alle Temperaturwerte der Sensoren für die Klimaanlage sind plausibel und schwanken auch nicht (hatte
ich als Idee um das Schwanken zwischen 40% und 90% zu erklären).

- Das Ausschalten der Klimaanlage ändert nicht.

Meine Vermutung wäre jetzt: Lüfter intern defekt bzw. fehlerbehaftet. Allerdings sind das mal eben mehrere hundert Euro, welche ich ungern auf Verdacht ausgeben möchte.

Ich hoffe jemand kann mir helfen oder hatte sogar schonmal das gleiche Problem.

Beste Grüße
Lukas

30 Antworten

Ich habe es gestern dann endlich mal geschafft den Wagen nochmal auszulesen.

- Das SAM hat keinen nennenswerten Fehler, lediglich einen gespeicherten (siehe Bild).

- Werte vom Kühlmittelremperatursensor sind plausibel

- werte vom Kühlmitteldrucksensor ebenfalls plausibel

- Motorsteuergerät fordert nach wie vor 0% an
Hierzu die Frage: wenn die Ansteuerung über das Motorsteuergerät läuft, müsste er nicht im Stand 40% (für die Klima) anfordern? Oder geht das Signal mit 40% an den Lüfter, aber der Motor sagt 0% Anforderung, weil die Klima es ja fordert?

Ansonsten bin ich mit meinem Latein am Ende.
Sensoren tauschen, obwohl die Werte gut sind, macht ja keinen Sinn.

Asset.HEIC.jpg
Asset.HEIC.jpg
Asset.HEIC.jpg
+2

auffällig für mich einzig Unterspannung Klemme 30g, das ist ein Dauerplus, das an vielen Punkten genutzt wird.
Der Fehler muss sich dauerhaft löschen lassen, sonst könnte er dieses Problem auslösen. Lüfterlauf ist auch eine Form von Fehlermeldung MSG

Hallo Themenstarter,

Du meinst sicherlich den Kältemitteldrucksensor (nicht Kühlmitteldrucksensor)
Ein Druck von knapp 23 Bar erscheint mir ziemlich hoch.
Schalte doch A/C mal aus und beobachte den Druck. Die A/C arbeitet ja immer auch bei tiefen Außentemperaturen zur Entfeuchtung mit.
Grundsätzlich ist ein Drucksensor viel komplexer aufgebaut als ein einfacher Temperatursensor.

Der Kältemitteldrucksensor ist mit 3 Adern (Signalmasse, +5 V und Signal) an das Klimasteuerungsgerät angeschlossen. Von hier geht die Lüfter-Anforderung über Bus zum Motorsteuergerät. (wie schon richtig beschrieben)
Leider ist der Tausch des Drucksensors aufwendig ( Entleerung Kältemittel), so das dein Wunsch nach einer klaren Fehlerursache sehr verständlich ist.

Ich habe nochmals deine Fehlerbeschreibung in Ruhe gelesen: „ Es wird vom Motor 0 % angefordert“
0 % ist kein PWM Signal !!! Das ist ein Dauersignal ohne Frequenz. Die Lüftersteuerung interpretiert das als Fehler und schaltet auf max. Drehzahl. Sog. fail-safe Betrieb.


10 % Lüftermotor aus
20 % Lüftermotor ein minimale Drehzahl
90 % Lüftermotor ein maximale Drehzahl
Das bezieht sich auf ein W212 mit Motor 651

Allerdings ist das beim W207 (auch beim W212) mit Motor 642 anderes geschrieben:
0 % Lüftermotor aus
10 % Lüftermotor ein minimale Drehzahl
90 % Lüftermotor ein maximale Drehzahl

Bei beiden Angaben steht allerdings gleiches:
„Das Tastverhältnis des PWM Signals beträgt 10% bis 90% “
„Bei Störung in der Signalleitung (Frequenzausfall) Lüfternotlauf mit max. Drehzahl“
Was soll man da glauben???

