Motor springt nicht mehr an nach Austausch von Verteilerfinger & Verteilerkappe

VW Polo 3 (6N / 6N2)

Guten Abend,

Ich muss mich leider schon wieder melden.
Ich habe bei meinem Polo heute den Verteilerfinger und die Verteilerkappe gewechselt, da er (vor allem im Leerlauf) geruckelt hat und vor allem die Verteilerkappe schon ganz schön verschlissen aussah.
Nach dem Austausch lief der Motor für ca. 30 Sekunden (bei etwa 1000 Umdrehungen). Dann ist die Drehzahl plötzlich etwas hochgegangen (geschätzt auf 1300 Umdrehungen) und es kamen etwas komische Geräusche aus dem Motorraum. Ich habe den Motor dann aus Panik ausgemacht und bekomme ihn seitdem nicht mehr an.

Hat jemand hier eine Ahnung, woran das liegen kann? Kann es sein, dass ich irgendwie den Zündzeitpunkt verstellt habe? Wenn ich den Motor versuche zu starten, höre ich auf jeden Fall Zündungen, allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht wirklich weiß, wie ich den Motor auf OT stellen kann. Und wie kann es sein, dass der Motor zuerst kurz lief?

Vielen Dank im Voraus!

Edit: Übrigens habe ich schon versucht, den alten Verteilerfinger und die Kappe wieder anzubauen, jedoch lässt sich der Motor auch damit nicht starten. Es kann also nicht an den Ersatzteilen liegen

29 Antworten

Die Spule, die ich verbaut hbe, stammt aus einem Schlachtauto. Bin mit dem paarmal ne längere Strecke gefahren, und hatte das Zündgedöns (Verteiler mit Kabel, Zündspule) für alle Fälle mitgenommen. Hat man so etwas als Erstz dabei, geht es natürlich nicht kaputt. Riß in meiner Zündspule. Sieht man gut im Dunkeln, und bei Feuchtigkeit, wenn der Zündfunke überknistert. Der sucht sich immer den kürzesten Weg Richtung Masse

7-riss-in-der-zuendspule

Leider geht das Rätseln für mich weiter :/

Heute die Zündspule abgeholt, eingebaut und... nix. Weiterhin nur ein paar Fehlzündungen.
Ich habe dann noch überprüft, ob es an der Benzinpumpe liegen könnte, die kann ich allerdings beim Drehen des Zündschlüssels laut und deutlich hören. Außerdem hab ich mir die Drosselklappe nochmal angeschaut. Beim Starten kann man eindeutig sehen, wie die sich bewegt (wie genau diese Bewegung aussehen sollte, kann ich allerdings leider nicht beurteilen). Habe dann auch nochmal einen Booster an die Batterie angeschlossen, um sicherzugehen, dass es nicht einfach nur am Anlasser liegt, aber auch das hat nichts geändert. Das einzige was mir aufgefallen ist, ist ein quietschendes Geräusch, wenn ich den Motor anlasse. Das kann man vor allem von unter dem Auto hören. Leider weiß ich weder, woher dieses Geräusch kommen könnte, noch ob es irgendwas mit meinem Problem zu tun hat.

So langsam bin ich da leider mit meinem Latein am Ende.

Ich habe mal ein paar Videos beim Starten gemacht, eines von der Drosselklappe und eines vom Verteilerfinger mit abgezogener Verteilerkappe:

Drosselklappe
Verteilerfinger

Außerdem hier eine Audio-Aufnahme, aufgenommen von unter dem Auto. Da kann man das Quietschen sehr gut hören:

Geräusch

Hat hier jemand irgendeine Idee, was ich noch ausprobieren könnte? 🙂

Wie sehen die Kerzen jetzt aus? Hast Du mal "Starthilfe" über die Drosselklappe gegeben? Springt er dann an, könnte der Druckregler einen weghaben.

Hört sich so an, als wenn den Motor was bremst. Könnte zu früher ZZP, falsch gesteckte Zündfolge, oder noch schlimmer, ein nicht öffnendes Auslaßventil sein. (Verbrennungsdruck baut sich auf, kann aber nicht raus, schlägt zurück in den Ansaug) Nehm erstmal die Kerzen raus, steck die in die Kerzenstecker, und an Masse legen. Starten, und schauen ob alle kräftig funken. Gleichzeitig schauen, ob was aus den Kerzenlöchern kommt. Zuviel eingespritzter Kraftstoff, oder schlimmer, Wasser.

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Da am Verteiler nicht gedreht wurde, kann hinsichtlich des ZZP nur der Zahnriemen übergesprungen sein.

