Motorbremse oder rollen lassen
Wusste nicht wohin mit dem Thema 😁
Also ich wollte mal fragen womit man mehr Kraftstoff sparen kann.
Generell verbraucht man ja bei Motorbremse gar kein Sprit aber wird schneller langsam.
Also was wäre in diesem Bsp besser:
fahre Landstraße mit 100 km/h auf eine Ortschaft zu.
1. Kurz vor dem Ort mit Motorbremse langsamer werden oder
2. Deutlich früher einfach auskuppeln und lange rollen
Vieleicht weiß ja jemand was besser ist?
gruß
matis
19 Antworten
So wie Du schreibst, nehme ich an, dass du einen Wagen mit Schaltgetriebe fährst und nicht mit Automatic.
1971 kaufte ich mir meinen ersten eigenen Wagen, das war ein gebrauchter blauer 1971 Saab 99 zweitürig mit serienmässigen Nackenstützen, einem 1,7 l Triumph Motor und Freilauf - es machte richtig Freude damit solche Strecken wie Du es beschreibst, zu fahren; sobald ich den Fuss vom Gas nahm, rollte der Saab im Leerlauf ungebremst dahin und ich kam damals auf einen Verbrauch von 5,2 Liter/100 km. Der Saab 99 hatte ein Leergewicht von 1120-1160 kg. Jedenfalls habe ich damals im Grunde begonnen die ökologische Fahrtechnik einzuüben, die seit einem Jahr bei mir eine Renaissance feiert, seitdem ich mit Freuden einen 2006 Honda Insight CVT fahre. Da erlebe ich täglich alle die heute möglichen spritsparend technischen Finessen, wie Schubabschaltung, regeneratives Bremsen, AutoStop. Letzteres bewährt sich sehr im Stadtverkehr mit Stop & Go von Ampel zu Ampel.
Da Du vermutlich einen solch sicherheitstechnisch umstrittenen Freilauf wohl nicht hast - übrigens ein Relikt aus den DKW-2 Takterzeiten von 1958 - empfiehlt sich auskuppeln: ob und wie stark aber die Kupplung darunter leidet, das kann dir besser ein versierter Automechaniker oder Automobilingenieur verraten, wie z.B. meinen Freund, den ich gerne mal fragen werde und dann antworte ich wieder.
Vor einigen Jahren habe ich dies für meinen Opel Astra 1.6L in der Simulation nachgebildet (Verbrauchskennfelder lagen vor):
Szenario: Auf 500m Strecke das Tempo von 80km/h auf 57 km/h zu reduzieren.
1) 450 m auf dem Gas bleiben (Tempo 80), auf den letzten 50m mit Motorbremse (Nullverbrauch) und Bremse Tempo redzieren: 4,62 L/100km
2) 190m auf dem Gas bleiben (Tempo 80), dann mit Motorbremse (Nullverbrauch) ohne Bremse Tempo reduzieren: 1,87 L/100km
3) Sofort auskuppeln und ausrollen lassen (Leerlaufverbrauch von 0,6L/h): 1,17 L/100km
Somit: Ausrollen ist sparsamer als Schubabschaltung.
Lieber Spar Astra...
Wie sieht es mit der zuverlässigkeit dieser simulation aus?
ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, wie sieht die belastung der kupplung aus (wenn überhaupt vorhanden).
aber eins ist definitiv sicher: mit methode 3. braucht man definitiv mehr zeit und hält den ganzen verkehr auf^^
mfg
Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn ohnehin gebremst werden muß (stärkeres Gefälle oder weil eine Stopstelle in Sicht ist) -> Motorbremse, aber möglichst im höchsten Gang, damit Motor nicht unnötig hoch dreht und nicht zu stark bremst. Spätestens bei 1300U/min dann auskuppeln, dann setzt bei vielen Motoren bereits die Einspritzung wieder ein.
Wenn auf einem bekannten Streckenabschnitt Ausrollen möglich ist oder sogar schwaches Gefälle herrscht (so daß das Auto ohne Gang rollend die Geschwindigkeit hält) -> Gang raus und rollen lassen. Kommt dann eine Stelle zum bremsen, richtigen Gang rein und Motorbremse.
