Motor ruckelt > 60 km/h zw. 1700 und 2200 U/min
Servus zusammen,
Ich verzweifle langsam mit meinem 520xd Bj 2014 135tkm. Nach monatelangen Fehlerbehebungen wegen Vibrationen im Leerlauf, gibt es jetzt ein neues Problem.
Der Wagen ruckelt beim moderat Beschleunigen im Bereich von 1700 bis 2200 U/min ab ca. 60 km/h aufwärts. Wenn in diesem Drehzahlbereich voll durchgetreten wird, dann merkt man nichts.
Dieses Ruckeln trat erst nach dem Wechsel der Steuerkette vor knapp 1200 km auf. Also nach dem Wechsel der Steuerkette waren die Vibrationen im Leerlauf weg, aber dieses Ruckeln neu da.
Der Wagen lässt sich auch nur mit Müh und Not unter 8l / 100km bringen. Standard Verbrauch liegt bei 9,8l. Zuviel oder?
Kurz zur Historie was BMW an dem Fahrzeug seit letztem Jahr während der letzten knapp 12tkm gemacht hat:
Wegen Leerlaufruckeln:
Motorlager und Getriebelager
Turbo
AGR Kühler
Div. Drucksensoren
Steuerkette
Ansaugkanäle gestrahlt
Wegen o.g. Ruckeln nach Steuerkettentausch:
Drucksensor
Neue Ansaugbrücke wegen Undichtigkeiten
Ein Injektor neu, da einer kein schönes Spritzbild hatte
Ich habe den anderen Thread wegen dem Ruckeln gesehen, aber eine konkrete Lösung gibt es nicht meine ich. Ein Software Update soll es geben oder?
Was könnte es sonst noch sein?
Ich könnte mit Car Scanner oder BimmerLink Sensordaten auslesen, wenn jemand damit was anfangen kann.
Liebe Grüße!
29 Antworten
@maxmosley Alles klar. Dann werde ich wohl am Montag beim Händler wieder vorstellig werden müssen.
Der Verbrauch ist seit letztem Jahr nach dem Kauf stetig gestiegen. Ganz zu Beginn lag er bei 7.x l ca. Im Zuge der Fehlerbehebungen wegen den Leerlauf Vibrationen ist er dann bei 8.x l irgendwann gewesen. Seit dem Steuerkettentausch ist er jetzt im Schnitt bei 9.x l.
Vielleicht ist nochmal folgende Info hilfreich.
Vor Steuerkettentausch gab es bis auf die Vibrationen keine Fehler. Nach dem Tausch der Steuerkette waren die Vibrationen weg.
Dann ging der Spaß aber erst los:
1. Problem war, dass hin und wieder eine Fehlermeldung kam 24C00 wg. zu niedrigem Ladedruck. Meistens beim starken Beschleunigen.
Diese wurde dann angeblich mit einem Sensortausch behoben.
Das war leider nicht der Fall. Also neuer Termin.
Kurz vor dem Termin zur neuerlichen Prüfung ist wohl die Rücklaufleitung der Injektoren geplatzt. Super Sache, stank herrlich und wäre auch fast abgefackelt.
Also wurde das und wohl noch irgendein Sensor getauscht. Aber Problem war immer noch da und ab diesem Zeitpunkt ist dann das Ruckeln auch aufgefallen. Zudem Stank es immer noch unerträglich nach Diesel.
Also wieder hin.
Dann wurde eben Ansaugbrücke und ein Injektor getauscht.
Der zu niedrige Ladedruck Fehler kam nicht mehr. Dieselgestank war auch weg. Dafür aber noch das Ruckeln da und der Vebrauch eben sehr hoch.
Sg
...ich gehe davon aus, dass der N47-Motor verbaut ist, der hatte ein Steuerkettenproblem, das allerdings nach MJ 2013 behoben sein sollte. In 2014 wurde beim 20D der N47 und sein Nachfolger B47 parallel verbaut.
