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Stärke der Bremsscheiben - wo messen? Toleranzen?

Themenstarteram 16. Mai 2018 um 20:07

Habe meinen S-Max zur Inspektion abgegeben mit den Worten bitte Bremsflüssigkeit wechseln, Bremsen selbst müssten noch in Ordnung sein (da ich sie beim Reifenwechsel ca. 1500 km vorher gemessen hatte).

Bei Abholung hieß es, die Klötze seien noch in Ordnung, aber die Scheiben wären mit 8,9 mm unter der Verschleißgrenze von 9,0, ich sollte die vor der nächsten größeren Fahrt unbedingt wechseln lassen. Sie gleich zu wechseln, hat man sich aber wohl nicht getraut.

Ich habe gerade nachgemessen:

9,15 direkt am äußeren Rand (also direkt innerhalb des Wulstes, der sich außen bildet)

9,35 ca. 8 mm weiter innen

9, 55 - 9,7 überall sonst (den inneren 1 cm kann ich dabei nicht messen)

Messmittel: digitale Schieblehre mit zwei aufgeklebten, sorgsam ausgerichteten M3-Muttern zum Überbrücken des Wulstes, Repro ca. 0,02 mm.

Fragen:

1) Zählt die Dicke am dünnsten Ort oder der Mittelwert?

2) Machen die in der Werkstatt irgendeinen Abzug für Messfehler?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@enrgy schrieb am 17. Mai 2018 um 13:25:41 Uhr:

 

ich würde sagen, daß die abnutzung innen am größten ist, weil sich die scheibe dort langsamer dreht und der belag bei jeder umdrehung somit länger zeit hat, die scheibe abzuschleifen...

Das halte ich für Unsinn! Da ich selbst wechsele kenne ich das so, dass in der Nähe zum Scheibentopf, der Belag am dünnsten und die Scheiben am stärksten sind. (Vorausgesetzt, die Bremse ist meschanisch i. O.) Das sind aber meistens nur ca. 5 mm und kann man sogar ohne nachzumessen optisch erkennen. Daher gehe ich meistens hin und plane beim reinen Belagwechsel mal kurz über die Bremsfläche, ist dann quasi wie neu. Lohnt sich nur, wenn man es selbst durchführen kann. Zum Zentrum der Scheibe hin wird durch die geometrische Form die Belagmasse weniger. Sind ja oft halbwegs trapezförmig angelegt.

Zitat:

und durch die fliehkraft wird außerdem das material zum rand hin transportiert und die scheibe ist außen dann dicker. fakt. ist so.

Sorry, der Te hat anständig gefragt, da ist es nicht förderlich, in der Antwort, Ironie zu verstecken. :)

Zitat:

aber ist schon tragisch, daß bremsscheiben immer gleich 2000 bis 3000 euro kosten und man da natürlich mit jedem zehntel abnutzung geizt.:(

Im Falle des Te´s wird beim vorzeitigen Scheiben u. Belagtausch der Sicherheitsgewinn nur marginal erhöht. Daher hier auch wieder nur Polemik.

Zitat:

@Bopp19 schrieb am 17. Mai 2018 um 15:24:13 Uhr:

"gottes Zorn hat doch schon die richtige Antwort gegeben,Scheiben und Beläge ers,dann haste Ruhe und persönliche Sicherheit für die nächste Zeit.

Natürlich kann mann so etwas bis zum letzten ausreizen ist aber für den normalen Kraftfahrer nicht unbedingt ratsam.

Das hat mAn. gar nichts mit Ausreizen zu tun. Der vorzeitige Wechsel ist reine Verschwendung von Resurcen. Wir sind ja hier nicht so weit unter der Verschleißgrenze, das morgen bei einer Vollbremsung die Bremsfläche abreißt. :)

Der Kollege Go}][{esZorN hat mAn. so auch nicht korrekt geantwortet. Der Te wollte keine neuen Beläge aufziehen, sondern die alten bis zur Verschleißgrenze nutzen. Dies halte ich für völlig bedenkenlos. Das bei der nächsten Revision dann Bremsscheiben mit neuen Belägen zum Einsatz kommen, sollte jetzt klar sein.

 

Gruß

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Hallo kaskode,

wie die gepflogenheiten beim Ford so ausschauen, weiß ich nicht. Bei VW ist die Verschleißgrenze wie nachfolgend zu behandeln:

Verschleißgrenze beim Belagwechsel erreicht, --> Belagwechsel mit Scheibenwechsel durchführen.