Bei deiner 0 % Aussage hätte ich auch den Kühlmittel-Temperatursensor B11/4 in Verdacht.
Allerdings würde ich mittels Ohmmeter den NTC Widerstand messen, sollte bei kalten Motor und jetzigen Außentemperaturen ungefähr bei 1000-1500 Ohm (nur Anhaltswerte!) liegen. Auch auf den Isolationswiderstand gegen Masse achten. Das ist natürlich keine belastbare Aussage, der Fehler kann ja erst in anderen Temperaturbereichen auftreten.
Es wäre ja logisch, wenn die Motorsteuerung einen Sensorfehler erkennt, den Ausgang auf 0% zu setzen um einen Lüfternotlauf mit max. Drehzahl auszulösen.
Der Temp.Anzeige würde ich nicht trauen, das ist ein berechneter Wert um die Fahrer/innen nicht zu verwirren. (früher war fast alles besser)
Auch dein Bild 5 verwirrt mich, dort ist die Kühlmitteltemperatur mit 50,56 Cels. angegeben.
Der Sollwert aber mit gleich/größer 60,00 Cels. Ist das nun ein Fehler ???

Bei Interesse siehe auch zum PWM Verständnis
https://www.youtube.com/watch?v=nVJfDi2DzZc

Gruß Bmega

Die Kühlmitteltemperatur war unter 60°, weil der Wagen einfach noch nicht warm war.
Das System sagt zum auslesen der Werte, dass der Wert über 60 sein muss, deswegen diese Angabe.

Ich bin morgen zu Weihnachten bei meinen Eltern. Mein Vater hat dem OM642 als LS im S212 von 2012.
Ich werde mal die ganzen Werte in seinem Wagen auslesen und mit meinen vergleichen.

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Zitat:

@Bmega schrieb am 23. Dezember 2024 um 21:58:41 Uhr:


....
Du meinst sicherlich den Kältemitteldrucksensor (nicht Kühlmitteldrucksensor)
Ein Druck von knapp 23 Bar erscheint mir ziemlich hoch.
Schalte doch A/C mal aus und beobachte den Druck. Die A/C arbeitet ja immer auch bei tiefen Außentemperaturen zur Entfeuchtung mit.
Grundsätzlich ist ein Drucksensor viel komplexer aufgebaut als ein einfacher Temperatursensor.

Der Kältemitteldrucksensor ist mit 3 Adern (Signalmasse, +5 V und Signal) an das Klimasteuerungsgerät angeschlossen. Von hier geht die Lüfter-Anforderung über Bus zum Motorsteuergerät. (wie schon richtig beschrieben)
Leider ist der Tausch des Drucksensors aufwendig ( Entleerung Kältemittel), so das dein Wunsch nach einer klaren Fehlerursache sehr verständlich ist.
....

Der Kältemittel-Drucksensor wird vermutlich von der Klima auch für den Schwellwert der Lüfteranforderung genutzt, bei 23 bar wäre aus meiner Sicht ein Lüfterlauf normal.

Zur Begründung eine Beschreibung der Klimafunktion:
Wenn der Kältekompressor läuft wird (gasförmiges) Kältemittel aus dem Verdampfer abgesaugt, komprimiert, dabei erhitzt und in den Kondensator gedrückt. Im Kondensator kühlt das Gas ab und kondensiert, flüssiges Kältemittel sammelt sich im Vorratsbehälter und vor dem Expansionsventil baut sich Druck auf.
Das Expansionsventil vergleicht den Druck im Niederdruckzweig mit dem Hochdruck, bei ausreichender Differenz lässt es Kältemittel in den Verdampfer abströmen. Das expadierende Mittel wird wieder gasförmig und kühlt sich ab.
Wenn der Hochdruck ausreichend abgefallen ist startet der Kompressor wieder.