Der frühere Fehler "244C00" wird nur in höheren Leistungsbereichen gesetzt, wenn bestimmte max. Einspritzmassenwerte überschritten werden, der Ladedruck aber zu niedrig ist.
Man hat wohl auf einen Öl-Ruß-verschmutzten Ladedrucksensor getippt und getauscht...den kann man auch säubern.
Wenn es daran aber nicht gelegen hat, wie Du schreibst, war der Ladedruck tatsächlich zu niedrig.
Gründe können sein
- Leckage der Ladeluftstrecke vom Verdichter zum Einlass (Luftsammler wurde getauscht)
- mangelnde Turbinenleistung
Letzgenanntes kann eintreten, durch
- Leckage vor der Turbine (Krümmerriss/Dichtung Turbinenflansch)...das würde man riechen
- hoher Abgasgegendruck vor DPF...das gäbe Fehlereinträge
- VTG/VNT-Ansteuerung der Turbine
Der Turbo ist ja neu und der VNT-Steller somit auch, allerdings kann die elektrische/elektronische Ansteuerung des Stellers defekt (z.B.elektrisch: angescheuertes Kabel, elektronisch: Signal), und die Leitschaufelverstellung im Teillastbereich betroffen sein.
Ein Funktionscheck im Rahmen des "Luftmassensystemtests" ist möglich.
Alles was ich gelistet habe, hat natürlich keinen zeitlichen Zusammenhang mit dem Steuerkettentausch.
Noch was zu einer möglichen Verschiebung der Steuerzeiten beim Tausch:
Hat der Motor denn normale Leistung im Vergleich zu vorher?
Korrekt der N47 ist drin.
Anscheinend war am Ende das Problem die Ansaugbrücke. Da war irgendeine Leckage. Leider weiß ich das genau. Problem ist immer, dass man das Auto abholt und nur die Service Berater da sind. Die wissen irgendwie immer nicht genau was war. Den Meister hatte ich leider nicht mehr angetroffen.
Danke für die Infos. Ich werde dann mal auf einen LMM Systemtest bestehen. Da würde ich dann gerne auch dabei sein.
Wegen Leistung. Nach dem Kettentausch war ich nur einmal auf der D Autobahn. Wohne selbst in Tirol da ist ja nur 100 erlaubt. Auf jeden Fall habe ich ihn da nur auf 210 lt. Tacho mit viel Anlauf bekommen. Das hat mich schon etwas irritiert. Sollte lt. Tacho doch etwas mehr schaffen oder?
0-100 hatte ich mal gemessen das lag so bei 9,x Sekunden. Aber das war meine ich noch vor dem Kettentausch.
Über 2200 bei sachtem Gas ruckelt gar nichts mehr. Wenn man von Leerlauf aus voll reinlatscht merkt man auch nichts. Dreht schön hoch, schaltet weich und zieht schon ganz ok an für seine knapp 2t und 184 PS.
Nur in höheren Gängen beim normal beschleunigen zw 1700 und 2200 ruckeln es wie auf Kopfsteinpflaster.
...da die AGR als typisches Teillastproblem ausscheidet, ist es wirklich schwierig.
Was passiert, wenn Du im Ruckelbereich
- plötzlich Gas gibst - hört das Ruckeln schlagartig auf, noch bevor der kritische Drehzahlbereich verlassen ist?
- wenn Du das Gaspedal modulierst?
Ich frage, weil die Übertragung des "Fahrerwunschs" (Gaspedalstellung) von 2 Sensoren am "Fahrpedal" (BMW) besorgt wird. Der Fahrpedalmodul besitzt eine eigene Auswerteelektronik.
Das analoge Signal des einen Sensors ist genau 50% des anderen und sie werden verglichen. Aus Sicherheitsgründen müssen beide Signale vorliegen, ansonsten geht der Motor in einen Notlauf.
Bei Ausfall gibt es entsprechende Fehlereinträge.