Verschleißgrenze nicht erreicht, --> Belagwechsel durchführen und den Belag auffahren, nächster Wechsel mit Erneuerung der Bremsscheiben. Persönlich würde ich da nicht aufs letzte Zentel schauen.

Deine Meßmethode halte ich für Ideal. Gibt aber auch Meßschieber, die extra für das Messen von Bremsscheiben konstruiert sind. Würde mich mal im Fordbereich belesen.

 

Gruß

Themenstarteram 16. Mai 2018 um 20:37

Danke Dir!

Bei meinen vorigen Fords (Focus 1 und 2) habe ich im Schnitt bei jedem zweiten Mal Beläge auch die Scheiben gewechselt bekommen (allerdings die selbe Werkstatt, die mir jetzt zum Scheibenwechsel riet).

Könnte auch ungefähr für den S-Max hinkommen. Für die 20 tkm - Inspektion habe ich nur den el. Wartungsnachweis, nicht die Rechnung. Bei 40 tkm waren alle Bremsen ok, bei 60 tkm wurden die Beläge hinten erneuert, nicht aber die Scheiben. Jetzt hat er 100 tkm.

Neustärke der hinteren Scheiben ist 10,9 mm, Verschleißgrenze 9,0 mm, d.h. mit obigen Annahmen hochgerechnet nimmt die Bremsscheibe über einen Satz Beläge ca. 0,8 mm ab.

 

Habe ich das richtig verstanden, wenn das ein VW wäre, dürfte ich bei 9,2 mm nochmal neue Beläge drauftun und würde dann Beläge und Scheibe abfahren, auch wenn die Scheibe dann am Ende 8,4 mm hätte?

 

Edit:

habe gerade das hier bei Hella-Padig gefunden, scheint also wirklich so zu sein, dass die Verschleißgrenze nur heißt, man darf keine neuen Klötze mehr montieren:

Die Verschleißgrenze einer Bremsscheibe wird durch die Angabe der Mindestdicke durch den Hersteller definiert. Dieser Wert ist in Millimeter auf dem Außenrand oder dem Scheibentopf der Bremsscheibe eingestanzt.

MIN TH = Minimum Thickness ( Mindestdicke)

Der Wert ist so bemessen, das nach Erreichen dieser Dicke, bei normaler Fahrweise und unter Betrachtung der vorausgegangenen Wechselintervalle der Bremsbeläge, noch ein Satz Bremsbeläge verbaut werden könnte.

Zitat:

@kaskode schrieb am 16. Mai 2018 um 22:37:41 Uhr:

 

Habe ich das richtig verstanden, wenn das ein VW wäre, dürfte ich bei 9,2 mm nochmal neue Beläge drauftun und würde dann Beläge und Scheibe abfahren, auch wenn die Scheibe dann am Ende 8,4 mm hätte?

Korrekt! Tun würde ich es bei 9,2 mm aber nicht, da sollten es mAn. mind. 0,5 mm über der Verschleißgrenze liegen.

Mein Rentnergolf hat vorne mit 145 tkm nur neue Beläge erhalten. Aktuell jetzt 260 tkm mit den werksverbauten Scheiben, geht aber aufs Ende zu. Eventuell schaffe ich die 280 tkm Marke. Wie Stark die Scheiben unter der Verschleißgrenze sind, weiß ich aber gerade nicht und der Tüffy hat bisher auch nicht gemeckert, schleife aber den äußeren Rand (Grat) weg.

Die Verschleißgrenze ist 9.0mm,du misst zwischen 9,15 und 9,7mm. Die Scheiben halten auf keinen Fall noch einen Satz Klötze durch, also müssen sie neu, ohne wenn und aber.

 

mfg

Er will doch keine neue Klötze montieren, sondern nur die jetzigen vollends abfahren, was mMn völlig unbedenklich ist.

Beim nächsten mal Scheiben und Klötze neu und gut ist.

Themenstarteram 17. Mai 2018 um 4:04

Danke, sehe ich mittlerweile auch so.

Zur Diskrepanz 8,9 - 9,15 mm ist dadurch zu erklären, dass meine M3-Muttern knapp 5 mm breit sind, während ein richtigter Dorn natürlich auch genau an der Außenkante der Klötze messen kann.

Dass außen der höchste Verschleiß ist, weil die Scheibe am schnellsten dreht, ist ja logisch, aber fraglich ist, wie relevant der äußerste mm ist, auf dem die Klötze die Scheibe berühren. Geben hier Normen oder Handwerksregeln was vor, wie weit vom Rand der Klötze gemessen werden soll oder wie breit der Messdorn sein soll?