Zitat:

@lennartschoch schrieb am 5. Mai 2021 um 20:38:00 Uhr:


....
Nach dem Austausch lief der Motor für ca. 30 Sekunden (bei etwa 1000 Umdrehungen). Dann ist die Drehzahl plötzlich etwas hochgegangen (geschätzt auf 1300 Umdrehungen) und es kamen etwas komische Geräusche aus dem Motorraum. Ich habe den Motor dann aus Panik ausgemacht und bekomme ihn seitdem nicht mehr an.
.....

Die Zündfunkenprüfung hatte ich übrigens schon in meinem

Beitrag vom 6. Mai 2021 um 14:54:39 Uhr

vorgeschlagen.

Ich höre da aber noch was anderes heraus.

Der Anlasser hat doch evtl. gar keinen richtigen Anschluss - entweder keine richtige Masse über den Motor-/Getriebekomplex oder der Kontakt 50 vom Zündanlassschalter zum Magnetschalter wird nicht sauber mit Spannung versorgt. Der Zündschlüssel wird mehrmals hin und her gedreht bis der Magnetschalter überhaupt einmal reagiert.

Und wenn eine Starthilfe, egal ob 2. Batterie oder Booster, auch nur an beide Batterie-Pole angeklemmt wird, statt den Masseanschluss an Karosserie oder Motorblock zu legen, bringt das gar nichts, wenn die Batterie keinen vernünftigen Masseanschluss hat.

Dann nochmal versuchen, das SCHWARZE Überbrückungskabel, von MINUS Batterie, an Motor/Getriebemasse legen. So schließt man Probleme mit den Massekontakten aus. Läuft der Anlasser dann schneller, oder er springt normal an, ist der Fehler in dem Bereich zu suchen. Zahnriemenüberspringen 😕, kann sein, passiert aber auch nicht so einfach. Mal den Deckel abclipsen, ob der evtl am seidernen Faden hängt, bzw lose ist.

Danke für die ganzen Antworten!

Die Zündkerzen habe ich mir mal angeschaut, bis auf den 4. Zylinder waren die alle trocken, allerdings total verrußt (siehe Foto). Ich habe die alle mal versucht, so gut es geht sauber zu machen, danach lief der Motor für ein paar Sekunden mehr oder weniger, ist dann aber sehr schnell wieder ausgegangen, sobald der Anlasser nicht mehr lief. Deshalb glaube ich nicht, dass es am Anlasser liegt.

Der Tipp mit dem Testen der Zündfunken ist gut, allerdings habe ich momentan hier keine zweite Person dafür.

Ich denke nicht, dass es am Zahnriemen liegt. Ich habe die Abdeckung die Tage schon mal abgemacht, der Riemen sieht gut aus und sitzt fest.

Ich denke, ich werde das Auto morgen mal zur Werkstatt schieben (lassen), hoffentlich kann man mir dort sagen, was nicht stimmt. Ich melde mich dann nochmal! 🙂

Hier jetzt mal ein Update von mir:

Heute morgen hab ich den Wagen nochmal versucht mit dem Booster anzumachen, dieses Mal hab ich dabei das Gaspedal komplett durchgedrückt und siehe da... irgendwie ist er dann doch angesprungen, lief aber super unruhig und war die ganze Zeit kurz vor'm Ausgehen. Habe dann die Gelegenheit genutzt und bin schnell die paar 100 Meter rüber zur Werkstatt gefahren, auf der Hälfte der Strecke hat sich dann noch die Servolenkung verabschiedet. Dort angekommen hab ich mit einem Mechaniker zusammen den Motorraum aufgemacht und wir haben dann erstmal den gerissenen Keilriemen rausgezogen. Ist mir fast schon etwas peinlich, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin - der Riemen war die ganze Zeit schon ziemlich laut und saß wohl einfach nicht richtig, dadurch hab ich das Auto auch so schwer anbekommen. Auf der Fahrt zur Werkstatt hat er sich dann wohl endgültig verabschiedet. Insofern lagt ihr (@Talker1111 und @tommel1960) da mit dem Anlasser tatsächlich gar nicht so falsch!

Hab dann den Riemen austauschen lassen und siehe da - der Motor läuft auf jeden Fall schon mal besser als vorher. Die stark schwankende Drehzahl im Stand ist größtenteils verschwunden, das lag wohl wirklich am Verteiler oder an der Zündspule.

Allerdings läuft der Motor grundsätzlich immer noch unruhig! 🙁

Hört sich für mich irgendwie so an, als wenn ein Zylinder nicht so richtig mitmachen will, aber genau weiß ich es auch nicht. Auf jeden Fall muss ich da wohl selber dran, die Werkstatt hat mir davon abgeraten, das reparieren zu lassen.