Beispiel: Wenn ich täglich auf meiner Autobahn fahre und 1km vor meiner Ausfahrt (Gefälle) ist alles frei, lasse ich ohne Gang ausrollen. Ist ein Laster im Weg, laß ich mit Motorbremse rollen, damit er stärker bremst oder aber Laster überholen und dann Motorbremse, da ich ja dann wieder Geschwindigkeit abbauen muß.
Gutes Beispiel für langes Rollenlassen: A8 ab Aichelberg Richtung Stuttgart. Das sind ca. 3km Gefälle bei Tempo 120 (ohne Motorbremse)
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Ok, nicht richtig nachgedacht, bei Gefälle bietet sich rollenlassen sogar sehr an...
Hallo wanrltw,
bezüglich "mehr Zeit":
Die 1. Alternative (4.62L) benötigt für diese 500m: 23 Sekunden
Die 2. Alternative (1.87L) benötigt 25 Sekunden
Die 3. Alternative (1.17L) benötigt 26.5 Sekunden
Die Frage war nicht, was schneller ist (um auf einer Strecke von 500m von 80km/h auf 57km/h zu verzögern), sondern welche Alternative sparsamer ist.
Zitat:
Original geschrieben von wanrltw
Lieber Spar Astra...
Wie sieht es mit der zuverlässigkeit dieser simulation aus?
ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, wie sieht die belastung der kupplung aus (wenn überhaupt vorhanden).
aber eins ist definitiv sicher: mit methode 3. braucht man definitiv mehr zeit und hält den ganzen verkehr auf^^
mfg
Das ist richtig, dass das nicht die Frage war^^
Hätte auch geschätzt, dass man viel länger braucht, aber wenn ich die Werte sehe, ist die Variante vom Zeitaufwand eigentlich egal...
Ich bin auf dem Gebiet Motoren nicht so ganz fit, könntest du mir vll erklären, warum die Motorbremse keinen Sprit verbraucht?
Kann sein, dass ich das falsch verstanden habe, aber für mich hört sich das irgendwie sehr seltsam an.
MfG wanrltw
sowas nennt sich schubabschaltung das ist der bereich in dem kein sprit eingespritzt werden muss da durch die bergabfahrt genügend energie freigesetzt wird um dem motor am laufen zu halten ohne sprit. umgekeh kann man auch mit dem motor bremsen um langsamer zu werden.
achso^^
eigentlich recht simpel, vielen dank für die info...
Zu beachten ist aber, daß bei Ottomotoren die Schubabschaltung z.T. nur bis hinunter zu 1500U/min (typ. 1300U/min) wirksam ist. Darunter beginnt bereits wieder die Einspritzung im Rahmen einer sehr "weichen" Leerlaufdrehzahlregelung. (mit "Fangbereich"😉 Der Grund: Wird schlagartig bei Ende der Motorbremse die Kupplung getreten, würde der Motor ohne diese Maßnahme sehr schnell auf Leerlaufdrehzahl abtouren. Eine "harte" Regelung würde erst dann eine Einspritzung veranlassen. Von der beginnenden Einspritzung bis zur ersten Verdichtung einer zündfähigen Zylinderladung (KW-Drehwinkel, Ansaugwege!) vergeht dann so viel Zeit, daß der Motor bereits unter die Anlaßdrehzahl gefallen ist und ausgeht.
Lösung: Erweiterte Schubabschaltung. Die Motorsteuerung erkennt den Zustand "Motorbremse" und erkennt mittelst Sensor, daß ein Fuß die Kupplung berührt und beginnt erst dann mit Einspritzen. Vom Zeitpunkt "Fuß berührt Pedal" bis zu "Kupplung trennt" vergeht so viel Zeit, daß der Motor auch bei 700U/min noch abgefangen werden kann und nicht ausgeht.
-> Schubabschaltung bis hinunter zu 600-700U/min. Nebeneffekt: Wird mit eingelegtem Gang bis zum Stillstand gebremst, läuft der Motor ohne Antrieb (ohne Abwürgen) aus.