Trotz Plausibilisierung der beiden Signale scheint die Fehlererkennung nicht eindeutig zu sein, denn es gibt ein Testverfahren "ABL Fahrpedalmodul"
Eine Zugkraftunterbrechung ist - wegen der genannten Fahrwiderstände - in höheren Gängen natürlich stärker zu spüren.
Es geht also darum, festzustellen, ob das Ruckeln tatsächlich von der Drehzahl oder vom Pedalwinkel abhängig ist.
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Servus @maxmosley
Sehr interessant.
Ich fahre heute Abend eh eine längere Strecke, dann werde ich das mal eruieren.
Mit modulieren meinst du eine Art pumpendes aber stetiges Gas geben oder?
Vielleicht noch zur Info. Wenn man die Geschwindigkeit in diesem Drehzahlbereich hält, also das Gaspedal nicht weiter durchdrücken muss, dann fährt er ruckelfrei bzw kommt vielleicht ab und an mal ein kleines einzelnes Ruckeln. Es tritt also nur auf wenn in diesem Bereich sanft beschleunigt wird.
Beim starken beschleunigen über durch diesen Bereich merkt man zwar kein ruckeln aber schon einen raueren Motorlauf.
Ich werde dann berichten was passiert mit den Gaspedal Tests.
Sg
...mit Modulieren meine ich kleine Bewegungen - also kleine Winkeländerungen des Fahrpedals.
Das wird schwierig genug, da der Arbeitsbereich eh nur 16° beträgt und die Kick-Down-Schwelle bereits bei 13,8° liegt.
Schon kleine Bewegungungen z.B. bei Überfahren einer Fahrbahnunebenheit können die Fußstellung - und damit das Signal eines der Sensoren - ändern, das dann fehlerhaft verarbeitet bzw. übertragen wird.
@maxmosley
Leider keine Änderung, egal ob ruckartig oder moduliert Gas gegeben wird. Im manuellen Schaltmodus kann man das Kick Down Problem ja gut umgehen.
Habe es dann auch noch mit dem Tempomat provozieren können, also im problematischen Bereich die Geschwindigkeit mit der Wippe am Lenkrad erhöht. Auch hier kommt das Ruckeln und die Gaspedalsensoren sollten da dann aus dem Spiel sein oder?
Kann ein Software Update Schuld sein? Eventuell hatte der Wagen vor dem Kettentausch noch einen älteren Stand drauf.
Ich werde am Montag dann wohl mal bei BMW vorstellig werden. Da das Ruckeln immer auftritt, kann man es ja zum Glück gut zeigen.
Gut sehen kann man das ruckeln auch an der Beifahrer Lehne / Kopfstütze. Die Lehne hat etwas Spiel und beim konstanten Fahren ist sie ruhig und wenn das Ruckeln einsetzt vibriert sie mit geschätzten 200-240 bpm vor und zurück.
...das mit dem Tempomat war eine gute Idee, um das Fahrpedal auszuschließen!
Wenn Du nun schreibst, dass die Kopfstütze mit so hoher Frequenz vibriert, schließe ich Fehler des Luftmassensystems als Ursache aus, weil es zu träge ist.
Bisher hatte ich angenommen, dass das "Ruckeln" eine unregelmäßige Zugkraftunterbrechung bei moderater Beschleunigung ist.
...bleibt also das Kraftstoffsystem.
Da Dein Motor einer der letzten N47 ist, gehe ich davon aus, dass Piezo-Injektoren verbaut sind. Die funktionieren nur, wenn im Rücklauf Vorförderdruck (ca. 5bar) anliegt. Ein Mangel an dieser Stelle wäre aber nicht nur auf den von Dir genannten Betriebsbereich beschränkt.
Ob Fehler der Raildruckregelung (Raildrucksensor/Raildruckregelventil/Mengenregelventil) ein so hochfrequentes Phänomen auslösen können, weiß ich nicht.
Der Raildruck wird auf Sollabweichungen überwacht. Bei Toleranzüberschreitungen resultiert ein Fehlereintrag, ebenso bei elektrischem Ausfall der genannten Komponenten.