Ich werde die Tage mal den Kraftstofffilter austauschen, nur um sicherzugehen, dass das Auto genug Sprit bekommt (der wäre jetzt, nach über 70.000km, sowieso fällig denke ich).

Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich mich gerade mit der Vorstellung, den Motor auseinander zu bauen, noch nicht so wirklich wohl fühle. Habe mir mal das "So wird's gemacht" zum Auto bestellt, vielleicht ändert sich das ja, sobald ich darin ein bisschen gelesen habe.

Ich lass aber trotzdem mal eine Tonaufnahme (bzw. ein Video) vom Motor da, vielleicht hat ja jemand eine Idee 🙂

Motorgeräusche

Schönen Abend allerseits!

Hierzu sich an wie:
- Zylinderkopfdichtung durch
Oder
- Nockenwelle eingelaufen

Zitat:

@x5 france schrieb am 10. Mai 2021 um 21:11:01 Uhr:


Hierzu sich an wie:
- Zylinderkopfdichtung durch
Oder
- Nockenwelle eingelaufen

Stimmt, von beidem habe ich schon im Zusammenhang mit meinen Symptomen gelesen.
Ob die Zylinderkopfdichtung i.O. ist, sollte ich ja recht einfach prüfen können, oder?
Im Prinzip müssten bei einem Defekt ja einfach Kühlflüssigkeit, Öl und/oder Abgase vermischt sein.
Also hätte ich entweder Öl im Kühlwasser, Kühlwasser im Öl, Abgase in einem von beiden oder diesen weißen oder gräulich-blauen Rauch, der bei warmem Motor aus dem Auspuff kommt (weiß bei Kühlwasser, grau-blau bei Öl). Ist das so korrekt?

Gibt es irgendeine Möglichkeit, eine eingelaufene Nockenwelle zu erkennen? Soweit ich das bisher gelesen habe, ist das selbst wenn man darauf schaut gar nicht so einfach.

Hatte vorher schon mal den Tip gegeben, ohne Kerzen zu starten, ob er Flüssigkeit ausspuckt. Um die Nockenwelle/Hydrostößel zu prüfen, muß der V - Deckel runter (3 Inbusschrauben). Wenn die Nockenwelle, oder Hydrostößel eingelaufen sind sieht man es (Foto machen). Den Motor per Hand durchdrehen, und den Ventiltrieb beobachten, ob alles sich bewegt, bzw die Hydrostößel gleichmäßig die Ventile öffnen. Normalerweise so ca 5 -7 mm. Mal angenommen ein Einlaßventil öffnet (fast) nicht, kann ja nichts rein, Motor läuft auf 3 Zyl. Gleiches beim nicht öffnenden Auslaß, können keine Abgase raus, die schlagen zurück in den Ansaugtrakt. Hab schon Nocken gesehen, die nicht mehr da waren, die Nockenwelle war rund. Genauso wie eingerissene, verbrannte Ventile, die nicht mehr schließen/abdichten konnten. Eingelaufene Hydrostößel mit Löchern. Diese Motoreen pfiffen auch auf dem letzen Loch, liefen merkwürdigerweise noch. Gibt auch ne Möglichkeit, Kopfdichtung ist zwischen 2 Zylindern durchgepfiffen, dann wandern die Verbrennungsgase zwischen den Zylindern hin, und her. Kühlwasser wird dann nicht verbraucht.

Mach den Deckel ab, und dreh den Motor mit Knarre/19 er Nuß durch, und mach Fotos von der Nockenwelle.

Dann Kerzen rausnehmen, und Kompression prüfen, sollten alle so 12 Bar haben. Wenn einer aus der Reihe tanzt, angenommen mit 4 Bar, kann das schon die Ursache sein.

F-mit-nockenwelle
5-zylinderkopfdichtungsschaeden
02-hydrostoessel-nockenwelle

@tommel1960 Super, vielen Dank! Das klingt auf jeden Fall erstmal nach einem Plan! Das mit der Flüssigkeit werde ich am Wochenende auf jeden Fall auch mal checken, wenn ich mir einen Kumpel organisieren kann, alleine klappt das nicht so gut :P genauso wie nochmal die Zündfunken zu checken. Vielleicht traue ich mich dann sogar an den Motor 😉

Ich habe heute nochmal auf die Symptome der defekten Zylinderkopfdichtung überprüft - sieht grundsätzlich alles gut aus, allerdings ist das mit der kaputten Dichtung zwischen zwei Zylindern ein guter Einwand.