Mal ehrlich, man kann es mit der Spritspargeilheit auch übertreiben.
Was kratzt 1 Liter mehr oder weniger?
@SeatArosa1.7SDI
vielen Dank, Deine Erklärungen sind selbst für einen autotechnischen Laien, wie mich, im Kern gut verständlich und sehr lehrreich.
@Byanic
Solche Zeitgenossen, wie Dich, kratzt das überhaupt nicht, wenn es pro Auto und 100 km bloss ein Liter mehr ist, der durch den Auspuff gast.
Du bist da nicht der einzige, der nicht daran denkt einen allerwinzig kleinen Beitrag zu leisten die Ressourcen von Mutter Erde zu schonen und die Umwelt.
Aber nach uns kommen Nachkommen...
oder meinst Du: nach uns die Sintflut ?
Zitat:
@Byanic
Solche Zeitgenossen, wie Dich, kratzt das überhaupt nicht, wenn es pro Auto und 100 km bloss ein Liter mehr ist, der durch den Auspuff gast.
Du bist da nicht der einzige, der nicht daran denkt einen allerwinzig kleinen Beitrag zu leisten die Ressourcen von Mutter Erde zu schonen und die Umwelt.
Aber nach uns kommen Nachkommen...
oder meinst Du: nach uns die Sintflut ?
So ist es. Öl ist unbegrenzt, also warum sparsam damit umgehen?
Denkt wohl keiner daran, daß Öl künstlich knapp gehalten wird um die Preise hoch zu halten, aber naja.
Wer mit Benzinsparen usw. kommt, aber in anderen Bereichen des Lebens z.B. Müll, Zigarette oder sonstiges in die Umwelt ablädt ist nicht normal.
So oder so, wenn das Öl mal ausgeht, dann geht es aus, egal ob wir jetzt mit 1 Liter Autos fahren oder in 100 Jahren.
Zu den Nachkommen kann ich sagen: Ich will keine und bekomme keine. Kinder sind nur eine Einschränkung im Leben.
Mir wäre es auch lieber, das meine Kinder kein Öl zum verbrennen haben, als das sie in den nächsten Kriegen sterben.
Und diese Kriege kommen bestimmt, bevor das Öl alle ist.
Zitat:
Original geschrieben von Byanic
So ist es. Öl ist unbegrenzt, also warum sparsam damit umgehen?Denkt wohl keiner daran, daß Öl künstlich knapp gehalten wird um die Preise hoch zu halten, aber naja.
Wer mit Benzinsparen usw. kommt, aber in anderen Bereichen des Lebens z.B. Müll, Zigarette oder sonstiges in die Umwelt ablädt ist nicht normal.
So oder so, wenn das Öl mal ausgeht, dann geht es aus, egal ob wir jetzt mit 1 Liter Autos fahren oder in 100 Jahren.
Zu den Nachkommen kann ich sagen: Ich will keine und bekomme keine. Kinder sind nur eine Einschränkung im Leben.
Mir wäre es auch lieber, das meine Kinder kein Öl zum verbrennen haben, als das sie in den nächsten Kriegen sterben.Und diese Kriege kommen bestimmt, bevor das Öl alle ist.
ich finde es aber komisch gerade die leute die es angeblich nicht kümmert was das aut verbraucht als erstes schreien das öl wird so teuer....
der unterschied zum jetzt ausgehen und später ausgehen ist aber der dass die leute beim später ausgehen noch irgendwas fahren können anstatt nun alles zu laufen.... oder willst du in 40 jahren alles laufen müssen mit der 5ten hüfte?
genau und die nachkommen der anderen werden sagen wer keine hat wird sobald er ins rentenalter kommt erschossen. ist ja nur unnützer ballast und schränkt ihr leben ein😉 wer will sich schon um einen alten kümmern der nicht an die zukunft gedacht hat und nur für sich gelebt hat. ich hoffe mal du zahlst nicht in die rentenversicherung, denn von der wirst du nichtmehr bekommen^^
und bevor es kreig um öl geben wird wird es krieg um wasser und nahrung geben.... denn das ist noch knapper...