Das Phänomen ist erst nach dem Steuerkettentausch aufgetreten.
Oben hatte ich ja schon mal auf die notwendigen Vorarbeiten hingewiesen, bei denen die Injektoren samt Peripherie (Leitungen/Kabel) angefasst werden. Eventuell ist dabei ein Fehler passiert.
Zur Prüfung der Piezo-Injektoren schreibt BMW
Für eine vollständige Diagnose der Piezo-Injektoren stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- elektrische Diagnose: Fehlerspeicherabfrage
- elektrische Diagnose: Widerstandsmessung vom Piezo-Element
- Laufruheregelung
Inwieweit das Testmodul ABL Injektoren eine dynamische Prüfung erlaubt, weiß ich nicht.
Im Rahmen der Laufruheregelung versucht die Motorsteuerung, Gleichlaufschwankungen durch Korrektur der Einspritzmasse auszugleichen. Wenn die max. Korrekturwerte erreicht werden, gibt es einen Fehlereintrag - der fehlt. Die Korrekturwerte können ausgelesen werden.
Zur Vollständigkeit hier die anderen Testmodule für das Hochdrucksystem
ABL Systemtest Raildruckregelung
ABL Raildrucksensor
ABL Raildruckregelventil
ABL Mengenregelventil
Eine weitere Idee habe ich leider nicht.
Ich habe es leider noch nicht geschafft, mich bei BMW zu melden.
Allerdings kam heute wieder der „Ladedruck zu niedrig“ Fehler mit entsprechender Anzeige im iDrive. Fehlercode 244C00.
Seit dem Tausch der Ansaugbrücke vor vier Wochen, ist es jetzt das erste mal wieder, dass er gemeldet wurde.
Kann es doch an der VTG des Turbos liegen?
BMW will jetzt den Turbo tauschen. Dieser kam erst vor gut einem Jahr neu…. Mal sehen ob es das dann war….
...wie weiter oben genannt kann es an der VNT/VTG-Verstellung liegen.
Die wird beim Luftmassensystemtest gecheckt (Verstellbereich + Verstellzeit).
Wenn der Fehler nur sporadisch auftritt, wird der Test eventuell ohne Ergebnis sein.
Der Turbo ist neu, also auch die Stelleinheit und man sollte davon ausgehen, dass sie o.k. ist.
Der Steller wird vom Motorsteuergerät (DDE) pulsweitenmoduliert angesteuert. Die Stellerelektronik setzt das PWM-Signal in eine Winkelstellung der Leitschaufeln um.
Das System ist selbstdiagnosefähig, was aber nicht heißt, dass ein fehlerhaftes Steuersignal als solches erkannt wird.
Man müsste also das PWM-Signal am Steller prüfen.
Es gibt ein Testmodul "ABL Ladedrucksteller" im Wartungssystem.
Ob dessen Prüfinhalt umfangreicher ist als der im Luftmassensystemtest, weiß ich nicht.
So das Ruckeln ist weg. Der Turbo wurde getauscht. Lt. BMW lag es an der VTG des Turbos. Er gleitet jetzt wieder sanft dahin 🙂
Danke nochmal für die Tipps.
Ahhhhhh…
Ich werd noch irre mit dem Wagen. Nachdem er jetzt eigentlich sauber läuft, kam heute wieder der „Ladedruck zu niedrig“ Fehler mit der Meldung Antrieb gemäßigt weiterfahren.
Was kann das nur sein?
Zitat:
@hpkhpkhpk schrieb am 30. Juli 2021 um 22:47:31 Uhr:
Ahhhhhh…Ich werd noch irre mit dem Wagen. Nachdem er jetzt eigentlich sauber läuft, kam heute wieder der „Ladedruck zu niedrig“ Fehler mit der Meldung Antrieb gemäßigt weiterfahren.
Was kann das nur sein?
Wie viel bist du seit dem Einbau gefahren?
Ca 500km