Merkwürdiges Bremsscheiben-Tragbild
Hallo liebe Motor-Talker,
ich habe seit längerer Zeit ein nerviges Bremsrubbeln vernommen beim Abbremsen aus höheren Geschwindigkeiten >130 km/h.
Von außen sah alles gut aus und die Bremsbeläge sahen super aus. Genügend Belag war noch drauf, die Bremsscheibe nicht eingelaufen.
Jetzt habe ich sie ausgebaut und an beiden Scheiben an der Innenseite so einen Rostring festgestellt. Als ob die Beläge nicht richtig auflagen.
Die Scheiben waren von ATE und die Beläge waren ATE-Ceramic.
Sind die Bremsscheiben so normal?
Sie sind 5 Jahre alt.
60 Antworten
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 28. April 2021 um 10:31:37 Uhr:
Zitat:
@jupdida schrieb am 28. April 2021 um 08:16:06 Uhr:
Es sind def. die Ceramik, diese funktionieren eben kaum abrasiv sondern adhäsiv, das ist das Problem.
OK, als Vielfahrer hatte ich damit noch nie Probleme und die Ceramic stehen beim nächsten Bremsenwechsel wieder fest auf dem Plan.Gruß Metalhead
Solange du den Flugrost von 1-2 tagen direkt wegbremst ist es kein Problem.
Wie gesagt bei mir stand er quasi immer 2 Wochen, dann eine Einkaufsfahrt, dann wieder 2 Wochen usw.
Das schaffen die Ceramik dann nicht mehr wegzubremsen und die Scheibenoberfläche wird zwar glatt hat aber ganz feine "Pockennarben" und die gehen mit den Belägen nicht mehr weg da sie "zu scheibenschonend" sind.
Zitat:
@400.000km schrieb am 28. April 2021 um 12:20:52 Uhr:
Du wirst Dir Frage stellen müssen, warum nur auf einer Seite das Problem besteht und auf der anderen Seite das Tragbild ok ist. Liegt das an den Bremsbelägen, die auf beiden Seiten gleich sind, oder vielleicht doch an dem Sattel oder falscher Montage.
Könnt ja auch sein, daß er nur ungünstig parkt . . . und die Außenseite der Bremsscheibe nach kühler/feuchter Nacht in der Morgenbrise schneller abtrocknet als die verdeckte Innenseite hinter dem Ankerblech . . . die nach noch länger Zeit hat, zu rosten . . . und das Ganze über 5 Jahre . . . also ich könnt mir das durchaus vorstellen (und muß nicht immer gleich technisch-mechanische Probleme dahinter vermuten).
(für Tiefgaragenparkplatz taugt meine Theorie dann allerdings nimmer)
Gruß vom 600.000-km ;-)
Nachtrag/Antwort zu unten :
Gibt Carport-Parker (eine Seite Hauswand, andere Seite offen ---> da bekommen die Scheiben der offenen Seite mehr Sprüh-/Spritzwasser ab. Bei genügender Benutzung kein Problem . . . aber laß das Auto mal länger so stehen . . .
Klingt aber sehr weit hergeholt.
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Eine Bremse die es nicht mehr schafft, den Flugrost auf einer Seite wegzubremsen (aber auf der anderen Seite schon), ist Schrrott und gehört generalüberholt. Führungen ordentlich gereinigt, mit Keramikpaste eingestrichen, ggfs. der Bremssattel überholt und es sollte vor allem auf das Anzugdrehmoment geachtet werden. Zu fest gezogene Schrauben am Bremssättel können, je nach Art des Sattels, auch für ähnliche Fehlerbilder sorgen.
Aber hier ist vielleicht folgender Tipp das Beste: Lasst es einen Profi machen.
Was nützen die tollsten Bremsenteile (das Keramik-Zeugs ist ja anscheinend eher was für Vielfahrer) und Profi-Montage . . . wenn er dann doch wieder zu wenig oder/und zu schonend fährt und/oder ungünstig parkt ?