Außerdem ist heute mein OBD2-USB Kabel angekommen. Habe gleich mal den Fehlerspeicher mit dem VWTool ausgelesen und direkt drei Fehler ausgespuckt bekommen:

Code:
- 525: Oxygen sensor (G39) - No signal INTERMITTENT
- 537: Oxygen sensor regulation - Control limit Surpassed INTERMITTENT
- 519: Manfold absolute pressure sensor (G71) - Open or Short to B+ INTERMITTENT

Das hört sich ja grundsätzlich schonmal interessant an. Ich habe den Fehlerspeicher jetzt erstmal gelöscht und nach ein paar Minuten im Leerlauf keinen der Fehler wieder bekommen, das dachte ich mir aber auch schon (aufgrund von "INTERMITTENT"😉. Ich werde morgen mal vorsichtig ein paar Kilometer fahren und danach schauen, ob einer der Fehler wiederkommt.

Moin zusammen,

Heute habe ich mir mal den Motor angeschaut.
Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist die Verfärbung an den Nocken der Nockenwelle, leider kann ich jedoch nicht einordnen ob das etwas bedeutet und wenn ja was.
Ich habe einfach mal ein paar Fotos gemacht, vielleicht kann mir jemand ja netterweise etwas dazu sagen.
Ich wollte den Motor auch (wie von @tommel1960 vorgeschlagen) an der Riemenscheibe drehen, allerdings habe ich eine Metallstrebe direkt davor und bin deshalb nicht mit der Knarre rangekommen. Ich werde mir mal einen passenden Schraubenschlüssel organisieren, vielleicht klappt es damit ja.

Ich Vollidiot habe übrigens eine der Zylinderkopfdeckelschrauben zu fest angezogen, die ist mir abgebrochen. Habe das Gewinde zum Glück noch rausgedreht bekommen, aber falls jemand einen Tipp hat, wo ich eine neue Schraube herbekommen könnte, würde ich mich freuen! Ich klapper' gerade ein paar Verkäufer auf ebay kleinanzeigen ab, die vermutlich einen 6N1 geschlachtet haben. Notfalls nehm' ich die hier, wobei das bei meiner Karre wohl etwas lächerlich aussehen könnte 😁

Mittlerweile habe ich aber auch wieder die ZKD in Verdacht. Heute bin ich ein paar km gefahren und habe danach den Deckel für vom Kühlmittel aufgemacht - da war ganz schön Druck drauf, sogar so sehr, dass mir ein bisschen Kühlmittel entgegengekommen ist. Ich werde morgen mal bei meiner Werkstatt nachfragen, ob die einen CO2-Test machen können, das würde in diesem Fall hoffentlich Gewissheit bringen.

Außerdem habe ich den Fehlerspeicher nochmal ausgelesen - keiner der Fehler ist wiedergekommen.

Oben
Links
Hydrostößel 1
+6

So - hier nochmal ein Update:
Ich hab den Wagen nochmal zu einer Werkstatt gefahren, die haben einen CO2 und Kompressionstest gemacht und sich das Auto generell mal angeschaut. Allerdings ist die Kompression normal und ich habe keine Abgase im Kühlmittel. Da die Abgase normal aussehen und ich weder Öl noch Kühlmittel verliere, kann es eigentlich nicht die ZKD sein.

Die Werkstatt weiß jetzt auch nicht weiter, die haben alles um den Motor herum einmal abgecheckt und haben mich gefragt, ob sie den Zylinderkopf abnehmen sollen. Da das aber schon rund 250 Euro kostet, hab ich da jetzt erstmal abgelehnt, das wäre fast die Hälfte von dem, was ich für den Wagen bezahlt hab, ohne das irgendwas repariert wurde.

Vermutlich werde ich das Auto bis der TÜV im August ausläuft (oder der Motor komplett aufgibt) noch fahren, danach werd ich das Auto vermutlich an einen Bastler verkaufen oder zum Schrott bringen, hört sich für mich leider langsam so an, als wenn es irgendwas mit den Ventilen oder den Zylindern selbst ist, da fehlt mir leider momentan die Erfahrung und es macht momentan nicht wirklich Sinn, noch weiter Geld in das Auto zu investieren, wenn es mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas ist, was ich selber nicht repariert bekomme und was sich in einer Werkstatt wohl kaum lohnt :/

Wenn Kompression auf allen Zylindern gleich ist, scheiden undichte Ventile, Kpfdichtung aus. Die Öffnungen der Ventile hattest Du ja beim Durchdrehen beobachtet. Bleibt nichts hängen, schließt so wie die anderen? Allerdings würde das mehr ins eingemachte gehen. Die Nockenwelle abnehmen, dann Hydrostößel, und Ventilfedern begutachten. Angenommen eine Ventilfeder ist gebrochen, schließt das Ventil später, bleibt länger offen. Zum Kompressionmessen bei Anlasserdrehzahl reicht es, bei höherer Drehzahl nicht.

D-ohne-hydrostoessel
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