Da sich der Kältemittelzweig außerhalb des Verdampfers alllmählich erwärmt wird auch der Druck im Niederdruckzweig bei Betrieb höher, der "Arbeitspunkt" des Expansionsventils verschiebt sich zu höherem Druck.
Im Stand muss der Elektrolüfter den Kondensator kühlen um den Druck zu senken, er läuft daher vermutlich bei 23 bar Kältemitteldruck auf Anforederung der Klima
Wenn die Klima einen Kältemittel-Temperatursensor hat kann eine hinterlegte Temperatur / Druck-Kurve die Überwachung des Füllstands ermöglichen.
Im Diagnosesystem MB gibt es vermutlich Angaben zu den elektrischen Werten des Sensors, damit kann bei abgezogenem Sensor geprüft werden, ob der Sensor selbst den Wert liefert oder ein Fehler in der sonstigen Elektrik / Kabel vorliegt.
Mit einem Gerät zur Klimawartung kann der tatsächliche Druck angezeigt werden. Falls der Druck trotz kühlem System hoch ist könnte auch ein (seltener) Fehler am Expansionsventil vorliegen.

Gruß
Pendlerrad

Hallo zusammen,

ich habe gerade mal den Wagen meines Vaters ausgelesen.
An sich die gleichen Werte, bis auf den Kältemitteldruck.
Dieser ist beim ihm vom 12,5 auf 7,81bar gesunken.

Direkt die Diagnose nochmal an meinen gesteckt, 21,7-21,9 bar.

Also deutlich höher. Er müsste ja logischerweise ähnlich schnell sinken, wie bei meinem Vater.
Allerdings tut sich nichts, es bleibt bei 21,7-21,9 und schwankt immer ein wenig dazwischen.
AC oder die ganze Lüftung aus ändert nichts am Wert oder am Verhalten.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, gibt es da zwei Möglichkeiten:
- der Sensor ist kaputt
- Expansionsventil ist kaputt.

Ist das soweit logisch?
Dann werde ich wohl nicht um eine Werkstatt drumherum kommen, an den Klimakreislauf gehe ich nicht ran.

Bezüglich der Anforderung an den Lüfter vom MSG:
Auch der Wagen meines Vaters fordert da 0%, ist also ein plausibler Wert, auch wenn das PWM Signal logischerweise zwischen 10 und 90% arbeitet.
Also aktuellen Wert am Lüfter zeigt er auch 10% an.
Die 0% vom Motor werden dann einfach nur ein „aus“ sein und nicht das PWM Signal wiederspiegeln.

Hat der Kompressor überhaupt gelaufen?
Wenn der in der Diagnose angezeigte Druck unabhängig vom Kompressorlauf ist wird die Anzeige Unsinn sein und dann liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht am Expansionsventil.
Neben einem defekten Sensor könnte es auch ein Fehler im Kabel sein.
Deshalb würde ich jetzt mal den Stecker abziehen und mit einem Ohmmeter die Widerstände zwischen den drei Kontakten des Gebers messen, Ergebnis aufschreiben.
1 nach 3 =
1 nach 2 =
2 nach 3 =

Pin 1 hat gesteckt Masse braun, Pin 3 rot/schwarz ist Versorgungsspannung (ich würde 5V erwarten) und Pin 2 violett/weiß ist der Ausgang. (Schaltplan Klima ist in diesen Details nicht anders als Komfort-Klima)
Falls der Geber wie ich vermute einen veränderlichen Widerstand enthält gibt es zwischen 1 und 3 einen festen, vom Druck unabhängigen Wert und 1 nach 2 liegt dann je nach Druck dazwischen., der Ausgang geht dann gesteckt mit Druckanstieg bis nahe an die Versorgungsspannung hoch.
Da eine gefüllte Klima immer einen gewissen, temperaturabhängigen Druck hat gibt es keinen Widerstand nahe Null.
23 bar sind schon mehr als die Häfte vom Maximaldruck gemäß Diagnose, daher wird der Widerstand 1-2 vermutlich bereits größer sein als 2-3.
Wenn der Geber aber bei abgezogenem Kabel einen kleinen Widerstand 1-2 zeigt würde ich den Fehler eher in der Verkabelung vermuten.

Gruß
Pendlerrad

Zugeschaltet war der Kompressor laut Diagnose.

Danke dir für die genaue Beschreibung!
Das nächste mal auf der Bühne werde ich mal messen. Da kommt man ja sonst recht bescheiden ran.

Hallo Themenstarter,

Dann ist die Tabelle im WIS zum Motor 642 irreführend !!!!