---> dann isser genauso weit wie vorher, nur mit dem Unterschied, daß es mehr Geld gekostet hat ;-)
Nachtrag/Antwort zu unten :
Wenn die Kolben schwergängig wären, wären ja die Bremsklötze übermäßig abgenutzt (weil die nie richtig zurückgehen und die Beläge sich schneller abschleifen).
Rost an den Kolben macht sich oft bei neuen Belägen bemerkbar, wenn der Rost am Kolben dann zurück in den Sattel gedrückt wird und dann klemmt. Bei laufendem Betrieb rostet's meist langsamer am Kolben als der Belag verschleißt.
Aber mach nur, is ja nicht mein Geld/Zeit ;-)
Ich bestelle mir Repsätze für die Bremskolben. Neue Kolben + Manschetten.
Kostet 12€ pro Seite. Schaden wird es nicht.
Zitat:
Nachtrag/Antwort zu unten :
Wenn die Kolben schwergängig wären, wären ja die Bremsklötze übermäßig abgenutzt (weil die nie richtig zurückgehen und die Beläge sich schneller abschleifen).
Verkanten/Verklemmen ist eher das Problem. Vor allem die Führungen der Beläge sollten gut gereinigt werden und mit Keramikpaste eingestrichen werden und das Drehmoment nicht zu fest, sondern wie angegeben.
Genau. Und reinigen heißt nicht, einfach nur eine Dose Bremsenreiniger über die Belaghalter zu kippen, sondern auch mal mit einer Feile über die Führungen zu ziehen. Das geht teilweise auch mit einer Drahtbürste nicht runter.
Auch die Führungsbolzen werden gerne vernachlässigt.
Da scheiden sich wohl die Geister. BMW schreibt bzgl. Reinigung das nicht mechanisch gereinigt werden darf, nur mit Bremsreiniger damit die Oberfläche nicht zerstört/angegriffen wird und es dadurch nicht zu Gammel kommt.
wenn allerdings die Führungen schon dermaßen gammelig sind dann spielt es keine Geige mehr und kann auch mechanisch reinigen.
Ich nehme nur Bremsreiniger und eine Zahnbürste wenn die Sättel noch nicht vergammelt sind.
Ich habe im Moment das gleiche Problem an der Hinterachse meines Astras.
Meine TRW-Scheiben haben über den Winter stark Rost angesetzt und die Ceramicbeläge schaffen es nicht, die Scheiben wieder sauber zu bekommen.
Die Sättel habe ich letztes Wochenende geprüft, alles leichtgängig und geschmiert.
Die Scheiben sind nun ca. 3 Jahre alt und sind praktisch überhaupt nicht abgenutzt und haben keinen Rand.
Leider hat meine Frau schon seit 1 Jahr Homeoffice und der Astra steht fast nur rum.
Ich werde nun notgedrungen 2 neue Bremsscheiben montieren, diesmal nehme ich Brembo coated.
Das Problem ist ja mit ATE Ceramic Bremsbelägen bekannt und steht auch in der FAQ von ATE. Das sollte dann aber auch auf beiden Seiten der Bremsscheiben in gleichem Maße auftreten.
Sinvoll wäre es, Beläge und Scheiben zeitgleich auf stink normale ATE zu wechseln. Das bisschen Staub ist nun auch nicht so gravierend. Kosten tuts auch fast nichts.
Keinen Kopf damit machen. Beide Bremsscheiben sind symmetrisch, bei meinem Auto sieht es ähnlich aus dass innen und außen so ein Rostrand ist. Die Klötze haben die richtige Größe; ich dachte erst neue Klötze würden den Rost wegrubbeln aber nein, der Rost schleift den Bremsklotz ab.
Entweder so lassen oder neue Scheiben und Beläge machen.
Ach ja, ich hatte so komisches Bremsenrubblen auch mal. Die Ursache war glaube ich dass die Handbremse auf einer Seite leicht hing, die Bremstrommel wurde durchs erhitzen eiförmig und dann gabs ein pulsierendes Bremspedal und war so mit einem komischen Geräusch oder so verbunden. Nachdem das Bremsseil wieder gangbar war wars weg. Also, falls du hinten Trommeln hast kannst du ja mal prüfen ob eine Trommel recht heißläuft während der Fahrt.