Hi,

Du bist bestimmt der beliebteste Stammkunde deiner Werkstatt :D

Besorg dir ordentliches Messwerkzeug, dann kommst du warscheinlich auf den gleichen Messwert wie die Werkstatt.

Themenstarteram 17. Mai 2018 um 6:29

Naja, die 8,9 mögen ja sein, wenn wirklich der ganz äußere Rand zählt, aber wir sind uns ja mittlerweile einig, dass das nur heißt, dass keine neuen Beläge auf die alte Scheibe dürfen.

Die alten Beläge sind noch ok (ca. 4 mm), das bestreitet nicht einmal die Werkstatt.

Vielleicht sollte ich mir lieber eine neue Werkstatt suchen.

Die Werkstatt misst mit einem Mikrometer, entsprechenden Dornen und damit auch in den Rillen. Da kannst Du mit einem selbstgebastelten Teil und aufgeklebten Muttern nur schwerlich mithalten. Unterschiedlich Ergebnisse bekommst Du je nach Messpunkt, je nachdem ob Du Dich gerade auf dem Berg oder im Tal eine Riefe befindest. Der niedrigste Wert ist ausschlaggebend.

Der Verschleiß innerer und äußerer Rand im Bereich der Reibfläche ist immer gleich. Abweichungen (z. B. schiefgelaufene Bremsklötze) entstehen durch verklemmte Beläge oder defekte Bremszangen. Abweichungen von Scheibe außen und Scheibe innen rühren vom jeweiligen Bremssystem her wie beispielsweise Schwimmsattel oder Zange.

Bei Pitstop wurde mir mal gesagt, dass die Bremsbeläge ersetzt werden sollten, da sie schon zur Hälfte abgefahren sind und nun verhärten und so die Scheibe stärker verschleissen würde...

:eek:

Das stimmt schon, aber nur wenn man die Bremse immer am Limit benutzt.

Rennfahrer haben das früher so gemacht, bevor es Rennbremsbeläge gab.

Je dünner der Belag, desto weniger Material muss die gleiche Bremswärme aufnehmen,

wird also heißer und das kann den Belag schon aushärten.

Ist aber für "normale " Autofahrer vernachlässigbar.

Themenstarteram 17. Mai 2018 um 9:15

Zitat:

@Harig58 [url=https://www.motor-talk.de/.../...o-messen-toleranzen-t6348547.html?...]

Der Verschleiß innerer und äußerer Rand im Bereich der Reibfläche ist immer gleich. Abweichungen (z. B. schiefgelaufene Bremsklötze) entstehen durch verklemmte Beläge oder defekte Bremszangen. Abweichungen von Scheibe außen und Scheibe innen rühren vom jeweiligen Bremssystem her wie beispielsweise Schwimmsattel oder Zange.

Reine Neugier: Ist das wirklich so? Die Kraft ist (ohne Verkantung) vermutlich überall gleich, aber die Scheibe dreht sich außen schneller unter dem Belag durch. Reibung ist proportional zur Geschwindigkeit. Eigentlich würde ich erwarten, dass der Verschleiß mit dem Radius linear zunimmt.

Oder ist der Bremssattel so konstruiert, dass er schräg andrückt, um das auszugleichen?

Zitat:

Reine Neugier: Ist das wirklich so? Die Kraft ist (ohne Verkantung) vermutlich überall gleich, aber die Scheibe dreht sich außen schneller unter dem Belag durch. Reibung ist proportional zur Geschwindigkeit. Eigentlich würde ich erwarten, dass der Verschleiß mit dem Radius linear zunimmt.

Oder ist der Bremssattel so konstruiert, dass er schräg andrückt, um das auszugleichen?

wow, motor-talk wissen 2.0, da steig ich doch gerne ein.:)

ich würde sagen, daß die abnutzung innen am größten ist, weil sich die scheibe dort langsamer dreht und der belag bei jeder umdrehung somit länger zeit hat, die scheibe abzuschleifen...

und durch die fliehkraft wird außerdem das material zum rand hin transportiert und die scheibe ist außen dann dicker. fakt. ist so.

mal sehen, was noch für tolle theorien kommen....:cool:

 

aber ist schon tragisch, daß bremsscheiben immer gleich 2000 bis 3000 euro kosten und man da natürlich mit jedem zehntel abnutzung geizt.:(

am 17. Mai 2018 um 13:24

"gottes Zorn hat doch schon die richtige Antwort gegeben,Scheiben und Beläge ers,dann haste Ruhe und persönliche Sicherheit für die nächste Zeit.

Natürlich kann mann so etwas bis zum letzten ausreizen ist aber für den normalen Kraftfahrer nicht unbedingt ratsam.

Bopp19

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