0 % Lüftermotor aus
10 % Lüftermotor ein minimale Drehzahl
90 % Lüftermotor ein maximale Drehzahl

Wenn sich 0% nur intern des MSG auf die Kühlungsanforderung des Motors bezieht, warum dann die Aussage: „Das Tastverhältnis des PWM Signals beträgt 10% bis 90% “
und „Störung Signalleitung (Frequenzausfall) Lüfternotlauf mit max. Drehzahl“
Wer soll das in der Werkstatt verstehen ? Zumal es beim Vierzylinder OM651 wieder anders ist, da ist es zumindest logisch!

Falls bei deinem Vater die PWM Werte ( die zum Lüfter gehen!!) gleich sind, gibt es ja nur die Möglichkeit, dass bei dir ein fehlerhaftes Signal an der Lüftersteuerung anliegt.
Das kann Unterbrechung, Masseschluss oder Fremdspannung sein.
Insbesondere bei Fremdspannungsfehler kann es ja von anderen Schaltzuständen abhängen, sodass die „künstliche Ansteuerung“ mittels Diagnose durchaus fehlerfrei sein kann.
Also mit Oszilloskop direkt am Lüfterstecker messen (lassen, z.B. Boschdienst)
Oder selbst einfaches DSO (aus dem Reich der Mitte für < 100 E) zulegen. Zumal auch viele weitere Ventile usw. mittels PWM angesteuert werden.
Den teuren Lüfter würde ich nur tauschen, wenn eindeutig ein PWM Signal mit >10% und viel <90%
anliegt und der Lüfter max. dreht. ( oder beim Vater heimlich ausbauen !!!)

Zur Prüfung des Kältemitteldrucksensor würde ich eine Spannungsmessung (Multimeter) vornehmen:
1. Versorgungsspannung messen, sollte bei 5V liegen.
2. Die Signalspannung sollte dann ungefähr bei 1,5 – 4,0 V (je nach Druck) liegen.
Speziell auf die Versorgungsspannung achten. Die im Kabelbaum verbauten Z-Hülsen (Verteiler) spinnen manchmal (sollen jetzt besser sein). Also Wackeln und Ziehen am Kabelbaum.
Zum Testen eignet sich auch ein 5V USB Steckernetzteil oder Powerbank, so habe ich den Differenzdrucksensor meines DPF mit einer Fahrradluftpumpe kürzlich geprüft. Hat man keinen Anschlussstecker, kann man sich mittels Aderendhülsen drei Messleitungen basteln. Kneift man die passenden Hülsen etwas zusammen, so ergibt sich auch eine Federwirkung auf den Stiften.

Eine Diagnose macht sicherlich Sinn, kann aber nicht immer ein Messen ersetzen.

Weihnachtsgruß Bmega

Stecker vom Sensor abgezogen, Lüfter aus.

Gemessen von 1 auf 2 11kOhm.
Gemessen von 3 auf 2 4,6kOhm.
Laut Diagnose zu diesem Zeitpunkt ~24bar (laut Diagnose 35bar maximal.
Für mich also plausibel, das Verhältnis stimmt.
Also mit hoher Wahrscheinlichkeit der Sensor und nicht das Kabel.
Oder natürlich der Druck im System ist tatsächlich so hoch, dann muss man nochmal schauen wieso.
Ich werde dann erstmal den tatsächlichen Wert mittels Klima-Servicegerät auslesen lassen.

Ich habe jetzt den Klimadruck Mittel Klima-Service-Gerät auslesen lassen.
4 bar. Weit entfernt von den zu diesem Zeitpunkt ausgelesenen 21,6 bar.

Dann tausche ich mal den Sensor. Wenn es der widererwarten nicht ist, bleibt nur noch das Expansionsventil übrig.

Neuer Sensor ist drin, Lüfter ist ruhig.

Danke für die Info, werde auch diesen Sensor bei mir tauschen lassen.
Wo hast du die 21 bar und die 4 bar ausgelesen?

21bar mittels Star Diagnose im Klimasteuergerät. 4 bar per Klimaservicegerät bei AutoPlus

Danke

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